Das 7. Schuljahr mit Sirius

Disclaimer: Natürlich gehört nichts vom Harry Potter Universum mir, sondern alles J. K. Rowling.

Terrenis-sama: Wieder ein neuer Reviewer! Ich freu mich natürlich, dass dir meine Geschichte so gut gefällt.

Korksie: Dann viel Spaß in Amerika. will mit Ich schreib auch fleißig weiter, damit du wenn du wieder da bist, auch viel zu lesen hast.

Lara: Du hast schon recht. Ich hab das Halloweenfest mehr nur angedeutet. Und ob die Erstklässler wirklich die gerissenen sind, das wird sich erst noch zeigen und Ginny wurde in den Ferien wohl irgendwie zu viel von ihren Brüdern beeinflusst ;-).

Natürlich auch Danke an MyLoveIsYourLove fürs Beta lesen. In diesem Kapitel war das wirklich sehr nötig.

Wie schon angekündigt, war das letzte Kapitel so etwas wie die ruhe vor dem Sturm, der jetzt langsam losbricht.

Und weil ich letzte Woche schon wieder nicht zum updaten gekommen bin, gibt's heute mal wieder gleich zwei Kapitel auf einmal, wobei das zweite wieder etwas ruhiger ist, aber ich überlege, ob ich nicht das rating hochsetzen sollte.

Viel Spaß beim Lesen!

Die Welt ist im Wandel

Aber Menschen sind intelligent, die verkraften so was.", J

Ein Mensch ist intelligent, aber ein Haufen Menschen sind lauter dumme Idioten.", K

Es gibt Leute, die halten die Dummheit der Menschen für eine ansteckende Krankheit.", K

aus MIB

Eine Woche später war das erste Quidditchspiel des Schuljahres. Traditionell war es das Spiel Gryffindor gegen Slytherin und wie jedes Jahr war die Stimmung vor diesem Spiel äußerst angespannt. Harry war sehr zufrieden mit dem Team dieses Jahr. Die neuen Treiber und der neue Jäger machten sich wirklich sehr gut. Vor allem Caroline war ein absoluter Glücksfall für die Mannschaft. Dieses Jahr war es gar keine Frage, dass sie den Pokal gewinnen würden, da war Harry sich sicher. Die Mannschaft war mindestens so gut, wie die in Harrys dritten Jahr.

Jedoch auch die Slytherins hatten einige Neuerungen. Ihr Kapitän war jetzt Malfoy und allein das ließ schon nichts Gutes erahnen. Die Stimmung im Schloss wurde immer aufgeheizter. Es ging soweit, dass sich die Viertklässler gegenseitig in Kräuterkunde mit Bubotublereiter bewarfen, so dass Madame Pomfrey eine Menge zu tun bekam.

Harry musste sich hüten, wenn er durch die Gänge zum Unterricht ging, dass er nicht Flüche von Slytherins abbekam oder ihm einfach nur ein Bein gestellt wurde. Das Schutzamulett der Weasleys erwies sich in dieser Zeit als sehr nützlich. Besorgt hatte er jedoch feststellen müssen, dass einer der Slytherins beinahe Caroline erwischt hätte. Nur sein schnelles Eingreifen hatte verhindert, dass sie Schnecken spucken musste. Stattdessen traf der Fluch den Slytherin, der spuckend und fluchend in Richtung Krankenflügel davonrannte.

Endlich war es soweit. Zuerst wurden die Mannschaften getrennt voneinander von Madame Hooch in die Umkleidekabinen geführt. Dann folgten die einzelnen Klassen mit den Lehrern.

Ginny war sichtlich nervös, als sie ihre Ansprache vor dem Spiel hielt: „Seit sechs Jahren hat Gryffindor nicht mehr gegen Slytherin verloren und ich werde es nicht dulden, dass ihr gerade bei meinem ersten Spiel als Kapitänin damit anfangt. Also gehen wir raus und machen wir sie platt!" Sie stiegen auf ihre Besen und rauschten hinaus ins Stadion.

„Und hier kommt die Mannschaft von Gryffindor: Weasley, Weasley, Finnegan, Potter und die Neuentdeckungen der Mannschaft Goodwind, Baker und Striker.", schalte Dean Thomas Stimme durch das magisch verstärkte Megaphone.

„Und die Mannschaft der Slytherins: Malfoy, Grabby, Goyle, McNair, Carter, Sliker und Fry. Die beiden Mannschaften gehen in ihre Positionen. Madame Hooch lässt die Bälle frei und das Spiel beginnt.

Weasley schnappt sich den Ball, sie passt weiter zu Finnegan, der einen schnellen Wurf zu Goodwind macht. Doch da kommt Carter. Er wird jedoch geblockt von einem Klatscher, geschickt von Striker. Wunderbar wie das Mädel mit dem Schläger umgeht. Nun ist Weasley wieder am Ball und und TOR! 10 zu 0 für Gryffindor.

Fry hat nun den Ball. Er täuscht an und, nein, er passt weiter zu Carter, Carter in Ballbesitz, er fliegt auf die Tore der Gryffindors zu. Schön dem Klatscher ausgewichen. Er wirft und NEIN! Eine Glanzparade von Gryffindors Hüter Ron Weasley."

Es dauerte nicht lange und es stand 70:10 für Gryffindor. Harry strahlte. Das einzige was jetzt noch fehlte war der Schnatz. Malfoy ließ ihn nicht aus den Augen, aber das störte Harry wenig. Er wusste, dass er sich auf seinen Feuerblitz verlassen konnte. Und dann als Ginny gerade ein weiteres Tor geschossen hatte, sah er ihn. Er schwebte in der Gryffindortribüne direkt über Sirius, der mit Hermine und Hagrid in der obersten Reihe stand. Harry beschleunigte seinen Feuerblitz. Er spürte, dass Malfoy ihm dicht auf den Fersen war. Aus den Augenwinkel nahm er war, dass dieser versuchte, nach dem Feuerblitz zu greifen. ‚Nein, Malfoy, das hat nur einmal funktioniert. Ein zweites Mal klappt das nicht.', dachte sich Harry grimmig. Und dann kam ihm eine Idee.

Er drehte etwas nach rechts ab und Malfoy folgte ihm er drehte noch weiter ab und Malfoy folgte wieder. ‚Richtig geraten, Malfoy weiß nicht, wo der Schnatz wirklich ist.', amüsierte sich Harry innerlich. Harry wendete den Besen erneut und raste nun auf die Erde zu. Malfoy folgte ihm. Harry zog erst im allerletzten Moment seinen Besen aus dem Sturzflug. Er lachte innerlich, als er sah, dass Malfoy auf den Bluff hereingefallen war. Er krachte mit voller Wucht auf den Boden.

Harry sah hinauf zu Sirius, der ihm einen Blick zuwarf, der irgendwo zwischen Bewunderung und blanker Angst einzuordnen war. Voll Freude bemerkte Harry, dass der Schnatz sich nicht weit bewegt hatte. Er raste nun wieder auf die Tribüne zu, wo die Gryffindorschüler stürmisch jubelten und hielt nur wenig später den Schnatz in der rechten Hand. „Das Spiel ist aus! Gryffindor gewinnt 240:30. Dies ist einer der deutlichsten Siege seit Jahren.", schalte es durch das Stadion.

Harry landete und wurde jubelnd von seinen Mannschaftskameraden gefeiert. „Ein Wronski Bluff. Ich wusste gar nicht, dass du den beherrscht.", lachte Ron, als er hinüber zu Malfoy sah, der immer noch leicht benommen auf dem Boden saß. „Ich wusste es vorher ehrlich gesagt auch nicht, aber es hat schließlich funktioniert. Malfoy ist drauf reingefallen.", erwiderte Harry grinsend. Er sah sich um und entdeckte Sirius, Hermine und Hagrid, die auf sie zugeeilt kamen.

„Harry James Potter, wenn du mir noch einmal so einen Schrecken einjagst, weiß ich nicht was ich mit dir mache.", schimpfte Sirius los, doch nachdem er sich endlich Luft gemacht hatte, meinte er mit offensichtlichem Stolz in der Stimme, „Den Wronski Bluff hat noch nicht einmal James hinbekommen. Jedoch muss ich dir als dein Lehrer sagen, dass du das nächste Mal Malfoy vielleicht nicht ganz so schlimm zurichten solltest. So wie es aussieht hat er eine Gehirnerschütterung, aber das bekommt Madame Pomfrey schon wieder hin."

Die Woche nach dem Spiel gab es kein anderes Thema in Hogwarts als Harrys Wronski Bluff. Selbst bei ihrem nächsten Mittwochabend. Sirius war immer noch hin und her gerissen zwischen Bewunderung und Stolz und dem Schrecken, den Harry ihm eingejagt hatte. Zwei Wochen später besiegte Ravanclaw, Huffelpuff mit 180:130. Es war eines der knappsten Spiele, die Harry jemals gesehen hatte, abgesehen natürlich vom Spiel bei der Quidditch WM. Die beiden Sucher hatten sich ein Spitzenduell geliefert. Was Harry jedoch am meisten daran Freude war, dass wegen der Tordifferenz die Slytherins nun auf dem letzten Platz in der Hausmannschaft lagen. Das hatte es seit etlichen Jahren nicht mehr gegeben.

Immer noch im Hochgefühl gingen einen Dienstag später Harry, Ron und Hermine zum Abendessen in die Große Halle. Harry setzte sich vorsichtig auf die Bank. „Wieso habe ich nur solche Probleme mit dem Schildzaubern. Mir tut immer noch alles weh von Verteidigung gegen die dunklen Künste.", schimpfte er. „Vielleicht solltest du einmal ein wenig Fallen üben. Wie oft muss ich dir noch erklären, dass die Kissen nicht zum Anschauen, sondern zum Drauffallen da sind.", spottete Hermine. „Schon gut!", sagte Harry genervt und nahm sich von den Würstchen, die es diesen Abend gab. Er hatte gerade die Hälfte seines Tellers geleert, als die Tore der Großen Halle aufsprangen. Harry sah wie die anderen auch neugierig hin, wer denn jetzt noch kommen würde, doch als er erkannte, wer es war, sprang er auf und eilte zu den beiden hinüber. Aus den Augenwinkeln sah er, dass auch Sirius zu ihnen herübergeeilt kam.

Die beiden Neuankömmlinge waren Remus und Marion. Beide sahen völlig aufgeregt aus. Marion zitterte. Als sie schließlich Sirius entdeckte, lief sie ihm entgegen und warf sich ihm in die Arme. Sirius hielt sie fest und stellte fest, dass sie weinte. Er strich ihr beruhigend über den Rücken. Inzwischen waren auch Harry und Remus bei ihm eingetroffen. Dumbledore stand auf und rief zu ihnen hinüber: „Kommen Sie bitte alle mit in mein Büro, Sirius, Remus, Miss Robbins und auch Sie, Mr. Potter." Professor McGonagall und Snape folgten dem Direktor nach draußen.

Remus, Harry und Sirius, der Marion im Arm hielt, machten sich ebenfalls auf den Weg. In Dumbledores Büro angekommen, beschwor dieser zuerst ein paar zusätzliche Sessel herauf. Sirius zog Marion mit sich zusammen auf die Couch. Harry setzte sich neben die beiden. Auch die anderen machten es sich gemütlich. Snape musterte Marion mit unverhohlener Missachtung. Harry wäre ihm am liebsten an die Gurgel gesprungen.

„Marion, was ist geschehen?", fragte Sirius schließlich besorgt.

Marion schluckte ein paar mal, ehe sie stockend zu berichten begann: „Die Universität in Leicester. Sie haben die Uni in die Luft gejagt. Ich weiß nicht wie viele Tote es gab. Mein Neffe und meine Schwester. Sie waren beide dort. Mein Neffe wurde schwer verletzt. Meiner Schwester ist, Gott sei Dank nichts geschehen."

„Und was geht es uns an, wenn Muggel sich gegenseitig umbringen?", fragte Snape kalt.

„Es geht sie etwas an, wenn diese Muggel Schwarze Umhänge und Masken trugen, keiner weiß, wie sie es angestellt haben, und ein Bekennerbrief, der mit ‚Die magische Gemeinschaft' unterschrieben ist, gefunden wurde!", fauchte Marion zurück. „Sahen diese Gestallten so aus, wie die, die uns an dem See überfallen haben?", fragte Sirius behutsam nach. „Nachdem, was meine Schwester mir erzählt hat, denke ich schon.", entgegnete Marion.

„Todesser!", sagte Remus. „Das denke ich auch.", sagte Dumbledore. „Die Frage ist nur, wieso hinterlassen sie einen Bekennerbrief. Ich fürchte, jetzt wird langsam klar, wer hinter den Ereignissen der letzten Monate steckt." „Sie denken doch nicht im Ernst, dass der dunkle Lord Muggel in seine Pläne einbezieht?", meinte Snape überheblich. „Das glaube ich allerdings.", entgegnete Dumbledore ruhig.

„Es würde Sinn machen. Er hat nicht mehr viele Anhänger. Die meisten Todesser sitzen mittlerweile im neuen Hochsicherheitsgefängnis. Also versucht er uns abzulenken, in dem er die Muggel gegen uns aufhetzt. Dann kann er als der große Retter auftreten und die Macht übernehmen.", gab Remus zu bedenken.

„Oder einfach so viel Chaos verursachen, bis keiner mehr da ist, um ihn zu bekämpfen.", fügte Sirius hinzu. „Ich denke, dass ist genau das, was er damit bezweckt.", bemerkte McGonagall.

„Ich denke, wir sollten so schnell wie möglich den Orden zusammenrufen.", meinte Remus. „Dem stimme ich zu.", sagte Sirius. „Gut, dann werde ich Fox losschicken. Wir treffen uns in einer Stunde wieder hier.", bestimmte Dumbledore. „Gehen wir zurück in die Große Halle. Ich bin mir sicher, dass wir auch noch etwas zu Essen bekommen.", schlug Sirius vor. Marion nickte, ihr war zwar eigentlich nicht nach Essen zu Mute, aber wenn sie ehrlich war, hatte sie doch hunger, und so gingen sie alle hinunter, um noch etwas zu essen. Schließlich gingen Sirius, Remus und Marion zurück in Dumbledores Büro.

Am nächsten Tag stand auch im Tagespropheten ein Artikel über die Anschläge in Leicester. Harry, Ron und Hermine waren sich einig, dass die Todesser Leicester ausgesucht hatten, weil sie wussten, dass Sirius mit Harry in der Nähe wohnten. Marion schrieb, dass alle entsetzt über die Anschläge waren und dass die Nachrichten brachten, dass es sich bei der magischen Gemeinschaft wohl um eine der Hexensekten handeln würde. Sofort waren auch wieder die Berichte über Hexensichtungen in aller Munde. Doch das alles war erst der Anfang.

In Glasgow und Dublin wurden die Wochenmärkte in die Luft gejagt.

Bei einem Angriff auf die Londoner U-Bahn kamen dutzende Menschen ums Leben.

In Nottingham gab es einen Angriff auf den Bahnhof.

Das seltsame für die Muggel war, dass die Polizei nie herausfinden konnte, wie die Anschläge geschahen. Es wurde keinerlei Sprengstoff oder Brandbeschleuniger gefunden. Keine Bomben, keine Gewehre, einfach nichts, was die Verwüstungen an den Anschlagsorten, erklären konnte. Genau diese Unwissenheit erzeugte Angst in den Menschen.

Die Leute gerieten immer mehr in Panik. Marion schrieb, dass in Leicester ein Esoterikladen angezündet worden war. Einige hatten Jugendliche auf der Straße halb tot geprügelt, weil diese in schwarzer Kleidung und komisch geschminkt herumliefen.

Der Orden und das Ministerium schienen während dieser Zeit ebenso machtlos zu sein wie die Muggelpolizei. Sie waren einfach zu wenige, um in allen Städten Wache zu stehen. Die Todesser trauten Snape darüber hinaus nicht mehr, wie schnell klar geworden war. Er hatte keine plausible Erklärung gehabt, warum er bei dem Angriff auf Hogwarts nicht gegen Dumbledore gekämpft hatte, sondern mit ihm. In Wahrheit hatten sie ihm jedoch schon zuvor misstraut, weswegen er in den Angriff damals nicht eingeweiht worden war. Somit war er als Spion für sie nutzlos geworden.

Dann kam eines Abends Remus mit Marion völlig aufgeregt nach Hogwarts. Der Premierminister hatte eine Ansprache gehalten. Sie waren aufgeflogen. Marion hatte die Rede kurz, nachdem sie gehalten worden war, aus dem Internet gezogen und war sofort zu Remus gefahren. Dumbledore rief den Orden ein. Jetzt saß Marion in Dumbledores Büro und las die Rede den Anwesenden vor:

„Meine lieben Mitbürgerinnen und Mitbürger,

in den letzten Wochen wurden wir von seltsamen Anschlägen attackiert. Die Polizei und unsere Terrorabwehr hat bis heute keine Erklärung gefunden, wie die Anschläge durchgeführt wurden. In der Presse gibt es deshalb die wildesten Gerüchte. Viele behaupten, dies alles könne nur durch Magie geschehen. Anlass für diese Gerüchte war der Name der Terrororganisation auf den Bekennerbriefen: ‚Die magische Gemeinschaft' und die seltsamen Sichtungen und Ereignisse, die seit dem Sommer immer wieder für Schlagzeilen sorgen.

Heute muss ich Ihnen mitteilen, dass dies nicht so weit hergeholt ist, wie es erscheint und viele von uns glauben mögen.

Es gibt eine magische Gemeinschaft. Sie existiert seit Jahrhunderten, wenn nicht sogar seit Jahrtausenden neben der unseren. Sie haben eine eigene Regierung, ein eigenes Schulsystem. Es sind Menschen wie Sie und ich, nur mit einem Unterschied: Sie beherrschen wahre Magie.

Dies muss sich für Sie so anhören, als ob ich verrückt geworden wäre und hier Blödsinn verbreiten würde, aber es ist die Wahrheit. Es gibt wahre Hexen und Zauberer.

Bisher haben diese keinerlei Gefahr dargestellt und so hielten die, die darin eingeweiht sind, es nicht für nötig, die Öffentlichkeit davon in Kenntnis zu setzten. Jedoch mit dem Hintergrund der Anschläge soll jeder vor der drohenden Gefahr gewarnt werden. Der Minister für Zauberei, der Führer der magischen Gemeinschaft, hat mir zwar versichert, dass es sich bei den Terroristen nur um eine kleine Gruppe handele, die bereits verfolgt würde, jedoch haben auch wir Maßnahmen eingeleitet, um neue Anschläge, wenn möglich zu verhindern.

Ich hoffe, dass wir die Situation bald in den Griff bekommen werden, so dass wir alle wieder in Sicherheit leben können.

Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit und wünsche Ihnen dennoch einen guten Abend."

(AN: Ich weiß, ich weiß. Als Redenschreiber für Politiker werde ich wohl kaum Kariere machen können.)

Als Marion geendet hatte, waren alle in Dumbledores Büro anwesenden wie versteinert. „Ich fürchte, jetzt haben wir eine erneute Hexenverfolgung.", fluchte Remus. Wie Recht er damit hatte, sollte die Zukunft zeigen.
„Dennoch gibt es für uns im Moment nichts, was wir tun könnten. Wir können nur weiterhin versuchen, endlich die übrigen Todesser zu fangen und Voldemort endgültig zu besiegen.", warf Kingsley ein. Die anderen stimmten ihm zu.

Harry und seine Freunde waren durch Harrys Okklumentikstunden über das Geschehen draußen in der Welt natürlich bestens informiert. Der Tagesprophet dagegen brachte nicht einmal die Hälfte von dem, was vor sich ging. Was die Muggel taten oder unternahmen, schien die Reporter nicht zu interessieren.

„Mum hat mir geschrieben, dass sie anfangen, alle anzugreifen, die irgendwie komisch aussehen. Es muss völlig verrückt sein. Alle haben nur noch Angst. Die Anschläge wollen aber auch nicht aufhören. Gestern wurde schon wieder ein Bahnhof in die Luft gejagt, diesmal in Birmingham.", berichtete Hermine eines Abends zwischen Ihren Bergen von Hausaufgaben.

„Ich stell mir gerade vor, wie die Dursleys sich jetzt wohl fühlen müssen. Auf der einen Seite müssen sie wahnsinnig froh sein, dass endlich etwas gegen diese Verrückten getan wird, auf der anderen Seite müssen sie tierische Angst davor haben, dass herauskommt, dass sie sogar mit Zauberern verwandt sind. Mal ehrlich, wer würde ihnen denn dann noch glauben, dass sie selbst keine sind?", erklärte Harry. „Geschieht ihnen recht, wenn sie Angst haben.", meinte Ron dazu nur und wandte sich schließlich wieder seinem Aufsatz über den schwarzen Magier Grindelwald zu, den er für Geschichte schreiben musste.

„Du hast ja keine Ahnung, wovon du sprichst.", warf Caroline ein. Sie und Ginny hatten sich in letzter Zeit stark angefreundet und deshalb war sie auch öfter bei Harrys Clique. „Ach ja? Kennst du die Dursleys?", fragte Ron schnippisch nach. „Nein.", gab Caroline zu, ehe sie hinzufügte, „Aber ich weiß, was meine Eltern zur Zeit durchmachen." „Wieso, was ist geschehen?", fragte Harry besorgt nach.

Etwas widerwillig berichtete Caroline: „Die beste Freundin meiner Mutter wusste, dass ich nach Hogwarts gehe und dass ich eine Hexe bin. Und diese angeblich beste Freundin hat gleich nach der Ansprache des Premierministers die gesamte Nachbarschaft darüber aufklären müssen. Jetzt werden meine Eltern geschnitten. Schlimmer noch. Ein paar fangen regelrecht an, sie zu terrorisieren. Mein Vater hat auch schon seinen Arbeitsplatz deshalb verloren. Seine Kollegen haben ihn rausgeekelt."

„Ich hoffe nur, dass keiner herausbekommt, dass ich eine Hexe bin.", meinte Hermine, „Meine Eltern könnten ihre Praxis zumachen. Gott sei Dank wissen nicht einmal meine Großeltern, was ich bin. Es ist einfach furchtbar, wie es dort draußen zugeht. Ich frage mich, ob es überhaupt sicher ist, über Weihnachten nach Hause zu fahren."

In den verbleibenden Wochen bis Weichnachten fiel Harry, sowie zahlreichen anderen Schülern auf, dass Sirius, McGonagall und Snape zunehmend abgespannter aussahen. Sirius verpasste sogar einmal ihr Okklumentiktreffen. ‚Sie müssen für den Orden unterwegs sein.', überlegte Harry. Und dies entsprach genau den Tatsachen. Alle verfügbaren Kräfte waren Tag und Nacht auf der Suche nach Voldemorts Hauptquartier oder versuchten weitere Anschläge zu verhindern, aber bisher ohne Erfolg.

Aber auch die Schüler der Siebten Klasse waren inzwischen kurz vor einem Nervenzusammenbruch.

Alle waren schließlich froh, als endlich Weihnachten kam und sie alle für zwei Wochen nach Hause konnten, auch wenn einige unsicher darüber waren, was sie zu Hause vorfinden würden. Harry hatte ein Gespräch zwischen Ginny und Caroline mitbekommen. Ihre Eltern hatten inzwischen umziehen müssen. Die Nachbarn hatten ihnen das Leben einfach zur Hölle gemacht. Sie hatten nirgendwo mehr hingehen können, ohne dass sie verfolgt, beschimpft und sogar mit faulen Eiern beworfen worden waren. Man hatte ihre Fensterscheiben eingeschmissen, die Reifen aufgeschlitzt und sie die ganze Nacht mit Telefonterror gequält. Und in der neuen Nachbarschaft ging es auch schon wieder los. Irgendwie hatten diese mitbekommen, wer da zu ihnen zog.

Schließlich hatte Ginny angeboten: „Wieso verbringst du nicht die Weihnachtsferien mit deinen Eltern bei uns. Mum und Dad haben bestimmt nichts dagegen. Ich muss dich nur warnen. Dad fragt Muggeln gerne Löcher in den Bauch. Er ist vernarrt in alles, was mit Muggeln zu tun hat. Er sammelt sogar Stecker. Verrückt oder?" Caroline hatte richtig erleichtert erwidert: „Würde es deinen Eltern wirklich nichts ausmachen?" „Sicher nicht! Wir haben ein riesiges Haus für uns. Ach ja, vor dem durchgeknallten Hauself muss ich dich auch noch warnen.", meinte Ginny. „Vergisst du da nicht was?", hatte sich Harry schließlich eingeschaltet. „Was hat sie denn noch vergessen? Einen Vampier im Keller? Viel Schlimmeres kann ja nicht mehr kommen.", fragte Caroline neugierig.

Harry antwortete darauf nicht, sondern sah Ginny nur eindringlich an. Doch diese winkte ab: „Harry, Carolines Eltern sammeln genau wie Marion und Hermines Eltern Informationen für den Orden. Sie gehören ja quasi dazu. Ich denke Dumbledore wird nichts dagegen haben, ihnen mal eine Auszeit zu gönnen." „Ach darum geht's.", kommentierte nur Caroline, „Harry, meine Eltern arbeiten für Dumbledore. Sie haben sich gesagt, wenn sie schon verfolgt werden, dann sollen die Leute wenigstens einen richtigen Grund dafür haben." „Tolle Logik!", meinte Harry kopfschüttelnd, „Aber gut, dann könnt ihr es ja bei Dumbledore versuchen." Und tatsächlich war dieser einverstanden, Carolines Eltern die Adresse des Hauptquartiers zu verraten.

TBC