7-Toxic

Sie musste unbedingt wissen, was dieser Traum zu bedeuten hatte. Schnell zog sie sich an, und beeilte sich,  ein Frühstück herunter zu schlingen. Als sie mit allem fertig war, warf sie eine Prise Flohpulver in den Küchenkamin, streckte den Kopf hinein und sagte klar und deutlich : Luna Longbottom, Hogwarts Schule für Zauberei und Hexerei.

Als sie geendet hatte, drehte sich ihr Kopf rasend schnell und flog an Kaminen vorbei. Als sie endlich angekommen war, war Ginny leicht übel. Sie hasste es, auf diese Weise zu kommunizieren, doch es ging am schnellsten.

Luna? Bist du hier? fragte sie leise in das leere Zimmer. Dann konnte sie ein tappen hören, und schon bald konnte sie Lunas Gestalt ausmachen.

Ginny! Was für eine Überraschung! Was führt dich den hierher, ich hab ja schon ewig nichts mehr von dir gehört! Geht es dir gut? Begann sie gleich los zuschwafeln.

Hallo Luna. Auch dir einen wunderschönen guten Morgen. Mir geht es im Moment eigentlich ziemlich mies, wenn du schon so direkt fragst. sagte sie niedergeschlagen.

Was ist den los? Willst du nicht lieber her kommen? Für mich hört sich das an, als würde es länger dauern, und ich hab grad nichts zutun, und es ist so oder so bequemer, wenn wir uns hinsetzen könnten. sagte Luna erstaunt. Ginny nickte.

Du hast recht. Ich komme gleich wieder mit diesen Worten verschwand ihr Kopf, und wenige Sekunden später erschien sie im Kamin, in dem sie gerade noch mit Luna gesprochen hatte.

Komm, setzten wir uns hin, und du erzählst mir, was dich bedrückt.

Sie nickte, und erzählte ihr seufzend die ganze Geschichte, Inklusive der Story mit Charlie, während Luna Kekse und Tee auftischte. Als sie geendet hatte, starrte sie Luna mit grossen Augen an.

Oh, Oh, das hört sich aber gar nicht gut an. meinte sie dann ernst.

Ich weiss. Was soll ich jetzt tun? Du bist meine Letzte Hoffnung! sagte Ginny, und war den Tränen ganz nahe.

Luna sah sie traurig an.

Ich weiss auch nicht, wie ich dir helfen könnte! So wie du den Traum beschrieben hast, ist es ein realistischer Traum. Das heisst, du kannst dir sicher sein, das dass was du geträumt hast, die Wahrheit ist. So schlimm das jetzt auch ist, es ist nun mal einfach so. Ich denke, du solltest ganz dringend mit Harry darüber sprechen. seufzte sie.

Aber ich habe mit Harry gestern genau über dieses Thema gesprochen, und er hat gesagt, dass er nicht fremdgehen würde! rief sie verzweifelt aus.

Hat er dir wirklich direkt ins Gesicht gesagt, dass er nicht Fremdgehen würde, oder was hat er gesagt?

Er hat gesagt, er würde mir nicht mit Cho fremdgehen… als sie bemerkt hatte, was sie gerade gesagt hatte, wurden ihre Augen gross. Auch Luna blickte sie erschrocken an.

Da hast du jetzt die Lösung zu deinem Problem. meinte sie nach einer Weile.

Harry… Er… sie konnte den Satz nicht beenden. Der Schock sass einfach zu tief. Harry hatte sie nicht angelogen. Nein, aber er hatte ihr auch nicht die Wahrheit gesagt, sondern ihr etwas verschwiegen.

Sieht für mich ganz so aus, als würde dein geliebter Harry fremdgehen… sagte sie noch einmal zur Bestätigung.

Das hätte ich jetzt nie von ihm gedacht. sagte sie Kopfschüttelnd. Ich hätte eher gedacht, er sei der Loyale Typ, der niemals fremdgehen würde… Aber da kann man sich gewaltig täuschen.

Ginny nickte ihr stumm zu.

Das ist so ein fremder Schachzug. Von einem Slytherin hätte ich das erwartet, aber von einem Gryffindor, und dann erst noch Harry Potter… Na ja…

Plötzlich brach Ginny in Tränen aus. Alles, was sie bis jetzt zurück gehalten hatte, lies sie einfach laufen.

Ach Luna! Was soll ich jetzt tun? schluchzte sie.

Luna rutschte zu ihr hinüber, und nahm sie tröstend in den Arm.

Ach Ginny Schätzchen. Ich habe keine Ahnung. Ich würde zuerst einmal mit Harry darüber sprechen. Vielleicht sieht er ein, dass das ein Fehler war, und wird dir dann treu sein, oder, er wird sich nicht entschuldigen, und dann bleibt dir wohl nichts anders mehr übrig, als ihn zu verlassen.

Aber das kann ich nicht! Ich liebe ihn von ganzem Herzen! schluchzte sie laut auf.

Da musst du jetzt halt durch. sagte Luna tröstend. Da müssen alle mal durch. meinte sie dann anschliessend, aber eher zu sich, als zu jemandem andern.

Du hast recht. Was bringt es mir, wenn ich noch mit ihm zusammen bin, und er weiter hin mit anderen Frauen ins Bett hüpft? fragte sie plötzlich ganz entschlossen.

Genau das ist die Richtige Einstellung! munterte sie Luna auf. Du musst kämpfen. Du darfst das auf keinen Fall einfach durchlassen.

Ginny sah sie entschlossen an. Wie Recht du hast. Ihre Augen blitzten gefährlich auf. Luna die das gesehen hatte, fühlte sich nicht mehr wohl. Sie hatte Ginny noch nie so entschlossen gesehen. Und sie kannte sie jetzt schon viele Jahre.

Luna, danke vielmal für deine Hilfe, aber ich muss jetzt wirklich etwas Wichtiges erledigen.

Mit einem Schlag sprang sie auf, sodass Luna erschrocken ihre Teetasse fallen liess.

Gern geschehen. Dir helfe ich doch gerne. Und jetzt tritt Harry einmal richtig in den Arsch. Dieser Typ hat nichts anderes verdient.

Ginny verabschiedete sich schnell, stieg in den Kamin, und war innert ein paar Sekunden zuhause.

°

Als sie zuhause war, nahm sie sich nicht einmal die Zeit, sich richtig herzurichten, sonder schrie gleich nach Harry.

Harry James Potter! Ich weiss genau, dass du hier bist, also beweg deinen fetten Arsch hierhin. schrie sie ausser sich, durch die ganze Wohnung.

Harry, der im Büro gearbeitet hatte, sah erschrocken auf, ehe er schluckte. Oh, oh, das hatte nichts Gutes zu bedeuten. Wenn Ginny ihn mit vollem Namen rief, und ihn dann auch noch durch die ganze Wohnung hindurch anschrie, dann hatte das wirklich nichts Gutes zu verheissen. Als er aufstand, musste er unweigerlich an letzte Nacht denken. An den komischen Traum, den er gehabt hatte. Hatte sie jetzt wirklich alles raus bekommen?

Mit schnellen Schritten ging er ins Wohnzimmer, wo er gleich eine wirklich sauwütene Ginny sah. Wieder schluckte er.

Sie sah einfach furcht einflössend aus. Ihre Haare waren wild durcheinander. Ihre Schminke war wegen den Tränen vollkommen verschmiert, ihr Gesicht war Rot vor Wut, und sie zitterte ebenfalls vor Wut am ganzen Körper.

Als sie Harry entdeckt hatte, schritt sie mit schnellen Schritten auf ihn zu, und gab ihm zwei schallende Ohrfeigen. Verdattert hielt er sich die zwei roten Wangen, und sah sie mit grossen Augen an. Noch nie, wirklich noch nie hatte sie ihm Ohrfeigen gegeben.

Du hinterhältiger Hund. Wie kannst du es wagen, mich einfach zu betrügen, und dann am Vorabend einfach noch behaupten, du würdest es nicht tun. Hältst du mich für bescheuert, oder was? Hast du wirklich gedacht, ich sei so naiv, und würde nichts hinterfragen, was du mir erzählst? Wenn du das Gedacht hast, dann hast du richtig Gedacht, weil mir eigentlich nie in den Sinn gekommen wäre, dass du mich betrügst, obwohl du es abstreitest, aber wie einem das Schicksal gut zuspielen kann, bin ich über etwas sehr nettes Gefallen, dass ich natürlich sofort untersuchen musste. Ich hätte wirklich nie gedacht, dass du das tun würdest Harry! Warum hast du das getan? Bin ich dir nicht genug? schrie sie ihn an.

Harry hatte sie die ganze Zeit geschockt angesehen. Da hatte sie es wohl wirklich raus bekommen. Als er seine Sprache endlich wieder fand, stand sie fast weinend vor ihm.

Warum? Warum hast du das getan?  fragte sie ihn flüsternd.

Er zuckte die Schultern.

Ich weiss es nicht, vielleicht, weil es Spass macht, und es eine alte Angewohnheit von mir ist? sagte er mit belegter Stimme.

Eine alte Angewohnheit? fragte sie ihn erstaunt.

Klar, das mache ich schon seit der sechsten Klasse auf Hogwarts, aber die bedeuten mir nichts, Ich liebe nur dich. Die letzen Worte hatte er fast flehend gesagt. Ginny wurde durch diese Worte wieder Wütend.

Wie kannst du da von Liebe sprechen, wenn du mich betrügst? Du sagst, dass du mich schon von Anfang an betrogen hast?

Er schluckte und nickte.

Wirklich Ginny, das ist etwas anderes. Die sind nur Spass, und du bist mir wirklich wichtig, und ich liebe dich wirklich von ganzem Herzen, und es tut mir wirklich Leid, und ich verspreche dir, ich werde das nie wieder tun. flüsterte er, und auch er war den Tränen ganz nahe.

Das hättest du dir vorher überlegen sollen, bevor du mich betrogen hast. Ich hätte dir verziehen, wenn du mich gestern nicht angelogen hättest. sagte sie hart.

Ich habe dich gestern nicht angelogen. verteidigte er sich.

Was hast du dann? fragte sie ihn giftig.

Ich habe dir lediglich etwas verschwiegen. versuchte er sich raus zu reden.

Aha. Und das ist natürlich besser oder? fragte sie ihn zurück.

Nein. sagte er, und blickte zu Boden.

Schön, dass du die gleiche Ansicht diesbezüglich hast.

Bitte Ginny, Gib mir noch eine Chance. flehte er sie an.

Ginny blickte ihn an.

Harry, du hattest bereits deine Chance, gestern Abend, und du hast sie nicht genutzt. Ich liebe dich wirklich von ganzem Herzen, aber ich kann einfach nicht zulassen, dass das wieder geschieht, denn ein weiteres Mal würde ich das nicht überstehen, und dann wüsste ich nicht, was ich machen würde, also ist es besser so, wenn wir nun getrennte Wege gehen.

Er schluckte.

Ist das  wirklich dein endgültiger Entschluss? fragte er.

Sie nickte.

Es ist besser so. Für dich, und für mich.

Harry wirkte sichtlich nieder geschlagen.

Wenn du meinst, aber denke daran, du kannst jeder zeit wieder zu mir kommen, wenn du willst.

Ich werde auf dieses Angebot vielleicht irgendwann später zurück kommen. sagte sie, und ihre Augen waren voller Schmerz. Er nickte stumm.

Dann sind wir jetzt wirklich nicht mehr zusammen… sagte er mehr als Feststellung, als als Frage.

Ja. Ich werde jetzt meine Sachen zusammen suchen, und eine Weile zu Freunden gehen.

Er nickte wieder.

Also, dann wünsche ich dir noch viel Glück in deinem Leben, und denke daran, ich bin immer für dich da. sagte er traurig, drehte sich um, und verliess Kopf hängend die Wohnung.

Als Ginny ihn so sah, zerriss es ihr beinahe das Herz. Sie konnte sich noch zusammen reissen, dass sie nicht gleich vor seinen Augen zu weinen begann. Doch als die Türe hinter ihm ins Schloss fiel, konnte sie sich nicht mehr zurück halten, und heulet wie ein Schloss Hund. Lange stand sie da, und heulte einfach in der Gegend rum. Sie wusste nicht, ob sie das Richtige getan hatte, oder ob sie ihm noch eine Chance hätte geben sollen. Doch so wie er gesprochen hatte, hatte er sie nur noch wütender und enttäuschter gemacht, und das konnte sie ihm einfach nicht verzeihen. Er hatte sie von Anfang an ihrer Beziehung betrogen, und er hatte das getan, obwohl er sie angeblich liebte.

Als sie sich ein wenig beruhigt hatte, packte sie langsam alle ihre Sachen zusammen. Mit jedem Gegenstand, den sie einpackte, kam eine Erinnerung mit Harry, und das schmerzte sie umso mehr. Warum musste er einfach das getan haben?

Dann, als sie fertig gepackt hatte, wusste sie nicht, wohin sie sollte. Zu Ron wollte sie nicht, weil der im Moment genug Probleme hatte. Zu ihren Eltern wollte sie nicht, weil sie dann einfach nicht ihre Ruhe haben könnte, und sie dann immer von ihrer Mutter um sorgt werden würde. Zu Bill konnte sie nicht gehen, weil er im Ausland war, und zu Charlie konnte sie auch nicht. Da blieben nur noch die Zwillinge und Percy. Zu den Zwillingen wollte sie nicht gehen, weil die gleich zu Harry stürmen würden, und ihn fertig machen würden, und dass wollte sie auch nicht, obwohl er es verdient hätte. Und Percy, der war ein Thema für sich. Sie hatte Percy noch nie leiden können, und so würde sie auch jetzt nicht zu ihm gehen.

Unentschlossen, was sie tun sollte, zauberte sie ihr Gepäck so klein, dass sie es in ihrer Handtasche verstauen konnte, verliess das Haus, und lief einfach ihrer Nase nach.

Gedanken verloren lief sie durch London. Sie bemerkte gar nicht, wie die Zeit vergangen war, und als sie wieder „erwachte" war es bereits spät am Abend.

Sie entschied sich, dass sie zuerst eine Weile in den Tropfenden Kessel gehen würde, bis sie eine geeignete Wohnung gefunden hätte.

°

Als sie im Tropfenden Kessel ankam, war er bereits sehr voll. Die Stimmung war heiter, und überall wurde gegrölt.

Sie lief direkt zu Tom dem Zahnlosen Wirt  und begrüsste ihn.

Hallo Tom. Haben sie noch ein Zimmer frei? fragte sie ihn erschöpft.

Tom musterte sie kurz ehe er ihr Antwortete.

Wie lange wollen sie den bleiben Miss Weasley?

Ich weiss noch nicht so genau. Aber ein paar Tage auf jeden Fall.

Ich hätte da noch Zimmer 13 Frei.

Dann würde ich das gerne benutzen.

Gut. Dann folgen sie mir Bitte. Wollen sie noch etwas zu essen? Sie sehen so aus, als könnten sie dringend etwas gebrauchen. sagte er mitfühlend.

Danke, das wäre sehr nett. Sie brachte sogar ein kleines lächeln zustande.

Als sie die Treppe hinauf gestiegen waren, und Tom ihr das Zimmer gezeigt hatte, mit der Bemerkung, das essen sei in einer halben Stunde soweit,  liess sie sich auf das Bett fallen, und starrte die Decke an.

Lange lag sie so da und dachte an gar nichts. Dann fiel ihr ein, dass sie eigentlich schon vor langer Zeit hätte unten sein sollen, um Essen zu können. Sie beeilte sich, und stand kurz darauf vor dem alten Wirten. Sie entschuldigte sich überschwänglich. Dieser quittierte es mit einem lächeln, und bat sie sich hinzusetzen, um essen zu können.

Als sie fertig war, verschwand sie schnell im Zimmer, und fiel in einen tiefen traumlosen Schlaf.

Ich danke allen, die mir so nette Reviews geschrieben haben, und ich möchte mich ganz herzlich bei euch entschuldigen, dass es so lange gedauert hatte, bis das nächste Kapitel wider on war.

Ich möchte keine Ausreden oder so schreiben, aber ich hatte wirklich zwei wichtige Prüfungen, und musste mich voll auf die konzentrieren. (Ich hasse Prüfungen, aber was ich noch mehr hasse, ist für Prüfungen zu lernen würg)

Also, ich hoffe, euch hat dieses Kapitel gefallen.

knutschi eure treue torence