Hui, kaum werde ich mal romantisch, purzeln die Reviews nur so rein. Ich danke Euch! Das hier ist übrigens das letzte Chapi vor dem WE, ich bin auf einem LARP und erst Montag wieder da!

Kathi: Ist das Mode dass Fanfiction-Schreiber mit Keksen gepäppelt werden+lacht+ Ich danke sehr für das Feedback!

Amicae: Ich fürchte, es geht deprimierend weiter:(

Isidra: Du magst zwar die unkonstruktivste Reviewerin aller Zeiten sein, aber he – ich will Streicheleinheiten! Hab Dich lieb!

Bia: Ich liebe es auch, inzwischen träume ich sogar von dieser Story! O.o

Moonshiny: Ich freue mich sehr über Deine Review. Es ist schwierig, Snape darzustellen, ohne ihn OOC zu schreiben, vor allem, wenn es um eine Liebesgeschichte geht. Er ist ja nun einmal von JKR weder als Liebhaber noch als strahlender Held angelegt. Ich hoffe, Du bleibst mir treu!

Kapitel 30

Unerfreuliche Nachrichten

Mit einem Seufzer ließ sich Alexa in ihren Lieblingssessel fallen und trat sich die Schuhe von den Füßen, bevor sie sich auf der weichen Sitzfläche zusammenrollte, die Lampe auf dem Couchtisch mit einem Wind ihres Zauberstabes dimmte und das Buch, an dem sie gerade las, zur Hand nahm. Vor dem Fenster dämmerte der Abend und sie hörte die gedämpften Laute von der Straße zu ihr empor dringen. Wie immer war der Feierabendverkehr mörderisch gewesen und eine Hexe mit besonders hohen Absätzen war ihr in der U-Bahn auf den Fuß getreten.

Sie verzog das Gesicht und gähnte dann. Der Tag im Büro war wie immer höchst langweilig gewesen, so wie jeder Tag davor, den sie schon in der Abteilung für die Überwachung der Portschlüssel verbracht hatte. Aber zumindest erhielt sie ein gutes Gehalt, konnte sich eine kleine Wohnung in Notting Hill leisten und einmal im Jahr in den Urlaub fahren. Eigentlich war alles perfekt. So perfekt, wie es für sie sein konnte. Den Job hatte ihr Sebastian Higgins besorgt. Mit einem liebevollen Lächeln nahm Alexa noch einmal die als Lesezeichen missbrauchte Postkarte aus Ägypten zur Hand, die ihre Mutter und Sebastian, mit dem sie seit fast drei Jahren zusammenlebte, lachend und winkend vor der Ruinenstadt Angkor Wat zeigte.

Sie gönnte ihrer Mutter das neue Glück, den Sebastian war ein warmherziger Mann. Auch wenn Alexa vor ihm nicht offen zugab, wer sie wirklich und er sie nur als entfernte Verwandte ihrer Mutter kannte, hatte er nie einen Hehl daraus gemacht, dass er auch sie zur Familie zugehörig empfand - dementsprechend vollgestopft war Alexas Wohnzimmer mit Souvenirs von seinen zahlreichen Reisen.

Nach einem weiteren Gähnen stand sie auf, das Buch, auf das sie sich sowieso nicht konzentrieren konnte, unter den Arm geklemmt, und ging in die Küche, um sich etwas zu Essen heiß zu machen. Gerade als sie den ersten Bissen des „Schnelle Hexe"-Fertiggerichtes essen wollte, pickte etwas gegen ihre Fensterscheibe. In der Annahme, es sei die Eule, die einmal wöchentlich pünktlich den Vielsafttrank brachte, schob sie gedankenverloren das Küchenfester auf und wunderte sich, dass es sich dieses Mal nicht um die missmutige und äußerst bissige schwarze Eule handelte, von dem Alexa vermutete, dass sie Severus Snape gehörte. Der kleine, brauen Kauz hüpfte auf ihren Küchentisch, schielte nach dem Essen und blickte sie abwartend an. Alexa warf ihm eine große Nuss zu und schon war er schon wieder zum Fenster hinaus. Also erwartete er anscheinend keine Antwort.

Mit einem Stirnrunzeln brach Alexa das Siegel der Schriftrolle, das das Schulwappen von Hogwarts trug und rollte das Papier aus. Danach musste sie sich erst einmal hinsetzen und hätte dabei fast den Küchenstuhl verfehlt. Mit fassungslosem Blick las sie die wenigen Zeilen aus der schwungvollen Feder des Schulleiters, dann ließ sie den Brief zu Boden flattern und musste erst einmal tief durchatmen. Dann sprang sie auf, rannte ins Wohnzimmer zurück, suchte Schuhe und Mantel zusammen, zog sich an und konzentrierte sich dann aufs Apparieren, was bei ihrem hektisch schlagenden Herzen gar nicht so einfach.

Nach einem kurzen Moment verschwammen die vertrauten Umrisse ihrer Wohnung und sie stand am Rand des Schulgeländes von Hogwarts in der warmen Abenddämmerung. Tief durchatmend, machte sie sich auf den Weg zum Hauptportal, bei dem sie schon erwartete worden. Professor Flitwick, ihr ehemaliger Hauslehrer, stand schon bereit und begrüßte sie mit einem Zwinkern.

„Miss Hammond – eh, Miss Devin, ich freue mich, Sie wiederzusehen. Der Direktor erwartete sie in seinem Büro. Das Passwort ist ‚Schlüpfrige Schokobissen'."

„Sie wissen nicht zufällig, um was es geht, oder?", erkundigte sich Alexa hoffnungsvoll, doch Flitwick schüttelte bedauernd den Kopf.

„Leider nein, meine Liebe. Und nun husch – meine Güte, sind Sie groß geworden."

Alexa musste lächeln, dankte ihm und eilte dann über den Innenhof zur nächsten Tür. Den Weg durch die Gänge zu der Statue, hinter der sich die Wendeltreppe zum Büro Dumbledores befand, fand sie mühelos und als sie wenig später in den großen, gemütlich und etwas chaotische Raum betrat, hatte sie sich so weit beruhigt, dass sie nicht zusammenzuckte, als sie dort eine ganze Versammlung von Personen erblickte. Neben dem Direktor, der in seinem Lehnstuhl saß, die langen Finger sinnend zusammengepresst, erblickte sie noch Minerva McGonagall, die Hauslehrerin von Gryffindor sowie zu ihrem Erstaunen ihre Mutter und ihre Schwester Liza, die ihr als Erste entgegenstürmte, um sich in ihre Arme zu werfen.

„Lexi, es ist was Furchtbares passiert!", rief sie aus und Alexas Herzschlag setzte kurz aus, obwohl sie froh war, ihre Familie gesund wiederzusehen. An ihre Mutter gewandt, Liza noch immer festhaltend, brachte sie hervor:

„Ist Sebastian etwas zugestoßen?"

Doch da erhob sich Dumbledore und hob gebieterisch die Hand, dann wies er auf einen freien Stuhl vor seinem Schreibtisch.

„Setzte Sie sich bitte, meine Liebe. Ich entschuldige mich dafür, dass meine Nachricht in derart dringendem Ton abgefasst war, aber die Situation ist wirklich ernst." Alexa setzte sich und sah den Schulleiter prüfend an. In Dumbledores gütiges Gesicht hatten sich tiefe Falten eingefressen und die Ringe unter seinen Augen sprachen von Erschöpfung. „Um es kurz zu machen, Miss Hammon, es ist möglich, dass Ihr Geheimnis in nächster Zeit offensichtlich werden wird."

„Wie – meinen Sie das, Professor?" Alexa blickte den Schulleiter nervös an. „Hat uns jemand verraten?" Ihre Gedanken wanderten sofort in eine bestimmte Richtung und sie schämte sich sofort dafür, obwohl dieser Gedanke gar nicht so abfällig war. „Hat Professor Snape etwa -?"

Dumbledore schüttelte das Haupt.

„Nein, das hat er nicht. Oder zumindest noch nicht." Er lehnte sich schwer zurück und fuhr sich durch den zerrauften Bart, der lebhaft von seinen schweren Gedankengängen sprach. „Professor Snape ist verschwunden und ich befürchte das Schlimmste. Seit Jahren infiltriert er die Todesser, wie Sie sicherlich schon wissen, Miss Hammond, und ich hatte nie einen Grund, ihm zu misstrauen. Seit einigen Jahren existiert der Orden des Phoenix, der unter anderem für Ihren und den Schutz Ihrer Familie, aber auch für weitweite Aktionen gegen Voldemort zuständig ist." Durch das Büro ging ein kollektives Zusammenzucken und Dumbledore seufzte. „Nach einer für ihn sehr riskanten Aktion zur Rettung einer Muggelfamilie verschwand Severus und wir wähnen ihn in der Hand Voldemorts. Da ich Voldemort nicht für dumm halte, wird er vermutlich versuchen, Severus seine Geheimnisse zu entreißen. Und Ihres gehört wohl zu den interessanten für die Todesser, da Ihr Stiefvater in deren Hierarchie in den letzten Jahren aufgestiegen ist und bisher alles versucht hat, Ihrer Mutter oder Schwester habhaft zu werden."

Alexa hörte einen erschreckten Aufschrei ihrer Mutter und blickte zu ihr herüber. Charlotte hatte eine Hand vor den Mund geschlagen und hielt ihre Finger mit denen von Liza verschränkt. Für einen Moment fühlte Alexa irreale Eifersucht auf diese Szene, doch dann fing sie sich wieder.

„Dann werden Sie meine Mutter und Schwester fortbringen?", erkundigte sie sich, äußerlich sehr ruhig. An dieser Stelle erhob McGonagall ihre Stimme.

„Ihre Schwester, mit der ich bereits gesprochen habe, hat sich entschieden, in der Schule zu bleiben und eine massive Beschränkung ihrer Freiheiten zuzulassen, um ihren Schutz zu garantieren. Hogwarts war immer und wird immer der sicherste Platz in ganz England sein. Gelingt es Voldemort jedoch, Professor Snape seine Geheimnisse zu entreißen, dann sind vor allem Ihre Mutter und Sie selbst, Miss Hammond, in großer Gefahr. Zudem können wir Ihnen den benötigten Vielsafttrank nicht mehr zur Verfügung stellen. - Wir halten es daher für angebracht, Sie beide aus dem Land zu bringen." Der Blick der streng wirkenden Hexe in der grünen Robe huschte zum Schulleiter. „Allerdings hat der Direktor noch eine Bitte an sie."

„Die ich unter vier Augen aussprechen möchte!" Dumbledore erhob sich. „Minerva, bringen Sie bitte unsere Gäste nach unten in die Halle." Charlotte und Liza ließen sich widerstrebend hinausbegleiten und als sich die Tür hinter ihnen geschlossen hatte, seufzte der Schulleiter noch einmal leise. „Miss Hammond, ohne Umschweife – ich möchte Sie bitten, nach Azkaban zu gehen."