Weich wie Butter

Ginny war stinkwütend, als sie am nächsten Morgen aufwachte. Am liebsten hätte sie den noch schlafenden Harry verflucht. Doch sie brachte es nicht übers Herz, da er einfach süß wie ein Engel aussah, wenn er schlief.

Da sie keine Lust hatte, Harry über den Weg zu laufen, schlang sie ihr Frühstück herunter und verschwand dann in der Klinik.

***

Als Harry erwachte war das Bett neben ihm leer. -Nanu? Wo ist den Ginny schon? Sie hat doch heute keine Frühdienst- wunderte sich Harry.

Dabei hatte er heute Morgen unbedingt mit ihr reden wollen. Über ein sehr heikles Thema...

Er dachte schon, er könne ein wenig ausschlafen, als ein kleines Gerät anfing zu piepsen. Er fluchte laut. Warum musste es immer so früh am Morgen Notfälle geben. Schlecht gelaunt zog er sich an und ging ins Büro.

Was ist den hier los? fragte er Nimphadora Tonks, als dort angekommen war.

Ein Notfall stufe 1 berichtete sie ihm atemlos. Harry fluchte noch einmal. Der ganze Tag war schon versaut.

Die Dragonmasters? fragte er sie.

Jep. Sie haben Muggelgeborene Angegriffen. Zwölf sind tot, dreiundzwanzig sind verletzt.

Verdammte Scheisse! Kaum hat man vor dem einen Ruhe, kommt auch schon die nächste Gruppe, die die Muggelgeborenen ausrotten wollen. fluchte er los.

Hast du es Ginny schon gesagt? lenkte sie ab.

Harry blickte sie an, und schüttelte den Kopf. Nein, ich habe es nicht übers Herz gebracht. sagte er mit belegter Stimme.

Du musst, Harry. Sie ist in grosser Gefahr. drängte ihn Tonks.

Ich sags ihr heute. Ich muss so oder so noch mit ihr sprechen. wich er ihr aus.

Dann ist ja gut. sagte sie, und eine gewaltige Portion Erleichterung war aus ihrer Stimme zu hören.

***

Ginny war stinkwütend gewesen, als sie aus dem Bett gestiegen war, sie war stinkwütend gewesen, als sie gefrühstückt hatte, und sie war noch immer stinkwütend. Sie war sogar mehr als stinkwütend. Sie hatte in den fünf Minuten die sie im Hospital war, schon drei Krankenschwestern zu Schnecke gemacht, weil sie ihr einfach im Wege gestanden war. Oh nein, dieser Tag war nicht gut. Vor allem, wenn man Ginny über den Weg lief.

Dr. Weasley. Sie müssen heute Morgen noch auf Zimmer 313, und sie haben einen Klienten im Büro der auf sie wartet sagte ihr ihre Sekretärin, auch wenn sie dabei ganz vorsichtig war.

Ginny blickte sie wütend an, ehe sie sie anzischte. Die Sekretärin hatte nichts falsch gemacht, doch Ginny liess ihre Anwesenheit einfach schon wütend werden. Als sie in ihrem Büro ankam, knallte sie als erstes ihre Bürotür voll ins Schloss. (Das konnte man wohl im ganzen Hospital hören...)

Die Person die im Büro auf sie gewartet hatte blickte überrascht auf.

Bist wohl heute nicht so gut drauf, was Schwesterchen? fragte George sie.

Sie funkelte ihn wütend an.

Wenn ich dich wäre, dann wäre ich jetzt sehr schnell ruhig, sonst könnte das sehr schlimme folgen für dich haben. zischte sie ihm zu.

Uhhu. Ich zittere vor Angst. sagte er gespielt ängstlich und hob die Hände abwehrend. Na, ist dir eine Laus über die Leber gelaufen?

Frag Harry! sagte sie, und spieh (?) den Namen Harry aus, als wäre es ein Fluch.

Das war wohl ein eher ein Elefant. sagte er mehr zu sich.

Ha ha. Sehr witzig George Weasley. Deine Witze waren auch schon einmal besser. sagte sie trocken.

Na ein kleines Streitchen mit Harry? fragte er interessiert.

Dieser... dieser verfluchte Bastard... begann sie.

George runzelte die Stirn, ehe er leise sagte: Oha. Kein Streitchen, sondern eher mega riesen giga Streit.

... Oh, es gibt einfach kein Wort, um ihn zu beschreiben. Auf jeden fall, dieser verdammt falsche Hund betrügt mich!

George runzelte noch mehr die Stirn.

Harry James Potter soll dich betrügen? fragte er sie ungläubig.

Ja. rief sie schrill aus.

Bist du dir auch sicher, dass wir von der gleichen Person sprechen? fragte er sie.

Kennst du sonst noch einen verfluchten Harry James Potter? fragte sie ihn zurück. George musste verneinen.

Ginny, das glaube ich dir nicht. Harry würde dich nie betrügen. Dafür ist er einfach zu loyal. meinte er.

Oh, und ob er das tut. rief sie aus, und wurde Rot vor Wut im Gesicht.

Ginny. Von wo denkst du denn, dass Harry dich betrügen will.

Oh, das ist ganz einfach. Die ganze Zeit ruft bei uns Cho an, und redet mit ihm Stunden lang. Und dann war er vor zwei Tagen einfach in der Nacht verschwunden, und kam erst am nächsten Morgen. Aber was das Beste ist. Als Cho gestern bei uns war, konnte ich ein Gespräch unfreiwillig mithören, in dem sie ihn drängt, mir endlich alles zu sagen! sagte sie auf einmal ganz ruhig.

George vertetschte (gibt es diese Wort?) es vor lachen. Sie sah in mit offenem Mund an.

George. Das. Ist. Nicht. Lustig! Weshalb lachst du! schrie sie ihn an.

George der kaum sprechen konnte vor lachen, gab ihr als Antwort: Frag einfach Harry, frag einfach Harry.

Ginny, die dadurch noch wütender wurde, als sie schon war, schrie ihn an: Raus! Raus! Hau ab! Verzieh dich! Ich will dich nicht mehr sehen!

Anstadt das George aufhörte zu lachen, begann er nur noch mehr zu lachen. Ginny, die das überhaupt nicht mehr lustig fand, meinte mit einer ganz leisen drohenden Stimme: George. Wenn du noch ganz aus dieser Klinik laufen möchtest, dann rate ich dir, dass du entweder sofort aufhörst zu lachen, und mir alles erklärst, oder du dich sofort in dein mickrigen Scherzartikel laden zurück ziehst. Ihre Augen funkelten dabei sehr gefährlich.

George blieb das lachen im Hals stecken. Er hatte seine Schwester selten so wütend gesehen.

Ich würde dir ja alles gerne erzählen, doch ich kann nicht. Das kann Harry alleine. Frag ihn. ehe er aus dem Büro schlich.

George. So leicht hast du es nicht. Du erzählst mir jetzt sofort, was daran so lustig war. schrie sie ihm hinterher.

George blieb stehen, schüttelte den Kopf und wollte schon aus dem Büro verschwinden, ehe sie ihn noch einmal zurück rief.

Ach George, weshalb warst du eigentlich hier?

George blieb mitten im Schritt stehen und blickte sie an. Ähmm... das habe ich vergessen. versuchte er sich raus zu reden. Als er bemerkte, dass er kein erfolg gehabt hatte, versuchte er aus dem Büro zu flüchte, was ihm auch gelang.

George Weasley. Du bist ein schlechter Lügner. Weshalb warst du hier? schrie sie ihm hinterher. Doch er antwortete nicht mehr. Ginny fluchte.

Verdammte Scheisse noch mal! Ich könnte sie umbringen! Alle! Die sind wirklich nicht zum gebrauchen!

Dann machte sie sich auf den Weg zu Zimmer 313. Doch sie hatte keine Lust, bei Hermine vorbei zu schauen.

***

Endlich war dieser verfluchte Tag zuende. Nichts hatte sie aufmuntern können. Weder die Worte von Hermine, noch die Aussicht, dass jetzt Wochenende war. Nichts. Einfach gar nichts. Sie hatte immer an die Worte von George denken müssen.

Frag Harry. Frag Harry. wiederhalte es in ihrem Kopf.

Es war einfach zum ausrasten. Sie ging zu ihrer Stereoanlage, und legte die härteste Platte auf, die sie gerade fand. Oh, sie war wütend. So verdammt wütend. Doch gleichzeitig war sie auch irritiert und enttäuscht.

Ihre Wut wandelte sich langsam ihn endlose enttäuschung und Sehnsucht. Ja, sie hatte eine verdammte Sehnsucht nach Harry. Wie sehr sie es auch hasste, sie musste zugeben, dass sie jetzt alles geben würde, um in seinen Armen zu liegen und... Nein, widersprach sie sich selber. Harry betrügt dich. Da kannst du dir das nicht wünschen.

Hemmungslos begann sie zu weinen. Es war einfach zum heulen. Die ganze Welt war einfach so ungerecht. Sie schluchzte laut auf.

Ginny? konnte sie unklar hören.

Mein Gott, Ginny, was ist mit dir los? konnte sie wieder hören, ehe sie sich in zwei Starken Armen wiederfand. Die Arme, die sie sich am meisten hergewünscht hatte, und sie gleichzeitig verflucht hatte. Sie blickte auf, und sah direkt in Harrys besorgten grünen Augen.

Ginny, Schatz, alles wird wieder gut.

-Klar, wie wenn alles wieder in Ordnung gehen würde.- dachte sie sarkastisch. Sie wollte schon eine abfällige Bemerkung los lassen, als sie wieder in seine wunderschönen Augen blickte. Sie wurde weich, weich wie Butter, wenn sie in seine Augen blickte.

Er küsste ihre Tränen von ihren Wangen. Erwartungsvoll hielt sie ihm den Mund hin. Dann versank sie in einem Leidenschaftlichen Kuss.

***

Als sie sich wieder bewusst wurde, was gerade geschehen war, lag sie im Bett. Neben ihr lag Harry und schlief friedlich. Als sie zu ihm blickte, schlich sich ein lächeln auf ihr Gesicht. Ja, sie hatte gerade eben mit ihm geschlafen, obwohl sie eigentlich zutiefst wütend auf ihn war. Doch sie musste zugeben, es war der beste Sex gewesen, den sie jemals gehabt hatte. Sie hasste sich dafür, was eben geschehen war, und dass sie nicht stark genug gewesen war. Doch wenn sie in seine Smaragd grünen Augen blickte, vergaß sie alles, und wurde weich wie Butter.

Sorry!!! Eigentlich wollte ich ja ein Kapitel noch posten, bevor ich in die Ferien gehe, (Ich hatte es sogar fertig) konnte es aber nicht mehr im internet hochladen (böser Vater *g*)

Na? Wie habt ihr diese Kapi gefunden? Ich finde, es ist so richtig gemein, meint ihr nicht auch? *g* Doch keine Angst, ihr werdet noch viel von unsere netten kleinen Ginny hören. *sfg*

p.s. Die Reviews werde ich im nächsten Kapitelchen beantworten, da ich einfach keine Zeit hatte. Das nächste Kapitel wird so in eins zwei Tagen wieder on sein.

*tschüsschen und Knutschi* torence