Title: Leben; Fandom: BSG2003; Author: crimson; Date: 23.11.2005; Series/Season: season one; Rating: PG; Category: Angst; Word count: 369; Pairing/Focus: DEE; Summary: Die klaren Laute, die durch ihre Hörer gingen, die sich an ihr festsaugten, ihr den Lebenswillen zu rauben schienen.; Spoiler: -

Disclaimer: Die Charaktere und der Backround gehören leider nicht mir, aber Ron Moore meinete mal, wir dürften auch mit ihnen spielen. :D Wenn sie nicht mein sind, dann besitzen NBC, Universal, Larson und Moore die Rechte an der Serie.

Authors note: -


Das juckende Gefühl hinter ihren Augen ließ nicht nach, verstärkte sich mit jeder Minute, die sie sich zwang in den geschäftigen Raum zu sehen. In ihren Ohren schienen alle Geräusche verstärkt zu werden. Das sonst so leise Rauschen der Kanäle dröhnte in ihrem Kopf. Die Augen schließend spürte sie Erleichterung über sie hinweg waschen.

Sie konnte sich an ihren Vater erinnern, wie er gegen ihren Eintritt in die Flotte war. Die Geschichten ihres Großvaters. Ihre Mutter, die ihr erklärte, wie schwer es sei Menschen beim Sterben zu sehen. Dass es vermutlich die schlimmste Erfahrung war, welche man besitzten konnte. Eine Erfahrung, die sich einem ins Gedächtnis einbrannte. Einen nie mehr losließ. Sie musste es wissen, die Anschläge auf Saggitarion hatten sie nie wirklich losgelassen. Nie hatte ihre Mutter diese Bilder verarbeiten können, sich ihnen zu stellen schien ihr unmöglich.

Wäre sie hier würde Dee ihr beipflichten. Doch nicht die Bilder, nicht die Leichen vertieften sich in ihrem Kopf, ließen ihre Gedanken nicht mehr los. Nein nicht das Sehen, dass Hören drohte sie in den Wahnsinn zu treiben.

Seit sechs Tagen lauschte sie dem Leben und Sterben. Menschen, die sie kannte, an die sie glaubte vertrauten ihr ihre letzten Worte an. Sie vernahm die stummen Gebete aus der Ewigkeit des Alls. Die leise gemurmelten Worte blieben in ihren Ohren hängen, hallten wie ein Donner in den Bergen nach. Sie war nie allein, ließ die Piloten nie allein. Das starke Gefühl Einsamkeit hatte sich ihres Herzens bemächtigt, verdrängte die Müdigkeit.

Ihre Familie war gegangen. Sie fühlte es und wollte es dennoch nicht wahrhaben.

Dee hatte mit diesem erdrückenden Gefühl des Verlusts abgeschlossen, zu viele bekannte Gesichter waren in der Dunkelheit des Nichts verschwunden. Sie hatte sie mit in die Verbannung geschickt, ihr sicherer Tod war. Die ersten Stunden nach dem Angriff hätten die schlimmsten sein müssen. Doch die Massen, die in den wenigen Minuten der Erinnerung verschwanden waren nicht greifbar. Sie besaßen zu viele Gesichter, zu viele Stimmen... Nein, die einzelnen waren ihre Bürde. Die klaren Laute, die durch ihre Hörer gingen, die sich an ihr festsaugten, ihr den Lebenswillen zu rauben schienen, verstörten sie mehr. Legten sich auf ihre Seele, umhüllten sie einem Tuch gleich.

Ein Leichentuch aus schriller Stille.