Kapitel 4 Vergangenheit
Jill stand nachdenklich am Fenster. Sie dachte an die Vergangenheit. Daran wie es war als sie klein war.
Flashback:
Jill und James standen vor der Wohnzimmertür und lauschten wieder einmal, wie ihre Eltern sich heftig stritten. James schaute Jill an. „Es wird alles besser glaub mir.", sagte er und versuchte seine kleine Schwester zu beruhigen. Jill schaute ihn nur mit ihrem traurigen Blick an. James hasste es. Es gab kaum ein tag an dem seine Eltern nicht stritten. Die beiden vergaßen sogar, dass sie drei Kinder hatten und zwei davon schon so alt waren zu peilen was ab ging. Er war zumindest so alt. Jill war erst 5 aber nicht blöd. Er selbst war schon 12. „Komm, Jilly lass uns nach Jada sehen.", schlug James vor. Jill nickte. „Sunny, Jamie, ihr Name ist Sunny.", murmelte Jill. „Na, dann ebend Sunny, meinet wegen.", sagte James und beide gingen die Treppe hoch ins Schlafzimmer um nach der ein jährigen zu sehen. Sie lag in ihrem Bett und schlief ganz fest. James dachte über den Streit seiner Eltern nach. Der Grund war, dass seine Mutter eine Stelle als Chefärztin in Sydney angeboten wurde, sein Vater aber nicht nach Australien auswandern wollte. Er war alt genug um zu entscheiden wohin aber über Jill und Jada-Sunny lies sich streiten. Er war sich sicher, dass es zu einer Scheidung kam, denn seine Mum würde sich diesen Job nicht entgehen lassen und eins wusste er auch noch, dass er nicht alleine bei seinem Vater blieb.
2 Monate später
James schaute aus dem Flugzeugfenster. „Es wird nicht mehr lange dauern.", sagte seine Mutter. Er nickte nur. „Was ist los, Jamie, du bist seit dem Flug so ruhig.", wollte seine Mutter wissen. Ich mache mir Gedanken um Jill. Sie ist bei Dad und wir hier in Australien.", gab James zurück, jedoch ohne seiner Mutter auch nur einen Moment anzugucken. „Jamie, es ist nicht zu ändern. Sie wird und doch so oft besuchen, wie es geht.", sagte Laure. James schwieg jedoch wieder. Laure seufzte und widmete sich Jada.
7 Jahre später
Jill saß in ihrem Zimmer. Es klopfte. „Ja.", sagte sie. Ihr Vater trat ein. „Ich fahr jetzt.", sagte er. Jill nickte und unterbrach den Blickkontakt. „Oh! Jetzt spiel nicht wieder die beleidigte, Jill. Das Thema hatten wir oft genug. Ich muss nun mal Fliegen. Es ist mein Job.", sagte Dick patzig. „Dann geh doch! Verdammt! Von mir aus brauchst du gar nicht wieder kommen! Ob du nun da bist oder am Arsch der Welt. Es ist eh das gleiche!", sagte Jill mit erhobener und total patziger Stimme. Dick seufzte. „Nun, von mir aus. 6 Wochen sind eine lange Zeit. Alleine wirst du garantiert nicht klar kommen aber bitte.", sagte Dick. „Ich bin 13 und nicht 5. Ich komm schon klar, denn so viel tust du für mich ja auch nicht. Du gehst morgens früh und kommst abends spät, siehst mich nie! Also woher willst du wissen, ob ich alleine klar komme oder nicht.", rief Jill. Dick verdrehte die Augen. „Kein Wunder, dass deine Frau dich verlassen hat.", murmelte Jill.
Dick schaute sie finster an. „Du bist echt krank Jill! Alles muss nach deiner Nase tanzen. Du verdienst es echt nicht, dass man für dich da ist und dir was gutes tut!", rief Dick. Er drehte sich mürrisch um und ging. „Das hast du ja auch nie!", brüllte sie ihm hinter her. Jill stand von der Couch auf und ging ins Musikzimmer um Schlagzeug zu spielen. Das half ihr immer sich zu entspannen. Doch dieses mal half es nicht.
Sie legte die Drummsticks bei Seite.
Mein eigener Vater hasst mich so sehr, dass er mir am liebsten so lange, wie es geht aus dem Weg geht. Er merkt durch seine ganze Arbeit gar nicht wie sehr er mich eigentlich vernachlässigt. Na ja gut ich kam bis jetzt auch alleine klar!
Dann rieb Jill sich die Augen, die sich langsam mit Tränen füllten.
Sie konnte sie aber nicht unterdrücken. Dann ließ sie ihnen einfach freien Lauf.
Jill saß im Schulbus und war auf dem Heimweg. An ihrer Haltestelle stieg sie aus und ging ein paar Meter, bis sie in ihre Straße einbog. Jill seufzte. Sie hasste es jeden tag nach hause zu kommen. Seit ihre Mutter weg war, war ihr Leben nicht mehr das, was es war. Sie hatte in der besten Gegend Chicagos gelebt, und nun? Nun musste sie sich mit einer Wohnung zufrieden geben, die nicht mal ein Viertel so groß war, wie ihr Haus, das sie einmal besessen hatten. Ihr Vater konnte es sich nicht mehr leisten, immer hin war ihre Mutter die Ärztin und ihr Vater nur ein Angestellter in einer Bank. Zu dem kam auch noch, das er nicht gerade für sie da war und die zwei die besten Freunde waren. Bei ihrer Mutter in Australien war sie in diesen 7 Jahren auch nur 3 Ma und das war schon ewig her. Drei Mal zu viel, wie Jill feststellte, denn ihr war alles so fremd dort, als würde sie gar nicht dort hin gehören.
Jill schloss die Haustür auf und trat ein. „Ja ich werde mich sofort drum kümmern. Ich werde den nächst möglichen Flug nehmen.", hörte sie ihren Vater. Jill verdrehte die Augen und schloss die Tür leise. Sie ging zur Treppe und stieg die ersten Stufen hoch. „Dir auch hallo.", erklang Dicks Stimme hinter ihr. „Hallo.", gab Jill beim weiter gehen zurück. „Ich muss mit dir reden Jill.", sagte Jill. Jill blieb stehen. Normalerweise tat sie das nicht aber Dicks Stimme verriet ihr, dass irgendwas nicht stimmte. Sie drehte sich um und schaute ihn fragend an.
„Laure und James hatten vergangene Nacht einen schweren Autounfall...", sagte Dick soweit. Jill verstand schon er brauchte gar nicht weiter reden, sein Blick verriet alles.
Jill drehte sich wieder um und ging weiter. „Ich flieg noch heute Abend um Jada zu holen und um mich um die Beerdigung zu kümmern...Dick hielt inne als er einsah, dass Jill ihm sowieso nicht mehr zu hörte.
Jill saß in ihrem Zimmer. Sie hörte, wie die Tür aufgeschlossen wurde. Der Tod ihrer Mutter und ihres Bruders war inzwischen eine Woche her. Die Beerdigung war vor 2 Tagen. Jill war aber nicht mit Dick geflogen, den Anblick wollte sie sich ersparen.
„Jill! Wir sind zurück!", rief Dick. „Oh Freude.", murmelte Jill. Dann wurde ihre Zimmertür auch schon aufgerissen. „Mann klopft!", rief Jill. „Normale Menschen antworten ja auch, wenn sie gerufen werden.", gab Dick zurück. „Du hast nicht gerufen, du hast dich nur bemerkbar gemacht.", sagte Jill. „Nun, ist ja auch egal.", murmelte Dick. „Willst du Jada nicht begrüßen?", fragte Dick. Jill runzelte die Stirn, dann erhob sie sich von ihrem Bett. Sie trat ins kleine Wohnzimmer und erblickte das kleine Mädchen, das auf der Couch saß. Jill kannte ihre Schwester gar nicht mal. Sie wusste so gut, wie gar nichts über sie. Sie wusste eigentlich nur das sie 5 Jahre älter war und die Kleine inzwischen 8 sein musste. Jill ging zu ihr. Die Kleine schaute auf, als Jill vor ihr stehen blieb. Jill war sprachlos, als sie den traurigen Gesichtsausdruck der Kleinen sah. „Hey, ich bin Jill. Du erinnerst dich sicher nicht mehr an mich. Es ist ziemlich lange her.", machte Jill den ersten Schritt. Die Kleine schaute Jill nur an. Sie gab gar nichts zurück nicht mal eine kleine Bewegung. „Sie spricht mit niemandem.", sagte Dick. Jill schaute zu ihm. „Mit dir vielleicht nicht.", murmelte Jill. „Deine blöden Kommentare kannst du dir im Moment sparen, Jill.", sagte Dick ernst.
„Jada, wieso gehst du nicht mit Jill mit. Sie zeigt dir euer Zimmer.", schlug Dick vor.
Jill schaute die Kleine an. Sie erhob sich langsam von der Couch. Jill ging voran, die Kleine folgte ihr. Jill zeigte ihr alles und dann setzte die Jada sich aufs Bett und beobachtete Jill. Jill zog ihre Jacke an und legte ihre Umhangtasche um. Dann ging sie zur Zimmertür. Sie schaute zu Jada, die einfach nur nachdenklich und trüb da saß.
Jill überlegte einen Moment.
Komm schon Valentine, sie ist deine Kleine Schwester und ihr geht's beschissen. Sei keine Dreckssau.
„Willst du mich vielleicht begleiten?", fragte Jill. Jada schaute sie nur an. „Na komm schon.", sagte Jill. Jada stand darauf auf und ging zu Jill. Jill half ihr im Flur in die Jacke. „Ich geh in die Stadt und nehme Sunny mit!", rief Jill. Jill öffnete die Apartmenttür und beide machten sich auf den Weg.
Jill nahm die Kleine an die Hand und beide gingen runter zur U-Bahnstation.
„Du hast noch kein Wort gesagt.", wurf Jill ein. Dann schaute sie Jada an. Doch die schwieg wie immer. Beide stiegen in die U-Bahn und setzten sich.
Nach der kurzen Fahrt waren sie dann in der City. „Also, willkommen in der Chicago City. Besser gesagt im Loop. Nach Midtown, Manhattan der zweitgrößte Geschäftsbezirk in den Vereinigten Staaten.", erzählte Jill.
Jill zog die Kleine weiter mit sich. „Wieso hast du mich mitgenommen.", erklang plötzlich Jadas Stimme. Jill blieb stehen. Jill lächelte. Wieso denn nicht? Ich will dich mit deinem neuen Zuhause bekannt machen.", gab Jill zurück. Die Kleine nickte.
„Und außerdem haben wir zwei wohl viel nach zu holen oder?", sagte Jill fragend. Jada nickte schließlich. „Aber ich bin erst 8 und du ein Teenager.", sagte Jada. Jill grinste. Einmal über das, was sie gesagt hatte und einmal über ihren ausgeprägten australischen Akzent. „Nun, das macht doch nichts.", sagte Jill.
Die Zeit verging, wie im Flug beide lernten sich gut kennen und verstanden sich auch super. Inzwischen waren schon Jahre vergangen Jill war 19 und Jada 14. Jill hatte sich entschieden zur Delta Force zu gehen. Dick wurde auf grund krummer Geschäfte festgenommen und Jada wusste noch nicht so recht was sie machen sollte. Jill hatte ihr vorgeschlagen auf ein Internat zu gehen , was sie letztendlich auch tat.
Flashback zuende
Jill seufzte und wandte sich vom Fenster ab. „Was stehst du denn hier so rum", erklang Leons Stimme. Jill schaute zu ihm. „Ich hab nur über was nach gedacht.", gab Jill zurück. Leon nickte. Er ließ sich auf die Couch fallen und nahm sich die Fernsehzeitung. Jill setzte sich ebenfalls. Leon schaute über den Rand zu ihr. Sie wirkte so traurig. „Stimmt was nicht?", fragte er. „Nein, alles bestens.", antwortete Jill. Dann lächelte sie. „Weißt du ich wollte dich schon immer mal was fragen.", setzte Leon an. „Schieß los.", sagte Jill. Leon legte die Fernsehzeitung wieder hin. „Hast du eigentlich keine Geschwister oder Familie?", fragte er. Jill schaute ihn nur verwundert an. Sie sagte nichts. „Ich hab ne Schwester sie geht auf ein Internat in Sydney. Meine Mutter ist bei einem Autounfall gestorben, als ich 13 war.", erzählte Jill. Leon nickte. „Mann, das hört sich echt dramatisch an.", sagte Leon. „Nun, es ist Vergangenheit. Es interessiert mich nicht mehr. Mein Vater ist für mich gestorben und meine Schwester ist halt in Australien.", antwortete Jill schließlich. „Mann. Hört sich echt hart an. Hast du denn keinen Kontakt zu ihr?", wollte er wissen. „Doch klar. Wir telefonieren regelmäßig und sie hat überlegt zu mir zu kommen, als sie das mit Umbrella gehört hat.", antwortete Jill. Leon nickte. „Wie alt ist sie?", fragte Leon. „17 wird diesen Monat aber noch 18.", antwortete Jill. „Interessant.", murmelte Leon.
