Disclaimer: Natürlich gehört nichts vom Harry Potter Universum mir, sondern alles J. K. Rowling.

Epilog: Nichts bleibt wie es war.

Wieder saßen sie unter dem Weihnachtsbaum. Auf den ersten Blick hatte sich an dem Bild im Vergleich zu Weihnachten ein Jahr zuvor nichts geändert. Marion, Sirius, Remus und Harry saßen da und packten Geschenke aus. Und doch war alles anders. Die Gedanken der Anwesenden schweiften zurück. Was war in diesem Jahr nicht alles geschehen. Vieles hatte sich verändert. Eigentlich war nichts mehr so, wie es noch vor einem Jahr gewesen war. Die große Bedrohung, die im letzten Jahr noch über allem gelegen hatte, gab es nicht mehr. Voldemort war für immer vernichtet. Der Krieg schon fast vergessen oder besser verdrängt.

Remus war diesmal nur zu Besuch gekommen und er war nicht alleine. Tonks saß an seiner Seite. Remus und Tonks waren inzwischen ein Paar. Keiner der beiden hatte es anfänglich bemerkt, doch mit einiger Hilfestellung von speziellen Freunden (Sirius hatte die beiden förmlich zu ihrem ersten Date zwingen müssen), hatten selbst die beiden es endlich verstanden. Remus war zwar immer noch überzeugt davon, dass sie etwas Besseres verdient hatte als einen Werwolf, aber das störte niemanden mehr, am allerwenigsten Tonks. Die beiden arbeiteten nun zusammen im Ministerium. Mr. Weasley hatte Remus die Abteilung zur Kontrolle magischer Wesen übertragen. Die Presse war Sturm gelaufen, doch das interessierte Arthur Weasley nicht im Geringsten. Remus war gerade dabei Anti-Diskriminierungsgesetze auf den Weg zu bringen. Ein höchst überfälliger Schritt in der Zaubererwelt.

Caroline, eigentlich fester Bestandteil der Runde, war an diesem Morgen bei ihren Eltern. Ihr Vater war inzwischen nach Mr. Blair und Mr. Weasley der bedeutendste Mann in Großbritannien. Es schien undenkbar, dass derselbe Mann noch vor einem Jahr mit faulen Eiern beworfen worden war. Mr. Goodwind musste sich noch häufig mit alltäglichen Problemen zwischen Magiern und Nichtmagiern auseinandersetzen. Die Welten begannen sich unaufhaltsam zu mischen. Im Wolfsbau wurde dies nur allzu sichtbar. Man musste nur den riesigen Fernseher in der Ecke betrachten. Doch in diesen Tagen war Mr. Goodwind vollauf beschäftigt. Es sollte wieder eine gemeinsame Sylvesterparty steigen. Dieses Mal jedoch mit einem anderen Ende.

Harry besuchte Caroline so oft er konnte, doch seine Aurorenausbildung ließ ihm kaum Zeit dazu. Die Aufnahmeprüfung hatte er wie erwartet mit Bravour bestanden. Seit September reiste er also täglich nach London zum Training. Jetzt, da die Todesser besiegt waren, war der Job zwar bei weitem nicht mehr so gefährlich, aber dennoch war die Ausbildung genauso hart wie vor dem Krieg. Doch wenn es seine Zeit erlaubte, reiste er nach Hogwarts. Und auch die Eulen flogen täglich zwischen den beiden hin und her. Jetzt wusste er, wie Sirius am Anfang des Schuljahres gelitten hatte. Harry und Caroline hatten beschlossen zusammenzuziehen, sobald sie die Schule beendet hatte, doch da sie erst in der sechsten Klasse war, würden sie noch fast zwei Jahre durchhalten müssen. Für Caroline hatten die Unruhen die Weichen für die Zukunft gestellt. Sie wollte Heilerin werden und benötigte dazu fast noch bessere Noten, als Harry sie für die Aurorenausbildung gebraucht hatte.

Die Aurorenausbildung hatte auch einen guten Seiteneffekt gehabt. Bedingung war eine Therapie gewesen. Harry fragte sich heute, warum er sich so lange dagegen gewehrt hatte. Er vermutete außerdem, dass Remus und Mr. Weasley hinter dieser Bedingung steckten. Doch er machte ihnen heute nicht den geringsten Vorwurf. Seit einem Monat hatte er keine Alpträume mehr gehabt. Erst war er sich seltsam dabei vorgekommen, einem Fremden alles über sich zu erzählen, doch mit der Zeit gewöhnte er sich daran und sah inzwischen auch die Vorteile darin. Marion und er bearbeiteten nun Sirius, endlich auch einmal zu Dr. Menssana zu gehen, aber er weigerte sich standhaft. Doch wenn man Marion glauben konnte, hatten bei Sirius seit der Geburt die Alpträume stark nachgelassen. Vielleicht lag dies auch allein an dem wenig verbliebenen Schlaf.

Susanna schlief friedlich in ihrer Wiege. Sie war jetzt drei Monate alt und Harry würde genau wie Sirius und Marion drei Kreuze machen, wenn sie endlich begann durchzuschlafen. Harry hatte sein Zimmer inzwischen mit einem Silentium Zauber belegt, so schlimm war es. Doch von solchen Äußerlichkeiten sollte man sich nicht täuschen lassen. Er liebte sein Schwesterchen genauso abgöttisch, wie es ihr Pate Remus und natürlich ihre Eltern taten. Als Harry das kleine Wesen zum ersten Mal im Arm hielt, schwor er sich, dass er nie zulassen würde, dass ihr etwas geschah.

Vor der Geburt war Sirius das reinste Nervenbündel gewesen, so aufgeregt hatte Harry seinen Vater noch nie erlebt. Bereits die Woche vor dem errechneten Geburtstermin ließ er Marion nicht mehr aus den Augen. Marion hatte langsam die Geduld verloren wegen seiner Fürsorglichkeit und als er sie doch allen Ernstes sogar füttern wollte, hatte sie ihn hochkant aus dem Zimmer geworfen. Sie war schließlich schwanger und nicht krank. Sirius hatte dies auf die Stimmungsschwankungen zurückgeführt, die sich bei Marion in den letzten Wochen doch deutlich gezeigt hatten. Die Geburt selbst war reibungslos verlaufen. Sirius, Remus und Harry hatten Marion nach Hogwarts begleitet.

Madame Pompfrey hatte Bruder und Pate jedoch schon bald kurzerhand vor die Tür gesetzt. Nach ihren Worten reichte ihr ein durchgedrehter Kerl in der Krankenstation. So hatten die beiden nur vor der Tür Marions Schreie gehört und waren bald verrückt geworden. Sirius war die gesamte Zeit bei Marion geblieben. Er hätte alles dafür getan, ihr wenigstens einen Teil der Schmerzen abnehmen zu können. Doch als Madame Pompfrey Marion Susanna in den Arm legte, waren die vergangenen Schmerzen vergessen. Als Harry und Remus endlich wieder in die Krankenstation durften, fanden sie zwei strahlende Eltern vor, die stolz ihr Kleines im Arm hielten.

Ein Tritt von Remus riss Sirius aus seinen Gedanken. Remus sah ihn auffordernd an. Sirius warf ihm einen hilfesuchenden Blick zu, den Remus mit einer auffordernden Geste erwiderte. Das Spielchen zwischen den beiden dauerte eine ganze Weile, bis es Marion schließlich zu viel wurde. „Kann einer von euch mal erklären, was das soll?", fragte sie genervt. Remus warf Sirius einen Blick zu, der sagte: „Siehst du, jetzt hast du den Salat, hättest du gleich auf mich gehört." Sirius sah ihn böse an, dann wandte er sich Marion zu. „Marion, es ist nur so, nun ja, ich, was ich sagen wollte, ähm.", stammelte er. „Was er sagen will, ist, dass er noch ein Geschenk für dich hat Marion.", mischte sich Remus ein. Eindeutig hatte er nur helfen wollen, doch damit hatte er Sirius jetzt noch mehr aus dem Konzept gebracht, als es dieser eh schon gewesen war, wenn das überhaupt ging. Marion betrachtete ihren Lebensgefährten neugierig und auffordernd.

Nun konnte Sirius also nicht mehr zurück. Einen tödlichen Blick auf Remus werfend, stand er auf und eilte kurz aus dem Zimmer. Als er zurückkam, verbarg er etwas hinter seinem Rücken. Sirius ging auf Marion zu, doch anstatt sich wieder neben sie zu setzen, zog er sie auf die Beine und ging vor ihr auf die Knie. Marion schossen sofort die Tränen in die Augen. Sie begann zu strahlen, fast wie nach der Geburt. Sirius nahm Marions Hand und zog hinter seinem Rücken einen Ring hervor. Er suchte fieberhaft nach Worten. Nächtelang hatte er wach gelegen, um sich genau die Richtigen zu überlegen, doch nun hatte er alles vergessen. Schließlich jedoch brach es einfach aus ihm heraus: „Marion, du bist die Frau, mit der ich den Rest meines Lebens verbringen möchte. Ich werde niemals eine Frau mehr lieben könne, als ich dich liebe. Willst du mich zum glücklichsten Mann der Welt machen und mich heiraten?" Marion brach in Tränen aus. Sie hatte alle Mühe ein „Ja!", herauszubekommen. Ganz leise kam es über ihre Lippen. Harry blickte strahlend von einem zum anderen, wobei seine Augen verräterisch funkelten. Remus betrachtete die Szene ebenfalls mit tränennassen Augen. Sirius sprang überglücklich auf und küsste Marion leidenschaftlich.

Nein, nichts würde mehr so sein, wie es noch vor einem Jahr gewesen war und genau das machte Sirius zum glücklichsten Menschen der Welt.

Ende

Habe fertig. schnief (Ich glaub ich bin einfach zu sentimental lol, darf man nach über einem Jahr aber auch mal sein. g)
Und an alle, die es bis hierher geschafft haben: Lasst doch bitte noch ein kleines letztes Review da. lieb schaut
Liebe Grüße,
Pemaroth