Das 7. Schuljahr mit Sirius

Disclaimer: Natürlich gehört nichts vom Harry Potter Universum mir, sondern alles J. K. Rowling.

Der Irrwicht

Endlich waren die Weihnachtsferien da. Am letzten Schultag nach der letzten Unterrichtsstunde nahm Harry seinen Koffer und ging hinunter zu Sirius Büro. Als er hineinging, saß Sirius mit dem Kopf auf den Armen an seinem Schreibtisch und schlief. Harry lächelte. Er stellte seinen Koffer ab und ging zu Sirius hinüber, um ihn sanft zu wecken. Sirius schrak hoch und sah ihn blinzelnd an. „Harry, was?", fragte Sirius noch leicht verwirrt. „Wir müssen los, Remus wird bestimmt sauer, wenn sein Essen schwarz wird.", entgegnete Harry lächelnd. Sirius streckte sich und stand auf. Sofort kam Roger schwanzwedelnd zu ihnen herüber.

„Ich glaube, er freut sich auch, dass es wieder heim geht.", meinte Harry. Sirius nickte nur gähnend. „Du siehst ganz schön müde aus.", kommentierte Harry. „Ich habe die letzte Woche kaum geschlafen.", erklärte Sirius. „Dann hast du dir die zwei Wochen Urlaub auf jeden Fall verdient.", äußerte Harry, „Jetzt komm, bevor Remus sich noch Sorgen macht. Kommt Marion eigentlich heute vorbei?" „Nein, aber sie kommt gleich morgen Früh. Sie hat gemeint, heute Abend käme irgendeine Sondersendung, die sie sich besser ansehen wollte.", antwortete Sirius. Er ging hinüber zum Kamin und warf Flohpulver hinein. Wenig später stiegen die beiden im Wolfsbau aus dem Kamin.

Remus saß im Wohnzimmer und las irgendeine Zeitschrift. Ihm fiel sofort auf, wie abgespannt und erschöpft Sirius aussah. Er fühlte sich ebenfalls nicht gerade ausgeruht, aber ihm ging es bei weitem nicht so schlecht. Sirius musste es eindeutig übertrieben haben. Remus musterte Sirius von oben bis unten. „Du solltest besser bald ins Bett gehen.", sagte er mit hochgezogener Augenbraun. „Du siehst ja furchtbar aus. Du solltest die beiden nächsten Wochen lieber Mal etwas ausspannen."

„Ja, Mama!", antwortete Sirius spöttisch. „Ich meins ernst.", erwiderte Remus. „Schon gut! Ich hab ja die nächsten beiden Wochen keinen Dienst, OK!", meinte Sirius abwehrend. Remus musterte ihn noch einmal, ließ es dann aber dabei.

„Na kommt ihr Beiden, ich hoffe ihr habt Hunger.", sagte Remus. Er legte die Zeitschrift bei Seite und stand auf. „Ich glaube, ich sollte erst noch kurz mit Roger vor die Tür.", erklärte Sirius gähnend. „Dass mach ich. Ich wollte sowieso etwas frische Luft schnappen.", bot sich Harry an. „Gut, dann kann Sirius mir beim Tischdecken helfen. Und Harry, nicht zu lange. Das Essen ist in einer Viertelstunde fertig.", sagte Remus.

Eine Viertelstunde später saßen sie dann auch alle am Küchentisch. Remus hatte für die beiden ein richtiges ‚Willkommen in den Ferien Menü' gezaubert, das es durchaus mit einem Hogwartsfestessen aufnehmen konnte. Während dem Nachtisch fiel Remus und Harry auf, dass Sirius kaum noch die Augen offen halten konnte. Als sie mit dem Essen fertig waren, schickten die beiden ihn deshalb auf keine Proteste achtend sofort ins Bett. Als Sirius verschwunden war, räumten die beiden die Küche auf und gingen dann hinüber ins Wohnzimmer, um noch eine Partie Schach zu spielen.

„Mist, ich habe vergessen Sirius zu warnen.", schimpfte plötzlich Remus los, als er gerade einen von Harrys Bauern schlug. „Sirius warnen?", fragte dieser verwundert nach. „Ja, in seinem Nachttisch hat sich ein Irrwicht eingenistet. Ich hab's heute früh durch Zufall entdeckt und bin noch nicht dazugekommen, ihn zu entfernen.", erklärte Remus. „Sirius wird schon mit einem Irrwicht fertig werden.", meinte Harry nur und schlug einen von Remus Läufern mit seiner Dame.

Sirius war in seinem Zimmer völlig erschöpft ins Bett gefallen. Die letzten Wochen waren doch etwas fiel gewesen, da musste er Remus Recht geben. Er fühlte sich völlig ausgebrannt. Jedoch war ihm kein erholsamer Schlaf gegönnt. Kaum war er eingeschlafen, quälten ihn wieder einmal Alpträume. Als er schließlich aus dem Schlaf schreckte, war gerade einmal eine Stunde vergangen. Schlaftrunken wollte er sich ein Glas Wasser eingießen. Er griff nach seinem Zauberstab, um Licht zu machen, musste aber feststellen, dass die Kerze auf seinem Nachttisch leer war. „Mist!", fluchte Sirius. Er tastete nach seinem Nachttisch und öffnete die Schublade, um eine neue Kerze herauszuholen. Doch dann erstarrte er. Aus dem Nachttisch schoss sein Alptraum heraus.

„Ich muss träumen, ich muss träumen. Bitte, lass mich aufwachen. Bitte, bitte!", murmelte Sirius vor sich hin. Er sah geschockt auf die Figur, die vor ihm stand und nun wild lachend auf ihn zukam. Sirius wich voller Panik in seinem Bett zurück. Er fiel auf den Boden und wich bis in die Ecke zurück. „Das kann nicht wahr sein, ich träume, ich träume!", versuchte er sich einzureden, aber er war wach, tief in seinem Innern wusste er, dass er wach war. Aber es war nicht möglich, dass er hier war. Die Gestalt kam auf ihn zu. Sirius war zu keinem klaren Gedanken mehr fähig. Er war wieder in Askaban und da kam sein schlimmster Peiniger auf ihn zu. Er begann zu zittern. Die Gestalt hatte ihn nun fast erreicht. Aus Panik begann Sirius zu schreien: „Nein! Lass mich in Ruhe! Bitte!" Er kauerte sich in der Ecke zusammen, mit den Armen seinen Kopf schützend.

„Schachmatt!", sagte Remus schlicht, als er das Spiel beendete. „Ich sollte es aufgeben, dich schlagen zu wollen.", meinte Harry. „Wieso? Du wirst immer besser. Du spielst eben noch nicht so lange wie ich. Revanche?", entgegnete Remus. „Nein, danke!", lehnte Harry ab. In diesem Moment hörten sie Sirius Schreie von oben: „Nein! Lass mich in Ruhe! Bitte!" Sie sprangen auf und liefen nach oben. „Ich glaube, wir hätten ihn doch besser warnen sollen.", rief Harry im Laufen. „Das glaube ich auch.", rief Remus zurück. Sie rissen Sirius Zimmertür auf und erstarrten. Mit diesem Anblick hatten sie nicht gerechnet.

Harry hatte damit gerechnet, dass sie ein Dementor erwarten würde. Remus dagegen hatte eher an James gedacht, der auf Sirius einredete. Doch sie lagen beide daneben. Vor Sirius, der zitternd in der Ecke kauerte, stand ein Mann, der ihnen den Rücken zukehrte. Er hatte in der einen Hand einen Zauberstab und eine Phiole und in der anderen eine Eisenstange. Remus sprang nach vorne, worauf sich der Irrwicht ihm zuwandte und sich in einen Vollmond verwandelte. Remus rief „Riddikulus!" Der Irrwicht verschwand.

Harry und Remus stürzten zu Sirius, der noch nicht begriffen zu haben schien, dass die Gefahr vorbei war. „Sirius?", fragte Harry behutsam und legte seinem Vater eine Hand auf die Schulter. Er rüttelte ihn sanft. Sirius schrak daraufhin furchtbar zusammen und kroch noch ein Stück weiter in die Ecke, falls dies überhaupt möglich war. „Sirius, du bist in Sicherheit.", versuchte es nun Remus. Sirius sah nicht einmal auf. „Sirius, schau mich an. Ich bin's, Harry. Komm schon. Du bist in Sicherheit. Das war nur ein Irrwicht.", redete Harry nun auf seinen Vater ein. Remus schüttelte den Kopf. So ging es nicht. Sirius stand offensichtlich unter Schock.

Er ging in die Hocke und nahm Sirius in seine Arme. Dieser begann sich in Panik zu wehren. Er schlug um sich. Doch Remus ließ ihn nicht los und redete beruhigend auf ihn ein. Endlich hörte Sirius auf sich zu wehren. Er blickte auf und sein Blick war klarer, nicht mehr voller Panik, jedoch sah er immer noch geschockt aus. Sirius betrachtete Remus, atmete dann erleichtert auf und legte seinen Kopf an Remus Schulter. Er zitterte immer noch. Remus strich ihm beruhigend über den Rücken. Langsam entspannte sich Sirius. „Komm mit runter ins Wohnzimmer!", sagte Remus bestimmt, „Harry, machst du uns allen bitte eine heiße Schokolade? Ich glaube, das ist nach dem Schrecken nötig."

Harry lief schnurstracks in die Küche und kam nur Augenblicke später mit einem Tablett mit drei Tassen und einem großen Krug heißer Schokolade ins Wohnzimmer, wo Remus gerade Sirius, der immer noch zitterte, eine Decke um die Schultern legte. Remus setzte sich neben Sirius. Harry stellte das Tablett auf den Wohnzimmertisch und setzte sich auf Sirius andere Seite. Er legte seinem Vater einen Arm um die Schulter.

Remus drückte Sirius eine Tasse heiße Schokolade in die Hände und riet diesem: „Trink, dann geht's dir gleich besser!" Sirius betrachtete die Tasse misstrauisch und nahm schließlich einen Schluck. Eine wohlige Wärme strömte durch seinen Körper. Er kam sich plötzlich so dumm vor. Ein Verteidigung gegen die dunklen Künste Lehrer, der nicht einmal mit einem Irrwicht fertig wurde. „Geht's wieder?", fragte Harry nach einer Weile behutsam nach. Sirius nickte nur. „Sirius?", wandte sich nun Remus an seinen Freund, es kam ein kurzes „Hmm?" zurück. Remus räusperte sich und fragte dann gerade heraus: „Wer war das?"

Sirius starrte eine Weile vor sich hin und nippte nur immer wieder kurz von seiner Tasse. Als Harry schon dachte, es würde keine Antwort mehr kommen, sagte Sirius mit zitternder Stimme: „Das war Lutz. Einer der Wärter in Askaban." „Kann es sein, dass du uns da etwas von deiner Zeit in Askaban verschwiegen hast?", fragte Harry nach. Sirius nickte nur immer noch vor sich hin starrend.

„Was war in der Phiole?", fragte Remus. „Veritas Serum!", antwortete Sirius leise. Remus dämmerte es. „Sirius, was ist geschehen, nachdem dich die magische Eingreiftruppe abgeführt hat?", fragte er drängend. Sirius Hände begannen unkontrolliert zu zittern. Sirius stellte schnell die Tasse ab und zog die Decke enger um sich, als ob er Schutz suchen würde. Harry strich ihm über den Rücken und sagte: „Sirius, wir sind bei dir. Das ist alles vorbei."

„Nein ist es nicht.", entgegnete Sirius hitzig, „So lange es mich immer wieder verfolgt, ist es nicht vorbei. Es hat mich durch Askaban verfolgt und es verfolgt mich immer noch in meinen Alpträumen." „Hatten wir nicht ausgemacht, über Alpträume zu sprechen?", meinte Remus. „Ich hatte diesen Alptraum schon eine Weile nicht mehr.", wandte Sirius ein, der sich jedoch irgendwie ertappt fühlte. „Sirius, wir sind deine Familie. Du weißt, dass du mit uns über alles reden kannst. Also los! Sprich mit uns!", forderte Harry ihn auf. Sirius nahm erst noch einmal einen großen Schluck heiße Schokolade, ehe er stockend zu berichten begann, was vor 16 Jahren geschehen war:

„Ich hab mich nicht gewehrt, als mich die magische Eingreifgruppe abführte. Wieso hätte ich auch gesollt? Schließlich war ich unschuldig und der festen Überzeugung, dass spätestens vor Gericht die Wahrheit ans Licht kommen würde. Sie brachten mich zuerst ins Ministerium zu Crouch. Dieser musterte mich abfällig von oben bis unten und wies sie nur an „Bringt diesen Dreckskerl nach Askaban!". Im ersten Moment war ich wie erstarrt. Ich wusste nicht, was das sollte. Ich wusste als Auror natürlich, dass es ein Gesetz gab, nachdem geständige Todesser sofort und ohne Gerichtsverhandlung nach Askaban gebracht werden konnten. Aber ich hatte nicht gestanden. Natürlich sah es schlecht für mich aus, aber ich hatte dennoch nicht gestanden und deshalb stand mir zumindest ein Prozess zu. Jedenfalls dachte ich das in diesem Moment immer noch. Und wenn es nur ein Eilprozess gewesen wäre. Sie hätten mir vor Zeugen Veritas Serum geben müssen und damit wäre die Wahrheit herausgekommen. Die beiden Auroren zogen mich mit sich.

In diesem Moment konnte ich mich von dem Schrecken lösen. „Das können Sie nicht tun Crouch. Ich bin unschuldig! Ich hab das Recht auf einen Prozess!", schrie ich den damaligen Chef der Abteilung für Strafverfolgung an. Dieser lachte nur. „Unschuldig? Dumbledore hat ausgesagt, dass du kleines Drecksstück der Geheimniswahrer der Potters warst. Du bist ein verfluchter Verräter.", schleuderte mir Crouch entgegen. „Dumbledore wusste es nicht, aber wir haben getauscht. Peter war der Geheimniswahrer.", klärte ich Crouch auf, so ruhig ich nur konnte, doch das brachte Crouch völlig zum Ausflippen. Er fuhr mich mit eiskalter Stimme an: „Denkst du Drecksschwein wirklich, dass wir darauf hereinfallen? Bringt erst seinen Freund um und beschuldigt ihn dann auch noch. Bringt die Ratte weg!"

Ich begann zu brüllen: „Aber Peter ist nicht tot. Er lebt. Lasst mich los!" Doch keiner hörte mir zu. Jetzt begann ich mich zu wehren. Die beiden Auroren, die mich abtransportierten, kannte ich nicht. Dennoch versuchte ich sie zu überzeugen, dass sie Crouchs Befehl nicht befolgen sollten, da Crouch gegen das Gesetzt handelte, und dass sie mich unten in den Kerkern im Ministerium einsperren sollten. Ich erklärte, dass sie mich ja gar nicht freilassen sollten, ich forderte nur mein Recht auf einen Prozess ein. Sie hörten nicht zu. Stattdessen zogen sie mich unerbittlich in den Raum, in dem, wie ich wusste, der Kamin mit Verbindung nach Askaban stand. Ich wehrte mich nun verzweifelt. Ich war unschuldig. Irgendjemand musste mir doch zuhören. Ich schrie nach Dumbledore und nach dir, Remus, aber alles was ich bekam, war ein Schockzauber.

Als ich wieder zu mir kam, war es bitterkalt. Ich zitterte. Mein Kopf begann sich mit schrecklichen Bildern zu füllen. Da wusste ich, dass ich in Askaban war. Doch ich hatte vergessen, dass Crouch noch ein Problem hatte. Ich musste erst noch gestehen, ansonsten würde er gegen das Gesetz verstoßen und das ging nicht für ein Mitglied der Familie Crouch. Und jetzt, da ich einmal in Askaban war, dachten sie, leichtes Spiel mit mir zu haben. Es dauerte nicht lange, bis ein großer Kerl hereinkam. Er sagte irgendwie so was wie: „Ich bin Lutz und du bist nur noch ein Stück Dreck. Sie haben dich zu lebenslanger Haft hier in Askaban verurteilt und zwar im Hochsicherheitsbereich. Die Dementoren warten schon auf dich." „Verurteilt? Aber ich hatte doch gar keine Gerichtsverhandlung. Ich bin unschuldig!", entgegnete ich aufgebracht. „Siehst du und darin liegt jetzt unser beider Problem.", meinte Lutz gehässig, „Du Dreckskerl behauptest unschuldig zu sein. Nun, wir werden gleich die Wahrheit wissen. Ich hab hier etwas Veritas Serum für dich, das wirst du jetzt schön brav schlucken."

Ich wehrte mich nicht. Hatte ich doch die Hoffnung, dass jetzt doch noch die Wahrheit ans Licht kommen würde. Also schluckte ich brav den Inhalt der Phiole, die er mir gab. „Also noch mal. Du willst unschuldig sein?", fauchte er mich dann an. „Ja, ich bin unschuldig.", antwortete ich in dieser Trance, in die man dank Veritas Serum fällt. Lutz sah mich geschockt an. In diesem Moment ging die Zellentür auf und Crouch kam herein. „Und hat er endlich gestanden?", fragte er Lutz. „Nein! Er behauptet auch unter Veritas Serum unschuldig zu sein.", antwortete Lutz. Doch anstatt seinen Fehler einzuräumen, wie ich gehofft hatte, so dass ich endlich meinen Prozess bekam und nach Hause konnte, tat Crouch etwas völlig absurdes. Er behauptete, dass ich gegen das Serum kämpfen würde oder gar irgendwelche Tricks gelernt habe, um die Wirkung aufzuheben. Er wies Lutz an, mich, solange zu verhören, bis ich endlich gestehen würde. Dann ist er verschwunden.

Lutz kam darauf wieder herein. Er hat mir noch eine Dosis gegeben und als ich immer noch behauptete, unschuldig zu sein, noch eine. Irgendwann wurde mir vom dem Serum übel. Aber Lutz hat mir noch mehr verpasst. So lange, bis ich mich vor Krämpfen gewunden habe. Harry, ich weiß nicht, ob du das gelernt hast, aber in Veritas Serum ist Eisenkraut. Zu viel davon führt deshalb zu Übelkeit und schweren Magenkrämpfen. Aber die Krämpfe haben Lutz nicht interessiert. Im Gegenteil er hat mir noch mehr Serum eingeflößt. Irgendwann lag ich auf dem Boden und wusste nicht mehr, wo oben oder unten war. Doch Lutz muss das wohl für eine Show gehalten haben, beziehungsweise er war einfach ein Sadist, wie ich später feststellen musste. Jedenfalls wurde er immer wütender, weil ich nicht endlich zugab, dass ich schuldig war.

Er hat dann angefangen auf mich einzutreten. Er muss erst aufgehört haben, als ich das Bewusstsein verlor. Als ich wieder aufgewacht bin, war er kurze Zeit später wieder da und die Prozedur ging weiter. Ich weiß nicht wie viele Tage und Nächte ich so durchgestanden habe. Die Hoffnung da irgendwie herauszukommen, hatte ich längst verloren. Es war teilweise so schlimm, dass ich mir wünschte, ich könnte ihn anlügen und einfach gestehen, aber wie hätte ich das mit der Dosis Veritas Serum tun sollen. Es blieb auch nicht bei Tritten. Irgendwann hatte er eine Eisenstange dabei und hat damit auf mich eingeprügelt. Ich weiß nicht, ob es ihm einfach Spaß gemacht hat, oder ob Crouch auch dahinter steckte. Schließlich brauchte er endlich mein Geständnis. Er wollte ja Zaubereiminister werden, da braucht man eine weiße Weste. Die Krönung war, als Lutz mich mit dem Cruciatus Fluch gequält hat, aber es war ihm anscheinend zu langweilig, nur einen Zauberstab auf mich zu richten und so ging er bald lieber wieder zu Schlägen und sonstigen Demütigungen über. Tagelang nichts zu Essen oder zu Trinken war davon noch die harmloseste.

Ich weiß nicht, wann er aufgehört hat, mir Fragen zu stellen. Ich weiß nur, dass ich irgendwann in meine eigentliche Zelle kam. Tag und Nacht standen Dementoren davor. Aber hier kam Lutz nicht mehr täglich, sondern nur manchmal, um sich abzureagieren. Wie ich in die richtige Zelle kam, war mir klar, dass es keinen mehr interessierte, dass ich noch nicht gestanden hatte. Dann irgendwann kam Lutz nicht mehr. Ich nehme an, dass er den Job gekündigt hat."

Harry sah seinen Vater geschockt an. Sirius saß jetzt, da er geendet hatte, da und starrte stumpf vor sich hin. Er hatte wieder diesen gehetzten Blick, den Askaban ihm eingebrannt hatte und den er im letzten Jahr verloren zu haben schien. Aber da war er wieder. Sirius Hände zitterten. Harry sah hinüber zu Remus, dem die Bestürzung über das, was er da gerade gehört hatte, ebenfalls deutlich ins Gesicht geschrieben stand.

In diesem Moment klopfte es an der Tür. Sirius zuckte erschrocken zusammen und zog die Decke noch enger um sich. Ein paar Augenblicke später kam Marion herein. Sie wirkte sehr besorgt, doch als sie Sirius so auf der Couch sitzen sah, verwandelte sich ihr Gesichtsausdruck sofort von Besorgnis in Schock. Sie eilte die wenigen Schritte durch den Raum zu Sirius. Remus rückte ein Stück, damit sie sich neben ihn setzen konnte. Sirius, offensichtlich erleichtert sie zu sehen, legte seinen Kopf auf ihre Schulter. Er konnte nicht mehr. Er hatte zu lange diese erste Zeit in Askaban mit sich alleine ausmachen wollen. Er brach nun in Marions Armen restlos zusammen und weinte wie ein kleines Kind. Marion war offensichtlich mit der Situation überfordert. Hilfesuchend sah sie Remus und Harry an, während sie Sirius einfach nur festhielt und ihn gewähren ließ.

Harry strich Sirius weiterhin beruhigend über den Rücken. Er kam sich so hilflos vor. Genau wie Marion, die nicht noch nicht einmal wusste, was überhaupt geschehen war. Irgendwann hatte sich Sirius halbwegs beruhigt. Auf einen Wink von Remus hin, unterließ es Marion, ihn auszufragen. So blieben sie nur noch eine Weile sitzen, bis Marion Sirius schließlich ins Bett brachte.

Der heutige Abend hatte Harry viel Stoff zum Nachdenken gegeben.

Wie hatte das alles damals so passieren können. Hätte nicht irgendjemand merken müssen, dass Sirius zu Unrecht festgehalten wurde. Was war mit Dumbledore gewesen. Er wusste doch sonst immer alles, gab jedem eine Chance die Dinge aus seiner Sicht zu erzählen. Was war damals mit ihm los, dass er zuließ, dass Sirius dies alles durchmachen musste. Und dann wieder diese gehetzte Blick. Würde Askaban Sirius denn nie mehr loslassen?

Als Harry am nächsten Morgen zum Frühstück in die Küche kam, war nur Remus da. Sirius und Marion schliefen offensichtlich noch. Er setzte sich und butterte sich lustlos einen Toast. Remus sah ihm sofort an, dass etwas nicht stimmte. „Harry, hattest du wieder Alpträume?", fragte er Harry. Dieser schüttelte jedoch nur den Kopf und griff nach der Marmelade. „Harry, du hast doch was. Also, raus mit der Sprache. Ist es wegen gestern abend?", hackte Remus nach. Harry nickte nur und beschmierte seinen Toast mit der Marmelade und starrte ansonsten vor sich hin.

Remus setzte sich auf den Stuhl neben Harry und begann auf ihn einzureden: „Harry, was Sirius gestern Abend erzählt hat, ging mir auch sehr Nahe. Das kannst du mir glauben. Er ist schließlich der einzige wirkliche Freund, den ich habe. Was er jetzt, da das alles wieder hochgekommen ist, am dringendsten braucht, das sind Marion, du und ich." „Da war wieder dieser gehetzte Blick. Ich hatte gedacht, dass ich diesen Ausdruck in seinen Augen nie wieder sehen müsste.", murmelte Harry.

Remus legte ihm eine Hand auf die Schulter, ehe er sagte: „Ich weiß, was du meinst. Ich bin auch erschrocken, als er wieder diese leeren Augen hatte. Es war fast wieder wie damals in der Heulenden Hütte. Nur das er heute nicht mehr so abgemagert ist." Harry nickte nur und widmete sich wieder seinem Toast. Remus gab sich jedoch nicht so leicht zufrieden. „Da ist noch etwas anderes, nicht wahr Harry?", hakte er nach. Harry reagierte nicht. Remus entschied sich, mit seiner Vermutung herauszurücken. „Geht es um Marion?", fragte er deshalb offen.

Harry starrte kurz an. Ja, er hatte gestern Abend einen leichten Anflug von Eifersucht auf Marion gehabt, als er sah, wie Sirius sich bei ihr ausweinte, aber dann war ihm sofort klar geworden, wie idiotisch das eigentlich war. Sein Vater hätte sich sicher auch nicht bei ihm sondern bei seiner Mutter ausgeheult. Schließlich fragte er:„Wie kommst du darauf?" „War nur so eine Vermutung.", meinte Remus. „Ehrlich gesagt, hab ich mich gestern Abend kurz wirklich wie das fünfte Rad am Wagen gefühlt, aber ", war Harry gerade dabei einzuräumen, als er auch schon unterbrochen wurde.

„Harry, das ist, doch gar nicht wahr. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie froh ich gestern Abend war, dass ihr beide da wart, Remus und du.", meldete sich Sirius zu Wort. Er hatte das Gespräch unbemerkt von der Tür aus mit angehört. Harry zuckte zusammen, fing sich jedoch schnell wieder. „Das weiß ich doch, trotzdem bist du sofort mit ihr abgehauen.", meinte er zu Sirius. Dieser setzte sich nun ebenfalls auf einen Stuhl neben Harry.

Er sah Harry eindringlich an, als er antwortete: „Harry, nur, weil ich diese Chance sofort dazu genutzt habe, zu fliehen, heißt das noch lange nicht, dass ich vor dir geflohen bin. Im Gegenteil. Du und Remus habt mir gestern Abend sehr geholfen. Aber als Marion kam, wurden mir zwei Dinge klar. Erstens, ich wollte gestern Abend nicht noch einmal alles erzählen oder auch nur hören müssen, und zweitens, dies würde die einzige Chance bleiben, vor diesen Erinnerungen wieder einmal fliehen zu können. So wie ich es seit meiner Flucht immer getan habe. Ich habe alles verdrängt. Und das habe ich gestern Abend auch wieder versucht, nachdem ich mit Marion nach oben gegangen bin. Aber es ging nicht mehr. Marion hat schließlich aufgegeben mich zu fragen, was los sei. Sie hat mich einfach nur festgehalten und das war genau das, was ich brauchte."

Harry nickte. Er musterte Sirius. Seine Augen verrieten immer noch, welchen Schock er erlebt hatte. Der gehetzte Gesichtsausdruck war zwar nicht mehr so schlimm wie am Abend zuvor, aber er war immer noch sichtbar. „Wo ist eigentlich Marion?", fragte Harry schließlich. „Sie ist oben und schläft. Ich glaube ich habe sie die ganze Nacht mit Alpträumen auf Trapp gehalten."

„Heute Abend wird sich aber nicht gedrückt. Alpträume heißt Sitzung bei Dr. Lupin, dass weißt du.", stichelte Remus. Sirius seufzte, nickte aber schließlich. „Und was treibt ihr beiden heute?", fragte Harry Sirius. Dieser überlegte kurz. Vielleicht wurde es Zeit, dass sie mehr zu dritt unternahmen, nicht dass Harry doch noch wieder eifersüchtig auf Marion wurde. Außerdem kam ihm ein genialer Gedanke. Er sollte demnächst auch einmal einen Vater-Sohn-Tag mit Harry einlegen. So einen, wie er sich immer gewünscht hatte, einmal mit seinem Vater unternehmen zu können, so einen, wie James ab und zu mit seinem Vater unternommen hatte. Vielleicht am Mittwoch. Remus würde sicher nichts dagegen haben, wenn an Vollmond das Haus ruhig war. Er musste nur noch überlegen, was er mit Harry tun wollte, aber im Moment wusste er schon, was sie heute unternehmen würden.

„Wie wäre es, wenn wir mit Marion nach London in die Winkelgasse gehen. Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich habe noch kein Weihnachtsgeschenk für Remus.", schlug er schließlich vor. Harry sah überrascht auf und lächelte als er antwortete: „Klasse Idee. Ich brauche auch noch Geschenke für die anderen, ich weiß einfach nicht, was ich Hermine dieses Jahr schenken soll." In diesem Moment kam Marion gähnend herein. „Vielleicht kann ich da ja helfen. Mädchen in dem Alter werden sich ob magisch oder nicht, denke ich über so ziemlich das gleiche freuen und ich war schließlich auch mal 17.", meinte sie. Sie gab Sirius einen Kuss und griff sich dann ebenfalls eine Scheibe Toast.

Der Tag lief von da an wunderbar. Sirius, Marion und Harry benutzten das Flohnetzwerk zum Tropfenden Kessel und gingen dann gleich weiter in die Winkelgasse. Marion beachtete die Blicke, die man ihnen entgegenwarf diesmal überhaupt nicht.

Wenn sie es doch getan hätte, wäre ihr vielleicht aufgefallen, dass die Blicke diesmal eindeutig ihr galten und zum größten Teil sehr feindselig waren. Die Hetzjagd der Muggel auf Zauberer und deren Familien in der Muggelwelt, machte sich langsam aber sicher durch eine Abneigung gegen alles was mit Muggeln zu tun hatte in der Zaubererwelt bemerkbar. Zu viel war einfach passiert. Die Krönung bisher war, dass Nachbarn versucht hatten ein Haus von Zauberern in einem kleinen Dorf in Wales anzuzünden. Die Diskussionen um Reinblüter und Muggelgeborene war noch nie so ernsthaft entflammt wie in den letzten Wochen. Voldemort hatte eindeutig sein erstes Ziel erreicht.

Solange Sirius bei Marion war, hätte jedoch keiner gewagt, sie dumm anzumachen. Denn wer wusste schon, ob er nicht doch verrückt war.

Marion, Sirius und Harry verbrachten also, sich der bösen Blicke keineswegs bewusst, einen völlig sorgenfreien, fröhlichen Tag in der Winkelgasse. Sie halfen sich gegenseitig beim Aussuchen der Weihnachtsgeschenke. Schauten auch einmal bei Fred und George vorbei, die Harry heimlich ihre neueste Errungenschaft zusteckten, präparierte Knallbonbons. Harry freute sich schon darauf, sie an Weihnachten auszuprobieren. Wobei, vielleicht sollte er lieber die Zwillinge erstmal dazu bringen, ihm zu verraten, was diese Knallbonbons eigentlich taten.

Marion half Harry beim Aussuchen von Hermines Geschenk. Sie fanden schließlich einen magischen Freundschaftsanhänger. Man konnte ihn in drei Teile teilen und mit einem Zauber belegen, durch den jeder Träger des Anhängers durch einen einfachen Zauber herausfinden konnte, wo sich die beiden anderen Teile gerade befanden.

Zwischendurch setzten sie sich immer wieder voneinander ab. So dass sie auch die noch übrigen Geschenke besorgen konnten. Harry hatte lange überlegt, was er Sirius schenken könnte und so richtig war ihm eigentlich nichts eingefallen. Doch als sie so durch die Geschäfte bummelten, fiel ihm eine Lederjacke, die mit einem riesigen schwarzen Hund auf der Rückseite bestickt war auf. ‚Perfekt!', dachte sich Harry, ‚Genau richtig zum Motorradfahren!' In einem unbeobachteten Moment, rannte er zurück zum Geschäft und kaufte die Jacke kurz entschlossen. Dann schrumpfte er sie und steckte sie in die Jackentasche.

Nachmittags kaufte Sirius ihnen noch eine große Tüte mit Weihnachtseis. Marion hatte protestiert, dass es doch viel zu kalt wäre, um Eis zu essen, und selbst Harry war das doch etwas komisch vorgekommen. Doch als er begann an dem Eis zu lutschen, dass nach Lebkuchen und Zimtsternen schmeckte, stellte Harry fest, dass es zwar genau wie Eis schmeckte und eigentlich auch kalt war, aber trotzdem irgendwie von Innen her wärmte. Fast so wie ein warmes Butterbier.

Es war schließlich Abendessenzeit, als sie hungrig und voll gepackt mit Tüten wieder im Wolfsbau ankamen, wo Remus sie mit einem tollen Abendessen erwartete.

Als Harry am nächsten Morgen aufwachte, stellte er fest, dass es bereits fast Mittag war. Der Abend zuvor war doch sehr lang gewesen. Marion hatte ein neues Spiel, Monopoly, mitgebracht, das schier endlos gedauert hatte. Aber Sirius und Remus hatten partout nicht die Entscheidung auf den nächsten Abend verlegen wollen. Vielleicht auch, weil der Abend einfach nur lustig gewesen war. Marion war fast verzweifelt mit den Beiden, denn die Rumtreiber waren voll aus ihnen heraus gebrochen. Sie hatten es nicht lassen können, das Spiel zu verhexen. Als Marions Figur ins Gefängnis musste, fand sich Marion selbst plötzlich auch hinter Gittern wieder. Dass sich darüber hinaus die Figuren und Geldscheine von selbst bewegten, war ja selbstverständlich. Die Karten brüllten ihr Aufschriften laut durch das Wohnzimmer. Als es dann darum ging, dass Harry anfangen musste, seine Straßen zu verpfänden, weinten diese plötzlich und flehten ihn an, er möge doch lieber eine andere nehmen. So viel Spaß hatte Harry schon lange nicht mehr gehabt. Und jetzt im nachhinein fiel ihm auch auf, dass Sirius es glatt doch geschafft hatte, sich vor einer Sitzung bei Dr. Lupin zu drücken.

Er zog sich langsam und immer noch leicht schläfrig an. Dabei bemerkte er, dass es irgendwie sehr lecker roch. Er konnte es noch nicht so genau einordnen. Er wusste nur, dass er, was es auch immer war, schon sehr lange nicht mehr gegessen hatte, was nur heißen konnte, dass er es von den Dursleys kannte. Er beeilte sich mit dem Anziehen etwas mehr und flitzte hinunter in die Küche. Dort angekommen, bemerkte er sofort den Grund für die Wohlgerüche. Eine äußerst verführerisch aussehende Lasagne stand da im Ofen. „Da hat Marion dir wohl das Zepter über die Küche aus der Hand genommen, Remus.", stichelte Harry.

Bevor Remus etwas erwidern konnte, kamen zwei große schwarze Hunde schwanzwedelnd herein gerannt. Sie setzten sich beide vor die Ofentür und schleckten sich das Maul. Marion kam in diesem Moment zurück in die Küche und betrachtete den Anblick kopfschüttelnd. „Jetzt hätte ich gerne meinen Fotoapparat. Fehlt nur noch, dass ich Fred reinhole und er sich auch noch dazusetzt!", lachte sie. Schnuffel sah sie zutiefst beleidigt an. Dann einen Moment später, hatte Sirius sich zurückverwandelt. „Was kann ich denn dafür, wenn das Essen heute so verdammt gut riecht. Als Hund kann man das einfach noch viel mehr genießen.", schmollte er. „Und mein Essen riecht wohl nie so gut?", meinte daraufhin Remus leicht eingeschnappt.

„Natürlich schmeckt dein Essen sehr gut und genau so gut riecht es auch, aber mit dem Geruch von italienischem Essen kannst du es leider nicht aufnehmen. Ich glaube das kann nichts und niemand.", beschwichtigte ihn Harry. Remus zwinkerte Harry zu. Natürlich hatte es nicht ernst gemeint. Er musste ja selbst zugeben, dass es absolut unwiderstehlich roch. Und er hatte rein gar nichts dagegen gehabt, dass Marion heute kochen wollte. Konnte er sich so doch etwas ausruhen. Schließlich war in drei Tagen Vollmond. Er fühlte sich bereits ziemlich schlapp.

Das Essen war wie zu erwarten ein Gedicht. Sie schafften es zu viert eine Riesenlasagne zu verdrücken, die normalerweise eher für mindestens sechs, wenn nicht mehr Personen ausgereicht hätte. Danach waren sie alle ziemlich faul und träge, so dass es lange dauerte, bis sie sich schließlich dazu aufraffen konnten, sauber zu machen.

Als die Küche jedoch glänzte, waren sie wieder voller Tatendrang.

„Wie wäre es, wenn wir heute Mittag alle zusammen Plätzchen backen.", schlug Sirius vor. „Jetzt, wo wir die Küche gerade sauber haben, willst du sie gleich wieder einsauen?", fragte Remus verständnislos nach. „Wir müssen sie ja nicht so einsauen wie letztes Jahr.", witzelte Sirius. „Wieso, was war denn letztes Jahr?"; hackte Marion nach.

„Letztes Jahr haben diese beiden Erwachsenen ihrem anvertrauten Schützling gezeigt, was man mit Teig alles nicht machen soll. Z.B., dass man ihn eigentlich nicht durch die Gegend wirft und schon gar nicht auf andere Menschen. Um dies anschaulicher zu machen, haben die beiden gleich gezeigt, was passiert, wenn man Teig doch durch die Gegend und auf andere Leute wirft. Nun ja, es war eine sehr lustige, aber auch sehr klebrige Angelegenheit.", erklärte Harry.

Marion schüttelte den Kopf. Das passte zu Sirius. Nichts wie Kindereien im Kopf. Andererseits liebte sie gerade so an ihm, dass er irgendwie noch nicht ganz Erwachsen war.

Und tatsächlich backten sie am Nachmittag, diesmal ohne fliegende Teigklumpen, Berge von Plätzchen. Marion wunderte sich schon, wer die alle Essen solle, bis sie aufgeklärt wurde, wer alles zum Weihnachtstee erwartet wurde. Außerdem nahm die Anzahl der Plätzchen auch schon wieder ab. Schließlich musste ja alles probiert werden. Und Roger und Fred stibitzten außerdem auch ein paar Plätzchen.

„Ach ja, wo du gerade den Weihnachtstee erwähnst, Sirius, meine Eltern haben dich am zweiten Feiertag zum Tee eingeladen. Ausreden sind da zwecklos, also finde dich mit ab.", erklärte Marion. Sirius wollte zu einer Entgegnung ansetzen, die Marion aber mit einem Kuss im Keim erstickte. „Keine Chance, du gehst mit mir zu meinen Eltern.", erklärte sie bestimmt. Sirius seufzte und fand sich für den Augenblick damit ab. Vielleicht würde er später noch einmal die Chance haben, mit Marion darüber zu reden.

„Ach ja, Harry, was hältst du davon, wenn ich dir nächsten Mittwoch zeige, wie man Motorrad fährt. Es ist immer gut, auch mit Muggelfahrzeugen zurechtzukommen.", fragte Sirius beiläufig, als sie die Plätzchen in den Keller schafften. „Wirklich? Du zeigst mir wirklich, wie man Motorrad fährt? Ist es dafür nicht zu kalt?", fragte Harry aufgeregt. „Ich denke mit einem Wärmezauber müsste es gehen. Also heißt das ja?", bohrte Sirius nach. „Klar!", strahlte Harry zurück. „Schön, dann ist das abgemacht. Was hast du eigentlich morgen vor?", fragte Sirius weiter. „Ich wollte die Weasleys besuchen.", erklärte Harry. „Wohnt nicht Caroline zurzeit mit ihren Eltern im Hauptquartier?", bemerkte Sirius nebenbei. „Und?", fragte Harry nicht wissend, was Sirius damit sagen wollte. „Ich mein ja bloß.", sagte Sirius unschuldig. Harry verdrehte die Augen. Daher wehte also der Wind. Sirius konnte es nicht lassen. Seit Oktober neckte er Harry immer wieder mit Caroline. Wann würde er es endlich aufgeben.

TBC

Das war jetzt wieder ein etwas ruhigeres Kapitel.

Das bleibt aber nicht so. Keine Sorge.

Liebe Grüße alle fest knuddel,

Pemaroth

PS: So ein paar Reviews spornen doch schon ganz schön an, möglichst schnell weiterzumachen.