Isidra: Hab Dich auch lieb, sorry, dass das Chapter auf sich warten ließ!

SweetMoonLady: Danke sehr für das Kompliment- ‚traumhaft' hat wirklich noch niemand mein Geschreibsel genannt!

Moonshiny: Nicht weinen, es geht ja jetzt weiter!

Mirija: Danke sehr! verbeug

SevinaSnape: Ein Leckerbissen, ja, den bekommst Du sicher noch, denn wir wissen ja alle, dass ich sehr romantisch veranlagt bin!

Tineoida: Danke!

Kapitel 17

Ein verlockendes Angebot

Verstört hastete Alexa zurück ins Schloss, sich nicht einmal umsehend. Mit jedem Schritt, den sie tat, wurde sie sich mehr der Ungeheuerlichkeit bewusst, was sie vor ein paar Minuten getan hatte und was es bedeutete. Sie hatte Severus Snape ihre Freundschaft angetragen und er hatte sie nicht zurückgestoßen, zumindest nicht in dem Maße, in dem er alle sonstigen menschlichen Kontakte von sich wies. Es war reiner Wahnsinn -.

Schnee stob auf, als sie die letzten hastigen Schritte über den Burghof lief und dann in die Eingangshalle kam. Ein Blick über die Schulter verriet ihr, dass Snape ihr nicht folgte, nahm ihr jedoch ein wenig die Koordination, als vor ihr plötzlich eine Gestalt erschien.

Zwei knochige, aber sanfte Hände bremsten Alexas Lauf und sie sah in die amüsiert blitzenden Augen von Albus Dumbledore, der zur Feier des Tages in eine besonders prachtvolle lapislazulifarbene Robe gewandet war.

„Ah, Miss Hammond, ich hatte mich schon gefragt, wo Sie abgeblieben sind." Er ließ sie los und Alexa bemerkte in einem kurzen Moment der Verwunderung, dass sie die Berührung des Schulleiters nicht als unangenehm empfand, im Gegenteil. Dumbledores Nähe war gut und tröstlich und sie entspannte sich fast augenblicklich. „Wie fühlen Sie sich, meine Liebe?"

Alexa lächelte dankbar, denn echte Fürsorge sprach aus den Worten des Schulleiters.

„Mir geht es gut, Professor, ich danke Ihnen. Alle haben sich so lieb um mich gekümmert und Poppy verfolgt mich mit ihrer Fürsorge."

Dumbledore schmunzelte.

„Ja, so ist sie, immer eine Glucke. Aber sagen Sie mir doch, wie es mit den Prüfungsvorbereitungen aussieht. Ich hoffe doch sehr, dass Ihre Studien bei Professor Snape nicht zu anstrengend waren." So als habe er just das Stichwort vernommen, erschien jener Professor nun in der Halle, warf Alexa und Dumbledore einen unergründlichen Blick zu und verschwand in einer Wolke schwarzer Mäntel und tauendem Schnee in einem der Gänge. Alexa sah ihm nach und verspürte einen kleinen Stich. Da legte sich Dumbledores Hand auf ihre Schulter und er schob sie mit sanftem, aber bestimmtem Druck in die große Halle, die inzwischen leer war. Es ging auf die Mitternachtsstunde zu und die anderen Schüler waren schon auf dem Weg auf den Astronomieturm, um das traditionelle Feuerwerk zu beobachten. Dumbledore drängt Alexa an einen der leeren Tische und ließ mit einer Handbewegung etwas zu Essen vor ihr erscheinen, dann setzte er sich ihr gegenüber und pickte sich aus einem Salat die Cocktailtomaten heraus. Alexa knabberte an einem Maiskolben und wartete auf weitere Belehrungen des Direktor, die dann auch sofort folgten: „Wissen Sie, Miss Hammond, bei Ihren Noten könnten Sie nach dem Abschluss alles machen. Haben Sie schon Pläne? Ich habe läuten hören, dass Sie es ins Ministerium schaffen wollen?"

Alexa verschluckte sich fast, denn die einzige Person, der sie erzählt hatte, dass sie ins Ministerium wollte, war Kelly. Und dass Dumbledores Augen wissend funkelten, war auch nicht gerade hilfreich, ihre Bestürzung zu überwinden.

„Ich – ich weiß noch nicht", murmelte sie und hatte plötzlich keinen Hunger mehr. „Sie haben Recht, ich könnte so viel tun."

An diesen wunden Punkt hatte sie eine lange Zeit nicht denken wollen und nun lag er wieder vor ihr, aufgedeckt durch gütige Worte. Dumbledore räusperte sich.

„Nun, wenn Sie noch keine Orientierung haben, ich hätte da ein Angebot für Sie." Alexa blickte verdutzt auf und der Schulleiter nickte bekräftigend, als er fortfuhr: „Ich weiß, dass ihre familiäre Situation schwierig ist, doch weigert sich mein Lehrer für Zaubertränke, mir mehr zu erzählen, obwohl er es offenkundig weiß. Und Sie selbst, meine Liebe, sind auch kein offenes Buch. Daher, wenn sich Ihre Probleme nicht lösen lassen wollen, biete ich Ihnen an, Ihnen aus dem Wege zu gehen, bis eine Lösung gefunden ist."

„Professor, ich-."

Er winkte ab.

„Nein, nein, hören Sie mir zu. Jeder Schüler dieser Schule ist wichtig für mich und wenn ich einen sehe, dem es offenkundig nicht gut geht, dann tue ich alles, um ihm oder ihr zu helfen. Und da kam mir das Angebot von Professor Snape sehr Recht."

Alexa hatte sich bei Dumbledores Worten an einem Becher festgehalten und nun fiel er ihr fast aus der Hand. Wasser schwappte über die glänzend polierte Tischplatte.

„Was für ein Angebot?"

Verunsicherung klang in ihrer Stimme mit und sie ärgerte sich darüber. All die Monate, die hinter ihr lagen, schienen sie für jede Situation gefestigt zu haben, doch nun reichte die Erwähnung von Snapes Namen und sie verlor die Fassung. Dumbledore runzelte die Stirn.

„Haben Sie Probleme mit ihm? Ich dachte, Sie beide wären sich zumindest ein wenig zugetan." Er brach ab, seine Mundwinkel zuckten. Alexa wäre dem Schulleiter am liebsten an den Hals gegangen für diese zweideutige Aussage. Doch der alte Zauberer korrigierte sich bereits: „Ich meine, dass Sie problemlos miteinander arbeiten könnten."

„Es gab wenige Probleme bei unserer Zusammenarbeit – oder besser gesagt seiner Lehrtätigkeit." Alexa sackte ein Stück ins sich zusammen, als sie sich entspannte. „Es ließ sich aushalten, auch wenn er nicht einfach war."

„Sehen Sie, Miss Hammond, und diesen Eindruck hatte ich, ebenso wie Severus. Er bat mich, Ihnen am Ende des Schuljahres das Angebot zu unterbreiten, für ihn zu arbeiten. Als Assistentin. Damit wären Sie nicht mehr Ziel seiner ‚Lehrtätigkeit', wie Sie es so schön formulierten. – Ich dachte mir jedoch, dass es jetzt schon ein guter Zeitpunkt ist, diese Möglichkeit zu unterbreiten. Um Ihnen eine Perspektive zu geben."

Alexa schluckte schwer und bemühte sich, ihre zittrigen Hände unter Kontrolle zu bekommen. Ihr Mund war wie ausgedörrt und in ihrem Kopf breitete sich eine erschreckende Leere aus.

„Wann hat er dieses Angebot formuliert?

War es Mitleid, das Snape getrieben hatte? Sie schloss es den Gedanken fast sofort wieder aus, denn Mitleid war ein Motiv, das sich Snape streng verbot. Er musste etwas anders bezwecken und die Fülle der Möglichkeiten überwältigte sie fast.

„Oh, das war kurz vor Ihrem – Ihrem Brückensturz." Dumbledore sah plötzlich sehr unglücklich aus und offenbarte jenes Verhalten, das all jene getrieben hatte, seit sie versucht hatte, sich das Leben zu nehmen. Es waren Verlegenheit und der Versuch, um das Thema herumzuschleichen, doch dieses Mal störte es Alexa nicht.

Ihr Magen machte einen kleinen Sprung. Snape hatte dieses Angebot gemacht, als es aussah, als käme ihr Leben in Ordnung. Er hatte nicht gehandelt, weil er sie schützen wollte – er hatte dieses Angebot aus einem anderen Grund gemacht. Sie sprang auf.

„Danke, Professor, vielen Dank."

Alexa rannte aus der großen Halle.