Disclaimer: Natürlich gehört nichts vom Harry Potter Universum mir, sondern alles J. K. Rowling.
Sorry, aber in letzter Zeit wird es eher ein zwei Wochen Rhythmus mit dem Updaten. Diesmal war es schlicht und ergreifend Pfingsten. Ich hab mir da mal ein schönes Wochenende gegönnt mit dem Ergebnis, dass ich danach die Woche krank im Bett lag. Aber dafür gibt's jetzt wieder ein schönes langes Kapitel. Ich hätte es auch gerne schon einen Tag eher hochgeladen, aber da hat der Server irgendwie nicht mitgemacht. Er hat die Login Seite nicht aufgerufen.
Das Rating hab ich jetzt hochgesetzt. Dieses K+ fand ich doch etwas zu niedrig. Nicht viel, aber doch genug.
Vielen Dank wie immer für eure Reviews und an Myloveisyourlove fürs Betalesen.
Lara: Im muss gleich mal nachschauen, aber Caroline soll eigentlich in der 5. Klasse sein und damit nur zwei Jahre jünger als Harry, also 15. Hermine ist ja nach J.K. für Ron bestimmt, und Ginny fand ich nicht so ne tolle Idee, deshalb hab ich einfach jemand neues dazugeschrieben (Ich hoffe dass sie nicht zu sehr Marry Sue mäßig sich schüttel rüberkommt) Und mit dem Ofen in einem Zauberhaus stell ich mir das so ähnlich vor, wie der Ofen, den meine Oma noch hatte. Im Prinzip gar nicht so anders, als unsere heutigen, aber halt alles mit Feuer beheizt, d.h. man muss ziemlich aufpassen, dass nichts anbrennt, weil man die Temperatur nicht regeln kann, aber das ist ja mit Zaubern kein Problem, aber zum Einkochen benutzen manche Leute bei uns im Dorf heute noch solche Öfen. Sind einfach viel heißer, als Elektroöfen. Aber ich glaube so genau wolltest du's gar nicht wissen. ;-)
Korksie: Jetzt wird es schon langsam klar, dass das was wird zwischen Caroline und Harry. Und Sirius kann einem wirklich leid tun. Das mit den Muggeln wird auf jeden Fall noch heiter. Ansonsten: Hoffe ich einfach, dass dein Urlaub in den USA toll war.
Anne-Julia-Shirley: In diesem Kapitel gibt's schon mal ein klitzkleinesbisschen Action. Im nächsten wird's dann sogar noch ein klitzkleinesbisschen mehr. Beim Motorradfahren muss ich zugeben, dass ich selber nicht Motorradfahren kann, deshalb sind diese Beschreibungen etwas kürzer geraten. Und Lutz wird noch eine Rolle spielen.
Weihnachten mit MuggelnAm nächsten Tag benutzte Harry den Kamin, um mit dem Flohnetzwerk zum Grimmauldplatz Nummer 12 zu reisen. Als er aus dem Kamin in der Küche stieg, stieg ihm schon der Geruch von Plätzchen in die Nase. „Hallo Harry, schön dich zu sehen. Wie geht es dir?", begrüßte ihn Mrs. Weasley erfreut, „Ach ja, darf ich dir Mrs. Striker vorstellen." Damit wies sie auf eine zweite Frau, die gerade damit beschäftigt war, Teig auszurollen. „Sehr erfreut, Mrs. Striker, Sie müssen die Mutter von Caroline sein.", begrüßte Harry diese höflich. „Ja, das ist richtig. Schön dich kennen zu lernen, Harry. Caroline hat schon so viel von dir erzählt." Wie aufs Stichwort erschienen Ginny und Caroline in der Tür. Caroline lief puderrot an. „Mum!", schimpfte sie los, wurde aber sofort von ihrer Mutter unterbrochen, die nur meinte: „Ihr beiden nehmt jetzt am besten Harry und verschwindet sofort wieder aus der Küche." „Schon gut!", kam es von Ginny, „Komm Harry! Ron ist oben. Wir könnten eine Runde Snape explodiert spielen."
„Was war das denn?", fragte Harry, als sie außer Hörweite der Küche waren, „Deine Mutter hat euch ja förmlich rausgeschmissen, Caroline." „Nun ja.", begann Caroline langsam zu erklären, „Wir wollten heute früh helfen und dabei ist irgendwie mehr Teig in unseren Mägen, als auf dem Blech gelandet. Außerdem sahen unsere Plätzchen angeblich furchtbar aus. Als Ginny dann auch noch rein aus Versehen Weasleys Spezialzucker in die Plätzchen rutschte, war es ganz aus und sie haben uns rausgeschmissen." „Was ist denn Weasleys Spezialzucker?", fragte Harry verwundert nach. „Eine Neuentwicklung von Fred und George. Wenn man davon etwas isst, muss man eine Viertelstunde lang Lachen und kann nicht aufhören. Für Fred und Georges Verhältnisse ist es also eher harmlos, aber Mum fand es trotzdem nicht lustig.", erklärte Ginny.
„Wie ist die Lage da unten?", fragte Ron, als sie ins Zimmer kamen, „Oh, hi Harry!" „Unverändert!", kam es von Caroline und Ginny gleichzeitig. „Also, wie wärs mit einer Runde Snape explodiert?", schlug Ginny erneut vor. Alle stimmten zu und schon bald waren sie in ein Spiel vertieft.
„Wie kommen deine Eltern eigentlich mit Mr. Weasley klar?", fragte Harry Caroline nach einer Weile. „Ganz gut eigentlich!", antwortete sie, „Wenn es zu viel wird, greift Mrs. Weasley schon ein. Meine Eltern fühlen sich pudelwohl hier. Wobei Mum beim ersten Blick in den Spiegel schon einen Heidenschreck bekommen hat." „Wieso dass denn?", fragte Harry nach. „Na ja, weil er ihr lautstark erklärt hat, dass ihre Frisur völlig aus der Mode wäre. Aber sie hat sich dann doch recht schnell gefangen und eine geschlagene halbe Stunde doch glatt mit dem Spiegel diskutiert.", erläuterte Caroline. Harry musste lachen und Caroline und die anderen stimmten mit ein. „Sie hat wirklich mit dem Spiegel diskutiert? Hat es wenigstens was gebracht?", fragte Harry immer noch lachend nach. „Ja absolut. Er ist jetzt bei weitem nicht mehr so vorlaut.", meinte Caroline, immer noch lächelnd.
Sie sieht wirklich verdammt hübsch aus, wenn sie so lächelt, dachte Harry bei sich und warf Caroline nochmals einen verstohlenen Blick zu. In der Beziehung hatte Sirius jedenfalls Recht und sie war auch wirklich sehr nett. Kein Wunder, dass Ginny sich mit ihr angefreundet hatte. Aber erklärte das auch, dass er plötzlich so ein komisches Gefühl im Magen bekam, als er sie ansah? Irgendwie verwirrte ihn das. Solche Gefühle hatte er nicht einmal für Cho empfunden. Vielleicht lag das aber auch daran, dass er Cho eigentlich kaum gekannt hatte. Wenn er ehrlich war, hatte er nicht gerade viel von ihr gewusst. Aber konnte es wirklich sein, dass er sich in Caroline gerade verliebte? Sein Bauch sagte eindeutig ja, aber sein Kopf, wollte da noch nicht so ganz mitmachen. Wieso war das nur so kompliziert. Mit Sirius sprach er darüber aber besser nicht, sonst durfte er sich noch mehr Sticheleien anhören.
Nein, Sirius hatte er am nächsten Tag nichts erzählt und auch mit Remus hatte er nicht über Caroline gesprochen. Die beiden hatten zwar bemerkt, dass etwas nicht stimmte, aber Harry hatte sie abgewimmelt. Er hatte den Tag auf seinem Zimmer verbracht und nachgedacht. Und er war zu dem Entschluss gekommen, dass Caroline nicht nur gut aussah und wahnsinnig nett war, sondern dass sie auch noch einiges gemeinsam hatten. Sie liebten beide Quidditch. Sie waren beide bei Muggeln aufgewachsen, was auch den Vorteil hatte, dass Caroline ihm noch nie auf seine Narbe gestarrt hatte oder ihn zu einer Art Held gemacht hatte, wie etwa Ginny. Caroline wollte auch Aurorin werden, jedenfalls hatte sie das gesagt, als sie mit Ginny einmal über ihre Zukunftspläne gesprochen hatte. Die große Frage war nur, mochte sie ihn auch? Das würde er früher oder später herausfinden müssen.
Harry freute sich auf den Mittwoch. Beim Motorradfahren würde er bestimmt nicht so viel Zeit zum Grübeln haben.
Und tatsächlich kam Harry am nächsten Tag kaum zum Grübeln. Das Motorradfahren war einfacher, als Harry gedacht hatte, jedenfalls sobald man sich an die vielen verschiedenen Hebel und Drehschalter gewöhnt hatte. Mit dem Gleichgewicht hatte er dagegen keine Probleme. Da war es doch bedeutend schwieriger auf dem Besen zu bleiben, als das Motorrad vom Umkippen abzuhalten, vor allem, da dies Dank eines kleinen Zaubers eigentlich unmöglich war. Sirius meinte, er sei unbestreitbar ein Naturtalent.
Das Motorradfahren hatte noch einen anderen Effekt. Es war wie beim Fliegen. Harry fühlte sich leicht und frei. Alle Sorgen und Gedanken schienen Meilenweit weg und nicht mehr wichtig zu sein. Sie donnerten den gesamten Nachmittag über die Landstraßen um Leicester. Solange bis ihnen trotz des Wärmezaubers doch langsam kalt wurde. Außerdem war es inzwischen dunkel geworden.
Sirius übernahm jetzt wieder das Fahren. Er fuhr jedoch, wie Harry erstaunt feststellte, nicht zum Wolfsbau zurück, sondern geradewegs nach Leicester.
Sirius parkte das Motorrad neben einem kleinen Pub und führte Harry hinein. Er ging an die Theke und bestellte erst einmal etwas zu Trinken und zwei große Sandwichs. Dann schob er Harry an einen freien Tisch. Als sie gegessen hatten, fragte Sirius zwinkernd: „Und machen wir jetzt Leicester unsicher?" Harry zuckte mit den Schultern, nickte aber schließlich. Er konnte sich noch nicht so richtig vorstellen, was da auf ihn zukam. Er war schließlich noch nie abends weggegangen.
So zogen sie los. In einer Kneipe, in der eine Liveband spielte blieben sie schließlich hängen. Die Stimmung dort war einfach gigantisch. Auch wenn Harry die Lieder nicht kannte, die die Leute so lautstark mitgrölten, hatte er trotzdem einen Heidenspaß. Er konnte einfach nicht anders, als mitmachen, vor allem, weil Sirius ihn förmlich dazu drängte. Sirius wollte einfach, dass Harry einmal aus sich herausging. Verdammt, Harry war schließlich ein Teenager und hatte das Recht, Spaß zu haben.
Als sie schließlich zurück am Wolfsbau waren, dämmerte es schon. Harry konnte nicht anders. Er fragte Sirius: „Machen wir das irgendwann mal wieder?" „Klar, du musst schließlich auch noch Autofahren lernen.", antwortete dieser grinsend.
Am nächsten Tag schliefen sie beide fast so lange, wie Remus, der sich, als er schließlich zum Abendessen herunterkam, wunderte, warum die beiden so müde aussahen.
Bis Freitagnachmittags allerdings als die Weasleys im Wolfsbau einfielen, hatten sich alle wieder so weit erholt. Nur Remus sah immer noch etwas blas aus. Die Weasleys hatten außerdem Caroline und ihre Eltern einfach mitgebracht. Mrs. Weasley hatte sie nicht alleine im Grimmauldplatz zurücklassen wollen.
Mr. und Mrs. Striker waren froh in Marion endlich einmal eine Unterstützung bei der Beantwortung der schier endlosen Fragenflut von Mr. Weasley gefunden zu haben. So freundeten sich die drei schnell an.
Mit der Unterstützung von Mr. und Mrs. Striker, Bill, Fred, George, Ron, Ginny und Caroline waren die Berge von Plätzchen ruck zuck vertilgt. Und das sollte schon was heißen, denn Mrs. Weasley und Mrs. Striker hatten auch noch Plätzchen mitgebracht. Natürlich hatten es die Zwillinge nicht lassen können und hatten ein paar ihrer Spezialsüßigkeiten unter die Plätzchen geschmuggelt. Und Ginny war es wohl doch auch gelungen, etwas Spezialzucker in den Teig der ein oder anderen Zimtstange zu mischen.
Jedenfalls bekam Sirius fast eine Viertelstunde vor Lachen kaum noch Luft und hielt sich den Bauch, während sich Bill in einen Kanarienvogel verwandelte und Mrs. Weasley plötzlich Blumen aus dem Kopf wuchsen.
Der Plätzchenhunger wurde von diesen Zwischenfällen allerdings nicht gebremst. Im Gegenteil. Es war irgendwie wie Berty Botts Bohnen zu essen. Man wusste nie, was man bekam. Harry erwischte einen Farbkeks. Eine geschlagene Stunde war er vom Kopf bis zu den Zehen sonnengelb.
Harry hatte es außerdem geschafft, die Knallbonbons, die Sirius besorgt hatte, gegen die auszutauschen, die die Zwillinge ihm in der Winkelgasse mitgegeben hatten. Sirius und Marion zogen völlig ahnungslos an einem Knallbonbon. Heraus schossen neben den schon legendären Feuerwerkskörpern der Weasleyzwillinge ein paar ihrer neuesten Scherzartikel. Aber das war noch nicht alles. Sirius und Marion waren umgeben von Funken und dann als die Funken aufgehört hatten, fingen die beiden an zu tanzen und konnten fünf Minuten lang nicht aufhören. Harry, der so mutig war mit Caroline an einem Knallbonbon zu ziehen, schwebte danach mit ihr für fünf Minuten an der Decke. Ron und Hermine liefen eine Minute lang auf ihren Händen durchs Zimmer.
Als dann keine Knallbonbons und Plätzchen mehr übrig waren, sangen sie Weihnachtslieder. Dann als es Zeit für das Abendessen wurde, verschwanden Marion, Mrs. Striker, Mrs. Weasley und Remus in der Küche um wenig später mit einem riesigen Festmenu zurückzukommen.
Als Remus, Sirius, Marion und Harry schließlich wieder alleine waren, waren sie voll gestopft bis oben hin. Vom vielen Essen und Lachen waren sie außerdem hundemüde, so dass sie nur noch aufräumten und anschließend ins Bett fielen.
Bereits früh am nächsten Morgen saßen sie allerdings alle wieder unten im Wohnzimmer unter dem riesigen Weihnachtsbaum, den Sirius besorgt hatte und den sie am Donnerstagabend zusammen geschmückt hatten.
Vier Stapel mit Geschenken lagen dort verteilt.
„Frohe Weihnachten!", rief Harry gut gelaunt, als er ins Wohnzimmer kam. „Wie kann man nur so früh am Morgen schon so gut gelaunt sein.", brummte Sirius zurück, dann lächelte er aber, als er noch hinzufügte, „Frohe Weihnachten, Harry." „Frohe Weihnachten.", stimmten Remus und Marion mit ein. „Dann lasst uns mal Geschenke auspacken.", drängte Sirius. „Nicht so ungeduldig, mein Kleiner.", stichelte Marion. Harry grinste. Auf die Idee Sirius klein zu nennen, war vorher bestimmt noch keiner gekommen.
Schließlich stürzten sie sich jedoch alle auf ihre Geschenke. Alle vier hatten einen Weasley Pulli bekommen. Marion betrachtete ihren Pullover erst einmal kritisch. „Von wem ist denn der?", fragte sie verwundert und sah sie nacheinander an, als ob sie prüfen wollte, wer wohl das verborgene Stricktalent war. „Der ist von Mrs. Weasley. Sie strickt jedes Jahr für die ganze Familie einen Weasleypulli. Glückwunsch! Sie hat die offensichtlich mit in die Familie aufgenommen.", erklärte Harry. Marion strahlte nun und zog ihren Pullover, der rot mit einem aufgestickten Hund war, gleich über. Die anderen Taten es ihr gleich. Die Pullover waren alle rot. Molly hatte Harry einen Löwen, Sirius einen Wolf und Remus ebenfalls einen Hund auf den Pullover gestickt.
Harry hatte außerdem eine große Schachtel mit Süßigkeiten von seinen Freunden bekommen. Natürlich war auch die obligatorische Kiste mit Scherzartikeln von Fred und George dabei. Anscheinend wollten sie Harry als ihren stillen Geldgeber so an ihrem Geschäft beteiligen. Harry konnte es nur Recht sein. Unter den Geschenken war auch eine magische Kamera, mit der Harry auch gleich ein paar Fotos schoss. Außerdem bekam er ein Buch mit dem Titel „Aurorenausbildung – der Einstellungstest, Vorbereitung und Training.". „Du wirst es brauchen, wenn du wirklich Auror werden möchtest. Der Einstellungstest ist nicht einfach. Aber ich bin mir sicher, dass du ihn mit ein bisschen Training schaffen wirst.", erklärte ihm Remus.
Als Sirius die Lederjacke auspackte, strahlte er übers ganze Gesicht. „Danke, Harry. Wo hast du die denn ausgegraben.", wollte er wissen. „Das wird nicht verraten.", entgegnete Harry nur.
Als sie mit ihren Geschenken durch waren, fragte Marion: „Kommt ihr mit in die Kirche?" Remus, Sirius und Harry sahen sich verdattert an. Kirche? „Schon gut. Ich geh ja alleine, beziehungsweise mit meiner Familie. Es ist bei uns Tradition, dass alle zusammen am ersten Weihnachtsfeiertag in die Kirche gehen. Und Sirius, vergiss nicht morgen pünktlich um zwei bei mir zu sein. Meine Eltern mögen es nicht, wenn man sie warten lässt."
„Marion, müssen wir da wirklich hingehen?", fragte Sirius noch einmal vorsichtig nach. Marion war am Donnerstagabend richtig sauer geworden, als er mit einer Ausrede nach der anderen versucht hatte, sich vor dem Weihnachtstee mit ihren Eltern zu drücken. Marion überhörte die Bemerkung schlichtweg. Sie zog den Weasleypulli wieder aus. Dann legte sie die Kette an, die sie von Sirius bekommen hatte, drückte Sirius noch einen Kuss auf die Wange und verabschiedete sich mit den Worten: „Bis bald, Harry und Remus, wir sehen uns morgen um zwei Uhr bei mir, wehe du kommst zu spät, Sirius."
Also blieb Sirius nichts anderes übrig, als am nächsten Tag zu Marion nach Hause zu apparieren.
„Marion, meinst du wirklich, dass das eine gute Idee ist?", fragte Sirius, als er schließlich neben Marion auf dem Beifahrersitz im Auto saß. „Ja, es ist eine gute Idee. Meine Mutter hat schon gesagt, dass sie sich sehr darauf freut, den Mann kennen zu lernen, der mich so glücklich macht. Also los jetzt. Und wenn du auf eine Frage keine gute Antwort weist, dann lass einfach mich reden, dann kann gar nichts schief gehen. Mum wird dich im Höchstfall für etwas schüchtern halten.", erwiderte Marion. „Ich und schüchtern?", fragte Sirius entgeistert nach und auch Marion musste Lächeln. Ja, dass war nicht gerade eine passende Beschreibung für Sirius.
An der Haustür angekommen, klingelte Marion. Kurze Zeit später öffnete ein Mann die Tür, der Marion unverkennbar ähnlich sah. „Thomas, ich wusste gar nicht, dass du da bist. Schön dich zu sehen. Wie geht's dir? Ich dachte, du wärst in Glasgow?", sprudelte Marion los, wobei sie dem jungen Mann um den Hals fiel. Dann schien ihr wieder einzufallen, dass sie ja Sirius dabei hatte. „Sirius, dass ist mein Bruder Thomas. Er arbeitet für eine Softwarefirma in Glasgow. Er programmiert Computerspiele. Thomas, dass ist Sirius. Wir sind jetzt seit einem halben Jahr zusammen.", stellte Marion die beiden gegenseitig vor. Sirius und Thomas schüttelten sich die Hände. Dann schob Marion Sirius in das Haus und geradewegs ins Wohnzimmer. Dort angekommen gab es noch mehr Händeschütteln. Marions gesamte Familie war anwesend. Damit hatte Sirius nicht gerechnet und Marion offensichtlich auch nicht.
Sie stellte Sirius jedoch geduldig einem nach dem anderen vor: „Das ist mein Vater Stan, meine Mutter Elisabeth, meine Schwester Viviane White mit ihrem Mann Richard und ihrem Sohn Martin. Also, dass ist Sirius Black." „Sehr erfreut!", meinten alle. „Sind Sie auch hier aus Leicester? Marion hat uns noch fast gar nichts über Sie erzählt. Das ist eigentlich gar nicht ihre Art.", erklärte Viviane. „Wo bleiben denn deine Manieren.", schimpfte Mrs. Robbins, „Setzten Sie sich erst einmal. Tee? Ich gehe auch gleich in die Küche, um den Kuchen zu holen." „Ja gerne.", erwiderte Sirius, „Und um auf die Frage zurück zu kommen, ich komme ursprünglich aus London, aber ich lebe jetzt in Wigston."
Er und Marion quetschten sich auf einen freien Platz auf der Couch. „Das muss toll gewesen sein, in London aufzuwachsen. Ich meine, hier in Leicester ist ja quasi nichts los.", bemerkte Thomas. „Davon habe ich nicht viel mitbekommen. Meine Eltern waren sehr streng und außerdem ging ich nicht in London zur Schule, sondern auf ein Internat in der Nähe von Edingburg. Dort unterrichte ich jetzt auch.", erwiderte Sirius. „Und was unterrichten Sie?", fragte Viviane sofort nach. Sirius hätte sich auf die Zunge beißen können. Gut, dass Mrs. Robbins ihm in diesem Moment den Tee reichte, ehe sie wieder in der Küche verschwand, so antwortete Marion für ihn. „Sirius unterrichtet Biologie, Geschichte und Selbstverteidigung. Aber sag mal, Martin, wie läuft es an der Uni?"
„Ganz gut. Jetzt wo endlich alle Schäden von dem Anschlag beseitigt sind, läuft der Unibetrieb eigentlich wieder ganz normal.", meinte Martin, „Die Stimmung ist allerdings immer noch ganz unten. Kein Wunder bei den ganzen Toten und Verletzten. Einer meiner Professoren ist bei dem Anschlag umgekommen. Sie haben erst letzte Woche Ersatz gefunden. Aber sie haben gleich gesagt, dass der Anschlag keinerlei Einfluss auf die Prüfungen im Frühjahr haben wird. Leider!"
„Es ist schon eine Schande, dass die Regierung dieses Zaubererpack nicht endlich in die Finger bekommt. Wenn ich daran denke, wie der Anruf kam, dass Martin verletzt im Krankenhaus liegt.", erklärte Thomas. „Ja, das war ein ganz schöner Schock, als Viviane auf der Arbeit anrief und mir berichtete was passiert war. Gott sei Dank ist ja alles gut gelaufen." meinte Richard.
Marion wurde nervös. Das Gespräch entwickelte sich in eine Richtung, die ihr gar nicht gefiel. Als Thomas Zaubererpack gesagt hatte, hatte sie deutlich bemerkt, wie Sirius sich verkrampft hatte.
Thomas allerdings hatte eben erst angefangen sich in Rage zu reden: „Das schlimmste ist doch, dass wir rein gar nichts gegen dieses Zaubererpack tun können. Ich meine, die sind uns doch völlig überlegen. Bevor wir auch nur abdrücken könnten, würden die doch unsere Gewehre einfach wegzaubern. Und dann weiß man auch nicht mehr, wem man noch trauen kann. Stellt euch vor. Es hat sich herausgestellt, dass der Sohn meines Arztes ein Zauberer ist. Dem Jungen sieht man das gar nicht an. Wie soll man sich denn schützen, wenn man nicht einmal erkennt, wer zu diesen Mistkerlen gehört."
„Und wieso soll der Junge ein Mistkerl sein? Nur weil er zufällig etwas Zaubern kann? Ist Ihnen schon einmal in den Sinn gekommen, dass nicht alle Hexen und Zauberer gutheißen, was da geschieht? Jedenfalls hat dieser Zaubereiminister genau dies gesagt. Er meinte, dass es nur eine kleine Gruppe ist, die diese Anschläge verübt und dass sie ebenfalls gegen diese kämpfen.", schaltete sich Sirius möglichst ruhig ein, auch wenn es ihm schwer fiel, versuchte er sich zu beherrschen.
„Auf welcher Seite stehen Sie denn? Schauen Sie sich doch einmal an, was in den letzten Wochen geschehen ist. Wie können Sie da die Zauberer auch noch verteidigen Mr. Black?", schoss Thomas aufgebracht zurück.
„Ich verteidige keinen einzigen, der etwas mit diesen brutalen Anschlägen zu tun hatte, aber ich wehre mich dagegen, dass man aufgrund von einzelnen in einer Gruppe die ganze Gruppe verurteilt.", erwiderte Sirius.
„Wer sagt uns denn, dass es wirklich gute Hexen und Zauberer gibt? Hat man schon jemals davon gehört, dass von denen etwas Gutes gekommen wäre? So wie sie diese Brut verteidigen könnte man fast meinen, dass sie einer von denen wären.", warf Thomas ihm vor.
„Und was, wenn es so wäre?", fragte Sirius ruhig nach.
Thomas sah Sirius sprachlos an. Schließlich fasste er sich und schimpfte aufgebracht: „Ganz einfach. Ich würde Sie aus der Wohnung werfen. Ich würde versuchen meine Familie vor Ihnen zu schützen. Ich würde nicht zu lassen, dass Sie alle in Kröten verwandeln."
Sirius lachte auf: „Sie meinen im Ernst, dass Sie mich davon abhalten könnten, Sie in eine Kröte zu verwandeln, wenn mir danach wäre. Aber seien Sie beruhigt. Es gibt nicht nur schlechte Zauberer. Und genau aus diesem Grund sitzen Sie noch nicht als Kröte hier im Wohnzimmer. Glauben Sie mir, meine Mutter wäre da nicht so zimperlich gewesen. Aber ich gehöre ja zu den Guten. Ich riskiere seit dem ersten Anschlag fast täglich mein Leben, um zu verhindern, dass noch mehr Menschen getötet werden. Ich habe unzähligen seither das Leben gerettet. Und das hier ist also der Lohn dafür. Man muss sich Beschimpfungen und Beleidigungen anhören."
Thomas starrte Sirius nun völlig fassungslos an. Das konnte nicht wahr sein. Das war nicht wahr. Dieser Kerl, mit dem Marion zusammen war, das konnte doch unmöglich ein Zauberer sein. Er sprang auf und schrie seine Schwester an: „Marion, bist du wahnsinnig, einen von diesen Irren hier mit nach Hause zu bringen?" Jetzt reichte es auch Marion. Sie schoss zurück: „Nur weil du so eng kariert bist, ist Sirius noch lange kein Irrer. Er und seine Freunde sind wirklich sehr nett. Keiner von ihnen hat mir auch nur ein Haar gekrümmt. Im Gegenteil. Du hast ja keine Ahnung, Thomas, was sie alles riskieren, um diese Todesser, das sind die Attentäter, in die Hände zu bekommen."
„Er hat dir doch das Hirn irgendwie vernebelt. Also, ich bleibe keine Sekunde länger mehr mit diesem Kerl zusammen in einem Raum. Verschwinden Sie Mr. Black. Und lassen Sie meine Schwester in Ruhe", schrie Thomas.
Sirius erhob sich und wollte gerade etwas erwidern, als sich Mr. Robbins einschaltete: „Mr. Black, setzen Sie sich. Und zu dir Thomas, entweder du benimmst dich jetzt und lernst Mr. Black erst einmal kennen, oder du verschwindest jetzt. Ich hatte eigentlich gedacht, dass ich euch dazu erzogen hätte, den Menschen erst einmal ohne Vorurteile entgegenzutreten." Thomas sah seinen Vater einen Moment lang bestürzt an. Dann schüttelte er den Kopf und stürmte wutentbrannt aus dem Haus, wobei er seine Mutter beinahe umrannte. Diese war gerade mit dem Kuchen aus der Küche gekommen. Der Kuchen fiel ihr aus den Händen und landete auf dem Fußboden, wo der Kuchenteller in Tausend Stücke zerbrach, der Kuchen auseinander fiel und die Creme durch die Gegend spritzte..
„Was war denn das?", fragte sie völlig fassungslos. „Thomas hat wieder einmal Streit anfangen müssen.", klärte Viviane sie auf und sie fügte in Richtung Sirius hinzu, „Das macht er jedes Jahr." „Es tut mir leid, dass ich so viel Ärger gemacht habe.", entschuldigte sich Sirius, „Vielleicht sollte ich lieber gehen." „Das kommt gar nicht in Frage.", entgegnete Mr. Robbins.
„Der schöne Kuchen! Ich stand den ganzen Morgen in der Küche. Schließlich weiß ich, wie sehr ihr alle Schokoladentorte liebt.", jammerte Mrs. Robbins. „Kannst du da nicht was machen?", fragte Marion Sirius. „Eigentlich ist es verboten vor Muggeln zu zaubern.", erwiderte er vorsichtig. „Aber das hier sind nicht irgendwelche Muggel, sondern meine Familie und sie wissen jetzt eh bescheid.", entgegnete Marion. Sirius gab sich geschlagen. Er zog seinen Zauberstab aus der Tasche. Die Robbins beobachteten fasziniert und neugierig, aber wie Sirius feststellte, keineswegs ängstlich, wie er den Zauberstab hob, zuerst den Teller und dann die Torte wieder ganz zauberte und schließlich die Spritzer, die noch von der Creme da waren, verschwinden ließ.
„Jetzt weiß ich, warum du mit ihm zusammen bist. Er ist ja der perfekte Hausmann. Ich wette mit dir, dass er ein ganzes Haus in nur fünf Minuten putzen kann.", stichelte Viviane.
Sirius sah sie sprachlos an. Die anderen Robbins, mit Ausnahme von Thomas natürlich, reagierten auf seine Zauberei genauso wie auch Marion. Als wäre es das natürlichste auf der ganzen Welt. „Kann es sein, dass es magische Vorfahren in dieser Familie gibt? Sonst kann ich mir das hier nicht mehr erklären.", sagte er schließlich baff.
„Sie meinen, dass wir ihr Zaubern so gut aufnehmen?", fragte Mr. Robbins nach. Sirius nickte. „Das es Zauberer gibt, wissen wir ja Dank unserem geschätzten Premierminister schon eine ganze Weile. Und ich habe meine Kinder immer gelehrt, den Menschen zu sehen und nicht nur Vorurteile. Thomas hat mich heute wieder einmal sehr enttäuscht, aber das ist nicht zu ändern. Und wenn ich so überlege. Meine Großmutter, Sabina, sie könnte tatsächlich eine Hexe gewesen sein."
„Sabina Diggel?", fragte Sirius aufgeregt. „Ja, mit Mädchennamen hat sie Diggel geheißen, aber ich habe nie jemanden aus ihrer Verwandtschaft kennen gelernt." „Jetzt wundert mich nichts mehr. Ihr Sohn Dedalus arbeitet für die gleiche Organisation wie ich. Ich wusste gar nicht, dass er eine Schwester hatte.", erklärte Sirius und dann flüsterte er Marion ins Ohr, „Ich wusste doch, dass du ein wenig magisch sein musst."
„Wie wird Thomas es nur aufnehmen, dass seine Urgroßmutter eine von diesem Zaubererpack war.", meinte Viviane. „Vielleicht sollten wir es ihm lieber nicht sagen. Nicht dass er noch einen Herzinfarkt bekommt.", lästerte Martin.
Den Rest des Nachmittags hatte Sirius alle Hände voll zu tun, den Robbins alle möglichen Fragen über die Zaubererwelt zu beantworten. Aber er tat es gern. Er war einfach nur erleichtert, dass er hier nicht würde lügen müssen. Schließlich war dies hier Marions Familie und damit vielleicht auch bald schon seine eigene.
Es wurde langsam Abend und damit Zeit zu gehen. Mrs. Robbins wollte Sirius und Marion noch zum Abendessen einladen, was Sirius allerdings ablehnte. „Ich muss nach Hause, sonst mach sich mein Sohn noch Sorgen, wo ich so lange bleibe, vor allem, da wir heute Abend noch Seidenschnabel zusammen ausfliegen wollen, das ist eines unserer Haustiere.", erklärte Sirius. „Dann muss ich mich wohl geschlagen geben. Aber um das Essen kommen Sie trotzdem nicht herum Sirius, wie wäre es, wenn Sie nächsten Sonntag mit Marion und ihrem Sohn vorbeikommen.", erwiderte Mrs. Robbins. „Gerne!", meinte Sirius.
Sirius und Marion erhoben sich, als plötzlich etwas vor ihnen in der Luft erschien und auf den Wohnzimmertisch fiel. Es war eine goldene Feder und ein Brief, wie Marion auf den zweiten Blick erkannte.
Sirius griff sofort nach dem Brief. Er riss ihn auf und wurde beim lesen immer blasser. „Was ist denn los?", fragte Marion besorgt nach.
Eine plötzliche Hektik ergriff Sirius. Er sah Marion eindringlich an, als er ihr erklärte: „Marion, du musst hier bei deinen Eltern bleiben. Ich werde einige magische Wachen und einen Antiapparierzauber hier im Haus setzten. Du bleibst hier, bis ich dich hole, hier ist es am sichersten. Ich habe noch keine Ahnung, was genau dort draußen vor sich geht. Aber nach dem, was Dumbledore schreibt, gab es gerade in fast alles größeren Städten Anschläge. Und wenn ich seinen Brief richtig interpretiere, waren sie nur ein Ablenkungsmanöver. Die Todesser greifen gerade das Zaubereiministerium an, während die Auroren ihnen über ganz England verteilt nachjagen. Ich muss sofort los." Er sprach ein paar Zauber, gab Marion einen Kuss und eilte vor die Haustür. „Sei vorsichtig!", rief Marion ihm noch hinterher. Sirius nickte nur und verschwand. Mrs. Robbins legte Marion beruhigend eine Hand auf die Schulter und führte sie zurück ins Wohnzimmer, wo die ganze Familie gespannt wartete, bis Sirius zurückkommen würde.
Sirius apparierte sofort, nachdem er aus der Haustüre getreten war, nach London in eine Seitenstraße neben dem Zaubereiministerium. Er hatte gehofft, etwas abseits des Geschehens zu erscheinen, hatte aber vorsichtshalber bereits vor seinem Verschwinden den Zauberstab gezückt.
Dies war nun sein Glück. Kaum war er appariert, als ihm auch schon ein Fluch entgegen flog, den er nur mit Mühe abwehren konnte. Vor sich sah er drei Todesser, die anscheinend in diese Seitenstraße von vorne zurückgedrängt worden waren. Durch Sirius Auftauchen hinter ihnen waren sie etwas verwirrt, so dass es ein leichtes war, sie nun zu überwältigen. Sirius schockte einen der drei, während zwei weitere Schockzauber von der anderen Straßenseite, die übrigen beiden Ausschalteten.
Sirius eilte an den geschockten Zauberern vorbei auf deren Angreifer zu und erkannte Remus und Tonks. „Schön, dass du auch noch kommen konntest.", meinte Tonks. „Ich war gerade bei Marions Familie, als ich Dumbledores Brief bekommen habe. Aber ich bin doch gerade richtig gekommen.", erwiderte Sirius, ehe er Remus fragte, „Wo ist Harry?"
„Zu Hause, wo er hingehört. Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich ihn hätte mitkommen lassen.", entgegnete Remus. „Harry fragt nicht immer erst um Erlaubnis, ehe er etwas unternimmt.", meinte Sirius dazu nur. „Könntet ihr bitte eure Familienangelegenheiten zu Hause lösen, wir haben hier noch etliche Todesser, die auf uns warten.", entgegnete Tonks. „Schon gut.", beschwichtigte Sirius sie.
Sie verließen die Seitenstraße. Kaum hatten sie einen Schritt auf den Platz mit der alten Telefonzelle getan, als sie auch schon mitten im Geschehen waren. „Wo hat Voldemort nur alle diese Todesser her? Ich dachte wir hätten mittlerweile fast alle eingesperrt, aber das müssen ja mindestens zwei Dutzend sein.", wunderte sich Sirius. „Und im Ministerium sind ebenfalls noch mal mindestens doppelt so viele. Anscheinend bekommt er seit den Anschlägen immer mehr Anhänger.", erklärte Tonks.
Obwohl es so viele Todesser waren, sah es gut für die Mitglieder des Ordens aus. Die im Einsatz befindlichen Auroren wurden inzwischen zurückgerufen und zusammen mit diesen, hatten sie dich Todesser hier oben auf dem Platz schnell in der Zange. Die wenigen, die nicht geschockt wurden, flohen.
„Los wir müssen ins Ministerium!", trieb Tonks Remus und Sirius an. Die beiden nickten nur und so apparierten sie zusammen in die Eingangshalle.
TBC
