5 - Versöhnung, ja oder nein?
Als Ginny am nächsten Morgen aufwachte war Harry schon weg.
-ist ja wieder einmal typisch- dachte sie. –erst eine ganz heisse Nacht miteinander verbringen, bevor er abzwitschert, auch nur ohne auf Wiedersehen zu sagen. Typisch Männer!-
Eigentlich wollte sie wütend auf ihn sein, doch sie schaffte es nicht. Als sie an ihn dachte musste sie einfach automatisch lächeln.
Mit einem breiten smile ging sie ins Badezimmer und machte sich da fertig.
Sie überquerte gerade den Flur, als ihr ein angenehmer Geruch in die Nase stieg. Sie öffnete die Tür, und konnte nicht glauben was sie da sah.
Der ganze Tisch war mit Köstlichkeiten bedeckt.
Harry stand breit grinsend am Herd und kochte gerade Eier mit Speck.
„Mmh, Harry! Ist das alles für mich?" fragte sie ihn, wobei ihre Haselnuss braunen Augen leuchteten.
Er nickte grinsend.
„Harry! Das ist einfach überwältigend. Mit was habe ich das verdient?"
Sein Gesichtsausdruck wurde auf einmal ernst.
„Ginny, ich wollte schon lange mit dir über etwas ganz ernstes reden. Aber ich hatte einfach den Mut noch nie dazu."
Sie schluckte. Also wollte er ihr jetzt sicher erzählen, dass er fremd gegangen war. Ihre gute Laune war mit einem Schlag weg.
„Ja?" fragte sie langsam.
Er nickte langsam zur Bestätigung.
„Vielleicht wäre es besser, wenn du dich hinsetzten würdest." Meinte er nach einer Weile.
Sie liess sich ruck artig auf einem Stuhl nieder.
„Also Ginny. Das ist jetzt sehr… ähm… sehr wichtig für dich, was ich dir erzähle. Also, du weißt ja, dass ich bei der Abteilung für den Orden des Phönix…"
sie nickte
„…arbeite, und wir arbeiten daran, dass es keine Schwarzmagier mehr auf dieser Welt gibt. Ich meine natürlich gefährliche…"
Sie nickte wieder, zog aber gleichzeitig eine Augenbraue kritisch hoch.
-was zum Teufel hat das mit mir zu tun?- fragte sie sich gerade.
„… und meine Arbeit ist es, diese aufzuspüren, und sie unschädlich zu machen…"
Ginny die nicht verstand was das mit ihr zu tun hatte, unterbrach ihn.
„und was bitte schön hat das mit mir zu tun?" fragte sie ihn direkt.
Harry der aus dem Konzept gebracht wurde, sah sie einen Augenblick an, ehe sich wieder fasste, und zu stottern anfing.
„ähm, also, wie du sicher schon im Tagespropheten gelesen hast, gibt es eine neue Gefährliche Gruppe, die sich die Dragonmasters nennen. Und wie du sicher auch gehört hast, ist da eine Frau der Meister. Nun ja… ähm… diese Frau hat vor ein paar Wochen geheiratet. Nicht, dass es schlimm wäre, wenn man heiratet, aber da ist es schon schlimm… na ja… also ähm... äh… „
„Harry, jetzt red nicht um den heissen Brei herum, sondern sag endlich, was du mir eigentlich schon lange sagen wolltest." Unterbrach sie ihn barsch.
Harry blickte „ganz" interessiert auf die Tischkante, als ob die Kerben im Tisch ihm die interessantesten Märchen erzählen würden. Er schluckte hart, bis er etwas in den Tisch nuschelte.
„was?" fragte sie nach. „Ich habe dich nicht verstanden."
„Ich habe gesagt, dass diese Frau deinen Bruder Charlie geheiratet hat." Sagte er dieses mal klar und verständlich.
Ginny blickte ihn an, als wäre er ein Gespenst (Ich weiss, sie ist sich an Gespenster gewöhnt, ist jetzt halt mal einfach ne Redewendung, die man nicht anders aufschreiben kann…)
„Das ist ein schlechter Witz, oder?" fragte sie nach, wusste aber, dass es ganz sicher die Wahrheit war.
„Nein, leider nicht" meinte er nieder geschlagen. „Ginny, ich weiss, dass Charlie immer dein Lieblings Bruder war, aber er hat sich sehr verändert, uns sich dieser Gruppe angeschlossen. Ich weiss, das ist jetzt sehr schmerzhaft für dich…" begann er.
„ Gar nichts weißt du!" schrie sie ihn an. „ Ich hasse dich. Zuerst ruinierst du langsam mein leben, in dem du eine Frau nach der anderen hinter meinem Rücken vernaschst, und dann hast du noch das Gefühl, du wüsstest, was dies für ein Schmerz für mich ist" explodierte sie.
Harry sah sie überrascht an.
„ich sollte dich betrügen" fragte er sie ungläubig.
„Was tust du so unschuldig. Natürlich betrügst du mich! Meinst du, ich merke nicht, dass du immer mit Frauen telefonierst, und dann in der Nacht auf einmal verschwunden bist?"
Harry blickte sie erschrocken an. Er hatte gedacht, dass sie weinend zusammen brechen würde, aber nie, dass sie ausrasten würde.
Ginny hingegen fühlte sich einfach wunderbar. Endlich hatte sie ihm ins Gesicht sagen können, was sie die ganze Zeit über bedrückt hatte. Diese Wut. Endlich konnte sie sie an Harry auslassen. Es tat einfach wunderbar. Das war die beste Therapie, die ein wütender Mensch machen konnte.
Seine Erschrockenheit wandelte sich langsam auch in Wut um.
„Von was zum Teufel redest du? Verdammt noch mal, weshalb sollte ich dich betrügen! Dass ist doch lächerlich!" rief er aus.
„Was lächerlich?! Ich konnte dich vor ein paar Tagen selbst mit Cho reden hören, dass du mir etwas dringen sagen solltest, und dass ich es mit der Zeit sonst auch selber raus finden könnte." Verteidigte sie sich.
„Das ist doch lächerlich! Ich mit Cho! Mit Cho! Vielleicht solltest du mal eine Therapie gegen Hirngespinnste machen. Das täte dir nämlich sehr gut. Dann würdest du vielleicht deine Tomaten von den Augen nehmen, und sehen, dass ich NICHT mit Cho ins Bett springe" schrie er sie an.
Ihre Augen funkelten wütend.
„Ah ja? Was ist es dann?" fragte sie ihn herausfordernd an.
„Was sollte schon sein? Sie ist eine alte Freundin von mir!" schrie er sie zurück an.
„Was hat Cho den sonst gemeint, was du mir sagen solltest?" fragte sie und reckte ihr Kinn demonstrativ nach vorne.
„Weißt du was? Diese Unterhaltung ist mir einfach zu kindisch!" schrie er zurück und wollte gehen, doch sie stellte sich ihm in den Weg.
„oh nein, Du bleibst hier. Zuerst klären wir da ein paar Fragen. Dann kannst du von mir aus solange abzischen wie du willst."
Er wollte sich an ihr vorbei drängen, doch sie liess ihn nicht durch.
„Was soll schon sein?"
„Was läuft da mit Cho, und was hat sie da gemeint?"
„Mit Cho läuft so viel, wie bei dir etwas mit Neville Longbottom lauft. Und das worüber wir gesprochen haben, habe ich dir vor unserem Streit schon erzählt." Schrie er.
„Ach ja? Von wo weiss Cho den das?" fragte sie ihn hinterhältig.
Harry verfluchte sich. Weshalb konnte er nie den Mund halten.
„Cho weiss es, weil sie eine Spionin von uns ist." Sagte er schlicht.
Ginny blickte ihn mit offenem Mund an.
„Cho ist eine Spionin" fragte sie
Er nickte, wobei er sie mit seinen grünen Augen ärgerlich anfunkelte.
„Für dieses Wissen müsste ich dich eigentlich töten." Fügte er nach einer weile hinzu.
„Bitte, dann mach es doch, es steht dir niemand im Weg" sagte sie provozierend.
Drohen schritt er auf sie zu, und baute sich vor ihr auf.
„Virginia Weasley, sie sind so etwas von tot." Sagte er, beugte sich nach vorne, und wollte sie küssen. Sie wich ihm geschickt wie eine Katze aus.
„Das hättest du wohl gerne, Freundchen." Sagte sie und funkelte ihn noch immer ärgerlich an.
„Aber klar doch. Ich liebe es dich wütend zu sehen. Dann funkeln deine Augen immer so schön" meinte er sanft.
„zzzhhh… Da streiten wir uns, und an alles an das du denken kannst, ist Sex. Du bist so etwas von Spitz."
„Ja klar ist man süchtig nach Sex, wenn man eine so bezaubernde Partnerin dabei hat." Sagte er in einer versucht verführerischen Stimme, die sehr funktionierte. Zudem legte er noch seinen Dackelblick rein. Ginny hatte das Gefühl zu verschmelzen.
-Oh nein, du bleibst heute stark. Du musst ihm nicht noch einen Triumph schenken.- dachte sie zu sich selber.
„Dann Freundchen, musst du halt alleine mit deinem kleinen Freund spielen, oder warten, bis du jemanden gefunden hast, der mit dir dazu bereit ist, denn ich bin es nicht." Gab sie ihm zurück. Harry blickte sie erstaunt an. Dann stolzierte sie mit erhobenem Kopf aus der Küche.
Immer noch erstaunt blickte ihr Harry nach.
*§*
-Verdammt noch mal! Wieder hätte es Harry beinahe geschafft, mich ins Bett zu bringen. Aber nur beinahe. Mit Harry kann man einfach nicht streiten. Am ende landet man einfach meistens im Bett mit ihm. Die Charme von Harry James Potter sollte per Ministeriums Beschluss verboten werden!- dachte sie.
Da heute Samstag war, und sie nicht arbeiten musste, wusste sie nicht, was sie tun sollte. Hermine lag immer noch im Krankenhaus, und Ginny hatte nicht viele andere Freunde.
-Ich könnte eigentlich wieder einmal zuhause vorbei schauen.- dachte sie.
Schnell apparierte sie sich in den Fuchsbau. Seit alle von zuhause ausgezogen waren, war es in diesem Haus immer stiller und leerer geworden. Ein Haus, dass einst einmal von neun Personen bewohnt wurde, war nur noch von zweien bewohnt.
Sie scheuchte ein paar Hühner aus dem Weg, ehe sie die Tür öffnete und laut nach ihrem Dad und ihrer Mum rief.
„Mum, Dad? Seid ihr hier?" fragte sie.
„Ach Ginny schatz. Wir haben soeben etwas ganz schlimmes erfahren. Charlie… er…" da versagte ihr die Stimme. Ginny, die auf ihre Mutter zugestürmt war, und sie umarmt hatte, versuchte sie zu trösten.
„Ich weiss es, Harry hat mir heute morgen davon erzählt." Sie musste hart schlucken. Mit dem Streit hatte sie einfach vergessen, was ihr Harry gesagt hatte. Jetzt, da der Streit und der Schock vorüber war fing sie an zu weinen.
Die beiden Frauen standen eng umschlungen da, und weinten sich gegenseitig die Schulter voll.
Die Welt war einfach ungerecht.
@Kaya Unazuki: Danke vielmals!!! Du bist echt ein Schatz *g*
@...hicks…: Das hast du ja in diesem Kapitel erfahren… Und enttäuscht? Wenn du jetzt denkst, es wird eine happy end Geschichte, dann muss ich dich leider noch einmal enttäuschen. Zwischen den beiden wird es noch lange kriseln… und ein paar andere Dinge werden noch passieren… demnächst… also, Freu dich schon drauf… *g*
@Steffi: Was fragst du mich, wie Harry im Bett ist? Sehe ich so aus, als hätte ich schon einmal mit ihm geschlafen? *g* nee, danke für dein Review. ;-)
Danke vielmals an alle, die mir immer so nette Reviews schreiben!!! =D
So, dass wäre wieder einmal ein weiters Kapi. Ich hoffe, es hat euch gefallen, und ihr werdet die Geschichte weiter lesen. Ich denke einmal, diese Geschichte ist erst am Anfang, und es kann noch viel geschehen. Mir schwirren da ein paar ganz tolle Idee im Kopf, aber wenn ihr auch noch eine Idee habt, dann schreibt sie mir doch einfach... vielleicht kann ich sie brauchen, vielleicht auch nicht.
Was ich noch sagen werde, in dieser Geschichte wird es sich nicht nur ausschliesslich um Ginny und Harry drehen, sondern es wird auf jeden Fall noch mehr von den Dragonmasters zu hören sein.
Es gibt eine gleichnamige Geschichte hier auf ff.net. Es tut mir sehr leid, dass ich das gleiche Wort benutze. Ich habe das auch nicht von da abgeschaut, sondern selbst in Gedanken „erfunden". Ich entschuldige mich noch einmal ganz fest, und sage, dass diese Dragonmasters überhaupt nichts zusammen mit meinen zu tun haben. (Ach ja, ist übrigens eine sehr gute Geschichte… solltet ihr bei Gelegenheit einmal lesen…)
*knutschi* eure torence
p.s. Vielleicht habt ihr gesehen, dass ich eine zweite Geschichte schreibe. Da bin ich schon weiter, und fände es sehr toll, wenn ich noch ein paar reviews kriegen würde…
Sie heisst, „Die Rückkehr Lord Voldemorts" und spielt vor dem fünften Band, weshalb einige Dinge nicht mehr überein stimmen…
Ich hasse es, dass Sirius Black gestorben ist!!! (Als ich diese stelle gelesen hab, hätte ich j.k. Rowling am liebsten umgebracht, aber dann ist mir noch rechtzeitig eingefallen, dass wenn ich sie umbringen würde, dass es keine weitern Harry Potter Bücher mehr geben würde… ;-) *g*)
