Zwischenfall
Eisiger Wind peitschte ihm ins Gesicht. Die Nacht war dunkel. Zielstrebig machte er sich auf den Weg. Als er eine einsame Gasse entdeckt hatte, schritt er rasch hinein. Er blickte sich um, ob auch ja keiner da wäre, um ihn zu sehen. Dann verschwand er mit einem lauten -Knall-.
***
Cho schritt auf und ab. Sie fröstelte. Um sich aufzuwärmen rieb sie die Hände aneinander. Sie blickte auf die Uhr. Es war halb vier. Er war jetzt schon eine viertel stunde zu spät.
Ein lauter Knall liess sie aufblicken.
„Harry, da bist du ja endlich!"
***
Ginny erwachte, als sie die ersten Strahlen des Morgens kitzelten. -Harry- dachte sie, und drehte sich auf die andere Seite. Doch die andere Betthälfte war leer.
Sie zuckte die Schultern.
-wahrscheinlich musste er wieder einmal früher gehen...-
Sie erhob sich schwerfällig aus dem Bett und ging ins Badezimmer. Da machte sie sich als erstes zurecht. Dann zog sie sich an, und ass ihr Frühstück. Sie blickte auf die Uhr und stellte überrascht fest, dass sie seit fünf Minuten im Hospital seine musste. Widerwillig schnappte sie sich ein Brötchen, packte schnell ihre Sachen zusammen, und wollte gerade die Wohnung verlassen, als ihr Harry entgegen kam.
Er sah einfach schrecklich aus. Seine Haare standen Bergauf (was sie eigentlich immer taten), seine Robe war von oben bis unten mit Dreck verschmutzt. Er sah missmutig drein.
„Harry Darling. Wie siehst du den aus?" fragte sie ihn erschrocken.
Er zuckte mit den Achseln.
„Tut mir Leid, ich bin spät dran. Ich wünsch dir noch nen schönen Tag!" beeilte sie ihm zu sagen, ehe sie ihn flüchtig küsste, und die Wohnung dann fluchtartig verließ. Harry blickte ihr verdutzt nach.
Sie war gerade um die erste Ecke gebogen, als ihr einfiel, dass sie eigentlich mit Flohpulver hätte reisen können. Dann wäre sie nicht so viel zu späte gekommen.
-Na ja. Dann bin ich halt einmal zu spät.- dachte sie bei sich.
***
Harry blickte ihr verdutzt nach. Als er sich gefasst hatte, ging er schnurstracks in die Küche, ass den Rest von Ginnys Frühstück, das sie stehen hatte lassen, und ging dann ins Badezimmer. Dort genehmigte er sich als erstes ein heißes Bad, um sich zu entspannen.
Die letzte Nacht war einfach... man konnte es nicht in Worte fassen. Wenn er daran dachte, bekam er ein ganz flaues Gefühl im Magen.
Da er die ganze Nacht durch wach gewesen war, und er jetzt müde war, legte er sich ins Bett, und schlief sofort wie ein Stein ein.
***
Als Ginny im Hospital ankam, rannte sogleich ihre Sekretärin auf sie zu.
„ Sie haben einen Notfall. Schnell" sagte sie ihr hastig.
„Was und wer ist es den?" fragte Ginny und beschleunigte ihre Schritte.
„Es ist Hermine Granger. Ihre Wehen haben zu früh eingesetzt."
Ginny sah sie mit grossen Augen an. Das konnte doch nicht wahr sein. Hermine war gerade mal im 8. Monat schwanger. Sie durfte noch keine Wehen haben. Erst gestern war sie noch bei ihr zur Kontrolle gewesen, und da war alles in Ordnung gewesen.
Sie riss die Türe auf. Hermine lag auf dem Untersuchungstisch, und hielt sich ihren Bauch. Sie stöhnte immer wieder vor Schmerz auf.
„Hermine! Wie geht es dir?" fragte Ginny gleich.
Sie stöhnte unter einer weiteren Schmerzenswelle.
„Nicht gut. Ich weiss einfach nicht, wie das Geschehen konnte. Gestern war doch alles inordnung!"
„Ich weiss nicht, was geschehen ist. Hast du dich über irgendetwas schrecklich aufgeregt?"
„Nein, nicht das ich wüsste. Ich war gerade in der Sauna, als ich auf einmal die Wehen bekam." Seufzte sie.
Ginny sah alarmiert auf.
„Hattest du da irgendwelche Kräuter mitgemischt?" fragte sie besorgt.
„Ja, das mache ich immer, um mich zu entspannen. Warum ist das so wichtig?" fragte sie erstaunt.
„ war da auch Muskatellersalbei dabei?" fragte Ginny.
„Kann sein, das weiss ich doch nicht mehr... Doch wenn ich mir das so überlege, da war Salbei dabei..."
Ginny fluchte.
„Was ist den daran so schlimm?"
„Du solltest keine Sauna mit Salbei nehmen, wenn du schwanger bist! Das ruft Wehen hervor!" Sie raufte sich die Haare. „Und jetzt sind sie voll im Gange. Mann kann sie nicht mehr aufhalten! Wo ist Ron? Man sollte ihn benachrichtigen." Sagte sie Fachmännisch und schickte eine Krankenschwester los, um ihn zu benachrichtigen.
„Das wird jetzt sehr hart für dich, Hermine. Also sei stark." flüsterte sie ihr aufmunternd zu.
Hermine nickte.
„Denk daran, immer Atmen."
Hermine hatte immer stärkere Wehen bekommen. Ginny dachte, es würde nicht mehr lange gehen, als endlich Ron kam. Er war ganz verwirrt, und stürzte auf seine geliebte Hermine zu.
„Schatz, geht es dir und dem Baby gut?" fragte er besorgt. Seine Stirn war mit einer kummervollen Linie gerunzelt.
Hermine nickte, während sie sich unter schmerzen bäumte. Sie schrie auf. Ron hielt ihre Hand, und flüsterte ihr beruhigende Worte zu. Ginny musste bei dem Anblick lächeln. Sie stellte sich vor, wie es für sie wäre, wenn sie ihr erstes Kind auf die Welt bringen würde.
Die Situation war sehr ernst. Das das Kind überleben würde, war gering, denn es war einen Monat zu früh. Ginny fühlte sich nicht wohl bei diesem Gedanken. Es zog ihr das Herz zusammen.
Dann ging es los. Viele Krankenschwestern wuselten durch das Zimmer.
***
Sieben stunden später ging sie erschöpft aus dem Zimmer. Sieben ganze Stunden hatte es gedauert, bis Hermine ihr Baby ihn ihren Armen halten konnte. Alle Atmeten erleichtert aus, als sie den Schrei des Babys hörten. Doch es musste noch lange zu Untersuchungen da bleiben.
Es war ein Junge. Rons und Hermines erstes Kind war ein junge. Ginny lächelte. Als sie die beiden so glücklich gesehen hatte, hatte es ihr ein stich ins Herz gegeben. Mit ihr und Harry lief es bei weitem nicht so gut. Da er als Auror immer viel unterwegs war, lebten sie mehr aneinander vorbei, als miteinander.
Ohne dass sie es bemerkt hatte, hatte sich eine Träne gelöst.
Erschrocken wirbelte sie herum, als sich eine Hand auf ihre Schulter legt. Sie blickte in Rons blauen Augen.
„Ginny, was ist mit dir los? In letzter Zeit kommst du mir so traurig vor."
„es- es ist nichts." Schnell wischte sie sich die Träne weg.
„Virginia Weasley. Du bist eine schlechte Lügnerin. Was ist mit dir los?"
Schluchzend brach sie an seiner Schulter zusammen. Unbeholfen, was er tun sollte tätschelte er ihr den Kopf.
„ach Ron!" schluchzte sie. „Es ist einfach schrecklich. Harry und ich leben aneinander vorbei. Wenn er mal Zuhause ist, dann muss ich arbeiten, und ich Zuhause bin, dann arbeitet er. Ich habe immer gedacht, wir seien das perfekte Paar, aber wenn ich mir dich und Hermine ansehe, dann muss ich sagen, wir sind einfach schrecklich. Und- und Harry ist in letzter Zeit so seltsam. Und immer wieder rufen andere Frauen an! Ich weiss nicht was da passiert. Ich fühle mich so ausgeschlossen!" schluchzte sie.
Ron fasste ihr Schultern, schob sie ein bisschen von sich weg, um sie zu zwingen, ihm in die Augen zu sehen.
„Ginny, das wird doch alles nicht so schlimm sein. Du bildest dir das doch nur ein." Besänftigte er sie. „Harry würde dich doch nie betrügen, falls du das meinst. Er liebt dich. Das hat er mir selbst gesagt. Ich liess ihn sogar schwören. Und er tat es ohne zu zögern. Ich will nicht, das jemand meiner kleinen Schwester weh tut."
Ginny schluchzte noch einmal auf, ehe sie antwortet:" Du hast Recht. So wird es sein. Und nun zu dir. Wie fühlst du dich als neuer Vater? Habt ihr schon einen Namen für den kleinen?"
Rons Augen nahmen auf einmal einen seltsamen Schimmer an.
„Es ist einfach wunderbar, und überwältigend! Ian, Er wird Ian Weasley heissen (sprich I-en Wisly) Ach ja, das wollten Hermine und ich dich und Harry noch fragen. Möchtest du die Patentante von Ian werden?" fragte er.
Ginny, die vollkommen überrumpelt war, stammelte ein -Ja- hervor. Ron umarmte sie stürmisch.
„Ich denke, du solltest wieder einmal zu Hermine. Ich komm gleich mit, und nehm den kleinen für ein paar Untersuchungen noch mit."
Ron nickte begeistert.
***
„Hallo Hermine! Ich gratuliere dir noch einmal zu deinem wunderschönen Sohn, aber ich muss ihn jetzt für einen Augenblick entführen" lächelte Ginny. Hermine sah sie glücklich an.
„ist er nicht wunderschön? Wünscht du dir nicht auch so ein wunderschönes Geschöpf?" fragte sie strahlend. Ron sah Hermine strafend an, als sie dies sagte.
Ginny lächelte gequält. Klar hatte sie schon mit Harry über Kinder und Hochzeit gesprochen, doch er hatte immer -später- geantwortet.
„Ja, er ist wirklich zum knuddeln. Ich gehe jetzt ein paar Untersuchungen mit ihm machen"
Sie übergab Ian an eine Krankenschwester, damit sie die kleineren Arbeiten erledigt hatte. Als sie das Gefühl hatte, dass sie alleine sei, begann sie zu weinen. Sie konnte es nicht erklären, weshalb sie weinte, doch sie musste einfach. In letzter Zeit hatte sie immer solche Stimmungsschwankungen gehabt.
@Livcx: ach ja? Ich weiss es noch nicht ganz sicher, aber ich habe auch eine Vermutung.. *g*
@Steffi: Mal sehen, ob er sie betrügt, oder nicht. *g* ich sag nichts.
So, das wärs für heute. Ich hoffe, dieser Teil hat euch gefallen. Ich persönlich weiss selber noch nicht, auf was diese Geschichte hinausgeht. Ich lasse mich überraschen. Ich wär für ein paar Reviews dankbar!
Und jetzt noch allen viel Spass beim weiter lesen!
Knutschi eure torence (die nicht schwanger ist, und die auch noch nie schwanger war *g*)
