Planung
Miriam sah stumm auf den Erdboden der matschig war.
Es war ein trostloser Ort, die Häuser waren mehr Baracken, die Fenster waren vergittert.
Eine streng aussehende hagere Frau führte sie durch das Gewahrsamslager, in das sie gebracht worden war.
„ Haus 13 ist von nun an ihr einziges Zuhause. Seien Sie froh wenigstens ein Dach über dem Kopf zu haben, auf der Straße wären Sie umgekommen. Sie dürfen nur eine Wertsache behalten, auf die müssen Sie aber selbst gut aufpassen, hier stehlen die meisten wie die Raben.
Gearbeitet wird hier 9 bis 10 Stunden am Tag, auch am Wochenende, wenn Sie sich gut benehmen, kriegen Sie vielleicht einen Tag zum Ausruhen.
Es gibt hier keine Einzelzimmer, in jedem Raum schlafen mindestens sechs Personen. Bei Vollmond werden Sie alle in getrennte Räume gesperrt. Danach wird man Sie ärztlich versorgen.
Hier sind wir. Sie schlafen mit fünf anderen Frauen in einem Zimmer, streiten Sie sich nicht mit denen, das wird Ihnen schlecht bekommen", erklärte die Frau eisig und öffnete die Tür.
Im Raum saßen fünf junge Frauen an einem Tisch unter einem vergitterten Fenster. Unsanft wurde Miriam in den Raum gedrängt. Mit einem lauten Knall schloss sich hinter ihr die Tür. Die jungen Frauen sahen sie unverhohlen neugierig an. Die Älteste, eine blonde Frau mit sehr musternden Blick, umkreiste sie einmal und musterte sie.
„ Bist ja ziemlich schmächtig, ich bezweifle dass du die harte Arbeit schaffst.
Merke dir eines, wenn du zusammenbrichst hilft dir hier niemand. Wenn dich einer der Männer hier angrapscht, hilft dir hier niemand. Wenn du bestohlen wirst, hilft dir hier niemand. Du merkst jeder ist hier auf sich allein angewiesen. Sollte so eine kleine Schönheit wie du hier Mätzchen machen zerkratzen wir dir dein hübsches Gesicht", drohte sie ihr. Miriam ließ es kalt. Sie schwieg.
„ Deine reichen Eltern können dich hier nicht herausholen, dass Ministerium lässt hier niemanden mehr heraus", fuhr sie fort.
„ Wie kommst du darauf dass meine Eltern reich sind?", fragte Miriam unverhohlen.
Nun sah die Blonde sie etwas irritiert an.
„ Zu deiner Information. Ich war Hausmädchen, meine Eltern habe ich nie gekannt, ich weiß nicht einmal mein Geburtsdatum", erwiderte Miriam so eisig wie nur möglich.
Die anderen vier Frauen sahen sie mit einer Spur Verwunderung an und über das Gesicht einer Braunhaarigen huschte ein schwaches Lächeln. Ihre katzenartigen Augen mussten früher einmal geglänzt haben, doch nun waren sie stumpf.
„ Es ist für mich nichts Neues ohne Hilfe irgendwie klarzukommen, aber vielleicht sollte man gerade hier zusammenhalten", flüsterte Miriam und sah in die Augen der Blonden vor ihr.
„ Schwachsinn", spie sie und verließ den Raum.
„ Du hast deinen ersten Fehler begangen. Niemand nimmt Eve den Boden unter den Füßen weg", meinte die Schwarzhaarige und sah sie beinahe mitleidig an.
„ Hier haben alle aufgegeben. Ein Kampf gegen das Ministerium ist aussichtslos", meinte eine andere, zierliche Blonde niedergeschlagen.
„ Nur weil es niemand versucht", erwiderte die Brünette und ihre katzengrünen Augen und ihre Augen begannen zu glitzern.
„ Ich bin nicht hier um euren Aufstand anzuzetteln", entgegnete Miriam ungerührt.
Drei Tage später
Remus Lupin saß im Garten des Fuchsbaus und sah in den klaren Nachthimmel. Nur die Sterne erhellten die Nacht.
„ Remus, was ist? Du bist schweigsam gewesen die letzten Tage. Selbst als ich freigesprochen wurde sahst du aus als würde dich irgendetwas beschäftigen", stellte sich Sirius neben ihn.
„ Weißt du noch von dieser seltsamen Prophezeiung von vor ungefähr zwanzig Jahren? Ich habe nur dir, James und leider auch Peter etwas davon erzählt", gab Remus ihm ein Rätsel auf.
„ Remus, du hast uns von vielen Prophezeiungen erzählt. „ Ich sehe schon, wie werden zu spät kommen" „ irgendwann wird so etwas schief gehen" „ Irgendwann wird uns Filch oder McGonnagall erwischen" und noch viele andere Prophezeiungen", meinte Sirius nachdenklich.
„ Nicht die, Sirius. Die von der Befreiung der Werwölfe, von der Person die ohne Segen und Namen ist", korrigierte Remus ihn seufzend.
„ An die kann ich mich erinnern. Warum?", fragte Sirius und setzte sich neben Sirius ins Gras.
„ Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube diese Person gesehen zu haben. Ein junges Mädchen, ungefähr neunzehn. Ich weiß nicht warum, aber sie hatte etwas geheimnisvolles an sich.
Sie wurde vor drei Tagen gebissen. Ich habe sie im Hospital gesehen. Die Heilerin Dorothy hat mir von einer anormalen Tätigkeit ihres Blutes erzählt. Einige Zellen in ihr hatten die Werwolfszellen angegriffen. Dennoch wurde sie in ein Gewahrsamslager geschickt.
Sirius, was ist wenn sie es wirklich ist?", fragte Remus aufgelöst.
Sirius zog scharf die Luft ein und sah seinen Freund ratlos an.
„ Niemand weiß inwiefern dieser Messias der Werwölfe den Werwölfen ihre Freiheit wiedergibt. Vielleicht meint man eher die Befreiung der Menschen von den Werwölfen, das würde dein Tod bedeuten. Ich wäre persönlich sehr vorsichtig mit diesem Messias. Selbst Albus sieht in diesem Messias etwas sehr Gefährliches. Remus, ich will dich nicht verlieren", seufzte nun Sirius.
„ Sirius, was wäre deine Wahl. Meine Qualen wären beendet, egal was der Messias anrichtet. Der Werwolf wird sowieso mein Tod sein, du weißt sehr genau warum wir Werwölfe früher sterben. Meine menschliche Gestalt kann diesen Strapazen sowieso nicht lange standhalten, spätestens mit 50 werde ich sterben wenn ich viel Glück habe vielleicht 60, aber das sind Jahre der Qualen.
Sirius, ich brauche deine Hilfe und die des Messias, wie du ihn nennst", bat Remus seinen Freund und seine goldenen Augen schienen zu flehen.
Sirius sah seinen Freund ungläubig an, war er wirklich schon so verzweifelt. Sirius wehrte sich innerlich gegen seine Pflicht als Freund, Remus zu helfen, doch nach außen hin reichte er seinem Freund die Hand.
„ Ich helfe dir", brachte Sirius den Satz unter Qualen heraus. Remus umarmte ihn.
„ Sieh nicht so schwarz, mein Freund. Wie gesagt, niemand weiß was dieser Messias wirklich bewirkt", munterte Sirius ihn auf.
„ Tu mir nur einen Gefallen und rede mit Albus darüber", ersuchte Sirius ihn.
„ Das werde ich. Danke mein Freund", lächelte Remus.
Selenus von Maidenhead saß in seinem Sessel in seinem Haus. Vor ihm lag ein Buch
Prophezeiungen.
Es lag geöffnet auf dem Tisch vor ihm.
„ Nur noch zwei Monate", flüsterte er und schlug seine zitternden Hände vor seinem Gesicht zusammen.
„ Wie soll ich das schaffen? Das ist schrecklich und unsinnig.", murmelte er verzweifelt. „ Willst du nun, die Todesser erledigen oder nicht? Erinnere dich daran, was sie deiner Familie angetan haben. Was sie dir angetan haben. Es geht nicht anders", kam eine eisige harte Stimme aus dem Hintergrund.
Selenus Augen wurden nun wieder hart und kalt. „ Ich werde es nie vergessen", schrie er und warf einen Trinkkelch nach einem Mann mit kalten grauen Augen und schwarzen Haaren. Dieser fing den Kelch auf und zerdrückte ihn ohne große Kraftanstrengung. Ungerührt warf er Selenus den nun unbenutzbaren Kelch vor die Füße.
„ Im Gegensatz zu dir habe ich ein Herz", spie Selenus es seinem Gegenüber ins Gesicht. „ Du bist ein Werwolf, du hast kein Herz.", erinnerte der Fremde ihn eindringlich.
„ Du weißt genau, dass das was wir vorhaben uns alle in Unglück stürzen kann?", spie Selenus seinem Gegenüber ins Gesicht.
„ Darüber nachzudenken ist schon zu spät. Selenus wir sind dem Ziel zu nah um jetzt aufzuhören", versuchte der Fremde die Skepsis seines Verbündeten zu beseitigen.
„ Ich weiß, Jean, ich weiß", flüsterte Selenus und sank wieder in seinen Sessel.
