Titel: Lux Veritatis – Das Licht der Wahrheit
Teil: 1?
Autor: Ayu und Ihu
Email: webmaster(at)a-story-about-love.de
Disclaimer: Außer Jibril ist nix uns. Harry Potter gehört J.K. Rowling und leider wird er auch nie uns gehören snif
Rating: PG-13 (keine Ahnung hab)
Pairing? x ?
Genre: Shônen-ai, Dark, AU ( ?)
Warnungen: Shônen-ai, Dark!Harry
Archiv: Animexx.de

Kommentar: Dies ist eine Alternativ Fanfic, die aus der Frage entstanden ist: „Was wäre wenn Harry Potter nach Slytherin gekommen wäre?" So und dies ist dabei heraus gekommen. Aufgrund dieser Tatsache gehen wir natürlich nicht wirklich nach den Büchern und das 5. Buch existiert bei uns nicht.
Wir wünsche trotzdem allen viel Spaß und würden uns über Kommentare freuen

Beta: Marron knuddels


Kapitel 1 – Beginning of the truth

Seufzend warf Harry einen Blick auf die Uhr seines schlafenden Cousins, ehe er sich ein weiteres Mal in der halb verfallen Hütte umsah. Sein Onkel war mit ihnen hier her gefahren, nachdem ständig Briefe für ihn gekommen waren. Er wusste weder von wem sie waren, noch wo sie herkamen, doch sein Onkel schien es genau zu wissen.
Vernon Dursley, sein Onkel, hatte äußerst seltsam auf diese Briefe reagiert. Als der erste Brief kam, war er blass geworden, hatte ihn geschnappt und verbrannt. Harry wusste nicht wieso er das tat. Überhaupt wunderte er sich, wer ihm schon schreiben könnte. Schließlich hatte er keine Freunde… Außerdem war irgendetwas seltsam an diesen Briefen. Nicht nur, dass sie mit Eulen gebracht wurden und einmal sogar durch den Kamin kamen, nein es stand eine genaue Adresse auf ihnen. Der schwarzhaarige Junge konnte sich noch genau daran erinnern, da er den ersten Brief fast geöffnet hätte.
Dort hatte ganz klar gestanden:

Mr. Harry M. Potter
Im Schrank unter der Treppe
Ligusterweg 4
Little Whinging
Surrey

Harry konnte sich nicht erinnern, jemandem jemals erzählt zu haben, dass er in diesem kleinen Schrank wohnte. Und daher fragte er sich ernsthaft, wer das wissen könnte. Doch er verwarf diese Gedanken für den Moment, da er nun eh keine Antwort darauf finden würde.
Nachdem seine Eltern gestorben waren, als er ein Jahr alt war, wurde er zu seiner Tante und seinem Onkel gebracht. Diese waren davon alles andere als begeistert und ließen keine Gelegenheit aus um ihm zu erzählen, wie schrecklich seine Eltern doch waren und das er genau so wäre. Außerdem brummten sie ihm ständig irgendwelche Arbeiten auf, damit er wenigstens lernte „richtig zu arbeiten" wie seine Tante Petunia immer sagte.

Erneut wanderte sein Blick zur Uhr seines Cousins Dudley. Es war nun fast Mitternacht und in nicht einmal mehr fünf Minuten würde er elf Jahre alt werden. Er hatte also ein weiteres trostloses Jahr bei den Dursleys hinter sich… Und sehr zu seinem Leidwesen noch einige vor sich.
Harry blickte weiter wie gebannt auf die Uhr seines Cousins, bis sie genau Mitternacht anzeigte.
Leicht lächelte Harry vor sich hin und gratulierte sich selber zum Geburtstag, als es plötzlich laut an der Tür klopfte, was die Hütte erzittern ließ.
Verstört blickte Harry zur Tür und dann zu seinem Onkel und seiner Tante die Beide verschreckt an der Treppe standen. Sein Onkel hatte sogar ein Gewehr in der Hand, was Harry verwundert eine Augenbraue heben ließ. Langsam aber sicher fragte er sich, was das hier alles sollte.

Als es erneut klopfte sprang Dudley, der nun ebenfalls erwacht war, auf und rannte schutzsuchend hinter seine Mutter. Nur Harry blieb wo er war.
„Wer ist da?" rief Vernon leicht zitternd, die Tür keinen Augenblick aus den Augen lassend.
„Verschwinden Sie… Ich bin bewaffnet!"
Doch er erhielt keine Antwort. Stattdessen fiel plötzlich die Tür splitternd aus den Angeln und landete mit einem lauten Knall auf dem Boden.
Im Türrahmen, stand ein riesiger Mann dessen Gesicht durch seine zotteligen Haare kaum zu erkennen war. Gebückt betrat dieser den Raum und setzte die Tür wieder an seinen richtigen Platz. Dann drehte er sich um und ging geradewegs auf Harry zu, die Dursleys völlig ignorierend.

„Harry. Es ist eine Ewigkeit her, seit ich dich das letzte Mal gesehen habe. Du warst noch ein Baby." Sprach der Riese ihn an und ließ sich auf das klapprige Sofa fallen, vor dem Harry saß. Dieser konnte den Mann vor sich nur verwundert ansehen und musterte ihn interessiert. Der plapperte nun auch schon munter weiter.
„Du siehst deinem Vater sehr ähnlich, aber die Augen hast du von deiner Mutter." Diese Worte bekräftigte er mit einem Nicken. „Aber jetzt Harry. Erst einmal alles Gute zum Geburtstag. Ich habe auch etwas für dich."
Schon fing er an in den Taschen seiner riesigen Jacke zu wühlen und zog nach kurzer Zeit eine Schachtel hervor, die er Harry sofort in die Hand drückte.

Der Junge war schlicht weg sprachlos und sah im ersten Moment ungläubig zwischen dem Geschenk und dem Mann hin und her. Er konnte es nicht fassen, dass er etwas von einem ihm Wildfremden geschenkt bekommen sollte, wenn er selbst von seinen eigenen Verwandten nie etwas bekam. Außerdem fragte er sich, woher ihn diese Person kannte. Er konnte sich nicht daran erinnern sie jemals gesehen, geschweige denn von ihm gehört zu haben.
Zögerlich öffnete Harry die Schachtel. In ihr befand sich ein, offenbar selbst gemachter, Schokoladenkuchen mit der – in grünem Zuckerguss geschriebenen – Aufschrift Happy Birthday, Harry.
Eigentlich wollte Harry sich bedanken, aber kein Wort wollte seine Lippen verlassen. Einen Moment sah er den fremden Mann noch schweigend an, ehe er die Frage stellte, die ihn momentan wohl am meisten beschäftigte.
„Wer sind Sie?"

Der Mann lächelte ihn an.
„Stimmt. Ich vergaß mich vorzustellen. Ich bin Rubeus Hagrid, Hüter der Schlüssel und Ländereien von Hogwarts. Über Hogwarts weißt du ja sicher alles…"
Harry schüttelte verwirrt den Kopf.
„Ähm… nein?"
Hagrid sah den schwarzhaarigen Jungen vor sich geschockt an, ehe er sich zu den Dursleys drehte und diese wütend ansah.
„Warum weiß er das nicht? Sagt mir nicht, dass ihr ihm nichts gesagt habt."

Vernon funkelte Hagrid ebenso wütend an.
„Er wird es auch niemals erfahren! Nicht wenn ich es verhindern kann."
„Das kannst du aber nicht, Dursley." Rief der Halbriese aufgebracht und wandte sich wieder zu Harry.
„Du weißt nicht was Hogwarts ist… Aber du weißt sicher über deine Eltern Bescheid, nicht war? Du weißt was du bist…"
Harry sah ihn fragend an und schüttelte den Kopf.
„Was soll ich schon sein? Ich bin ein ganz normaler Mensch."
„Sie werden ihm nichts sagen! Ich untersage Ihnen weiter mit diesem Jungen zu sprechen!" wetterte Vernon in diesem Moment auch schon los.
„Halt die Klappe, Dursley!" sprach Hagrid wütend und ein dunkles Grollen verließ seine Kehle und machte seinem Unmut platz.
„Du weißt es nicht… Du weißt es nicht… Harry… Du bist ein Zauberer. Und nicht nur das… du bist berühmt."
„Ich bin ein was?"
„Ein Zauberer, Harry. Und ich bin sicher, dass du ein wirklich guter wirst sobald du etwas Übung hast. Aber nun lies erstmal diesen Brief."
Mit diesen Worten hielt Hagrid Harry einen Brief hin, den dieser mit zitternden Händen entgegen nahm. Ein kurzer Blick auf den Umschlag zeigte ihm, dass es genau so ein Brief war, wie die die vorher für ihn gekommen waren. Sogar die Adresse war wieder sehr genau.

Mr. Harry M. Potter
Der Fußboden
Hütte-auf-dem-Fels
Das Meer

Harry öffnete den Brief und begann zu lesen.

Hogwarts – Schule für Hexerei und Zauberei

Schulleiter: Albus Dumbledore

Sehr geehrter Mr. Potter,

wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass Sie an Hogwarts – Schule für Hexerei und Zauberei aufgenommen sind. Beigelegt finden Sie eine Liste aller benötigten Bücher und Ausrüstungsgegenstände.

Das Schuljahr beginnt am 1. September. Wir erwarten ihre Eule spätestens am 31. Juli.

Mit freundlichen Grüßen

Minerva McGonagall
Stellvertretende Schulleiterin

Verwirrt sah Harry auf und sah Hagrid Hilfe suchend an.
„Was bedeutet "Wir erwarten ihre Eule"?"
Hagrid reagierte anders als erwartet, als er sich selbst vor die Stirn schlug.
„Das hätte ich fast vergessen…"
Mit diesen Worten griff er in seinen Mantel und zog vorsichtig eine recht zerzaust aussehende Eule, ein Stück Pergament und eine Feder hervor.
Sofort begann er einen Brief zu schreiben, welchen er der Eule dann ans Bein band.
„Bring diesen Brief zu Albus Dumbledore, Hogwarts."
Er die Eule hinaus und wandte sich erneut zu Harry.

„Ich werde mit mir deine Sachen besorgen gehen, Harry."
Nun schaltete sich auch wieder Vernon ein.
„Der Junge bleibt hier!"
„Ich möchte sehen, wie ein so großer Muggel wie du ihn aufhalten will."
Harry sah Hagrid fragend an.
„Ein was? Was ist ein Muggel?"
„Muggel sind Leute, die nicht zu den Magiern gehören. Leider hast du das Pech wirklich furchtbare Muggel als Verwandte zu haben."
„Ich werde nicht zulassen, dass Sie ihn mitnehmen! Als wir ihn aufgenommen haben, haben wir uns geschworen diesem Schwachsinn ein Ende zu bereiten."
Harry sah seine Verwandten geschockt an.
„Ihr habt es gewusst?"
„Natürlich haben wir es gewusst." Mischte sich nun auch Petunia ein. Schließlich war meine vermaledeite Schwester ja auch so eine. Was solltest du dann schon anderes sein. Oh… wie ich sie gehasst habe. Und unsere Eltern waren so stolz auf sie. Und als sie dann auch noch diesen Potter an dieser Schule kennen lernte… Ich war die einzige, die erkannt hat was sie wirklich ist. Ein Freak. Und am Ende haben sie es sogar geschafft sich selbst in die Luft zu jagen…" sagte sie abfällig und alle Anwesenden konnten deutlich spüren, wie wenig sie von ihrer Schwester hielt.
„Moment mal… In die Luft gejagt? Ihr habt mir immer erzählt, sie wären bei einem Autounfall ums Leben gekommen!"
„Ein Autounfall?" rief Hagrid wütend und sprang auf. „Wie konntet ihr es wagen ihm zu erzählen, seine Eltern seien bei einem Autounfall gestorben? Das ist ein Skandal! Der Junge kennt seine eigene Geschichte nicht, obwohl jeder in der Zaubererwelt seinen Namen kennt…"
„Was ist denn überhaupt passiert?" fragte Harry, nun vollends verwirrt, dazwischen.

Hagrid seufzte leise und ließ sich wieder auf das Sofa fallen. Für einen Moment schien er sich zu sammeln, als wüsste er nicht was er sagen sollte, ehe er Harry wieder ansah und anfing zu sprechen.
„Die Zaubererwelt wurde vor nicht allzu langer Zeit von einem sehr bösen Zauberer bedroht. Es begann vor etwa zwanzig Jahren, als er begann Leute um sich zu versammeln und das Unheil über die Zaubererwelt zu verbreiten. Natürlich haben sich einige Leute gewehrt, aber sie hatten kaum eine Chance. Hogwarts war damals wohl der sicherste Ort in der Zaubererwelt. Albus Dumbledore war der Einzige, vor dem Du-weißt-schon-wer Angst zu haben schien. Jeden falls hat er sich damals nicht getraut die Schule einzunehmen. Deine Eltern waren Beide auf Dumbledores Seite. Sehr talentierte Zauberer muss ich dazu sagen. Auf jeden Fall tauchte Du-weißt-schon-wer an Halloween vor zehn Jahren in dem Dorf auf, in dem sich deine Eltern befanden. Du warst damals gerade mal ein Jahr alt… Nun ja… er kam in das Haus in dem ihr euch befandet… und…"
Man sah Hagrid eindeutig an, dass ihm das sehr nahe zu gehen schien. Er zog ein Taschentuch aus einer seiner Jackentaschen und wischte sich mit diesem über die Augen.
„Entschuldige… Aber ich finde das alles so schrecklich traurig… Jedenfalls… Du-weißt-schon-wer hat sie getötet. Und dann hat er versucht dich zu töten, aber aus irgendwelchen Gründen hat der Fluch bei dir nicht gewirkt. Und genau das ist es, was dich berühmt macht,Harry. Niemand hatte den Fluch vorher überlebt. Und er hat viele starke Zauberer getötet, doch du warst nur ein Baby… Ich habe dich damals aus dem zerstörten Haus geholt und auf Befehl Dumbledores zu deinen Verwandten gebracht."
„Warum sagst du immer "Du-weißt-schon-wer" und nennst ihn nicht bei seinem Namen? Ich meine er hat ja sicher einen, oder?"
Harry war aufgewühlt und verwirrt, doch er hatte beschlossen nun erst einmal so viele Fragen wie möglich beantwortet zu bekommen. Er konnte sich später immer noch darüber Gedanken machen.
„Niemand traut sich seinen Namen auszusprechen. Alle Zauberer haben einfach viel zu viel Angst…"
„Könntest du ihn aufschreiben?"
„Ich kann ihn nicht buchstabieren… Also gut…" Hagrid atmete einmal tief durch, ehe er erneut ansetzte. „Sein Name war… V…vol…Voldemort." Ein Schaudern durchlief den Körper des Halbriesen. „Zwing mich nie wieder diesen Namen auszusprechen… Leider weiß niemand genau, was mit ihm passiert ist. Er ist in dieser Nacht verschwunden… Manche denken, dass er tot ist. Aber das ist Schwachsinn, wenn du mich fragst. Ich denke eher, dass er noch irgendwo dort draußen ist, aber seine Macht verloren hat."
Harry hörte ihm schweigend zu und sah ihn immer noch leicht ungläubig an.
„Ich verstehe, dass du verwirrt bist Harry. Aber du wirst es mit der Zeit schon verstehen. Morgen gehen wir erstmal einkaufen."
„Haben sie mich nicht verstanden? ICH WERDE KEINEN HINRISSIGEN ALTEN BEZAHLEN, DAMIT ER DEM JUNGEN IRGENDWELCHE ZAUBERTRICKS BEIBRINGT!" schrie Onkel Vernon da auch schon, doch dieses Mal schien er den Bogen endgültig überspannt zu haben, denn Hagrid sprang wütend auf und hielt ihm die Spitze seines rosa Regenschirms direkt vor die Nase.
„BEILEIDIGE NIE WIEDER ALBUS DUMBLEDORE IN MEINER GEGENWART!" Im nächsten Moment richtete er seinen Schirm auch schon auf Dudley und ein violetter Blitz schoss auf diesen zu. Dieser kreischte entsetzt auf und hielt sich seinen Hintern, heulend vor Schmerz. Harry beobachtete fasziniert, wie seinem fetten Cousin ein Ringelschwanz wuchs. Petunia lief sofort zu ihrem Sohn, kreidebleich im Gesicht, während Vernon vor Wut tobte. Er packte seine Frau und seinen Sohn und zog die Beiden in den anderen Raum. Die Tür wurde geräuschvoll hinter ihnen geschlossen.

Hagrid wandte sich wieder zu Harry und sah diesen leicht verlegen an.
„Es wäre besser, wenn du das niemandem erzählen würdest. Ich… darf eigentlich nicht zaubern. Ich durfte ein wenig um dir zu folgen, aber das war auch schon alles."
Harry nickte zustimmend, immer noch von dem eben gesehenen fasziniert.
„Warum darfst du nicht zaubern?" fragte er aus reiner Neugierde und Hagrid kratze sich verlegen am Kopf.
„Nun ja… ich war selbst in Hogwarts, doch… ähm… man hat mich rausgeworfen. Sie haben meinen Zauberstab zerbrochen und alles. Aber Dumbledore hat mich als Wildhüter dabehalten. Großartiger Mann. Aber du solltest dich jetzt auch hinlegen. Es ist schon spät, und wir haben morgen viel vor."
Mit diesen Worten zog Hagrid seinen Umhang aus und warf ihn Harry hin.
„Du kannst darunter schlafen."

Harry lächelte ihn dankbar an, ehe er sich hinlegte. Kurz darauf war er auch schon eingeschlafen.

Harry sah sich mit großen Augen um. Er und Hagrid hatten gerade die Winkelgasse betreten und er würde übertreiben, wenn er sagen würde, dass er überwältigt war. Harry wusste gar nicht, was er sagen sollte. Es waren einfach zu viele Eindrücke auf einmal, die auf ihn wirkten.
Er und Hagrid hatten sich schon früh auf den Weg gemacht und Hagrid hatte ihm noch ein paar Dinge über die Zaubererwelt erklärt. Sie waren mit dem Zug nach London gefahren und auf direktem Weg zum tropfenden Kessel gegangen. Dort war er sofort von mehreren Zauberern belagert worden, als sie erfahren hatten, dass er Harry Potter war. Unter anderem hatte er auch seinen Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste, Professor Quirrel, kennen gelernt. Und nun war er gemeinsam mit Hagrid auf dem Weg zu Gringotts, schließlich brauchte er erst einmal Geld, ehe er einkaufen gehen konnte. Es dauerte nicht lange, da waren sie an einem schneeweißen Gebäude angekommen, welches hoch über die kleinen Läden hinausragte. Neugierig sah Harry sich um und entdeckte eine Kreatur, die er noch nie zuvor gesehen hatte. Er wollte gerade fragen, als Hagrid es ihm auch schon erklärte.
„Tja, das ist ein Kobold, Harry."
Die Beiden betraten die Zaubererbank und Harry sah sich weiter interessiert um, als Hagrid mit ihm zu einem Schalter ging.
„Moin. Wir sind hier um ein wenig Geld aus Mr. Potters Safe zu entnehmen."
„Sie haben einen Schlüssel, Sir?" fragte der Kobold und sofort fing Hagrid an zu kramen. Kurze zeit später hielt er den Schlüssel mit einem triumphierenden Ausdruck im Gesicht in der Hand.
„Da ist er ja. Außerdem habe ich einen Brief von Professor Dumbledore. Es geht um Du-weißt-schon-was aus Verließ siebenhundertundneunzehn."
Der Kobold besah sich den Schlüssel und las sich den Brief genauestens durch, ehe er ihn Hagrid zurückgab.
„Sehr gut. Ich werde veranlassen, dass man sie zu den beiden Verließen führt."
Harry sah Hagrid fragend an. Er wollte zu gerne wissen, was sich in diesem Verließ befand. Doch Hagrid machte ihm unmissverständlich klar, dass er darüber nicht sprechen durfte. Er schien selbst nicht genau zu wissen, was es war. Allerdings schien es wichtig zu sein und für Albus Dumbledore von großer Bedeutung.

Es dauerte nicht lange, als auch schon ein weiterer Kobold auf sie zu kam und sich mit ihnen auf den Weg zu den Verließen machte. Die Fahrt war recht turbulent und Hagrid schien das alles andere als zu genießen. Er war noch ziemlich blass, als sie Gringotts wieder verließen. Hagrid hatte nun ein kleines Packet in seiner Tasche und Harry einiges an Geld. Er war immer noch sprachlos, wenn er an die ganzen Galleonen dachte, die sich in seinem Verließ befanden.
Hagrid hatte beschlossen, dass es das Beste wäre, wenn Harry als erstes seine Schuluniform besorgen würde, während er sich etwas zur Beruhigung seines Magens besorgte. Und so stand Harry nun vollkommen allein in dem Laden. Sofort kam Madam Malkins auf ihn zu und lächelte ihn an.
„Hogwarts, mein Lieber?"
Harry nickte lediglich und schon führte sie ihn zu einem Stuhl und zog ihm einen Umhang über, welchen sie mit Nadeln auf die richtige Länge absteckte. Es dauerte nicht lange, da war sie mit ihrer Arbeit auch schon fertig und Hagrid wartete bereits vor der Tür. Danach machten sie sich auf die weiteren Dinge zu besorgen, die Harry für seine Schullaufbahn in Hogwarts benötigen würde.
Zu guter Letzt brauchten sie nur noch einen Zauberstab für Harry. Hagrid hatte schon beschlossen, dass er ihm ein Tier schenken würde und ließ sich auch nicht davon abbringen, als Harry ihm immer wieder versicherte, dass er ihm nichts zum Geburtstag schenken müsse. Und so kam es, dass Harry alleine Ollivander – Gute Zauberstäbe seit 382 v. Chr. betrat. Sofort kam Mr. Ollivander auf ihn zu.
„Guten Tag. Ich habe mir gedacht, dass sie bald vorbeikommen würden Mr. Potter." Sprach dieser ihn mit sanfter Stimme an.
Harry wusste gar nicht, was er darauf antworten sollte und so nickte er bloß. Mr. Ollivander hielt sich auch nicht weiter damit auf, sondern begann sofort nach Zauberstäben zu suchen. Doch egal wie viele er auch probierte, keiner schien zu passen. Mr. Ollivander betrachtete ihn einen Moment lang nachdenklich, ehe er ihm einen weiteren Stab gab und dieser passte zu ihm.
„Seltsam…" murmelte Mr. Ollivander vor sich hin.
„Was ist seltsam?" Harry sah den alten Mann fragend an. Er verstand nicht, dieser meinte.
„Ich erinnere mich an jeden Zauberstab, den ich je verkauft habe, Mr. Potter. An jeden einzelnen. Es trifft sich nun, dass der Phönix, dessen Schwanzfeder in Ihrem Zauberstab steckt, noch eine andere Feder besaß – nur eine noch. Es ist schon seltsam, dass Sie für diesen Zauberstab bestimmt sind, während sein Bruder – nun ja, sein Bruder Ihnen diese Narbe beigebracht hat."
Harry sah ihn leicht geschockt an und seufzte. Dann bezahlte er den Zauberstab und lächelte den alten Mann noch einmal leicht an, ehe er den Laden verließ. Draußen wartete bereits Hagrid auf ihn, in seiner Hand ein Eulenkäfig mit einer hübschen Schneeeule.
„Herzlichen Glückwunsch, Harry." Strahlte Hagrid den Jungen an und drückte ihm den Käfig in den Hand. Auch Harry konnte nicht anders, als den Halbriesen anstrahlen und einen glücklichen Blick auf die Eule zu werfen.
„Danke!"
Am Liebsten wäre Harry ihm um den Hals gefallen, was sich allerdings aufgrund der Taschen, die er trug unmöglich gestaltete.

Hagrid und Harry hielten sich noch den Rest des Tages in der Winkelgasse auf, ehe dieser den Jungen zum Zug brachte, welcher ihn nach Hause bringen sollte. Kurz verabschiedeten sie sich, bevor Harry zurück zu den Dursleys fuhr um noch einen weiteren Monat bei ihnen zu verbringen. Dann sollte er endlich die Welt kennen lernen, in der seine Eltern gelebt hatten.
Die Zauberwelt.


Ende Kapitel 1
Coming soon Kapitel 2 – Auf nach Hogwarts (?)