Titel: Lux Veritatis – Das Licht der Wahrheit
Teil: 2/ca. 12 (Buch I)
Autor: Ayu und Ihu
Email:webmaster(at)a-story-about-love.de
Disclaimer: Außer Jibril ist nix uns. Harry Potter gehört J.K. Rowling und leider wird er auch nie uns gehören snif
Rating: PG-13 (keine Ahnung hab)
Pairing? x ?
Genre: Shônen-ai, Dark (? Ist noch nicht so ganz klar…), AU
Warnungen: Shônen-ai
Archiv: Animexx.de
Kommentar: Dies ist eine Alternativ Fanfic, die aus der Frage entstanden ist: „Was wäre wenn Harry Potter nach Slytherin gekommen wäre?" So und dies ist dabei heraus gekommen. Aufgrund dieser Tatsache gehen wir natürlich nicht wirklich nach den Büchern und das 5. Buch existiert bei uns nicht.
Wir wünsche trotzdem allen viel Spaß und würden uns über Kommentare freuen
Das Kapitel ist noch nicht Beta gelesen
Kapitel 2 – Let's go Hogwarts! (Der Weg nach Hogwarts)
Harry konnte es nicht leugnen, dass er nervös war. Heute war der Morgen des ersten Septembers und das hieß, dass er heute das erste Mal zu seiner neuen Schule fahren würde. Sein Onkel war alles andere als begeistert gewesen, als er ihn gefragt hatte, ob er ihn zum Bahnhof fahren könnte, allerdings hatte Vernon seit dem Vorfall mit Dudley sowieso ständig schlechte Laune. Sie hatten Dudley den Ringelschwanz entfernen lassen, da er so kaum zu seiner neuen Schule hätten schicken können und natürlich machten sie ihn dafür verantwortlich, aber damit hatte Harry insgeheim eh gerechnet.
Nun stand der schwarzhaarige Junge in der Küche und bereitete wie jeden Morgen das Frühstück für seine Verwandten her. Vernon saß bereits schlecht gelaunt am Tisch und hatte sein Gesicht hinter der Tageszeitung verborgen, während Petunia sich um ihren 'Dudy-spatz' kümmerte und ihm ständig versicherte, wie stolz sie auf ihn war und wie gut er doch aussah. Harry hatte sich wissentlich herausgehalten. Er stellte das Essen auf den Tisch und setze sich schnell ebenfalls hin. Schnell schnappte er sich eine Scheibe Toast, ehe irgendjemand beschloss, dass er noch etwas anderes zu erledigen hatte, ehe er fahren konnte.
Auch wenn der schwarzhaarige Junge sich in gar nicht sicher war, was ihn an der Schule erwarten würde, so glaubte er dennoch fest daran, dass es überall nur besser sein konnte als bei den Dursleys. Von daher konnte er es kaum erwarten möglichst schnell nach von dort weg zu kommen.
Es dauerte nicht lange, da saß er auch schon in freudiger Erwartung im Auto seines Onkels, welcher sich mit ihm auf den Weg nach Kings Cross machte. Kaum war Harry aus dem Wagen seines Onkels gestiegen und hatte seine Sachen an sich genommen, fuhr dieser auch schon wieder los, aber es war nicht so, als wenn er etwas anderes erwartet hätte.
Nervös warf Harry einen Blick auf seine Karte um herauszufinden zu welchem Gleis er musste. Was er las, ließ ihn erst einmal in seiner Bewegung verharren.
/Gleis 9¾? Was soll das denn? Es gibt kein Gleis 9¾… Nur 9 und 10 und ich bin mir sicher, dass dazwischen kein Gleis mehr lag…/
Verwirrt schob der Junge den Gepäckwagen, auf dem sich sein großer Koffer und der Käfig mit seiner Eule befand, vor sich her. Nachdem er an Gleis 9 und 10 angekommen war, ging er erst einmal den Bahnsteig hinunter, sich immer suchend umsehen. Doch so sehr er auch suchte, er konnte einfach keinen Anhaltspunkt für ein Gleis 9¾ finden. Nach einiger Zeit des erfolglosen Suchens hatte er sich schließlich an einen Schaffner gewendet, doch dieser hatte ihn nur seltsam angesehen und das Ganze als Scherz abgetan.
Langsam aber sicher begann Harry sich zu verzweifeln. Er hatte keine Ahnung, wie er zu seinem Zug kommen sollte und langsam wurden ihm die kurzen, musternden Blicke der vorbeigehenden Personen unangenehm. Außerdem hatte Harry keine Ahnung, was er machen sollte, wenn er seinen Zug verpassen würde. Er wollte auf keinen Fall zurück zu den Dursleys, aber er würde kaum eine andere Möglichkeit haben.
Unruhig sah er sich um, bis ihm jemand auf die Schulter tippte. Erschrocken drehte er sich um und blickte auf einen blonden Jungen, welcher direkt vor ihm stand.
„Hallo." Sagte dieser nur mit gelangweilter Stimme, und musterte ihn eingehend. Nachdem sein Blick kurz auf Harrys Koffer und dem Eulenkäfig geruht hatte, wandte er seine Aufmerksamkeit wieder voll und ganz Harry zu.
„Auch Hogwarts?"
Harry nickte sichtlich erleichtert. Nun hatte er scheinbar endlich jemanden getroffen, der ihm sagen konnte wie er auf das Gleis kam.
„Ja… Sag mal… Weißt du, wie man zum Zug kommt?"
Der blonde Junge nickte und wollte wohl gerade zu einer Antwort ansetzen, als er etwas hinter ihm fixierte und stumm blieb.
Verwirrt drehte Harry sich um und sah direkt zu einem Ehepaar, dass sich scheinbar in ihre Richtung begab.
„Luci! Nun beeil dich doch endlich. Draco wartet schon auf uns!" rief die Frau hektisch, als sie ihren Mann hinter sich her zog, dieser schien alles andere als Begeistert zu sein.
„Luci ist ein schwuler Mädchenname! Wie oft soll ich dir noch sagen, dass du mich nicht so nennen sollt..."
Der Junge hinter Harry seufzte gottergeben und rollte genervt mit den Augen.
Doch Harry konnte sich ein schmunzeln nicht verkneifen.
„Meine Güte, Eltern so was von…", der andere Junge suchte nach dem richtigen Wort, „… gestört!"
Harry drehte sich zu ihm um, immer noch ein Lächeln auf den Lippen.
Doch ehe er etwas erwidern konnte, geschweige denn sich vorzustellen, spürte er etwas metallenes auf seiner Schulter. Es war das Kopfstück eines filigran gearbeiteten Stocks – und wie es aussah stellte es eine Schlange dar.
Der Mann blickte auf Harry hinab und seine grauen Augen schienen ihn zu durchdringen. Es kam ihm fast so vor, als würde der Mann ihn kennen.
„Draco?" fragte die volltönende Stimme von Lucius Malfoy, „Bist bist du bereit?"
Der blonde Draco nickte und ließ sich widerwillig von seiner Mutter küssen.
„Boah, Mum!" nörgelte er, „Du bist so peinlich!"
Doch statt darauf einzugehen, drückte sie ihrem Sohn noch schmatzenden Kuss auf die Stirn.
Draco umfasste mit beiden Händen den Gepäckwagen, den er vor sich her schob und rannte los, direkt auf die Absperrung zwischen Gleis 9 und 10 – und verschwand.
Er glitt sauber durch die Wand hindurch und war einfach verschwunden.
Harry stand der Mund offen und er starrte noch einen Moment auf die Stelle, an der Draco so eben verschwunden war.
„Und nun du", meinte die Frau, doch Lucius schnaubte.
„Narcissa!"
"Was, denn, Luci?"
Ein Hauch von Feindseligkeit knisterte in der Luft und die Augen von Lucius Malfoy schauten noch einmal wissend auf ihn hinab.
„Du bist Harry Potter, nicht wahr?"
Warum, zum Teufel, kannte hier jeder seinen Namen?
Schon in der Winkelgasse hatten alle immer so komisch geflüstert, als er an ihnen vorbei ging und die Blicke hatten sich in seinen Rücken gebohrten. Doch er versuchte nicht mehr darauf zu achten und nickte nur als Antwort.
„Interessant", ein Lächeln umspielte Lucius' Mundwinkel, „Ich werde deine Karriere genau beobachten, junger Freund! Vielleicht sehen wir uns ja in Hogwarts!"
Harry wusste nicht so recht, was er von diesem Statement halten sollte, als versuchte auch er zu Lächeln und wandte sich wieder seinem Gepäck zu.
Wenn er das jetzt richtig verstanden hatte, musste er nur auf die Wand zulaufen.
Er tat den ersten Schritt und gewann schnell an Geschwindigkeit.
Doch in dem Moment, als er glaubte, mit der harten Mauer zusammenzukrachen, schien diese zu verschwinden und gab den Blick auf einen karmesinroten Zug frei, dessen Lokomotive mit den Worten „Hogwarts-Express" betitelt war.
Voller Staunen blieb Harry wieder stehen und ließ seinen Blick über die Schüler und Eltern wandern, die eilig auf dem Gleis umherschwirrten.
/Wow, ist das cool, dachte Harry/Das wird ein aufregendes Jahr/
Ja, er war sich sicher, dass nun alles anders werden würde.
„Da bist du ja endlich!" hörte er Draco rufen, der einige Schritte weiter stand. Er hatte wohl auf Harry gewartet: „Nun komm schon, sonst fährt der Zug noch ohne uns los!"
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„Also", sagte Draco mit belegter Stimme, als sie gemeinsam ihre Koffer den Gang des Wagons entlang schleppten und sie zu einer offenen Tür gingen, „Blaise hat hier für uns Plätze frei gehalten!"
Draco ging als erster hinein, doch Harry folgte ihm dicht auf den Fuß.
Im Abteil saßen sich ein dunkelhaarige Junge und ein braunhaariges Mädchen gegenüber, die wohl gerade Karten gespielt hatten und nun aufblicken.
„Hi Blaise! Hi Pansy!"
Der Junge stand auf und ging den beiden zu Hand. Ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus.
„Draco, endlich! Dachte schon du kreuzt gar nicht mehr auf!" er warf Harry einen prüfenden Blick zu, „Und das ist deine Begleitung, oder wie?"
Draco ließ sie lachend neben Pansy in den Sitz fallen.
„Ja, genau!"
Auch Pansy sah Harry nun aufmerksam an und zog ihre Augenbrauen interessiert nach oben.
„Tja, wahrscheinlich hat Draco uns schon vorgestellt, aber trotzdem", er hielt Harry eine Hand hin, „Ich bin Blaise Zabini. Und das da drüben ist unsere Freundin Pansy Parkinson!"
Harry ergriff seine Hand und schüttelte während der dem Mädchen freundlich zulächelte.
Die Wärme, mit der sie ihn begrüßten war sehr angenehm. Er hatte sich noch nie so willkommen gefühlt. Ganz besonders nicht bei Gleichaltrigen.
„Nein, das hat er nicht, aber egal…", er drückte Blaise Hand, „Ich bin Harry Potter."
„..Potter?" fragte Pansy und zog eine Augenbraue hoch. Aber auch Draco und Blaise sahen ihn an.
„Oh…", machte der junge Malfoy, so als wäre ihm gar nicht bewusst gewesen, wen er da aufgegabelt hatte.
„Was ‚Oh'?" fragte Harry irritiert.
„Nun ja…", begann Draco und Blaise bat Harry mit einer Geste sich zu ihnen zu setzen bevor seine Koffer auf die Gepäckablage hob, „Du bist halt Harry Potter!"
„Dein Vater kannte mich auch", meinte Harry eifrig, „Warum, zum Geier, kennt ihr mich?"
Pansy hob eine Hand.
„Ähem… weil dich jeder kennt!"
Harry war nun hochgradig verwirrt: „Bitte?"
Die drei Freunde warfen sich vielsagende Blicke zu, dann wandte sich Draco wieder an Harry.
„Na, deine Geschichte wird jedem Zaubererkind als Gute-Nacht-Geschichte erzählt! Die Geschichte, wie du den dunklen Lord als kleines Baby besiegt hast."
Harry runzelte die Stirn. Die Narbe prickelte auf eine unangenehme Art und Weise und Bilder schossen ihm durch den Kopf. Gedanken, die wohl aus seiner frühsten Kindheit stammen mussten.
„Wirklich? Ich meine, hab ich das? Was sagt man denn so über mich?"
Dracos Augen spiegelten etwas zwischen Verwirrung und Misstrauen wider.
„Ich bin bei Muggeln aufgewachsen!" fuhr Harry hastig fort und lächelte verschmitzt, „Die haben keine Ahnung von Zauberei und wollen auch nichts davon wissen!"
Damit lösten sich die angespannten Mienen der drei anderen und Draco lehnte sich entspannt zurück.
„Na dann! Also, das ganz war so…"
Und sie erzähltem seine Geschichte, so wie sie ihnen beigebracht worden war. Und Harry nahm jedes Detail der Vergangenheit in sich auf: Über seine Eltern, über den Krieg zwischen Gut und Böse und über die Nacht, in der er – der Junge, der lebte – den mächtigsten aller Zauberer – Lord Voldemort - vernichtet hatte.
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Während der langen, mühseligen Zugfahrt durch Wind und Wetter, kamen die vier noch dazu, Süßigkeiten zu kaufen und weiter Karten zu spielen. Allerdings mussten sie Harry erst einmal die Regeln von „Snap explodes" beibringen, bevor er sich aktiv beteiligen konnte.
Doch nachdem sie erfahren hatten, bei welcher Sorte Muggel er aufgewachsen war, hatten Draco, Blaise und Pansy es sich wohl zur Aufgabe gemacht, ihn in die große, weite und wundervolle Welt der Zauberei einzuführen.
Doch es dauerte nicht lang, bis ihnen in dieser geselligen Runde die Schokofrösche ausgingen.
„Bis die alte Hexe wieder hier vorbeikommt, könnte noch eine Ewigkeit vergehen", warf Blaise ein und seufzte betrübt.
„Ich geh sie suchen!" meinte Harry und sprang auf, „Dann kann ich mir mal den Rest des Zuges ansehen!"
Und damit war er auch schon aus dem Abteil verschwunden, ehe die anderen Protest einlegen konnten.
Selbst in den Korridoren herrschte geschäftiges Treiben, während sie Schüler gegenseitig in den unterschiedlichen Abteilen besuchten. Er ließ sich einfach durch die Menge treiben und lächelte vergnügt. Die Tatsache, der er ein Zauberer war, war wirklich das Beste, was ihm bisher passiert war. Dann und wann starrten ihm einige Schüler hinterher, doch nun, da er wusste, wieso, konnte er sich damit abfinden.
Und das Mitschüler hinter seinem Rücken über ihn sprachen war er ja schon von seiner alten Schule und von Dudley gewohnt.
Es dauerte jedoch eine Weile, bis Harry die alte Hexe am Ende des Zuges fand, wo sie gerade von zwei jungen und einem Mädchen umringt wurde.
„Neville hier sucht seine Kröte!" verkündete ein Mädchen mit wildem Lockenhaar und hoher Stimme, „Hast du sie gesehen?"
„Nein, bestimmt nicht!" erwiderte der angesprochene Junge mit roten Haaren und einem ominösen Flecken auf seiner Nase. Der zweite Junge, der kleiner und ein wenig untersetzt war, seufzte betrübt. Das musste wohl Neville sein.
„Du hast da übrigens Dreck an der Nase", meinte das Mädchen zu dem Rotschopf, bevor sie auf ihren linken Nasenflügel deutete, „Und zwar genau da!"
Dann wandte sie sich herum und ging an Harry vorbei ohne ihn eines Blickes zu würdigen.
Er tat es ihr gleich und ging weiter in Richtung der alten Hexe, einige Galleonen in der Hand, um sich wieder mit Schokofröschen einzudecken.
Der Rotschopf wollte gerade eben in sein Abteil zurückkehren, als er sah, wie Harry bestellte. Seine Blicke wanderte über Harrys Gesicht und er hielt den Atem an.
„Is' ja krass!" meinte er, „Du bist Harry Potter!"
Harry sah ihn unverwandt an.
„Ja, das bin ich! Und wer bist du?"
„Ich bin Ron Weasley! Mann, ich hätte auch gern das Geld, um mir diese Leckereien leisten zu können!"
Ron lehnte sich gegen die Tür des Abteils und beobachtete, wie Harry sich die Frösche in die Tasche steckte.
„Wo bist du denn hergekommen? Hab dich am Bahnhof gar nicht gesehen!"
„Ich sitze auch nicht in diesem Wagon, sondern weiter Richtung Lokomotive bei Draco Malfoy, Blaise Zabini und Pansy Parkinson!"
Ron rümpfte angewidert die Nase.
„Malfoy? Na, da bist du gleich beim Richtigen gelandet!"
Harry sah ihn an und sah die Abscheu im Gesicht des Anderes. Was hatte er denn? Harry hatte Draco sofort gemocht. Was gab es an ihm nicht zu mögen?
„Redest du etwa wieder schlecht über deine Mitschüler, Ronald?" fragte eine andere Jungestimme und Harry entdeckte zwei weitere Rotschöpfe, die einander so ähnlich waren, dass man sie verwechseln könnte.
„Das sind Fred und George, meine älteren Zwillingsbrüder!" warf Ron ein und spießte die beiden mit einem zornigen Blick auf.
„Ja, das sind wird", meinte Fred. Oder war es George?
„Seine herzallerliebsten Brüder!"
„Schön dich kennen zu lernen, Harry!"
Sie schüttelten ihm beide kräftig die Hand, bevor einer der beiden Ron eine Hand auf den Kopf legte.
„Sei nett zu allen, Ronileinchen!"
Mit einem Lachen machten sie sich auf und gingen an Harry vorbei.
„Nenn mich nicht Ronileinchen, Fred, das ist abartig!"
Doch die Zwillinge lachten nur noch lauter.
Grimmig murrte Ron vor sich hin und Harry viel kein Grund ein, der ein Gespräch rechtfertig würde. Er mochte die Art wie er über Draco geredet hatte nicht.
„Also… äh…", begann er, bevor er eine Hand in die Tasche wandern ließ, „Ich muss dann wieder. Man sieht sich ja in Hogwarts. Und hier…" er warf Ron einen der Frösche zu, „Der ist für dich!"
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„Ich hoffe, ich komme nach Slytherin", meinte Draco, als sie am Fuße einer riesigen Treppe darauf warteten, endlich eingelassen und in Hogwarts aufgenommen zu werden, „Mein Vater wäre bestimmt unglaublich stolz. Meine Familie war schon seit Jahrhunderten in Slytherin!"
In Dracos Augen trat für einen kurzen Moment ein schimmernder Glanz. Doch er schüttelte kurz den Kopf und es war wieder verschwunden.
„Und was ist mit euch?"
Auf dem Weg über den See, als Harry in der Dunkelheit endlich die Festung Hogwarts erblickt hatte, hatten ihm die Drei alles über die Häuser der Schule erzählt, und wofür sie bekannt waren. Er war noch zu überwältigt gewesen, zumal er sich gefreut hatte hagrid wieder zu sehen.
„Ich will auch nach Slytherin, klarer Fall!" meinte Blaise und Pansy nickte zustimmend.
„Ich müsste mich fragen, ob der Sprechende Hut einen Schaden hat, wenn er uns wo anders hin stecken würde!"
Draco lehnte sich ein wenig zur Seite und starrte Harry an.
„Und du?"
„Äh… keine Ahnung. Ich glaub, der Hut wird schon wissen, was er tut, oder?"
Oben, wo sich aufgeregte Gryffindor-Anwärter zusammendrängten erschien wieder die Frau, die sich als Professor McGonagall vorgestellt hatte.
„Folgen Sie mir bitte, junge Damen und Herren, wir sind nun bereit, sie zu empfangen!"
Harrys Herz schlug plötzlich schneller und sein Blut rauschte ihm in den Ohren. Aufregung pulsierte mit einem Male durch jede Faser seines Körpers.
„Auf geht's!" meinte Draco.
Sie durchschritten die Tore der Großen Halle. Die Schüler der oberen Klassen saßen an ihren Tischen und blickten erwartungsvoll zu ihnen hinüber. Zwischen ihnen konnte Harry Fred und George ausmachen, die ihm mit einem Daumen-Hoch viel Glück wünschten.
Professor McGonagall wies sie an, sich vor dem Lehrerpodium in einer Reihe aufzustellen und sie brachte den riesigen Sprechenden Hut hervor, der auf einem Hocker ruhte und die neuen Schüler kritisch zu betrachten schien.
Sie begann sie nach alphabetischer Reihenfolge aufzurufen und Blaise seufzte mit einem gemurmelten „War ja klar!"
Draco warf Harry einen Blick zu und grinste, je näher sie dem Buchstaben M kamen.
„Malfoy, Draco!"
Er strich sich das blonde Haar zurück und trat auf das Podium, um sich auf den Stuhl zu setzen. Doch der Hut berührte nicht mal seinen Haaransatz, als er bereits „SLYTHERIN!" rief.
Ein überlegenes Grinsen breitete sich auf Dracos Gesicht aus und er strahlte seine Freunde an, als er sich wieder zu ihnen gesellte.
„Ich hoffe, du bist bald auch einer von uns!" flüsterte er Harry zu.
Auch Pansy wurde zu einer Slytherin gemacht und Harry Herz schlug noch schneller und fester gegen seine Brust, als er je für möglich gehalten hätte, als endlich sein Name aufgerufen wurde.
„Potter, Harry!"
Der Saal wurde still und er konnte seine Schritte hören, die vom Podium widerhallten. Der weißbärtige Mann mit langem, wallenden Haar und einer Halbmondbrille, den Pansy ihm auf der Zugfahrt beschrieben hatte, betrachtete ihn voller Spannung und auch der dunkelhaarige Lehrer, der rechts neben ihm saß. Harry bezweifelte nicht, dass dies Albus Dumbledore war.
Er setzte sich und Professor McGonagall lächelte ihm aufmunternd zu, ehe sie ihm den Hut aufsetzte.
/Hm…/ murmelte Hut in seinem Kopf/Harry Potter… wie schön… lass mich in deinen Kopf sehen… Du hast große Stärke und du suchst wahre Freundschaft. Das sind edle Ideale. In dir ruht die Kraft von altem und mächtigem Zaubererblut… seltsam…/
Der Hut wurde still, dachte nach und Harry hielt einfach nur den Atem an. Vor seinem geistigen Auge versuchte er sich Draco und die anderen auszumalen.
/Ja, jetzt hab ich's/
Und der Hut rief:
"SLYTHERIN!"
Coming soon: Kapitel 3 – Dungeon Keepers
