Der Auftrag
Drei Wochen später.
„ Miriam, komm heute Abend um acht in mein Arbeitszimmer", hatte er ihr befohlen.
Um acht stand sie vor der Tür und klopfte an die Tür .
„ Herein", kam es von drinnen. Vorsichtig öffnete sie die Tür und trat leise ein.
Lucius Malfoy saß an seinem Schreibtisch, über einem Brief gebeugt den er eilende zusammenfaltete in einen Briefumschlag und mit seinem Siegel verschloss. Schnell schrieb er den Namen und die Adresse des Empfängers auf.
„ Miriam, ich vertraue dir. Du hast dich seit du hier arbeitest als fleißig und ehrlich erwiesen. Deshalb möchte ich dass du noch heute diesen Brief in die Hände dieses Mannes übergibst, und nur in dessen Hände, verstanden?". Er sagte dies mit seinem eiskalten, jeden Einspruch verbietenden Ton, den er ihr gegenüber immer anwandte.
„ Ja, Mr. Malfoy. Sie können mir vertrauen", entgegnete Miriam.
Ihr behagte es zwar nicht so spät noch unterwegs zu sein, aber sie wagte es gar nicht Widerspruch einzulegen.
„ Natürlich kann ich das", lächelte Malfoy eisig.
Es war kalt und Miriam beeilte sich die Adresse, die noch dazu im tiefsten Winkel der Nockturngasse lag, zu erreichen und dann so schnell es ging wieder zurück. Zum einen weil der Name des Empfängers in ihr nicht gerade positive Gedanken hervor rief.
Fenrir Greyback, sie hoffte nur dass er ein schlechtes Gedächtnis hatte. Ihr lief ein kalter Schauer über den Rücken.
Mutterseelenallein ging sie durch die schwach erleuchteten Gassen.
Viel lieber würde sie jetzt auf ihrem Feldbett auf dm Dachboden von Malfoy Manor sitzen und durch die Dachluke die Sterne beobachten.
Sie stand vor dem wohl heruntergekommensten Haus in der Winkelgasse. Der Putz blätterte ab, die Fensterläden hingen Schief oder gar nicht mehr in den Angeln, die Tür fehlte schlicht und ergreifend ganz und gar. Das Dach hatte Löcher, das dieses haus bewohnt war wollte man zwar nicht glauben, aber gedämpftes Kerzenlicht fiel aus allen Löchern die es in diesem Hause gab.
Die „Wohnung" Fenrirs lag im Erdgeschoß. Zaghaft betrat Miriam die Bruchbude Sie fasste sich an den Hals während sie anklopfte. Eine Weile lang geschah gar nichts und Miriam war erleichtert dass, Greyback nicht zu Hause war.
„ So spät abends schon wieder unterwegs, Sie sind ja sehr nachtaktiv". Die Stimme kam unerwartet. Er stand genau hinter ihr.
„ Ich habe einen Brief von Mr. Malfoy an Sie, Mr. Greyback", überreichte sie ihm den Brief und versuchte ein Zittern zu unterdrücken, was ihr nicht ganz gelang.
„ Angst? Die sollten Sie auch haben, junge Lady. Ich beiße auch wenn kein Vollmond ist", höhnte er und leckte seine spitzen Eckzähne.
Er kam ihr wieder näher, doch diesmal ließ sie sich nicht überrumpeln, sie rammten ihr Knie in seine Lenden und holte briet ihm mit der Faust noch eins über.
Greybacks Gesicht verzerrte sich vor Wut und Schmerz So schnell sie konnte floh Miriam, sie merkte bald das Greyback ihr folgte, über die Dächer.
Lange hielt sie diesen Sprint nicht mehr durch.
Warum war dieser Typ so hinter ihr her?
Ihre Armspange leuchtete plötzlich wieder auf. Sie hielt an, was ein Fehler war, denn Greyback landete vor ihr.
„ Niemand entwischt Fenrir Greyback zweimal und schon gar kein drittes Mal, merke dir das Mädchen", schrie er sie an.
„ Dann bin ich die erste", erwiderte sie und schlug sich auf den Mund, sie hatte ihn herausgefordert.
Fenrirs Gesichtsausdruck gefiel ihr nun gar nicht mehr, nicht das er ihr vorher gefallen hätte, aber jetzt hatte seine Visage einen Ausdruck von Wut und Gier zugleich.
Er setzte zum Sprung auf sie an, Miriam hielt schützend die Arme über den Kopf. Greyback jedoch schien von einer unsichtbaren Kraft zurückgeschleudert worden zu sein.
Miriam war sich sicher, das alle Bewohner Malfoy Manors um diese Zeit längst schliefen. Umso überraschter war sie als sie sah das durch die halb geöffnete Tür des Wohnzimmers Licht fiel und die Stimmen ihres Herrn und die Stimme eines Fremden Mannes. Sie war zischelnd und leise, sie verstand kaum ein Wort nur „ müssen zuschlagen" „nicht mehr viel Zeit" „ Bengel" „ Albus Dumbledore" „ Phoenixorden".
Ein Luftzug ließ die Tür hinter ihr geräuschvoll ins Schloss fallen.
Lucius Malfoy sah hinaus und erblickte Miriam.
„ Hast du den Brief abgegeben?", schnarrte er und sah sie sehr ungehalten an.
„ Ja Herr. Soll ich für ihren Gast etwas Tee machen oder einen Wein holen?", fragte Miriam aus reiner Höflichkeit.
„ Wer ist da Lucius?", zischte die Stimme hinter ihr. „ Nur das Hausmädchen. Geh in deine Kammer Miriam, ich kümmere mich um den Gast", befahl er ihr eisig.
Sie nickte und lief schnell die Treppe hinauf.
Lucius Malfoy schloss die Tür.
„ Ein recht eifriges Hausmädchen hast du da. Und eines mit sehr viel Zauberkraft noch dazu", zischelte Voldemort beinahe amüsiert.
Malfoy hätte beinahe aufgelacht. „Ich versichere euch, mein Hausmädchen hat keine sonderlich große Begabung im Umgang mit der Zauberei", sagte Malfoy.
„Lucius; Lucius, du unterschätzt immer noch deine Gegner. Das wird dir eines Tages zum Verhängnis werden", mahnte Voldemort ihn mit kalter Stimme.
„ Mein Hausmädchen ist nicht meine Gegnerin", entgegnete Lucius ruhig.
„ Sie nicht aber andere sind deine Feinde. So lange du das Mädchen im Auge behältst und wird sie deine Gegnerin werden können. Es wäre nicht das erste Mal, dass sich Angestellte gegen ihren Herren wenden", erinnerte Voldemort ihn und das Thema war für ihn abgeschlossen.
In ihrem Dachkämmerchen legte sich Miriam hundmüde aufs Bett und sah in die Sterne. Sie betastete ihre Armspange. Was war in letzter Zeit mit ihr los? Bisher war sie nur ein Schmuckstück gewesen. Das einzige was sie je besessen hatte. Seit sie klein war hatte sie es schon. Der einzige Anhaltspunkt auf ihre Vergangenheit, selbst ihr erster Herr, der sie aufgezogen hatte und ihr eine Schulbildung durch einen Privatlehrer zusammen mit dessen eigenen Kindern ermöglicht hatte, hatte ihr nie sagen können woher sie kam. Er hatte ihr nur gesagt dass ihre Eltern Gilmore mit Nachnamen geheißen hatten.
Woher kam also diese fremde Art von Magie, die nur hervorkam, wenn sie in Gefahr war?
Müde schlief sie ein.
Bitte reviewen!
Bitte reviewen, da ich wissen möchte wie diese Story bei euch ankommt und ob ich überhaupt weiterschreiben soll.
