Anmerkung: Dieses Kapitel ist strikt M-Rated und wer keine sexuelle Gewalt verträgt, sollte nicht weiterlesen!

Kapitel 21

Gewalt

Alexa tauchte unter in dem Schmerz, verlor sich darin und meinte, in dem Zustand zwischen Bewusstlosigkeit und Wachen ewig gefangen zu sein. Hin und wieder hörte sie Geräusche und wurde sich erst nach einer Weile bewusst, dass es ihre eigenen Schreie waren. Dann ein Reißen, kein Geräusch, eher ein Zustand, ein Gefühl, das klarer durch ihren Verstand sickerte, als der Schmerz nachließ. Sie zwang sich, die Augen zu öffnen und sah nur Dunkelheit. Der Schnee war verschwunden, Liza zerbrechlicher Körper. Sie wimmerte, wurde sich bewusst, dass sie saß, die Hände hinter dem Körper an etwas Kaltem festgebunden. Ihr Körper brannte, jede Bewegung bereitete ihr unendliche Pein und als Licht aufflammte, schloss sie die Augen, als sich die Helligkeit in ihre Augen bohrte wie ein Dolch.

Ronan hatte eine Kerze entzündet und stellte sie auf dem Boden ab. Dann richtete er sich auf, flammende Schatten tanzten auf seinem Gesicht.

„Wach, wie ich sehe. Wie schön." Alexa starrte an ihm vorbei, versuchte zu ergründen, wo sie war. Feuchtigkeit tropfte auf ihr Gesicht und sie blickte hinauf, sah ein zerbrochenes Fenster über sich, in das Schnee segelte. Das, woran sie festgebunden war, entpuppte sich als Heizungsrohr und je weiter sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnten, desto klarer wurde, dass sie in einer verlassenen Fabrikhalle waren. Wind pfiff durch die zerbrochenen Fenster des Oberlichts und schien Alexa zu verhöhnen, ihr zuzuraunen, dass sie wieder einmal allein war. „Denk nicht, dass Du entkommen kannst. Dafür habe ich gesorgt. Nichts mit desapparieren, meine Liebe."

Er nahm ein Zigarillo aus der Brusttasche seiner schwarzen Robe und entzündete es an der Kerze. Rauch faserte in die Luft, als sich Ronan entspannt auf den Boden setzte, ein kleines Stück außerhalb der Reichweite von Alexas Beinen.

„Was hast Du mit meiner Mutter gemacht? Und mit Liza?", flüsterte Alexa rau und zerrte an ihren Fesseln, einen Teil ihrer Kraft wiederfindend. Ronan warf den Kopf zurück und lachte auf.

„Entzückend, wie Du immer an diese beiden denkst. Das hat es mir wirklich einfach gemacht am Anfang. Es war so schön zu sehen, wie Du Dich gewunden hast, wie Du gekämpft hast, sie zu beschützen. Dass Du auf diese verfluchte Schule gehst, hat mir eine Menge Vergnügen geraubt." Er zog an dem Zigarillo und pustete ihr den beißenden Rauch ins Gesicht. Alexa hustete und würgte, denn mit dem Geruch kam die Erinnerung an die Verbrennungen, die er ihr zuzufügen pflegte. Ronan lächelte nur.

„Sag mir, was Du mit meiner Familie gemacht hast, Scheißtodesser!", knirschte Alexa und fühlte, wie aus ihren aufgeschürften Handgelenken Blut zu laufen begann. Ronan schüttelte lediglich amüsiert den Kopf.

„Nein, das sage ich Dir nicht. Macht es interessanter, oder? Ich mag es, wenn Deine Wille, Dich zu wehren ungebrochen ist." Er legte den Kopf schräg und sah sie an. „Weißt Du, was mich amüsiert hat? Das mit Dir und Snape. Du hast ihm vertraut, oder? Seine Berichte über Eure kleine Zusammenkunft an Neujahr fand ich wirklich lustig. Er hat sich auch amüsiert, wie leichtgläubig Du bist. Irgendwann, meinte er, hätte er Dich schon rumbekommen."

Alexa bäumte sich auf.

„Das ist eine Lüge!", rief sie, obwohl neue Zweifel bei Ronan Worten in ihr aufgekeimt waren. „Er hat mir geholfen. Er wollte mir die Unverzeihlichen Flüche beibringen. Er-."

Ronan schnellte vor und schlug ihr hart ins Gesicht, bevor sie ihm entgegenschreien konnte, dass es Snape gewesen war, der ihr geholfen hatte sich darauf vorzubereiten, in Ronans Büro einzudringen. Aber vielleicht hatte Ronan das gewusst und sich gemeinsam mit Snape darüber lustig gemacht, dass Dumbledore und sie so blauäugig gewesen waren. Alexa spürte ihre Unterlippe platzen und den süßen Geschmack von Blut im Mund. Ronan schlug erneut zu, erneut ins Gesicht, mit einer fast nebensächlichen Lässigkeit. Alexas Hinterkopf traf auf dem Heizungsrohr auf und sie stöhnte auf, als sie benommen zusammensackte.

Ronan erhob sich und warf den Zigarillo weg.

„Ich glaube, wir sind mit Reden fertig", sagte er und in seinem Gesicht irrlichterte perverse Freude, als er auf Alexa zuging und sich über sie beugte, um ihre Fesseln mit einem Wink seines Zauberstabes zu lösen. Sie versuchte, sich gegen ihn zu werfen, als er sie zu Boden warf, doch alle Kraft hatte sie verlassen. Ihr Körper wollte ihr nicht gehorchen, taub vor Schmerzen, vor Angst um ihre Familie und noch viel mehr von der Wahrheit, wie dumm sie gewesen war, Snape zu vertrauen. Auch er hatte sie schlussendlich nur benutzt und die Erkenntnis riss ihr das Herz aus der Brust.

Ronan stieß sie auf den Bauch und griff von hinten in den Kragen ihrer Robe, ein Knie auf ihren Rücken gestemmt, so dass sie nicht fort konnte. Der schwere Stoff gab nicht sofort nach und Alexa röchelte, als ihr die Robe, gehalten von den Knöpfen, die Luft abwürgte. Doch Ronan wusste, was er tat. Als Alexa schwarz vor Augen zu werden drohte, ließ er sie plötzlich los und sie fiel mit dem Gesicht auf den nassen Boden. Sie spürte, wie etwa Kaltes, Scharfes über ihren Rücken glitt und ihre Robe zerschnitt, ihren Pullover und die Bluse, dann ihren Rock und ihre Unterhose. Dass sie blutete, merkte sie erst, als der Stoff zur Seite fiel und ihren Körper der eisigen Luft preisgab. Warme Tropfen liefen ihren Rücken hinunter und sie hörte Ronan zufrieden brummen. Seine Hand griff in ihr Haar und drückte ihren Kopf auf den Boden, während sein Knie immer noch auf ihre Rücken verblieb, um sie unten zu halten.

Doch Alexa machte keine Anstalten mehr, sich zu wehren. Sie wusste nicht, ob sie das überleben würde, was er mit ihr vorhatte und sie begann, die Stille und Ruhe des Todes herbeizuwünschen, wie sie es schon oft getan hatte. Keine Verantwortung mehr, kein Schmerz, keine Enttäuschung. Das Messer glitt über ihren Rücken und sie wimmerte kraftlos, als sie spürte, wie die Klinge ihre Haut zerschnitt, Muster hineinritzte, die sie nur spüren und nicht sehen konnte. Da klirrte das Messer neben ihr auf den Boden und Ronan senkte den Kopf, um mit seinen Fingern über ihren vom Blut glitschigen Rücken zu fahren. Seine Fingernägel bohrten sich brutal in die Schnitte und Alexa schrie, schrie, bis ihre Stimme versagte und eine erneute Ohnmacht heranflutete. Sie spürte, wie ihr angespannter Körper erschlaffte und ihre Gedanken abdrifteten in wirre, dunkler werdende Bilder.

Ronan ließ sie los und drehte sie um. Sie schloss die Augen und hörte ihn lachen, als er ihre Beine auseinander drückte, um sich dazwischen zu knien. Der jähe Schmerz, als er in sie eindrang, ließ sie gequält aufstöhnen und in einem letzten, kraftlosen Reflex hob sie die Arme, um ihn von sich zu stoßen, doch er schlug ihre Hände einfach beiseite und lachte erneut, als er begann, sich auf ihr zu bewegen und sie mit brutaler Härte zu benutzen, wie er es schon so oft gemacht hatte. Es war schnell vorbei, schneller, als Alexa es noch wahrnehmen konnte. Sein massiger Körper erstarrte irgendwann auf ihr und er zog sich zurück. Alexa rollte sich zusammen, in den zerstörten Resten ihrer Kleidung, die sie mit zitternden Finger an sich raffte und starrte vor sich hin, von jedem Gefühl längst verlassen, von jeder Wut und jeder Scham. Blut, Schweiß und Samen auf ihrer Haut trockneten im eiskalten Wind und sie sah, wie trübes Licht durch die Fensterscheiben weit über ihrem Kopf fiel. Ein neuer Tag kam.

Alexa schloss die Augen und wartete darauf, dass Ronan sie endlich tötete.