Überraschung!

Nach dem Vorfall mit Hermine war nichts interessantes mehr passiert, bis Ginny nachhause gehen konnte. Sie beschloss, mit dem Flohpulver nachhause zu gehen. Sie war gerade in den Kamin gestiegen und hatte Covent Garden gesagt, als sie auch schon zuhause aus dem Kamin stolperte.

Harry blickte aus seiner Zeitung auf, als er Ginny hörte.

„Ginny schatz was ist den mit dir los? Du siehst ja schrecklich aus!

Sie sah in der tat schrecklich aus. Ihr Make-up war verschwommen, ihre Kleidung zerknittert, und ihre Haare verwuselt.

Ach, es ist nichts. sagte sie und unterdrückte eine Träne.

Harry sah sie mit einer Hochgezogenen Augenbraue an.

Wenn du meinst… Ach ja, Cho kommt heute zum Abendessen. Du hast doch sicher nichts dagegen, oder?

-Na super! Das hatte genau noch gefehlt, ihren sonst so überaus gut verlaufenen Tag zu verbessern.- dachte sie.

Nein, sicher nicht. Ach ja, Hermine hat heute ihr Baby bekommen.

Heute? Aber war sie nicht erst im 8. Monat schwanger? fragte er Verständnis los.

Ja, eigentlich schon, aber sie hat zu früh wehen bekommen, und da ist es halt auf die Welt gekommen…

Und? Was ist es?

Ein Junge, er heißt Ian.

Ginny, Schatz. Würde es dir etwas ausmachen, wenn ich schnell zu Ron und Hermine gehen würde? Ich bin ja so aufgeregt! Meine besten Freunde haben heute ihr erstes Kind in die Welt gesetzt. Sag mal, wie viele setzten sie wohl noch in die Welt? Ich meine, Bill hat fünf geschafft, Charlie bis jetzt noch keines, was aber kein wunder ist, bei seiner Arbeit, Percy sechs, Fred vier, George bis jetzt eines und Ron jetzt auch eines. Ihr seid echt eine große Familie. Ich frage mich, wie viele wir wohl mal haben würden.…-

Harry, halt die Klappe, du redest nur Schwachsinn. Du bist ja fast aufgeregter, als Ron, als es soweit war. Nun geh schon zu ihnen. Hermine liegt auf Zimmer 313. Eigentlich wäre ja die Besuchszeit schon längst vorüber, aber sag ihnen, du hättest meine Bewilligung. Und nun geh! flehte sie ihn an.

Oh, danke! Du bist ein Riesen Schatz! sagte er, gab ihr einen schmatz auf den Mund und verschwand im Kamin.

Ginny seufzte. Harry war echt kindlich, was dieses Thema anging. Aber immerhin. Sie war sich nicht sicher, aber sie dachte gehört zu haben, dass er Wie viele wir wohl haben werden gesagt hatte. Ihre schlechte Laune war im Nu verflogen. Er hatte wir gesagt!!! Sie konnte es nicht glauben. Also liebte er sie noch. Noch…

Er war ganz aufgeregt. Ron und Hermine hatten ihr erstes Kind bekommen!

Ähm, Entschuldigung, wo finde ich das Zimmer 313? fragte er gerade eine beschäftigte Krankenschwester.

Tut mir Leid, die Besuchszeit ist schon vorüber. sagte sie im geschäftlichen Ton, ohne von ihrer Arbeit aufzusehen.

Ach kommen sie schon! Mein bester Freund, und meine beste Freundin haben heute ihr erstes Kind bekommen. Und außer dem habe ich die Bewilligung von Dr. Prof. Virginia Weasley, dass ich sie besuchen darf.

Haben sie eine Schriftliche Bewilligung? fragte sie, immer noch nicht aufblickend.

Warum sollte mir meine Freundin eine Schriftliche Bewilligung schreiben, wenn es um ihren Bruder und ihre Schwägerin geht, und jeder weiß, dass sie meine Freundin ist?

Endlich blickte die Krankenschwester auf.

Oh. Entschuldigung. Ich wusste nicht, dass sie Harry Potter sind. Natürlich können Sie sie jeder Zeit besuchen. Sie müssen einfach in den dritten Stock, und dann den Gang entlang, zum letzten Zimmer.

Harry runzelte die Stirn. Er hatte diese Aufmerksamkeit noch immer nicht gerne. Immer wenn er nach etwas fragte, und es zuerst Nein hieß, und er dann erkannt wurde, dann wurde es ihm erlaubt. Auch wenn es eigentlich für ihr verboten wäre. Normalerweise hasste er es. Aber manchmal hatte es auch etwas Gutes. Er grinste  in sich hinein.

Danke, und auf Wiedersehen!

Die Krankenschwester konnte ihr Glück nicht fassen. Soeben hatte Harry Potter mit ihr gesprochen, und sich sogar bedankt! Eigentlich war es ja nichts neues, das er im Hospital war, da er schon unzählige Verletzungen gehabt hatte, und er Ginny schon oft abgeholt hatte, aber diese Krankenschwester musste wohl neu sein.

Harry stieg in den Lift und fuhr ins dritte Stockwerk. Dann lief er, wie ihm die Krankenschwester angegeben hatte, den Gang entlang. 313. Das war es. Er blieb stehen, und klopfte an die Tür, ehe er eintrat.

***

Ron blickte auf, als er ein Klopfen an der Tür hörte. Dann sah er den Kopf seines besten Freundes.

Harry! Schön das du auch gekommen bist. Harry umarmte ihn und gab ihm einen klaps auf die Schulter.

Und? Wie fühlt man sich als neuer Vater?

Einfach himmlisch! antwortete er mit einem breiten lachen auf dem Gesicht.

Hermine. Und wie geht es dir? fragte er sie und umarmte auch sie.

Ich bin einfach erschöpft. Sieben Stunden. Sieben verfluchte Stunden von schmerzen hat es gedauert, bis ich ihn in den Armen halten konnte. Und dann noch die ganze Angst, dass etwas nicht mit ihm stimmt, weil er fast einen Monat zu früh auf die Welt gekommen ist. sagte sie matt, doch ihre Augen leuchteten.

Er ist wirklich ein Prachtkerlchen. meinte Harry, als er zu der Wiege ging, um das Baby bestaunen zu können. Hermine strahlte noch mehr (falls das ging) als vorher, als er dies sagte.

Ach ja Harry. Kann ich mit dir noch schnell unter vier Augen draussen sprechen? fragte Ron auf einmal.

Klar antwortete Harry ein wenig verdattert.

***

Ginny seufzte und machte sich ans Abendessen. Sie hatte soeben den Tisch fertig gedeckt, als es an der Türe klingelte. Sie machte die Türe auf, und begrüsste Cho, die sie stürmisch begrüsste.

Ginny! Hab ich dich schon lange nicht mehr gesehenen! Du siehst wirklich gut aus. Da ist Harry ja richtig zu beneiden. Erzähl von dir. Was ist aus dir geworden. schwatzte sie munter drauf los.

Hallo Cho. Es ist wirklich schön, dich wieder einmal zu sehen. (in gedanken: Es ist nicht schön!) Ich arbeite jetzt im St. Mungos. Und du? Bist du immer noch bei den Schwebenden Fröschen? (Quidditch Mannschaft) fragte sie betont locker, obwohl sie überhaupt nicht auf tratschstimmung war.

Oh. Nein, ich bin jetzt bei den tümpelnden Fledermäusen. Du bist doch sicher Krankenschwester. Ich habe immer allen gesagt, dass du einmal Krankenschwester wirst. Das war einfach der perfekte Job für dich. plapperte sie drauf los.

Nicht ganz. Ich bin leitende der Abteilung für Geburten. verbesserte sie Cho.

Du hast studiert? Das hätte ich dir nie zugetraut. sagte sie echt verblüfft.

Tja, das Leben ist manchmal halt echt überraschend. sagte sie ein wenig giftiger, als sie beabsichtigt hatte.

-Bitte lieber Gott, mach dass Harry kommt, oder sonst irgendwas geschieht, damit ich ein bisschen Ruhe, von diesem schwafelnden Buch habe. Bitte! Ich flehe dich an.- dachte Ginny. Doch ihr Gebet wurde nicht erhört, und sie musste sich einen Vortrag über Cho's neusten Besen anhören. (Gewitterblitz 342)

***

 Also Harry, über was ich mit dir sprechen wollte, da sind zwei Dinge. druckste Ron herum.

Na dann schiess mal los.

Also erstens. Hermine und ich wollten dich fragen, ob du der Pate von Ian werden willst.

Harry zuckte leicht zusammen, als er das Wort Pate hörte. Es war jetzt zwar schon neun Jahre seit her, doch er hatte den Tod von Sirius immer noch nicht hundert Prozent verarbeitet.

Wenn ihr euch das wünscht, dann werde ich das übernehmen. meinte er. Doch Ron konnte eine Bitterkeit aus seiner Stimme hören.

Harry, du musst das nicht machen, wenn du nicht willst. Wir dachten uns einfach, wenn du schon mit Ginny zusammen bist, und erst noch unser bester Freund, dann könnten wir zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, und euch beide als Pateneltern für unseren Erstgeborenen auswählen. Du musst das wirklich nicht, wenn du nicht willst. setzte Ron an.

Doch, ich mache das. Ich muss endlich darüber hinwegsehen können. Und was ist das zweite, was du mir sagen wolltest?

Ron wusste nicht so recht, wo er Anfangen sollte.

Harry, versteh mich jetzt bitte nicht falsch, aber gibt es da etwas, was du Ginny sagen solltest? fragte er vorsichtig. Harry sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an.

Ginny. Erzählen? Was sollte ich Ginny erzählen? fragte er zurück.

Oder gibt es da etwas zwischen euch?

Etwas zwischen uns geben? Ich weiss nicht, wovon du sprichst Ronald Weasley. Nun spuck schon aus. Was soll diese Befragung? gab ihm Harry als Antwort.

Es geht um Ginny. Sie ist heute fast zusammen gebrochen, und faselte irgendetwas von wegen, dass du sie betrügst, und dass ihr aneinander vorbei leben würdet. erzählte Ron stockend.

Harry sah ihn erst nachdenklich an, ehe er antwortet: Also, eines kann ich auf jeden Fall gleich aus der Welt schaffen, und das wäre, dass ich sie betrügen sollte. Aber was das andere betrifft. Ich weiss nicht, was ich darüber denken soll. Ich glaube, ich sollte mal mit ihr sprechen.

Ron schien erleichtert.

Harry sag mir noch eins. Ist es dir ernst mit meiner Schwester, oder spielst du nur mit ihr herum?

Ron, ich sage dir das jetzt nicht, weil ich dein bester Freund bin, sondern, dass das jeder auf der ganzen Welt wissen dürfte, der mich das fragen würde. Ich liebe sie von ganzem Herzen. Ich habe das Gefühl, dass ich in ihr meine zweite hälfte gefunden habe, die ich schon immer gesucht habe. sagte er in Todernster Stimme.

Ron umarmte ihn fest.

Ich glaube dir, ich glaube dir. Kommst du mit mir noch in den tropfenden Kessel meinen Sohn feiern?

Sorry Ron, ich muss gleich wieder nachhause. Ginny wartet auf mich, und heute kommt noch Cho. Denk jetzt, was du denken willst. entschuldigte er sich mit einem lächeln. Ich geh mich jetzt noch schnell von Hermine und meinem neuen Patenkind verabschieden. Nochmals, sorry.

Geht in Ordnung Kumpel, dafür feiern wir nächstes Mal dafür doppelt so fest. Ok?

Klar.

Harry verabschiedete sich von Hermine, Ron und Ian, ehe er wieder mit dem Flohnetz nachhause reiste.

***

... auf jeden Fall sagte er da...

Ginny dachte, ihr würde gleich der Kopf explodieren.

-Wenn Cho jetzt weiterhin noch weiter plappern wird, dann mach ich selbstmord-

Ein Geräusch liess sie aufblicken.

Harry! rief sie aus, und eilte ihm entgegen.

Du bist meine Rettung! flüsterte sie ihm leise zu.

Er lachte auf, ehe er sie fragte: Ist sie schon wieder so schlimm?

Ginny nickte.

Harry! Schön dich zusehen. Und, wie war dein Tag? Erzähl schon.

Entschuldigt mich, ich muss nach dem Abendessen sehen. entschuldigte sich Ginny. Harry warf ihr einen flehenden Blick zu, doch sie streckte ihm als Antwort nur die Zunge raus. Cho schien das nicht bemerkt zu haben.

***

Ginny flüchtet geradewegs in die Küche. Sich mit Cho zu unterhalten war wirklich sehr anstrengend. Doch jetzt hatte sie ihre Ruhe. Vorerst auf jeden Fall.

Sie war gerade fertig mit kochen und wollte die anderen zu Tisch bitte, als sie Chos Stimme vernahm.

Harry, wie kannst du nur so dumm sein. Natürlich musst du ihr alles erzählen. Sie wird dir nicht immer blind vertrauen! Irgendwann wird sie misstrauisch werden.

Aber ich kann das nicht. Ich kann ihr nicht von letzter Nacht erzählen. Das würde sie zutiefst erschüttern. Das kann ich einfach nicht!!!

Ginny wusste nicht, wie sie darauf reagieren sollte. Er betrügte sie also wirklich. Dann war sie also richtig der Annahme gewesen. Sie beschloss vorerst einmal so zu tun, als hätte sie nichts gehört. Sie ging zurück in die Küche, und rief ihnen zu, dass das essen fertig sei.

Den Rest des Abends konnte sie sich nicht konzentrieren. Harry betrog sie mit Cho. Mit wem wohl hatte er es sonst noch getrieben. Diese Gedanken ließen sie einfach nicht mehr los.

Als Cho dann endlich gegangen war, flüchtete sie mit der Ausrede, sie sei müde, ins Schlafzimmer. Schnell zog sie sich um, und legte sich hin. Sie konnte hören, wie Harry den Abwasch machte. (Auf Muggelart) Dann hörte sie, wie er ins Zimmer kam, sich umzog und sich dann ins Bett legte.

Ginny? flüsterte er. Doch sie stellte sich schlafend.

Ginny? Bist du noch wach? fragte er nochmals leise. Als er keine Antwort erhielt, beugte er sich hinüber, und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.

Ginny musste sich mächtig zusammen reißen, dass sie ihn nicht anfluchte. Harry schien nicht zu bemerken, wie sich ihr Mund verzog.

@...hicks…: Danke vielmal. Ich gebe mir Mühe, dass es wieder ein so gutes Kapitel geben wird. *g*

@Ginny-Potter3: Auch dir vielen Dank. Solche nette Reviews spornen einen immer an, weiter zu schreiben. =)

@Kaya Unazuki: Tatata!! Und da ist es schon!!! Ich hoffe, dieses gefällt dir auch so gut.

So, dass wärs für heute. Ich hoffe, dieser Teil hat euch gefallen. Mir ist es auf jeden fall relativ schwer gefallen, das zu schreiben. Doch ihr könnt euch darauf gefasst machen, dass ein Gewitter aufzieht. Es werden noch relativ viele hässliche Dinge geschehen. Das war also eine Andeutung...

Na ja. Ich fänds toll, wenn ihr ein Review schreiben würdet, was ihr von der ganzen Sache bis jetzt haltet.

*Knutschi und bis Bald!* eure torence

p.s. Ich weiss nich, ob mir die Zeit reicht, um ein weiteres Kapitel zu schreiben, ehe ich in die Ferien gehen. Aber ich verspreche euch, ihr werdet auf jeden fall wieder von mir hören. (Ich muss zugeben, die Geschichte gefällt mir immer besser. Am Anfang fand ich sie ja nicht so vielversprechend, aber jetzt... na ja...)