Das 7. Schuljahr mit Sirius
Disclaimer: Natürlich gehört nichts vom Harry Potter Universum mir, sondern alles J. K. Rowling.
Hallo,
ich habe endlich erfolgreich den Kampf gegen Viren und Würmer gewonnen. Zumindest bis zur nächsten Runde. Jedenfalls hab ich die letzten Wochen zu Hause beim Formatieren und auf der Arbeit fluchend über unser zusammengebrochenes Netzwerk verbracht. Ich leide langsam unter Internetentzugserscheinungen. Gott sei Dank ist das ja hoffentlich erstmal wieder vorbei. g
Vielen Dank wie immer an meine Betaleserein.
kronkorken: Ganz deine Meinung, Zitronenbonbons sind auf jeden Fall besser. Tut mir leid! Gerade nach deinem netten Review macht mein Computer schlapp und es dauert länger als nur ein paar Tage. Aber keine Sorge! Ich schreib die Geschichte auf jeden Fall zu Ende.
siriusisalive: Wieso soll ich nicht da aufhören? ;) Gut, dass man sich in die Situation gut reinversetzen kann. erleichtert seufzt Dann hat das feilen an dem kleinen Absatz sich doch gelohnt. Ich glaub, den hab ich viermal umgeschrieben. Aber es ist wichtig für die nächsten Kapitel, dass klar ist, dass draußen nicht alles plötzlich wieder in Ordnung ist.
So, jetzt aber viel Spaß mit dem neuen Kapitel.
SinneswandelDie Einbrecher in Dumbledores Büro hatten tatsächlich ganze Arbeit geleistet. Als Sirius sich noch einmal genauer umsah, wurde ihm erst das ganze Ausmaß des Chaos bewusst. In Dumbledores Büro stand nichts mehr an seinem Platz. Das konnte unmöglich einer alleine getan haben. Dass es tatsächlich mehrere waren, bezeugten die Portraits der ehemaligen Schulleiter an den Wänden, deren Rahmen auch ziemlich schief an der Wand hingen.
Von Dumbledore befragt, berichteten sie alle gleichzeitig und in einem riesigen Durcheinander, was vorgefallen war. Schließlich schaffte es eines der Porträts, die anderen zu beruhigen und klar und deutlich zu antworten. „Es waren einige Leute in schwarzen Umhängen mit Masken und sie haben schlimmer gewütete, als mein verdorbener Ur-Urenkel dort im Noblen und ehrwürdigen Haus der Blacks!", erklärte Phineas Nigellus pikiert. Sirius hatte für diese Bemerkung allerdings nur einen amüsierten Blick übrig gehabt.
Die Lehrer und Remus waren anschließend noch losgezogen und hatten das Hogwartsgelände durchsucht, hatten jedoch, wie zu erwarten gewesen war, niemanden mehr gefunden. Auch der Slytherin Gemeinschaftsraum und die Schlafsäle waren durchsucht worden. Dabei hatte Sirius bereits bemerkt, dass die siebte Klasse der Slytherins doch erheblich geschrumpft war.
Als Sirius und Remus schließlich sehr spät zurück in Sirius Büro kamen, fanden sie Marion schlafend auf der Couch liegen. Harry war gerade dabei sie mit einer offensichtlich heraufbeschworenen Decke, sie sah zwar durchaus gemütlich aus, aber die Farbe ließ doch zu wünschen übrig, zuzudecken. Sirius wurde es bei diesem Bild richtig warm ums Herz. „Harry!", sprach Sirius seinen Sohn leise an. Harry, der sie offensichtlich nicht kommen gehört hatte, schrak zusammen. Durch diese hektische Bewegung wurde Marion wieder wach. Schuldbewusst sah Harry Sirius an. Der winkte jedoch ab. Harry konnte nun wirklich nichts dazu, wenn er ihn erschreckte.
„Liebling, das hat aber lange gedauert.", murmelte Marion verschlafen. ‚Liebling?', schoss es Harry durch den Kopf. Das wollte ja so gar nicht passen. Ein Lächeln stahl sich auf sein Gesicht. „Tut mir leid, wir haben uns beeilt, aber wir konnten die Einbrecher einfach nicht finden.", erklärte Sirius. „Einbrecher?", fragte Harry alarmiert. „Ja, in Dumbledores Büro ist eingebrochen worden.", begann Remus nun einen Bericht der Ereignisse. Als Remus geendet hatte, starrten Harry und Marion ihn fassungslos an. Wie konnten es nur ein paar Schüler geschafft haben, die Schutzzauber zu durchbrechen und anschließend zu verschwinden, ehe jemand etwas bemerkte. Sirius hatte Caroline und Harry schließlich in den Gryffindorturm und Marion nach Leicester gebracht, wo er dann auch über Nacht blieb.
Im Gryffindorturm hatten Ron, Hermine und Ginny, natürlich alle auf Harry und Caroline gewartet. Sie hatten gar nicht viel erzählen müssen. Hogwarts Gerüchteküche hatte wieder einmal hervorragend funktioniert. Sie hatten noch lange über die Ereignisse diskutiert und hatten natürlich ihre eigenen Schlüsse gezogen. Sie hatten spekuliert, wer von den Slytherins gegangen war. Darüber hatten weder Remus noch Sirius etwas gesagt. Natürlich hat Malfoy mit seiner Gang ganz oben auf ihrer Liste gestanden.
Doch am Montag bekamen Harry, Ron und Hermine große Augen, als sie in Verwandlung Malfoy wie immer auf seinem Platz sitzen sahen. Seine beiden Leibwächter fehlten allerdings, wodurch Malfoy doch um einiges schmächtiger wirkte. Er sah sogar etwas nervös und angespannt aus. „Der ist doch nur hier geblieben, um zu spionieren!", brummte Ron. Was ihm ein zustimmendes Nicken von Harry einbrachte.
Natürlich, dies war eine Erklärung, warum Malfoy immer noch da war. Diejenigen, die gestern in Dumbledores Büro eingebrochen waren, hatten dort schließlich nicht gefunden, was sie gesucht hatten. Jedenfalls war dies laut Sirius so, auch wenn dieser, genau wie alle anderen, nicht die leiseste Ahnung hatte, was die Einbrecher überhaupt gesucht hatten. Jedoch zeugte die Verwüstung, die sie hinterlassen hatten davon, dass sie frustriert abgezogen waren. Deshalb gingen alle davon aus, dass sie ihr Ziel nicht erreicht hatten.
Tatsächlich sah Malfoy, genauer gemustert, äußerst nervös aus. Und jetzt, wo Harry den Blick noch einmal über die Runde schweifen ließ, fiel ihm auf, dass doch einige der Slytherin Schüler fehlten. Nicht nur Crabbe und Goyle, sondern auch Zabini und McNair. In Harry keimte ein Verdacht auf, der sich bereits beim Mittagessen bestätigte. Malfoy war der einzige Siebtklässler der Slytherins, der noch in Hogwarts war. Nein, einen hatte er übersehen. Ein etwas schmächtigerer Junge, von dem er nicht einmal den Namen kannte. Er wusste nur, dass Hermine mit ihm zusammen Arithmantik hatte. Von den Sechstklässlern fehlten auch ein paar, jedoch aber nicht so viele wie bei den Siebtklässlern. Vielleicht ein Viertel von Ihnen war verschwunden.
Malfoy hatte natürlich Harrys Musterung des Slytherin Tisches bemerkt. Trotzig schaute er ihm entgegen. Jedoch, Harry war sich nicht sicher, doch er hatte so ein Gefühl, als ob der Blick nicht ganz so arrogant war, wie noch am Freitag zuvor. Irgendetwas stimmte hier nicht. Da war Harry sich sicher.
Sirius saß über einer Hausaufgabe der Erstklässler. Sie sollten ihm die Unterschiede und Gemeinsamkeiten von einer Doxy und einer Motte erklären. „Eine Doxy ist größer und hat eine andere Farbe, ansonsten sind die beiden dasselbe!", las er den Aufsatz eines seiner Schüler. ‚Etwas knapp beschrieben, dafür, dass ich eigentlich 15 cm wollte.', schmunzelte er. ‚Immerhin ist er schnell korrigiert.' Sirius gähnte. Er war froh, dass heute ein freier Mittwochabend war. Harry würde genug mit seinen Hausaufgaben und mit Caroline zu tun haben und die Okklumentikstunde heute wohl ebenfalls nicht vermissen. Die Prüfungen rückten immer näher. Sirius fühlte sich heute jedenfalls sehr ausgepumpt. Er hatte die letzte Nacht wieder einmal Dienst für den Orden gehabt.
Die Todesser hatten sich einen kleinen Spaß mit einem Schnellzug bei Nottingham erlaubt. Sie hatten Gleise einfach verschwinden lassen und den entgleisenden Zug mit wahllosen Flüchen bombardiert. Der Anblick war grauenhaft gewesen. Leider hatten er, Remus und die Auroren nur zwei von diesen Mistkerlen fassen können. Sie hatten die ganze Nacht gebraucht, ehe sie alle aus dem Zugfrack befreien konnten. Nur den Heilern von St. Mungo war es zu verdanken, dass es so viele Überlebende gegeben hatte. Jedoch hatte die Zahl der Toten die der Überlebenden übertroffen. Ein Bild ließ Sirius nicht mehr los. Ein kleines Mädchen, das weinend immer wieder seine Mutter angefleht hatte, endlich aufzustehen. Das Mädchen war vielleicht vier oder fünf Jahre alt gewesen. Die Mutter, äußerlich unversehrt, war von einem Fluch getroffen worden. Die Heiler hatten nicht einmal sagen können, von welchem. Sicher war nur, dass sie ihn nicht überlebt hatte.
Sirius zwang seine Gedanken zurück zum Aufsatz der Erstklässler. Er widmete sich also der völlig absurden Erklärung über Doxys einer offensichtlichen Muggelstämmigen, denn die Beschreibung der Mottenlöcher im Mantel ihrer Großmütter war äußerst präzise. Der Versuch den Geruch von Mottenkugeln zu beschreiben, nahm sogar über die Hälfte des sogar 40 cm langen Aufsatzes ein. Doxys ähnelten allerdings nicht unbedingt kleinen rosa Elefanten mit grünen Punkten. Da hatte sich wohl ein Mitschüler einen kleinen Scherz erlaubt. „Schauen Sie sich im Buch auf Seite 105 einmal eine Doxy an. Dann werden Sie selbst erkennen, dass ihre Beschreibung nicht sehr zutreffend ist. Ihre Erklärungen über Motten waren dagegen sehr präzise und genau.", fing er an eine Beurteilung zu schreiben, als Roger seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Dieser war aufgestanden und ein paar Schritte in Richtung Tür gegangen. Dort stand er nun, die Nackenhaare aufgestellt, die Zähne gefletscht. Sirius runzelte die Stirn. So kannte er Roger gar nicht. Dann, noch bevor er seinen Hund zurückrufen konnte, klopfte es zögerlich an der Tür. Sirius zog die Augenbrauen hoch. Hatte Roger etwa wegen diesem Besucher angeschlagen? Sicherheitshalber zückte Sirius seinen Zauberstab, ehe er „Herein!" rief.
Nur langsam öffnete sich die Tür. Sirius Muskeln spannten sich an. Dann kam nach und nach die Gestalt zum Vorschein, die geklopft hatte. Sirius entspannte sich und ließ seine Zauberstab sinken. „Mr. Malfoy, habe ich eine Strafarbeit vergessen? Das tut mir aber leid. Natürlich habe ich nichts dagegen, wenn Sie mir ein bisschen zur Hand gehen oder haben Sie vielleicht Sehnsucht nach den Toiletten im ersten Stock?", fragte Sirius spöttisch. Natürlich hatte er Malfoy nicht bestellt, da war er sich hundertprozentig sicher. Das hätte er nicht vergessen.
Malfoy sah seinen Lehrer angriffslustig an. Die Unsicherheit war der alten Arroganz gewichen. „Nein, ich bin nicht wegen einer Strafarbeit hier!", entgegnete er patzig. „Und wieso stören Sie mich dann bei der Arbeit?", hackte Sirius mit leicht genervtem Unterton nach. Die Wirkung dieser Frage war sensationell. Malfoy wurde von einer Sekunde zur anderen wieder unsicher. Sirius war nun doch etwas verwirrt. Nach längerem Zögern antworte Malfoy schließlich stockend, was überhaupt nicht zu ihm passte: „Ich, nun, ich habe eine Frage an Sie." „Dann schießen Sie mal los, geht es um Ihre Hausaufgabe?", fragte Sirius jetzt doch sehr neugierig, denn wenn es um Hausaufgaben gegangen wäre, wäre Malfoy erstens nicht zu ihm gekommen und zweitens wäre er nicht so unsicher. Er hatte keine Ahnung wo das hinführen sollte.
„Es geht nicht um Hausaufgaben.", bestätigte Malfoy auch gleich. „Sondern?", fragte Sirius nach. Malfoy fand plötzlich seine Schuhe sehr interessant. ‚Was ist bloß mit dem Jungen los? Der ist ja ganz neben sich.' Aber Malfoy hatte sich zu viel erlaubt, als dass Sirius nun besonders einfühlsam mit ihm umgegangen wäre. „Mr. Malfoy, entweder Sie stellen mir nun ihre Frage, oder Sie gehen wieder und stehlen mir nicht länger meine Zeit.", sagte Sirius irgendwann. Eigentlich hatte Sirius gehofft, dass Malfoy nun einfach wieder verschwinden würde, aber stattdessen schluckte dieser und schien seinen Mut zusammenzunehmen. Schließlich brach die Frage aus ihm heraus: „Wie haben Sie das damals geschafft?"
Sirius sah Malfoy verdattert an. Was war das denn für eine Frage? „Was habe ich wann geschafft? Sie müssen schon etwas genauer werden.", bohrte er nach. Jetzt, da die erste Barriere überwunden war, fiel es Malfoy augenscheinlich leichter, sich zu erklären: „Wie haben Sie es geschafft, dass Sie heute kein Todesser sind?" Jetzt war Sirius doch äußerst überrascht. Er überlegte, wie er darauf reagieren sollte. Dann entschied er sich zu einer Gegenfrage: „Wieso interessiert Sie das?"
„Ich.", begann Malfoy, um sofort wieder zu verstummen. „Ja?", kam es von Sirius. „Es interessiert mich einfach.", platzte Malfoy heraus. Er sah Sirius nun wieder arrogant und trotzig an. In diesem Moment wurde Sirius etwas klar. Er war kein großer Psychologe, aber er kannte dieses Verhalten nur zu gut. Er selbst hatte in diesem Alter auch seine Unsicherheit und seine Ängste nur allzu oft hinter Arroganz versteckt. Wenn er nur daran dachte, was für Ekel er und James im fünften Schuljahr gewesen waren. Er hatte Harrys Entsetzen über ihr Verhalten nach dem Unfall mit Snapes Denkarium sehr gut verstehen können.
„Wenn es Sie wirklich interessiert, dann setzen Sie sich besser, Mr. Malfoy, denn dies wird eine längere Geschichte.", erklärte Sirius ernst. Malfoy sah ihn überrascht an. Anscheinend hatte er fest damit gerechnet, aus dem Büro geschmissen zu werden. Zögernd ging er hinüber zu einem Sessel und ließ sich darauf nieder. Sirius setzte sich ihm gegenüber auf die Couch. „Was wollen Sie genau wissen? Oder soll ich einfach von vorne anfangen?", fragte Sirius. Malfoy sah Sirius, der ihn nun ermutigend anlächelte, erstaunt über dessen Offenheit an. „Von vorne anfangen hört sich gut an.", meinte er. Sirius nickte zustimmend.
„Nun, wo soll ich anfangen?", überlegte er laut. Dann begann er zu erzählen. Davon, wie er schon früh immer seine eigenen Kopf hatte, wie er dafür immer wieder Ärger bekommen hatte, wie seine Eltern ihm immer feindseliger begegnet waren, wie er es schließlich nicht mehr ausgehalten hatte und zu James abgehauen war. „Sie fragen mich, warum ich kein Todesser geworden bin. Die einfache Antwort: Weil ich alles hinterfragt habe, mich nie mit Pauschalitäten abgefunden habe und vor allem, weil ich die richtigen Freunde hatte.", endete Sirius.
Malfoy starrte nachdenklich auf seine Hände. Er schien über das eben gehörte sehr genau nachzudenken. „Wann soll es denn stattfinden?", fragte Sirius einer plötzlichen Eingebung folgend nach einer Weile in die Stille. Nun war es an Malfoy ihn anzustarren, nur mit dem Unterschied, dass Malfoy sehr genau ahnte, was Sirius meinte. Malfoy sprang auf und meinte: „Es ist spät. Ich geh besser in den Gemeinschaftsraum." und stürmte davon. Sirius sah ihm nachdenklich hinterher. Er sollte wohl einmal mit Schniefelus über dessen Schützling sprechen. Allerdings kam ihm dessen plötzliche Sinneswandlung doch höchst seltsam vor. Malfoy war doch praktisch schon ein kleiner Todesser. Er liebte es Leute herumzuschubsen. Er hasste Muggel und Muggelstämmige. Er erinnerte ihn, wenn er ehrlich zu sich selbst war, sehr an Regulus in dem Alter. Nur dessen Einsicht war erst viel später gekommen und bei weitem nicht so plötzlich. Was steckte nur dahinter.
Sirius entschied das Gespräch mit Snape gleich am nächsten Morgen hinter sich zu bringen. Missmutig sah er den Stapel Hausaufgaben an. Die würden leider nicht bis Morgen warten können. ‚Wieso geb ich den Schülern auch Hausaufgaben auf. Ich weiß doch genau, dass ich die hinterher auch korrigieren muss.', schimpfte er innerlich. Seufzend machte er sich wieder an die Arbeit. Dabei schweiften seine Gedanken jedoch oft zu Malfoy zurück. Wenn er doch nur endlich darauf kommen würde, was einen Menschen so radikal verändern kann. Missmutig ging er schließlich zu Bett und fiel in einen unruhigen Schlaf.
Das Gespräch am nächsten Morgen mit Snape brachte Sirius jedoch auch nicht wirklich weiter. Snape eröffnete ihm nur, dass Malfoy auch zu ihm gekommen sei. Anscheinend hatte er Snape deutlich gemacht, dass er wusste, was für ein Spiel er gespielt hatte und hatte ihm ähnliche Fragen gestellt wie Sirius. Nur war er bei Snape wohl um einiges weniger zurückhaltend gewesen. Jedenfalls als Sirius bemerkte, dass ihm Malfoy seltsam unsicher vorgekommen war, meinte Snape nur, dass ihm dies nicht aufgefallen wäre. Dabei war es so offensichtlich, dass Malfoy sich komisch verhielt. Sirius seufzte. Was steckte nur dahinter?
Am Wochenende war Sirius mit seinen Gedanken immer noch nicht weiter gekommen. Missmutig ließ er zwei Kisten vor sich her in Richtung von Moonys Haus schweben. Unglaublich, was alles in ein Zimmer passte. Missmutig war er jedoch nicht nur wegen Malfoy, wenn er ehrlich war, eigentlich gar nicht wegen Malfoy. Es wurmte ihn doch mehr, als er zuerst gedacht hatte, dass Remus auszog. Er war einfach das letzte bisschen Familie, dass er noch hatte. Außer Remus war da nur noch Harry. Marion war natürlich auch Familie, aber so sehr er sie auch liebte und so sehr er auch das Gefühl hatte, sie schon ewig zu kennen, so war es halt doch etwas anderes als mit Moony, mit dem er sieben Jahre im gleichen Schlafsaal geschlafen hatte.
Harry hatte dieselbe Leidensmiene wie Sirius aufgesetzt. Caroline versuchte alles, um ihn aufzumuntern, aber schaffte es einfach nicht. Da sie nicht zaubern durfte, verpackte sie in Remus Zimmer den ganzen Kleinkram in Kisten, während Remus diese in der Wolfshöhle wieder auspackte. Die anderen beiden dirigierten die Kisten zwischen den Häusern hin und her.
„Wie kann man nur so viele Bücher haben? Ich dachte, dass meiste von seinen Sachen wäre verbrannt. Er kann sich doch unmöglich in einem Jahr so viele Bücher gekauft haben.", erklärte Caroline kopfschüttelnd Harry, als dieser wieder einmal da war, um die nächsten Kisten abzuholen, „Das ist bestimmt schon die 7. Kiste, die ich mit Büchern voll stopfe. Wenn der Schrank nicht magisch vergrößert gewesen wäre, wäre das ganze Zimmer nur mit Büchern voll gestapelt gewesen." „Remus liest halt gerne.", meinte Harry dazu nur achselzuckend und verließ wieder den Raum. Caroline sah ihm kopfschüttelnd hinterher und verstaute endlich die letzten zwei Bücher in einer Kiste. Dabei passte sie nicht auf und das Buch, das sie grade in der Hand hatte, spritzte mit einer eklig aussehenden Flüssigkeit nach ihr. Die Flüssigkeit sah jedoch leider nicht nur eklig aus, sondern brannte auch noch fürchterlich auf der Haut.
Sie stürmte hinaus in Richtung Bad, kam jedoch nicht weit, da sie an der Tür in Sirius hineinlief. „Was ist denn los?", fragte Sirius alarmiert. Caroline zeigte ihm die Hand. Sirius seufzte und brachte die Hand mit einem Schlenker seines Zauberstabes wieder in Ordnung. „Ich dachte eigentlich, Moony hätte alle Bücher wieder zurück in den Grimmauldplatz gebracht. Nun gut. Bei den vielen Kisten hat er das wohl nicht getan.", brummte er. „Daher also die vielen Bücher.", bemerkte Caroline. „Ich denke es jedenfalls. Aber das es so viele sind. Ich glaube, Moony muss es hier ziemlich langweilig gewesen sein. Wenn dem wirklich so ist, wird er es bald bereuen, dass er ausgezogen ist. Hier haben Harry und ich ihn wenigstens ein paar Mal im Jahr auf andere Gedanken gebracht.", antwortete Sirius, wobei es Caroline aber so vorkam, als ob er mehr mit sich selbst, als mit ihr sprechen würde.
„Und ich zähle wohl schon gar nicht mehr!", beschwerte sich Marion von der Türe aus. „Endlich Verstärkung.", jubelte Caroline. „Wie, sagt bloß, ihr seid noch nicht fertig?", fragte Marion gespielt entsetzt. „Nein, mein Schatz, dafür bist du etwas zu früh dran. Da hättest du noch eine halbe Stunde warten müssen. Aber keine Angst wir haben bereits die meisten Kisten rübergebracht. Das sind doch die letzten, oder?", fragte Sirius hoffnungsvoll in Richtung Caroline. Diese leerte gerade die letzte Schublade aus dem Nachttisch in eine Kiste und nickte strahlend. „Wie viele solche Kisten waren es denn?", fragte Marion neugierig. „Zu viele!", kam es von Sirius und Caroline wie aus einem Mund. „Dann wartet erst mal bis nächstes Wochenende, wenn es darum geht, meine Wohnung zu entrümpeln.", erklärte Marion grinsend. Sirius stöhnte:„Wenn in ein Zimmer schon so viel reinpasst, wie viel geht dann in eine Wohnung?" „Viel!", erklärte Caroline bestimmt, „Ich spreche aus Erfahrung!" „Ich glaube, ich muss nächstes Wochenende arbeiten.", meinte Sirius beiläufig, wobei er vorsichtshalber etwas Raum zwischen sich und Marion brachte. Dann, bevor diese noch etwas sagen konnte, schnappte er sich die letzten Kisten und verschwand.
Wie sie gedacht hatten, war das nächste Wochenende keineswegs erholsam. Caroline und Harry hatten sich erfolgreich um die Arbeit gedrückt, was Sirius ihnen jedoch nicht verdenken konnte. Die Prüfungen rückten immer näher und die Hausaufgaben türmten sich. Da konnte man den beiden doch mal eine kleine Pause gönnen.
Der Umzug klappte wie am Schnürchen. Sirius beschwor am Freitagabend beinahe 40 Kisten herauf, bis Marion alles verstaut hatte, damit diese dann zum Wolfsbau gebracht werden konnten. Dazu kamen noch der Herd und verschiedene andere elektrische Geräte. Diesmal dirigierten Sirius und Remus die Kisten und anderen Dinge allerdings nicht durch die Gegend, dazu war es viel zu weit, sondern apparierten mit ihnen am Samstag zum Wolfsbau. Am Abend war dort im Gang kein Durchkommen mehr, da alles mit den Kisten voll gestellt war.
Völlig geschafft warfen sich Sirius und Remus auf die Couch. „Und wer hilft mir jetzt beim Ausräumen?", schimpfte Marion, die Fäuste in die Hüften gestemmt. Remus und Sirius hoben abwehrend die Hände. „Können wir das nicht Morgen machen?", fragte Sirius flehentlich. Marions Blick zeigte ihm jedoch eindeutig, dass dies wohl eher nicht der Fall sein würde. „Also gut. Wir bringen die Kisten noch in die richtigen Räume, den Rest machen wir aber Morgen. Einverstanden?", schlug Sirius also schnell einen Kompromiss vor.
Marion lächelte nun schon viel zufriedener und fing auch gleich an die beiden rumzukommandieren. „Also Sirius, die erste Kiste hier kommt ins Schlafzimmer. Und Remus, du könntest den Herd schon mal in die Küche schaffen. Ich frage mich sowieso, wieso ihr das nicht gleich gemacht habt." Die beiden Rumtreiber sprangen von der Couch auf, grüßten wie sie es erst in einem Muggelfilm gesehen hatten, indem sie die Hand zur Stirn hoben, und riefen laut: „Jawohl, Sir!" Marion lachte laut, ehe sie rief „Dann an die Arbeit! Weggetreten!" Es dauerte noch den ganzen Abend, ehe sie die Kisten auf die einzelnen Zimmer verteilt hatten. Nun waren sie wirklich am Ende.
Geschafft saßen sie, diesmal zu dritt, wieder auf der Couch. Gut, dass sie darauf geachtet hatten, diese freizulassen. Bei den vielen Kisten, die im Wohnzimmer herumstanden, hätte es nur zu leicht passieren können, dass die Couch zugestellt worden wäre. „Hier sieht es ja fast so schlimm aus, wie in Dumbledores Büro vor drei Wochen.", lästerte Remus. Sirius brummte nur etwas und Marion warf Remus ein Kissen an den Kopf. Für geistreiche Entgegnungen waren sie einfach zu müde.
„Bist du eigentlich mit Malfoy weitergekommen?", erkundigte Remus sich. Sirius brummte nur wiederum, wobei man eindeutig ein Nein herausinterpretieren konnte. Außerdem zeigte es deutlich, dass Sirius nicht noch einmal an einer stundenlangen Diskussion über Malfoy gelegen war. Am Wochenende zuvor, als Remus Sachen verstaut waren, hatten sich Caroline und Harry alleine in den Wolfsbau verzogen, während Sirius und Marion noch in Remus Küche zusammen gesessen hatten. Remus war natürlich sofort aufgefallen, dass mit Sirius etwas nicht stimmte und hatte auch das sichere Gefühl, dass es etwas mit dem Auszug zu tun hatte, doch als er vorsichtig nachbohrte, hatte Sirius, offensichtlich um von sich abzulenken, die Geschichte mit Malfoy erzählt. Die anschließende fruchtlose Diskussion hatte durchaus Sirius Ziel erreicht. Bis sich Sirius und Marion verabschiedet hatten, hatte Remus es noch nicht geschafft, Sirius auf dessen offensichtliches Unbehagen in Bezug auf den Auszug anzusprechen. Remus ließ es also dabei bewenden und beschloss, dass es Zeit für ihn war, sich zu verabschieden. „Soll ich morgen zum helfen wiederkommen?", fragte er noch, und als Sirius ihm versicherte, dass sie bestimmt alleine klarkommen würden, machte er sich mit einem „Na dann bis bald!" auf den Nachhauseweg.
TBC
Auch wenn es länger gedauert hat, ist meine Review sucht dennoch noch nicht geheilt. Also bitte, bitte, bitte einfach auf das süße lila Knöpfchen drücken. ganz lieb schaut
Bis bald! (wenn mein Computer mitmacht)
Liebe Grüße!
Pemaroth
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