Das 7. Schuljahr mit Sirius

Disclaimer: Natürlich gehört nichts vom Harry Potter Universum mir, sondern alles J. K. Rowling.

Hallo!

Ich hab' festgestellt, dass in letzter Zeit mein Sternchen und Ätzeichen nicht mehr mit hochgeladen werden. Kann mir da irgendjemand ein paar Tips geben, woran das liegen könnte?

Ansonsten noch vielen Dank an Sandl fürs Betalesen und natürlich an euch für die lieben Reviews. absolut süchtig bin Das motiviert doch immer wieder aufs neue, auch wenn man mal wieder eine kleine Schaffenskrise hat.

Korksie: Schön, wieder von dir zu hören. Wurde ja auch Zeit, dass Harry und Caroline zusammen kommen. Und wie du schon geschrieben hast. So eine reine Bilderbuchwelt, ist das Harry Potter Universum nun mal nicht. Wär ja auch langweilig! gg Und Dresden ist wirklich toll. Ich war zwar nur einmal dort zu einem Ärzte Konzert, aber da haben wir uns davor auch etwas die Stadt angeschaut.

Anne-Julia-Shirley: Schön wieder ein Review von dir zu bekommen. Das mit der Action war ein Wink auf dein letztes Review. ;) Jetzt kommt noch ein Kapitel mit richtig viel Action, bevor es dann erst mal wieder etwas ruhiger zugeht. Die Leute müssen auch mal verschnaufen. ;) Und Caroline und Harry haben es wirklich endlich begriffen. Allerspätestens nach dem Kapitel hier. g Und Cliffhanger schreiben macht einfach Spaß. Da kann man seinen Sadismus etwas ausleben. ggg

Terrenis-sama: So alles Friede, Freude, Eierkuchen wär doch auch langweilig. ;)

Der Weltuntergang.

Da entstand ein gewaltiges Beben. Die Sonne wurde schwarz wie ein Trauergewand und der Mond wurde wie Blut." Offenbarung des Johannes

Sirius atmete erleichtert auf, als Marion mit dem Rest ins Hauptquartier verschwand. Er sah hinauf zu den Dementoren. Um ihn herum gerieten die Leute alle in Panik. ‚Natürlich, sie wissen ja nicht einmal, was los ist. Muggel können die Dementoren ja nicht einmal sehen.', schoss es ihm durch den Kopf. ‚Gut nur, dass Dementoren ihre Opfer eher lähmen. Wenn hier alles in Bewegung gerät, dann gibt es Tote.' Er sah Remus und Tonks an und diese nickten nur. Entschlossen zogen sie ihre Zauberstäbe. ‚War eigentlich doch keine so gute Idee Harry heim zu schicken. Sein Patronus ist mit Abstand der Stärkste.', bereute Sirius plötzlich seinen Entschluss, aber dann schüttelte er den Gedanken ab. Nein, es war besser, wenn Harry in Sicherheit war. Der Junge hatte schon genug gekämpft.

Sirius konzentrierte sich. Er schaltete die Schreie um ihn herum aus, die ihn unweigerlich wieder an Askaban erinnern wollten, genau wie dieses Gefühl von Kälte, dass sich langsam aber bestimmt zurück in sein Herz schlich. Er dachte nur noch an das Glücksgefühl, als Harry damals in seinem Büro überglücklich zugestimmt hatte, dass er ihn adoptieren dürfte. Er konzentrierte sich nur noch auf dieses Gefühl, bis es sein ganzes Denken ausfüllte. Dann rief er: „Expecto Patronum!" Neben sich hörte er auch Tonks und Remus diese Worte rufen.

Aus seinem Zauberstab schoss ein Hippogreif, der auf die Dementoren zuschoss. Begleitet wurde er von einem Wolf, geschickt von Remus, und von einem Camelion von Tonks. Und das waren nicht die einzigen Patroni, die in den Himmel hinauf schossen. Sirius entdeckte einen großen Phoenix. ‚Der ist von Dumbledore', dachte er, und ein Wiesel. Weiter hinten entdeckte er noch eine große Eule, eine Katze, einen Panther und einen Adler. Dann konzentrierte er sich aber wieder auf seinen Patronus. Zufrieden registrierte Sirius, wie die Dementoren von den Patroni zurückgedrängt wurden.

Die Menschen schauten fasziniert hinauf zum Himmel. Sie wussten zwar nicht, was da vor sich ging, aber sie erkannten, dass dort oben weiße strahlende Tiere waren und dass sie sich besser fühlten, seit diese da waren. Die Kälte wich langsam zurück. Aber noch war der Kampf nicht gewonnen. Es waren sehr viele Dementoren und sie waren stark, da sie erst an den aufgewühlten Glücksgefühlen der Menge gestärkt hatten.

Aber auch die Ordensmitglieder gaben nicht auf. Sirius klammerte sich an seinem glücklichen Gedanken fest. Sein Patronus durfte jetzt auf keinen Fall nachlassen. Ihm traten die Schweißperlen auf die Stirn. Er bekam nur am Rand mit, das einige der Umstehenden ihm, Remus und Tonks unter die Arme griffen und sie stützen. Dann endlich. Nach ewigen 10 Minuten zogen sich die Dementoren endlich zurück. Sirius ließ keuchend den Zauberstab sinken. Die Patroni lösten sich auf.

Harry, Caroline, Ron, Hermine, Marion, Fred, George und Ginny tauchten nur Sekunden, nachdem sie von der Themse verschwunden waren, in der Küche des Hauptquartiers wieder auf. Sie waren alle ziemlich aufgeregt. Mr. und Mrs. Striker kamen sofort auf sie zugestürmt. „Was ist passiert? Seid ihr alle in Ordnung?", bestürmte sie Mrs. Striker besorgt. „Uns geht es gut, Mum. Sirius hat uns wie vereinbart sofort nach Hause geschickt, als es brenzlig wurde. Aber ich möchte da jetzt nicht mehr sein. Dementoren sind aufgetaucht. Hunderte.", berichtete Caroline aufgeregt. „Dementoren?", fragte Mrs. Striker nach. „Das sind dunkle Kreaturen, die einem Menschen alles Glück aussaugen und wenn sie können auch dessen Seele. Für die muss das heute Abend das reinste Festessen gewesen sein.", erklärte Hermine. „Und dabei war es erst so ein klasse Abend. Die Konzerte waren einfach spitze.", meinte Ginny. „Das heißt wohl, dass ihr heute Abend auch etwas Spaß hattet?", meinte Mrs. Striker. „Aber sicher!", antworteten die Teenager wie aus einem Mund. „Ich hoffe nur, dass die anderen auch bald kommen.", sagte Harry leise. „Das hoffen wir alle, Harry.", erklärte Caroline. „Wer weiß, was sonst noch auf sie wartet. Vielleicht kommen auch noch Todesser.", warf Ron ein. „Bei den vielen Menschen. Hoffentlich gibt es da keine Toten.", hoffte Hermine. Alle nickten zustimmend. Dann breitete sich Stille aus, die schließlich von Mrs. Striker unterbrochen wurde: „Hat jemand Lust auf heiße Schokolade?" Alle nickten. „Gut, dann setzt euch. Ich mach welche, äh, wenn einer mir vielleicht mal mit dem Ofen hilft.", sagte Mrs. Striker. „Natürlich!", sagte Hermine und half Mrs. Striker den Kessel mit der Milch aufzusetzen.

Die Menge begann zu jubeln, als sie sah, dass diese geisterhaften Tiere verschwanden, als die sie die Patroni wahrnahmen, und dieses beklemmende Gefühl wich. Die Leute um Sirius, Remus und Tonks herum, klopften ihnen anerkennend auf die Schulter. Doch dann kamen zuerst vereinzelt und dann von immer mehr Menschen Schreckensschreie, die den Jubel übertönten. Die Menschen zeigten schreiend nach oben.

Sirius begriff erst einmal nicht, was los war. Kamen die Dementoren zurück? Aber Muggel konnten die Dementoren doch nicht sehen. Was war nur los? Doch dann sah er, was die Menschen hier an der Themse so in Panik versetzte und das Blut gefror in seinen Adern. „Riesen! Das gibt es doch nicht. Riesen!", dachte er fassungslos auf die Kolosse starrend, die da vom anderen Ufer auf sie zukamen. Jetzt erst nahm er auch das Vibrieren des Bodens unter seinen Füßen wahr und das Dröhnen bei jedem Schritt der Riesen wahr. Während des Kampfes hatte er darauf nicht geachtet.

Dann geschah genau das, was Sirius befürchtet hatte: Die Menge geriet in Bewegung. Eine Massenpanik breitete sich aus. Jeder wollte nur noch so schnell wie möglich so weit wie nur irgend möglich von diesen Kolossen weg. Die Leute achteten nicht mehr auf ihre Nachbarn. Heilloses Durcheinander war die Folge. Wer zu Boden fiel wurde rücksichtslos zertrampelt. Sirius zögerte nicht lange, als die Menge begann, ihn Richtung Bühne zu drücken. Er schrie den beiden anderen zu: „Los zur Tribüne!", dann disapparierte er.

Von der Tribüne aus, sah man erst das gesamte Ausmaß der Massenpanik. Es war furchtbar. Sirius überlegte fieberhaft, was man dagegen tun konnte. Sie brauchten zuerst einmal viel mehr Platz. Die Leute stauten sich an den einzelnen Anfängen der Straßen zwischen den Häusern. Sirius begann also damit, die Durchgänge zwischen den Häusern magisch zu vergrößern. Remus, Tonks, Mr. und Mrs. Weasley halfen ihm dabei. Die Menschen bekamen das in ihrer Panik gar nicht richtig mit, aber dadurch, dass sie sich nicht mehr stauten, wurde niemand mehr zerdrückt. Dadurch, dass sie schneller weg kamen, wallte die Panik auch etwas ab.

Aus den Augenwinkeln bekam er auch mit, dass Auroren und Ordensmitglieder an der Themse begannen, die Riesen mit Schockzaubern zu bombardieren, die allerdings keine Wirkung zeigten. ‚Nicht schon wieder Schutzzauber!', dachte sich Sirius grimmig.

Dann strömten die Menschen plötzlich aus der Stadt her wieder zurück. Noch ehe er sich wundern konnte, was davon die Ursache sein könnte, sah Sirius bereits noch mehr Riesen, vor denen die Menschen nun zurück zur Themse wichen, nur um nun zwischen den beiden Fronten eingekeilt zu sein. „Und jetzt!", schrie er über den Lärm zu Professor Dumbledore hinüber. Dieser schien angestrengt nachzugrübeln. „Wir müssen erst einmal die Leute hier wegbekommen.", überlegte dieser laut. Dann hob er seinen Zauberstab und die Menschen vor ihnen verschwanden allesamt zusammen mit dem Asphalt auf dem Platz. Sirius war zutiefst beeindruckt. Professor Dumbldore hatte den gesamten Platz in einen riesigen Portschlüssel verwandelt. Jetzt wurde es schlagartig ruhig. Nur das Dröhnen der Schritte der Riesen war noch zu hören.

„Arthur, du bringst den Premierminister und die Queen in Sicherheit. Dann kümmere dich mit den beiden um die Menschen. Ich habe sie gerade in den Hydepark geschickt. Sie werden medizinische Versorgung brauchen. Außerdem werden sie immer noch in Panik sein.", erklärte Dumbledore. Arthur nickte. Er verwandelte ein paar der Stühle in Portschlüssel und wies alle noch anwesenden Muggel an, diese zu berühren. Dann aktivierte er die Portschlüssel und eine Sekunde später war Arthur mit dem Premierminister, dessen Bodyguards, der Queen, deren Familie und deren Bodyguards verschwunden.

Im Hauptquartier tranken sie alle ruhig ihre heiße Schokolade. Auf einmal hörten sie ein Dröhnen, wie von weit entferntem Donner. „Jetzt gewittert es auch noch! Das passt ja!", meinte Fred sarkastisch. „Gewitter im Winter?", fragte Hermine skeptisch. „Selten, aber kommt vor.", erklärte George achselzuckend. Hermine sah die Zwillinge skeptisch an. Sie war alles andere als überzeugt davon, dass dieses Dröhnen von einem Gewitter gekommen war, aber sie wollte die anderen im Raum nicht beunruhigen.

Caroline und Harry hatten sich die ganze Zeit stumme Blicke zugeworfen. Ihnen war beiden klar, dass es da noch einiges zu klären gab. Caroline sah aber auch, dass Harry sich Sorgen um Sirius und Remus machte. Schließlich stand Caroline mit den Worten auf: „Ich zieh mir mal was anderes an. Die Kleider sind vom vielen Tanzen ganz durchgeschwitzt." Dabei warf sie Harry noch einen eindeutigen Blick zu. Kaum war sie verschwunden, als Harry sich auch schon erhob und sich mit einem: „Ich geh mal kurz auf Toilette." entschuldigte. Ron sprang auf und meinte: „Warte, Harry, ich komm mit." „Auf die Toilette?", fragten die Zwillinge ungläubig im Duett, „Willst du aufpassen, dass Harry nicht in die Kloschüssel fällt oder gar vom Klomann gefressen wird?"

Ron lief rot an, was sich wie immer ziemlich mit seinen roten Haaren biss. „Nein, ich will mir ebenfalls was anderes anziehen. In den durchgeschwitzten Kleidern wird mir doch langsam kalt.", entgegnete er hitzig. „Na dann geh dich umziehen." „Genau, bevor Ronnispätzchen noch krank wird.", lästerten die Zwillinge. „Haltet die Klappe", fuhr Ron sie an, ehe er aus dem Zimmer stürmte. „Wann lernt der Kerl nur endlich einmal etwas über Taktgefühl und bekommt wenigstens ein bisschen Gespür dafür, was um ihn herum los ist.", seufzte Hermine. „Nie!", war die vielstimmige Antwort.

Auf dem Festplatz waren nun nur noch Zauberer anwesend. Diejenigen, die mit Dumbledores Portschlüssel aus Versehen mit weggeschickt worden waren, waren inzwischen zurückappariert. Dumbledore, Remus, Sirius und Tonks apparierten zu ihnen in die Mitte des nun leeren Platzes. Die Riesen hatten den Platz umkreist, griffen aber nicht an. Sie standen da wie riesige Statuen. Sirius betrachtete sie staunend. Er kannte Riesen bisher nur aus den Lehrbüchern. Hagrid war schon groß, aber die größten von diesen hier maßen mit Sicherheit 20 m. Dann, als ob sie auf ein Signal gewartet hätten, setzten sie sich gleichzeitig in Bewegung. Es waren an die 20 Riesen, die da auf sie zukamen.

Sirius schrie: „Alle zusammen auf den ersten dort direkt vor der Bühne. Los!" Ein lautes „Stupor!" erschallte und 20 Schockzauber rasten auf den Riesen zu. Der Riese strauchelte und schüttelte sich einmal, zeigte sich ansonsten aber von den Schockzaubern unbeeindruckt. ‚Also tatsächlich wieder Schutzzauber. Kann der sich nicht mal was Neues ausdenken? Wir können doch nicht einfach alle übrig gebliebenen Riesen töten. So viele gibt es laut Hagrid ja nicht mehr.', schoss es Sirius durch den Kopf.

Doch dann bekam er bekam plötzlich eine wahnwitzige Idee. Wieso nicht Portschlüssel verwenden. Sirius rief: „Accio Stuhl!", damit kam ein Stuhl von der Tribüne auf ihn zugeflogen. Kaum hatte Sirius den Stuhl in der Hand, als er auch schon diesen mit Portus in einen Portschlüssel verwandelte. Er benutze einen Verscheuchezauber, um den Portschlüssel zum ihnen am nächsten stehenden Riesen zu schicken. Er aktivierte den Portschlüssel, als der Stuhl schließlich den Riesen berührte. Der Riese verschwand. „Wo ist er hin?", fragte Tonks neben ihm verdutzt. „Zurück in die Berge Rumäniens!", erklärte Sirius glücklich, dass es funktioniert hatte. Tonks grinste. „Klasse Idee!", rief nun auch Shaklebold herüber, „Wir könnten nur noch ein paar mehr von diesen Portschlüsseln gebrauchen" „Kein Problem!", rief Sirius zurück. Dann begannen er und Tonks alles, was sie in die Finger bekamen, in Portschlüssel nach Rumänien zu verwandeln. Die anderen Ordensmitglieder und Auroren schickten diese dann zu den Riesen.

Doch diese waren nun nicht mehr so überrascht, wie noch der erste. Sie waren inzwischen vorbereitet und wichen den Geschossen mit einer Behändigkeit aus, die man ihnen nicht zugetraut hätte. Dennoch gelang es den Ordensmitgliedern einen Riesen nach dem anderen wieder in seine Heimat zurückzuschicken. Doch auch die Riesen blieben nicht untätig. Sie waren der Gruppe von Zauberern inzwischen gefährlich nahe gekommen. Sie begannen die Auroren und Ordensmitglieder mit herumliegenden Trümmerteilen zu bewerfen. Sirius konnte nur knapp einer Absperrung ausweichen, die aber wenige Augenblicke später von ihm zurückgeschickt, den Werfer wegportierte. Remus dagegen hatte nicht so viel Glück. Während er noch einem Geschoss auswich, wurde von einem Stück der Tribüne am Bein getroffen und das Bein brach. Remus schrie auf und ging zu Boden. Sirius wollte zu ihm hinübereilen, wurde aber von einem erneuten Geschoss daran gehindert, das krachend neben ihm einschlug. Einer der Auroren kümmerte sich in der Zwischenzeit bereits um Remus und heilte den Bruch schnell provisorisch.

„Wir sollten lieber von hier verschwinden.", schrie Tonks über den Lärm der einschlagenden Trümmer. Alle nickten und so beschlossen sie den Standort zu wechseln. Sie sahen sich um, welcher Teil des Platzes am weitesten von den Riesen entfernt war und entschieden sich für die Bühne. Schnell apparierten sie alle dorthin. Auch weil dort viel Material für weitere Portschlüssel herumlag.

So ging es noch eine ganze Stunde lang. Wenn die Riesen einmal zu nahe heran kamen, apparierten die Auroren und Ordensmitglieder weiter und das Spiel begann von neuem. Sie mussten fünfmal den Standort wechseln, bis endlich alle Riesen zurück in Rumänien waren. Vor allem, weil die Riesen auch auf die Idee kamen, den Portschlüsseln nicht nur auszuweichen, sondern sie wie Klatscher wegzuschlagen, wenn sie etwas Passendes als Schläger fanden. Als der letzte Riese endlich verschwunden war, meinte Sirius nur schlicht: „Die kommen wieder!" „Ja!", stimmte ihm Dumbledore zu, „Aber nicht heute."

Harry dankte den Zwillingen innerlich. Ron würde es wirklich nie lernen. Harry ging natürlich nicht ins Bad, sondern hoch in den zweiten Stock, wo, wie er wusste, Caroline mit ihrer Familie einquartiert war. „Caroline?", rief er leise. „Warte kurz!", kam es aus einem der Zimmer zurück. Harrys Bauch begann wieder stark zu kribbeln, als er auf dem Flur auf Caroline wartete. Andererseits machte sich aber auch noch mehr das Gefühl von Beklemmung breit, das er hatte, wenn er an Sirius und Remus dachte. Endlich öffnete sich die Zimmertür und Caroline lugte heraus. „Komm rein, Harry." Harry trat also in das Zimmer.

Auf den ersten Blick fiel Harry auf, dass hier oben, wo Mrs. Weasley noch nicht ihre Finger bei der Renovierung mit im Spiel hatte, die Zimmer immer noch grau und trist wirkten. Aber Caroline war offensichtlich vorgewarnt worden und hatte ein paar Bilder mitgebracht, die an der Wand hingen und das Zimmer doch deutlich gemütlicher machten, als es ohne diese gewesen wäre. Harry sah zwei Bilder, die wie er vermutete, vergrößerte Urlaubsfotos waren und ein Poster von Robbie Williams, ‚Also findet sie ihn doch ganz süß', dachte er sich. Über dem Bett waren außerdem Dutzende von Fotos an die Wand gepinnt.

Harry wusste nicht, wie er anfangen sollte. Caroline offensichtlich auch nicht. Die beiden schauten erst einmal verlegen vor sich hin und vermieden es den anderen anzusehen. Tausende von Ansätzen, was er denn sagen könnte, schossen Harry durch den Kopf und jeden fand er schlimmer als den vorherigen. Caroline ging es da allerdings auch nicht besser. Ihr war es mittlerweile peinlich, wie forsch sie um Mitternacht gewesen war. Das war sonst gar nicht ihre Art. Harry fasste sich schließlich ein Herz. „Caroline", begann er, wurde von dieser aber sofort wieder unterbrochen.

„Harry, du brauchst nichts zu erklären.", fiel ihm Caroline ins Wort, „Ich kann verstehen, wenn du sauer auf mich bist. Ich weiß, das vorhin war dumm von mir. Ich weiß auch nicht, was da über mich gekommen ist. Ich..." Jetzt war es an Harry sie zu unterbrechen. „Wie kommst du denn darauf, dass ich sauer auf dich bin?", fragte er unsicher nach. War das vorhin etwa nur ein Unfall gewesen? frage er sich enttäuscht. „Ich dachte, weil ich dich einfach geküsst habe. Es kam einfach so über mich.", antwortete Caroline. „Soll das etwa heißen, dass das gar nicht so gemeint war und dir mein Kuss unangenehm war?", fragte Harry betrübt nach. „Nein!", beeilte sich Caroline hinzuzufügen, „Im Gegenteil!" Sie lächelte Harry schüchtern an. Harry war nun total durcheinander und Caroline spürte das.

„Harry, ich dachte, du wärst böse auf mich, weil ich dich einfach geküsst habe und du das vielleicht gar nicht wolltest.", erklärte Caroline schließlich, als das Schweigen wieder langsam unangenehm wurde. In Harrys Bauch fingen die Schmetterlinge wieder an zu fliegen. „Meinst du etwa, ich hätte dich danach noch geküsst, wenn ich es gar nicht gewollt hätte?", fragte er sie. Caroline schüttelte nur den Kopf. Dann noch etwas schüchtern kam sie langsam auf ihn zu. Harry konnte nicht anders, er nahm sie in den Arm. Caroline hob den Kopf und schon fanden sich ihre Lippen.

„Ach da steckst du, Harry. Ich such dich schon überall.", hörten sie plötzlich eine Stimme von der Tür her. Harry ließ widerwillig von Caroline ab und drehte sich zu Ron um. „Ron, merkst du eigentlich nie, wenn du störst?", fragte er ihn, wobei er den Ärger nicht ganz aus seiner Stimme verdrängen konnte. Ron bekam Augen wie Wagenräder, als er Harry anstarrte. Von allen anderen war er das ja gewohnt, aber nicht von Harry. Doch dann wurde ihm erst bewusst, wo er da rein geraten war. ‚Ich Esel!', dachte er sich, ‚Kein Wunder das Harry sauer ist.' Laut sagte er: „Tut mir leid!", er drehte sich um und verschwand wieder nach unten. „Ich glaube, den sind wir los!", lachte Caroline. „Ich war hoffentlich nicht zu heftig.", sorgte sich Harry. „Nein! Ich glaube Ron ist das inzwischen gewohnt. Außerdem warst du noch viel höflicher beim Rausschmeißen, als ich es gewesen wäre.", erklärte Caroline bestimmt. Harry grinste. Doch der Zauber von vorhin war erstmal verflogen. Sie beschlossen hinunter zu den anderen zu gehen.

Händchen haltend betraten sie schließlich die Küche. Ginny und Hermine strahlten sie an. Ron schaute etwas verlegen. Die Zwillinge lächelten ebenfalls. Es war deutlich, dass sie sich für die beiden freuten. Die einzigen, die wirklich überrascht aussahen, waren Mr. und Mrs. Striker.

Doch lange Zeit blieb ihnen nicht zum Wundern, denn wenige Augenblicke, nachdem Harry und Caroline sich wieder gesetzt hatten, füllte sich die Küche mit immer mehr Zauberern. Die Ordensmitglieder kamen von der Sylvesterparty zurück. Alle sahen sehr erschöpft aus. Remus humpelte besorgt beobachtet von Harry direkt zu einem Stuhl und ließ sich darauf fallen. Auch andere schienen kleinere Blessuren zu haben, aber keiner war ernsthaft verletzt. Als letztes kam noch Mr. Weasley hinzu. Natürlich wurden die Neuankömmlinge sofort mit Fragen bombardiert. Zuerst berichtete Tonks in allen Einzelheiten, was an der Themse passiert war. Dann sah sie Mr. Weasley fragend an.

Dieser nahm auch gleich den Faden auf und berichtet, dass mit den Muggelmassen alles glatt gegangen sei, jedenfalls soweit man das sagen konnte. Sie hatten bereits im Vorfeld jede Menge Heiler und Ärzte organisiert, um auf das schlimmste vorbereitet zu sein, und die hatten sich um die Leute gekümmert. Die meisten waren Gott sei Dank relativ unverletzt geblieben, wenn man von kleineren Prellungen einmal absah. Aber es waren doch 50.000 Menschen da gewesen und auch wenn es nur ein kleiner Teil davon war, waren doch an die 3000 schwerer und davon 500 schwerstverletzt worden. Aber das hatten sie schnell in den Griff bekommen. „Leider konnten wir aber 53 Menschen nicht mehr helfen. Da kam leider jede Hilfe zu spät. Die Menge hat sie einfach zerdrückt und zertrampelt. Furchtbar, sag ich euch. Aber alles in allem hatten wir wirklich noch Glück, dass es nicht mehr geworden sind.", schloss Mr. Weasley betrübt.

TBC

So, diesmal also mal wieder kein Cliffhanger. Ich kann euch ja auch nicht jede Woche zu quälen. Ich denke nächstes Wochenende wird es dann langsam wieder zurück nach Hogwarts gehen. Ganz sicher bin ich mir da aber nicht.

LG

Pemaroth