Das 7. Schuljahr mit Sirius
Disclaimer: Natürlich gehört nichts vom Harry Potter Universum mir, sondern alles J. K. Rowling.
Hallo,
wieder eine Woche um und ein neues Update stet an.
Wie's nächste Woche wird, weiß ich noch nicht.
Ich hab meine definitiv aller aller aller allerletzte Prüfung in der Uni. Wenn alles gut geht, bin ich also am Donnerstag mit dem Studium fertig. Luftsprung mach Aber ich muss zugeben, die Mensa und so manche andere Sachen an der Uni vermiss ich jetzt schon.
Korksie: Ich weiß nicht, ob ich jetzt in Bezug auf den Überfall beruhigter sein soll. Aber da du ja heil wieder hier bist und nicht bei Sirius hinterm Torbogen, wahrscheinlich schon. Horrovorstellung so was! Aber gut! Fudge hab ich rausgeschrieben, weil mir schon zum 6.Schuljahr gesagt wurde, dass J.K. das vorhat, aber da hat es noch nicht reingepasst. Aber jetzt wurde es Zeit den Kerl loszuwerden. Ich mag ihn einfach überhaupt nicht. Da ist mir Mr. Weasley einfach viel symphatischer.
Terrenis-sama: Schön, dass du auch noch dabei bist. Das mit den Cliffhangern macht langsam richtig Spaß! Silberfell hat gemeint, ich sollte so was schreiben und natürlich bin ich für solche Vorschläge immer offen. g Aber jetzt will ich dich nicht weiter auf die Folter spannen.
Wie immer viel Spaß mit dem neuen Kapitel!
Scherben„Das kam aus der Küche!", rief Marion und stürzte aus der Tür hinaus. In diesem Moment klirrte es wieder. Diesmal sahen sie jedoch sofort, wo das Geräusch herkam. Die Wohnzimmerscheibe war zerbrochen und auf dem Wohnzimmerboden lag ein faustgroßer Stein. Marion stürmte zurück ins Wohnzimmer. „Die Küchenscheibe ist eingeworfen worden. Wer…" Weiter kam sie nicht. Denn in diesem Moment erklang das nächste Mal ein lautes Klirren. Auch das zweite Wohnzimmerfenster zerbrach und der Stein schaffte es fast bis zur Couch. Auch aus anderen Teilen des Hauses war ein Klirren zu vernehmen. Endlich lösten sich alle aus der Starre.
„Alle an die Wand.", schrie Sirius. Er; Remus und Harry zogen die Zauberstäbe. Sirius beschwor einen Abwehrschild herauf und eilte zum Fenster. Als er hinaussah, flog ihm auch gleich ein Stein durch das kaputte Fenster entgegen, der jedoch an dem Schutzzauber abprallte. Sirius sah mindestens 30 bis 40 Männer, die sich dort auf der Straße zusammengerottet hatten. Einige von Ihnen warfen mit Steinen, die sie in einer Kiste bei sich hatten, auf das Haus. Aber es waren offensichtlich keine Zauberer darunter. Das würde leicht werden.
Remus war in der Zwischenzeit nicht untätig geblieben. Er belegte das gesamte Haus mit einem Zauber, der es unzerbrechlich machte. Sofort hörte das Klirren auf und wich einem lauten Dong. Die Steine prallten jetzt von den noch heilen Fenstern ab.
„Als erstes werden wir ihnen mal die Steine abnehmen.", sagte Sirius mehr zu sich selbst, als zu den anderen. Er hob den Zauberstab. Im nächsten Moment verwandelten sich die Steine in der Kiste in Krebse. Einem Mann, der gerade in die Kiste greifen wollte, bekam dies nicht gut. Er schrie auf, als ihn gleich drei der Krebse mit ihren Scheren erwischten. Und auch denjenigen, die noch Steine in der Hand gehalten hatten, erging es nicht besser.
Remus und Harry eilten nun ebenfalls zum Fenster.
Remus rief den Männern zu: „Ihr solltet jetzt besser ganz schnell verschwinden, sonst weiß ich nicht, was meinem Freund hier noch so alles einfällt. Ganz zu schweigen von dem, was mir vielleicht noch alles so einfällt."
Die Männer auf der Straße sahen sich panisch an. Doch einer von ihnen, offensichtlich der Anführer, stachelte sie wieder an. „Hört nicht auf sie. Wir sind zu viele. Los! Die holen wir uns."
Tatsächlich wich die Panik und stattdessen kehrte der Hass in die Meute zurück. Sie sammelten sich und wollten in Richtung Haustür stürmen. Doch dabei prallten sie in eine unsichtbare Wand.
„Harry, der Schildzauber war fantastisch. Wenn wir jetzt in Hogwarts wären, würde ich dir dafür 10 Punkte für Gryffindor geben.", lobte Sirius seinen Sohn, der die Schutzwand heraufbeschworen hatte.
„Wir sollten dem Spuk lieber bald ein Ende machen, bevor es noch mehr werden.", bemerkte Remus. „Du hast Recht.", meinte Sirius, „Harry, hattest du schon Gedächtniszauber in Zauberkunst?" „Nur die Grundlagen.", erwiderte Harry. „Dann lass uns das lieber alleine machen.", erklärte Remus bestimmt. Sirius und Remus traten ans Fenster und riefen laut: „Memoriam!"
Doch anstatt, dass die Leute dort draußen vergaßen, warum sie da waren, und abzogen, wurden Remus und Sirius zurückgeschleudert und landeten unsanft auf dem Fußboden. „Das gibt's doch nicht! Erst die Wichtel und jetzt die auch noch!", fluchte Sirius, „Wie werden wir die jetzt los, ohne jemanden zu verletzen?"
„Ich glaube, ich hab eine Idee." erklärte Harry. Ohne auf die Fragen und Proteste von Sirius und Remus zu achten, trat er ans Fenster und begann konzentriert vor sich hin zu murmeln. Als er fertig war, sah er zufrieden aus dem Fenster. Die Männer zogen sichtlich verwirrt ab.
Inzwischen traten Remus und Sirius wieder zu ihm. „Wie hast du das denn geschafft?", fragte Sirius verdutzt nach. „Muggelabwehr.", antwortete Harry schlicht. „Genial. Wieso sind wir da nicht gleich drauf gekommen.", sagte Remus und schlug sich mit der Hand an die Stirn.
„Sind sie weg?", fragte Mrs. Robbins ängstlich aus der Ecke. Sie war sichtlich mitgenommen. „Ja, es ist vorbei, Mrs. Robbins.", sagte Sirius. Er, Remus und Harry steckten die Zauberstäbe wieder ein. Martin und Richard führten sie hinüber zur Couch. „Wer tut so etwas? Wir haben doch niemandem etwas getan.", stammelte Mrs. Robbins.
„Ich fürchte, das waren Thomas Freunde.", erklärte Sirius grimmig. „Was ist, wenn die auch zu mir nach Hause gehen? Fred und Merkur sind alleine dort.", rief Marion plötzlich entsetzt. „Ich hol sie. Kümmere du dich um deine Mutter.", beruhigte Sirius sie. Er disapparierte.
Als Sirius kurz darauf mit Fred auf dem Arm und der Eule in ihrem Käfig zurückkehrte, war Mrs. Robbins immer noch völlig verstört. Aber auch den anderen war der Schrecken immer noch ins Gesicht geschrieben. Trotzdem redeten sie beruhigend auf Mrs. Robbins ein. Langsam begann sie, sich zu beruhigen. Mr. Robbins löste sich nun von seiner Frau und ging auf Sirius, Remus und Harry zu.
„Vielen Dank! Ich wüsste nicht, was wir ohne Sie getan hätten. Bis die Polizei hier gewesen wäre, hätte es mit Sicherheit noch eine Weile gedauert.", bedankte er sich. „Ohne mich wären Sie wahrscheinlich überhaupt nicht in Gefahr gekommen.", gab Sirius zu bedenken. „Reden Sie keinen Stuss, Sirius, Marion liebt Sie und damit gehören Sie zur Familie. Punkt. Also keine Vorwürfe, dass das hier auch nur im Geringsten etwas mit Ihnen zu tun gehabt hätte.", warf Mr. Robbins sogleich ein. Sirius lächelte. Mr. Robbins konnte gar nicht ahnen, wie viel ihm diese Worte bedeuteten.
„Wieso haben die Gedächtniszauber nicht funktioniert?", stellte Harry nun, da sich alle halbwegs beruhigt hatten, die Frage, die ihm schon die ganze Zeit auf der Zunge gelegen hatte. „Das wüsste ich auch gerne.", brummte Sirius. „Die Männer waren von einem mächtigen Schildzauber geschützt. Wenn wir sie hätten verzaubern wollen, hätte es mit Sicherheit Verletzte gegeben.", erklärte Remus. „Muggel, die Zauberei hassen, aber mit Abwehrzaubern geschützt sind. Ich versteh's nicht.", bemerkte Harry.
„Wir auch nicht wirklich, Harry.", gab Sirius zu, „Wir sollten möglichst schnell den Orden einberufen. Ach ja, und bevor ich es vergesse. Ich muss Sie alle mit einem Zauber belegen, sonst kommen Sie nicht mehr in ihr eigenes Haus. Es sei denn, wir sollen die Muggelabwehr wieder von diesem Haus entfernen." „Nein, ich denke, es ist besser, wenn das, was die Männer auch immer vertrieben hat, erhalten bleibt.", sagte Mr. Robbins bestimmt. „Ein Muggelhaus, das durch Muggelabwehr geschützt ist.", sagte Remus kopfschüttelnd. Sie machten sich an die Arbeit und wenige Minuten später, hatten Sirius, Remus und Harry die gesamte Familie Robbins mit Antimuggelabwehrzaubern belegt.
Danach reparierten sie die Fenster und alles, was sonst noch durch die Steine zu Bruch gegangen war, ehe sie sich schließlich verabschiedeten. Die Robbins hatten sich darauf geeinigt, sicherheitshalber alle bei Mr. und Mrs. Robbins zu übernachten. Auch Marion blieb bei ihrer Familie, was Sirius gut verstehen konnte.
Remus, Harry und Sirius apparierten, direkt zum Grimmauldplatz Nummer 12, aber nach feiern war ihnen nicht mehr zu Mute.
Als sie im Salon des Hauptquartiers erschienen, landeten sie, wie erwartet, in einer kleinen ,zwar ruhigen, aber dennoch fröhlichen Party. Ron kam begeistert zu ihnen herübergeeilt. „Da seid ihr ja endlich! Wir dachten schon, ihr kommt nicht mehr. Was hat euch so lange aufgehalten?", sprudelte er los, „Jetzt nehmt euch erstmal was zu essen und zu trinken. Es ist einfach unglaublich. Dad und Zaubereiminister, wenn auch nur vorübergehend. Vielleicht haben wir ja dann doch bald wieder ein eigenes Haus und" „Ron!", unterbrach Sirius den Redeschwall.
Jetzt erst bemerkte Ron die betretenen Gesichter der drei. Auch anderen fiel auf, dass bei Sirius, Remus und Harry nicht alles in Ordnung zu sein schien. Schlagartig hörten die Gespräche im Zimmer auf. Mr. Weasley meinte schließlich: „Erzählt mal! Was ist denn seit den Ereignissen im Ministerium passiert? Ihr macht ja ein Gesicht, als ob die Welt untergehen würde." „Ganz so schlimm ist es nicht, aber wir sollten schnell den Orden zusammenrufen.", entgegnete Sirius.
„Nun ja, wir sind eigentlich alle da, bis auf Severus und Albus.", erwiderte Mr. Weasley. „Ich hatte gerade überlegt, auf ein Stück von Mollys wundervollen Kuchen vorbeizuschauen, aber daraus wird wohl nichts. Severus konnte leider nicht mitkommen. Er hat etwas wichtiges zu erledigen.", meldete sich Dumbledore von der Türe aus. „Dann sind wir ja komplett, wir sollten runter in die Küche gehen. Ihr Kinder könnt ja noch ein bisschen Feiern. Es dauert ja auch hoffentlich nicht so lange.", meinte Mr. Weasley. Damit verschwanden die Erwachsenen in der Küche und ließen die Jugendlichen allein im Salon zurück.
Unten in der Küche angekommen, gab Sirius erst einmal einen genauen Bericht der vergangenen Stunden.
„Was ich am Erstaunlichsten finde und was mir am meisten Sorgen macht, sind zum einen dieses Buch und zum anderen die Schutzzauber. Wenn Harry nicht auf die Idee mit der Muggelabwehr gekommen wäre, wüsste ich nicht, ob wir die Muggel ohne Verletzte hätten abwehren können.", schloss Sirius. Remus fügte noch hinzu: „Ich fürchte außerdem, dass wir das nächste Mal keinen Erfolg mehr mit der Muggelabwehr haben werden. Wer auch immer dahinter steckt, wird dafür sorgen, dass diesen Muggeln Muggelabwehr nichts mehr anhaben kann."
„Aber was sollen wir dann gegen diese Raufbolde tun, wenn sie das nächste Mal auftauchen. Mit ihnen Walzer tanzen?", fragte Kingsley sarkastisch, „Im Ernst. Wenn du meinst, Sirius, dass es ohne die Muggelabwehr Verletzte gegeben hätte und wir laut Albus verletzte Muggel um jeden Preis vermeiden sollen, was sollen wir dann tun?"
„Ich habe keine Ahnung.", entgegnete Sirius, „Fakt ist nur, dass keiner der Wichtel die Aufhebung des Schutzzaubers überlebt hat." „Wir können auf keinen Fall ein Massaker riskieren. Die Stimmung im Land ist sowieso schon aufgeheizt genug.", sagte Mr. Weasley bestimmt. „Immerhin ist nun erwiesen, dass die Todesser nicht nur die Anschläge verüben, sondern auch die Muggel verzaubern. Niemand sonst ist zu solch mächtiger schwarzer Magie fähig.", sagte Dumbledore bestimmt.
„Mit den Muggeln hat er inzwischen jedenfalls so viel Verwirrung gestiftet, dass wir zu beschäftigt waren, um wirklich nach ihm zu suchen. Falls das Verzaubern von Muggeln der Ablenkung dienen sollte, hat es sehr gut funktioniert.", bemerkte Tonks. „Da muss ich dir rechtgeben und wir sollten uns schnell überlegen, wie wir jetzt weiter vorgehen.", warf Sirius ein.
„Die Ablenkung hat sogar besser funktioniert, als wir denken. Seit Voldemort seine Todesser die Muggel völlig offen töten lässt, laufen ihm die Anhänger nur so zu.", eröffnete Kingsley ihnen. „Aber wo sollen die denn alle herkommen. Ich dachte eigentlich, dass mittlerweile fast alle Schwarzmagier Großbritanniens eingekerkert sind.", fragte Mrs. Weasley verwundert nach. Kingsley nickte, ehe er erklärte, „Soweit ist das auch richtig, aber du vergisst, dass wir nicht alleine auf der Welt sind. Die neuen Todesser kommen aus allen möglichen Teilen der Welt." Hagrid räusperte sich: „Ich muss Euch auch noch was erzählen. Hab's ganz vergessen. Mein kleiner Bruder ist gestern heim gekommen. Hat mir erzählt, dass die Riesen plötzlich verschwunden wären. Hat keine Ahnung, wo sie sein könnten."
„Das wird ja immer besser. Verrückte Muggel, Todesser und jetzt auch noch Riesen.", brummte Sirius. „Du vergisst die Dementoren.", sagte Tonks. „Als ob ich die jemals vergessen könnte.", erwiderte Sirius leise. „Tut mir leid!", beeilte sich Tonks zu sagen, aber Sirius winkte nur ab.
Sie begannen über ihr weiteres Vorgehen zu diskutieren, kamen aber keinen Schritt weiter. Bis Mrs. Striker schließlich vorsichtig einwandte: „Wenn Magie keine Wirkung zeigt, wieso versucht ihr es dann nicht einmal wie die Muggel." „Was meinst du damit?", fragte Mrs. Weasley. Schon mutiger erklärte Mrs. Striker die Wirkung von Gas, mit dem man Menschen zum Schlafen bringen konnte, und von Tränengas, zum Abschrecken von Menschen. Sie hörten interessiert zu. „Ich muss einmal mit Severus reden. Bestimmt gibt es auch Zaubertränke, die Ähnliches bewirken.", überlegte Dumbledore. „Jedenfalls kommen wir hier nicht weiter. Es ist bereits spät. Wir sollten das ganze auf Morgen vertagen.", meinte Mr. Weasley und alle stimmten ihm zu. Sie würden sich am nächsten Tag nach dem Mittagessen wieder im Hauptquartier treffen.
Harry wurde oben im Salon selbstverständlich ebenfalls mit Fragen bombadiert. Kaum waren die Erwachsenen verschwunden, als Ron auch schon herausplatzte: „Was war denn los?" Ginny fragte: „Ist was mit Marion? Wo ist sie eigentlich?" „Dir ist aber nichts passiert, oder?", fragte Caroline besorgt nach. Die Frage ließ Harrys Herz ein bisschen schneller schlagen. Eilig begann er zu erklären: „Nein, mir ist nichts passiert und Marion geht es auch gut." „Was ist denn jetzt passiert?", platzte Ron ungeduldig dazwischen. Dies brachte ihm einen tödlichen Blick von allen Anwesenden ein. „Ich bin ja schon ruhig.", motzte Ron beleidigt. „Darf ich jetzt weiterreden?", stichelte Harry. Ron brummte nur etwas Unverständliches, was Harry und die anderen zum Grinsen brachte. Schließlich berichtete Harry, was an diesem Abend alles vorgefallen war. Als er von Sirius und Marions Zusammenstoß mit den Freunden von deren Bruder erzählte, waren alle entsetzt und als Harry beschrieb, was im Haus der Robbins vorgefallen war, nickte Caroline betrübt und erklärte: „Genauso etwas hatten meine Eltern auch befürchtet. Deshalb waren sie so froh, dass Dumbledore uns die Ferien hier verbringen lässt. Zu Hause war es nicht mehr sicher."
Harry legte ihr fast reflexartig tröstend eine Hand auf die Schulter und dann, als er begriff, was er da gerade tat, zog er sie so schnell wieder zurück, dass man fast glauben konnte, er hätte sich verbrannt. Augenblicklich lief Harry knallrot an und auch Caroline schien das gerade etwas peinlich gewesen zu sein. „Was war denn das gerade für eine Aktion?", fragte Ron perplex, was ihm ein dreistimmiges genervtes „RON!" von Fred, George und Ginny einbrachte, während Harry seine Schuhe plötzlich genauso interessant fand, wie Caroline eine Vase auf einem der Sideboards. Harry wollte nur noch möglichst schnell von hier verschwinden. Und dieses Gefühl verstärkte sich noch, als Fred und George anfingen die Situation zu kommentieren.
„Schau sich einer unser Ronnispätzchen an!" „Sensibel wie immer!" „Und so feinfühlig." „Bei einem angehenden Pärchen, kann man doch nicht mit solchen Sprüchen dazwischen platzen." „Schau doch mal, wie betreten die beiden aussehen." „Der arme Harry, ich glaube auf seinem Kopf könnte man Eier backen." „Und auf Carolines den Speck dazu." lästerten die beiden gleichzeitig los. „Jetzt reichts aber, ihr zwei.", schimpfte Ginny. „Aber Schwesterlein, wir machen doch gar nichts.", kam es daraufhin von den beiden im Chor. Ginny verdrehte genervt die Augen und sah Caroline entschuldigend an.
Eine unangenehme Stille breitete sich aus. Harry entschloss sich wirklich nach Hause zu apparieren. Er hatte keine Lust, sich den Rest des Abends aufziehen zu lassen. „Das dauert wohl doch noch länger. Ich geh dann mal. Roger muss noch raus. Hedwig und Seidenschnabel müssen gefüttert werden.", damit verabschiedete sich Harry und apparierte, die Proteste und Entschuldigungen der anderen missachtend nach Hause.
Zu Hause hätte er sich jedoch dafür Ohrfeigen können. Jetzt saß er hier alleine, wo er doch eigentlich mit seinen Freunden und vor allem mit Caroline hätte zusammen sein können. Was hatte ihn nur getrieben? Vor allem, da Caroline ihm überhaupt nicht böse gewesen war. Sie war auch nicht zurückgezuckt oder so etwas. Er hätte die Hand einfach liegenlassen sollen. Dann wäre wahrscheinlich alles gut gewesen. Wäre es das wirklich? ‚Ja!', dachte sich Harry, ‚Das wäre es! Wahrscheinlich hätte sich keiner etwas dabei gedacht, wenn ich nicht zurückgezuckt wäre. Ich Idiot! Aber Ron ist ja auch wieder mal die Feinfühligkeit in Person gewesen.'
Missmutig stapfte er mit Roger dahin. Endlich wieder zu Hause, gab er Roger und Hedwig etwas zu Essen und kümmerte sich schließlich noch um Seidenschnabel. Inzwischen war es dunkel geworden. Wehmütig erinnerte er sich daran, dass Sirius eigentlich mit ihm heute Seidenschnabel ausfliegen wollte. Der Hippogreif hatte schon lange nicht mehr seine Flügel benutzen können. Er streichelte gedankenverloren über das Gefieder des Tieres. Das Fliegen hätte ihn sicher von seinen trüben Gedanken abgebracht. ‚Aber wieso soll ich eigentlich nicht alleine mit Seidenschnabel los?', dachte sich Harry. Er öffnete das Garagentor und kletterte anschließend auf den Rücken des Hippogreifs.
Schon ging es los. Seidenschnabel gewann rasch an Höhe. Es war ziemlich kalt. Harry bereute es sofort, nicht seinen dicken Umhang angezogen zu haben. Rasch zog er seinen Zauberstab und wandte den Wärmezauber vom Motorradfahren an. ‚Viel besser!', seufzte Harry, als es ihm wieder wärmer wurde. Sie flogen inzwischen über Leicester. Die Lichter der Stadt waren weit unter ihnen. Harry fühlte sich so frei wie der Wind, der ihm um die Nase blies. Die einzige Sorge, die er noch hatte, war, den Flugzeugen nicht zu nahe zu kommen. Harry vergaß schließlich alles um sich herum. Erst spät, seine Uhr sagte ihm, dass es bereits 0:45 war, kehrte er jetzt weit zufriedener mit sich und der Welt nach Hause zurück.
Als er jedoch in das Haus trat, wünschte er sich so weit wie nur möglich fort.
Denn als er durch die Haustüre trat, sah er sich Sirius und Remus gegenüber und so hatte er die beiden noch nie gesehen.
Der sonst so ruhige Remus schien vor Wut zu kochen. Noch schlimmer, wenn man das überhaupt so sagen konnte, war jedoch der Blick, mit dem Sirius ihn musterte. Es lag grenzenlose Enttäuschung darin. Im ersten Moment fragte Harry sich noch, was denn los sei, als es ihn auch schon wie einen Blitz traf. Er hatte sich ohne Nachzudenken auf den Weg gemacht. Jetzt wurde ihm klar, wie dumm er gewesen war, wie gefährlich sein kleiner Ausflug gewesen war. Und dann hatte er nicht einmal eine Nachricht dagelassen. Die beiden mussten vor Angst um ihn verrückt geworden sein. Harry wünschte sich ein Loch, in dem er versinken konnte. Er wartete darauf, dass die Standpauke über ihn hereinbrechen würde, aber sie kam nicht. Die beiden sahen ihn nur noch einmal abschätzig an und gingen dann nach oben. Harry fühlte sich dadurch nur noch schlechter. Das war weniger zu ertragen, als wenn sie ihn angeschrieen hätten. Er musste unbedingt mit ihnen reden, auch wenn er Angst davor hatte. Er wusste nicht, wie er die beiden wieder besänftigen sollte.
Deprimiert folgte Harry den beiden also nach einer Weile nach oben. Er schluckte und klopfte schließlich an Sirius Tür. Es kam keine Antwort von drinnen. Harry wusste nicht, was er tun sollte. Eine ganze Weile stand er unentschlossen vor der Tür. Er wollte jetzt nicht so ins Bett gehen, nicht ohne sich mit Sirius ausgesprochen zu haben. Er rang sich dazu durch, noch einmal anzuklopfen. Als jedoch wiederum keine Antwort kam, ging er einfach ins Zimmer.
Sirius lag bereits im Bett und las ein Buch. Er blickte nicht einmal auf, als Harry hereinkam. Harry schluckte noch einmal, ehe er leise fragte: „Sirius?" Sirius reagierte nicht. Harry setzte noch einmal an: „Sirius, es, es tut mir leid. Ich, ich hab einfach nicht nachgedacht." Sirius beachtete ihn weiterhin nicht. Betrübt fragte Harry ihn: „Willst du mich jetzt für alle Zeiten ignorieren?" Sirius schnaubte kurz, sagte aber immer noch nichts und sah Harry auch nicht an. Harry wurde immer verzweifelter: „Sirius bitte, schrei mich an, bestraf mich, aber bitte, bitte rede mit mir." Tränen stiegen ihm in die Augen.
Jetzt legte Sirius das Buch zur Seite und sah seinem Sohn direkt in die Augen. Dann begann er ihm Vorwürfe zu machen: „Hast du eine Ahnung davon, welche Angst ich um dich in den letzten Stunden hatte. Wir kommen nach Hause, kein Harry, keine Nachricht. Ich dachte schon du wärst wieder Hals über Kopf in eines deiner Abenteuer gestürzt oder du wärst Todessern oder gar Voldemort in die Hände gefallen. Sie hätten dich irgendwie beim Apparieren abgefangen oder irgend so etwas. Dann haben wir festgestellt, dass Seidenschnabel auch weg ist. War dir denn nach allem, was heute passiert ist, immer noch nicht bewusst, wie gefährlich es zurzeit vor allem für dich dort draußen ist. Ich hatte dich für vernünftiger gehalten. Lily und James sind für dich gestorben. Nicht schön, ihrer zu Gedenken, indem du mitten im Krieg einfach so zum Spaß nachts mit einem Hippogreif durch die Gegend fliegst."
Harry erinnerte sich daran, dass Remus ihm einfach fast dasselbe gesagt hatte. Damals im dritten Jahr, als er heimlich in Hogsmeade gewesen war und alle dachten, dass Sirius ihn umbringen wollte. Genau wie damals trafen ihn diese Worte mehr, wie es irgendwelche Strafen gekonnt hätten.
„Es, es tut mir so leid. Ich hab nicht nachgedacht.", begann Harry sich zu entschuldigen, er wurde jedoch von Sirius unterbrochen: „Das sagtest du schon. Du hast mich heute sehr enttäuscht. Bitte Harry, tu so etwas nie wieder." Harry nickte und sagte leise: „Ich verspreche dir, dass ich bestimmt nie wieder so eine Dummheit tun werde. Sirius bitte, ich wollte dir nicht wehtun. Ich..." Sirius unterbrach ihn wieder. Um einiges sanfter sagte er: „Harry, tu so etwas einfach nie wieder. Und jetzt geh schlafen. Es ist spät." „Was ist mit Remus? Ich habe ihn noch nie so wütend gesehen. Vielleicht sollte ich besser erst noch mit ihm reden.", warf Harry vorsichtig ein. „Warte lieber bis Morgen! Ich habe Remus erst einmal so erlebt und glaube mir, du willst ihm jetzt lieber nicht begegnen.", meinte Sirius wobei er über Harrys Schulter hinweg zur Tür sah.
„Ganz so schlimm ist es nicht!", knurrte Remus, ehe er sich Luft machte, „Aber Harry, was hast du dir dabei nur gedacht! Gar nichts wahrscheinlich! Einfach so wegzufliegen. Hast du eine Ahnung, was wir die letzten Stunden durchgemacht haben. Du weg! Seidenschnabel weg! Du hättest gesehen werden können. Todesser hätten dich angreifen können." Harry wurde während Remus Ausbruch immer kleiner. Irgendwie erinnerte Remus ihn allzu deutlich an Mrs. Weasley, als Ron, Fred und George ihn vor dem zweiten Schuljahr mit Mr. Weasleys fliegendem Auto abgeholt hatten. „Remus, das hab ich ihm schon alles klar gemacht.", warf Sirius nach einer Weile ein, als Remus langsam begann, sich wieder zu beruhigen, „Ich wollte ihn gerade ins Bett schicken." Remus atmete tief durch. Dann nickte er. „Gut, Harry, dann geh jetzt ins Bett. Über deine Strafe reden wir Morgen.", sagte Remus und verschwand in seinem Zimmer. ‚Strafe!', schoss es Harry in den Kopf, erst wollte er protestieren, aber dann überkam ihn die Reue. Nein, er hatte wirklich eine Strafe verdient.
Am nächsten Morgen ging Harry geknickt hinunter zum Frühstück. Er hatte Angst, dass Remus und Sirius immer noch sauer auf ihn waren. Die beiden saßen bereits am Tisch und aßen Pfannkuchen. Harry blieb unschlüssig in der Tür stehen. Dann gab er sich einen Ruck. „Sirius, Remus,", begann er, die beiden sahen auf, „ich möchte mich noch einmal entschuldigen. Ich weiß inzwischen, wie dumm ich gestern Abend war. Es wäre da draußen schon gefährlich genug gewesen, selbst wenn ich nicht Harry Potter wäre, und so war es erst recht viel zu gefährlich. Sowas kommt mit Sicherheit nicht mehr vor. Ich werde ab jetzt immer Bescheid sagen, wenn ich alleine irgendwo hingehe und."
Sirius winkte ab. „Harry, schon gut. Wir haben gestern Abend auch etwas übertrieben. Immerhin bist du 17 und kein kleines Baby mehr. Aber wir haben uns einfach riesige Sorgen gemacht, verstehst du?", meinte er. Harry nickte. Er verstand sehr gut. „Aber Strafe muss sein.", brummte Remus. Harry sah ihn gespannt an. Was würde jetzt wohl kommen? „Du hast Hausarrest und bedank dich bei Sirius, dass es nur bei heute bleibt. Du wirst also in deinem Zimmer bleiben und deine restlichen Hausaufgaben erledigen.", erklärte Remus bestimmt. Harry fiel ein Stein vom Herzen. Damit war er wohl ganz gut weggekommen.
TBC
Hoffentlich bis nächste Woche!
LG
Pemaroth
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