Bia: Zu Befehl, ich schreibe fleißig weiter.

Isidra: Hab Dich auch lieb. Und ja, mein Snape ist immer etwas OOC, denn sonst könnte man nicht die ganzen kuscheligen Sachen mit ihm anstellen +träum+

Kapitel 24

Rückkehr nach Hogwarts

„Ich mag zugeben, dass es ungewöhnlich ist, aber wir haben mitten im Schuljahr eine neue Schülerin, die ich nun herzlich willkommen heißen möchte. Miss Lilian Devin, treten Sie bitte hierher!" Minerva McGonagalls Stimme schallte mühelos durch die große Halle und es wurde muckmäuschenstill, als Alexa auf die Empore vor dem Lehrertisch trat. Unter gesenkten Lidern bemerkte sie, dass Severus Snape nicht an seinem Platz war, dann nahm sie auf dem klapprigen Schemel Platz, wie sie es schon einmal, vor fast sieben Jahren getan hatte. Die Hauslehrerin der Gryffindors warf ihr einen scharfen Blick zu, als sie ihr de Hut aufsetzte und flüsterte, nur für Alexa hörbar: eine Angst, der Hut wird Sie nicht verraten."

Das abgetragene Kleidungsstück senkte sich auf Alexas Haare – ihre neuen Haare – und räusperte sich mit einer Stimme, die sie in ihrem Kopf erklingen hörte, während sie die Augen schloss.

„Erneut gestellt ist heut' die Wahl

erneut ist es mir die gleiche Qual

doch muss ich Dir jetzt sagen

fremde Haut zu tragen

das sah ich bisher nie.

Ich muss jetzt überlegen, wohin, in welches Haus-

obwohl ich weiß, dass Slytherin ewig Dir ein Graus.

Dort könntest Macht Du an Dich reißen,

mit großen Namen wird man Dich dort heißen

und finden kannst Du, was Du willst.

Auch gelehrig bist Du, stark und klug

Für Freundschaft gabst stets alles, stets genug

Nun höre denn den Wahlspruch mein

Dein neues Haus wird RAVENCLAW nun sein."

Der Hut wurde gelüftet und Alexa hörte Jubelschreie am Tisch der Ravenclaws. Allen voran sah sie Kellys glühendes Gesicht und an der Tafel der Gryffindors Liza, die sich bemühte, ebenso enttäuscht auszusehen wie ihre Tischgenossen. Mit einem Lächeln flog Alexa beinahe an ihren Sitzplatz, musste sich jedoch daran erinnern, wer sie für die anderen in diesem Moment war, als man sie dort mit Fragen bestürmte.

Geduldig beantwortete sie alle Fragen nach ihrem Privatunterricht, dem Entschluss ihrer Eltern, sie einen normalen Schulabschluss machen zu lassen und über all die Dinge, die Dumbledore ihr eingeschärft hatte. Je mehr sie erzählte, desto leichter fiel es ihr, doch sie war recht froh darüber, dass Dumbledore wieder das Wort ergriff und kurze Zeit später das Essen auf dem Tisch erschien.

Nach dem Essen kam Kelly zu ihr, zwinkerte ihr zu und sagte:

„Komm, eh – Lilian, ich zeige Dir unseren Schlafsaal. Er wird Dir gefallen." Kaum hatten sie die Halle verlassen und waren allein, setze sie hinzu: „Wow, ich hätte Dich wirklich nicht erkannt. Diese Haare! Und Deine Stimme!"

Alexa verdrehte die Augen und lachte, sich seltsam befreit fühlend.

„Ich mochte mich blond, ganz ehrlich. Aber Schwarz ist auch nicht übel und die Farbe meiner Augen ist ja auch gleich geblieben."

Kelly beugte sich vor und kniff die leicht kurzsichtigen Augen zusammen.

„He, stimmt. Aber was ist mit so Dingen wie Deiner Handschrift und so?"

„Ich habe einen Zauber auf meine Hand gelegt." Sie stiegen gemeinsam eine der langen Treppen empor und unwillkürlich senkte Alexa die Stimme, als sie an den ersten Bildern vorbeikamen, deren Bewohner neugierig zu ihnen hinunterlugten. „Aber tu mir bitte den Gefallen, wenn ich in dieser Woche zu selbstsicher irgendwo hingehe, sag mir Bescheid – eigentlich kenne ich diese Schule ja nicht."

Durch das Porträt eines blauen Hundes betraten sie den Gemeinschaftsraum und stiegen hinauf in Richtung des Turmzimmers, in das Kelly nach dem Zerwürfnis umgezogen war. Verwundert stutzte Alexa, als Kelly daran vorbeiging und noch eine Etage höher eilte, in Alexas altes Zimmer, in dem nun zwei Betten frisch bezogen warteten.

„Dachte, es würde Dich freuen, wenn wir wieder zusammen wohnen", sagte Kelly kurz, schloß die Tür mit Nachdruck und warf sich auf ihre Matratze. Alexa schluckte trocken und lächelte, dann setzte sie sich neben Kelly auf die Bettkante und sah zu ihr herunter.

„Du bist so furchtbar lieb, und das nach all dem, was ich Dir angetan habe." Gerührt blinzelte sie ein paar Tränen weg. „Ich war wirklich scheußlich."

„Ja, gar kein Zweifel." Kelly verschränkte die Arme unter dem Kopf und sah hinauf in den Betthimmel. „Und anfangs dachte ich echt, Du wolltest nichts mehr mit mir zu tun haben und war sauer. Aber irgendwann habe ich kapiert, dass etwas Schlimmes passiert sein musste. Ständig warst Du weg oder hier, aber in den Ferien. Und dann noch die Stunden bei Snape – da war mir alles klar." Mit einem Ruck setze Kelly sich wieder auf. „Das ist doch vollkommen irrsinnig, oder? Warum all diese Verwandlungen und warum mussten alle anderen glauben, Du wärst tot? Dumbledore hat eine tolle Rede für Dich gehalten, mit Trauerflor und so."

„Kelly." Alexa seufzte und beschloss, einige Teile der Geschichte, die nun erzählt werden musste, für sich zu behalten. „Mein Stiefvater, Ronan, hat begonnen, mich zu misshandeln und hat auch meine Mutter und Liza bedroht. Es war – ich habe mich entschlossen, nichts mehr mit Dir zu tun zu haben, weil ich nicht wollte, dass Du es herausfindest und damit vielleicht jemanden in Gefahr bringst. Du bist so offen und ehrlich."

Kellys Kinnlade klappte hinunter.

„Ich hätte nie so was getan, also, jemanden in Gefahr gebracht."

Alexa nickte leicht und verkniff es sich zu sagen, dass Kellys Einmischung vor zwei Wochen provoziert hatte, dass ihre Mutter Ronan zur Rede gestellt und dieser sie fast umgebracht hatte. Hätte nichtein Nachbar ihrer Mutter den lautstarken Streit gehört, wer weiß, was hätte Schlimmeres geschehen können.

„Aber es sah für mich so aus und ich sah keinen Ausweg, Kelly, entschuldige. Und ich fand heraus, dass er ein Todesser ist und habe in Dumbledores Auftrag versucht, Ronan auszuspionieren." Auch den Selbstmordversuch wollte sie Kelly nicht offenbaren, beschloss Alexa und fuhr fort, erzählte nun den mit Dumbledore abgesprochenen Teil: „Es ging einiges schief, Ronan griff meine Mutter und meine Schwester an und entführte mich. Ein anderer Todesser kam hinzu und erbot sich, mich zu töten, was Ronan akzeptierte und verschwand. Doch der andere Todesser arbeitet als Spion für Dumbledore und rettete mich. Um ihn zu schützen, ist all das hier passiert."

„Wow, und ich dachte, die Artikel in der Hexenwoche wären schräg", grinste Kelly verschmitzt und breitete dann die Arme aus. „Wieder Freundinnen und alles gut?"

„Ja." Alexa schloss Kelly fest in die Arme. „Wieder Freundinnen und alles gut."

Doch sie kam sich verlogen dabei vor.