Kathi: Wenn ich für jedes Chapi so viel Kekse bekäme wie von Dir, wäre ich ne Kugel! Danke schön! Und was Azkaban angeht – weiterlesen +lacht+
Bia: Genial+rotwerd+ Danke schön für die Review!
Isidra: Wir sind schon irre Weiber, was? HDL!
Kapitel 31
Der Auftrag
„Azkaban?" Alexa starrte den greisen Schulleiter an, als sei er vollkommen wahnsinnig geworden. „Warum, beim Merlin, Azkaban?"
Dumbledore schenkte ihr ein dünnes, angestrengtes Lächeln und winkte erst einmal von einem Beistelltisch eine Tasse Tee für Alexa herbei.
„Mit Zitrone, wenn ich mich richtig erinnere? Gut. Lassen Sie uns zur Sache kommen. In Severus Räumen habe ich noch zwei Portionen Ihres Vielsafttrankes gefunden, jedoch keine Spur des Rezeptes. Und genau dieser Fund birgt für mich eine letzte Hoffnung, Severus vielleicht zu finden. Dafür brauche ich Ihre Hilfe." Er machte eine kleine Pause und beugte sich plötzlich unvermittelt vor. „Oder ist Ihr Widerwillen gegen Severus zu groß, um ihm helfen zu wollen."
Alexa ließ fast die Teetasse, an der sie zögerlich genippt hatte, fallen. Eine Frage, die direkt bis ins Mark vorstieß und das berührte, was für sie nun einige Jahre zurücklag.
„Widerwillen? Nein – ich denke nicht", stammelte sie wie ein ertappter Sünder und fühlte, wie sich ihre Wangen röteten. In all der Zeit seit dem Ende ihrer Schulzeit hatte sie immer wieder an den Abend des Abschlussballes denken müssen und an das große Rätsel, das Seversu Snape ihr an diesem Abend aufgegeben hatte. Das Rätsel, was es war, das sich zwischen ihnen abspielt hatte. Dumbledores Glucksen ließ sie aufblicken. Zum ersten Mal an diesem Abend sah sie den Zauberer lächeln.
„Hervorragend, wie ich es mir dachte", konstatierte er mit einem geheimnisvollen Unterton fest und Alexa fragte sich, was er ihr unterstellte. Verlegen stellte sie die Tasse ab, damit sie mit ihren fahrigen Händen nichts verschüttete und hörte sich an, was er weiterhin zu sagen hatte. „Nun, als ich Ihnen damals diese Gestalt gab, hatte ich nicht nur den Hintergedanken, dass Severus dann vielleicht keine Dummheiten begehen würde. Ja, Miss Hammond, Sie haben die Gestalt der armen kleinen Sophie, die Sie durch den modifizierten Trank annehmen konnten und die sich Ihrem Alter anpasste. Haare des Kindes bekam ich von Severus Vater, eine guten Mann, der England schon vor Jahren gebrochen verließ. Aber ich schweife ab. Severus Mutter Ascylpa war stets eine Anhängerin Voldemorts und sie sitzt schon seit fünfzehn Jahren in Azkaban, eine bösartige Kreatur voller Hass und Verschlagenheit."
„Und ich soll sie besuchen?", halte Alexa verwirrt nach. „Ich verstehe nicht ganz, Direktor."
Dumbledore nickte bedächtig und nahm sich ebenfalls sein Tasse Tee. Das Klicken des Löffels gegen die Zuckerstücke, die er in das heiße Getränk warf, kratzte an Alexas Nerven wie Kreide auf einer Tafel.
„Severus geriet als junger Mann unter den Einfluss Voldemorts, dem Vorbild seiner Muter folgend und tat sich sehr schnell in den Reihen der Getreuen hervor. Das ist jetzt fast zwanzig Jahre her. Er war jung und voller Hass auf die Zauberwelt, von der er sich unverstanden fühlte und tat alles, um Voldemort zu gefallen. Eines Tages machte er einen folgenschweren Fehler und erzürnte den Lord derart, dass Voldemort Ascylpa zu sich holen ließ und sie vor die Wahl stellte, welches Mitglied ihrer Familie für Severus Versagen bestraft werden sollte."
Alexa, die mitgerechnet hatte, wurde blass und erinnerte sich an das Datum der Todesanzeige von Sophie Snape.
„Sie hat ihre eigene Tochter gewählt?"
„Ah, ich sehe, Ihre Recherchen von damals über Severus sind Ihnen noch im Gedächtnis geblieben." Dumbledore trank einen Schluck Tee und Alexa fragte sich wieder einmal, wie sie hatte annehmen können, ihre Nachforschungen vor ihm geheim halten zu können. „Sie wählte Severus. Ich kann es nur vermuten nach dem, was er mir erzählt hat, aber sie hat ihn sein ganzes Leben lang gehasst und es ihn auch spüren lassen. Selbst mit seinen Drang, ihr zu gefallen und ihr mit der Treue zu Voldemort näher zu kommen, konnte er das nicht ändern. Doch Voldemort hatte damals bereits seine Wahl getroffen und er tötete Sophie, um Severus eine Lektion zu erteilen. Von dem Tag an wurde Ascylpa zunehmend wahnsinnig und seit sie in Azkaban sitzt, ist sie kaum mehr ansprechbar. Phantasien über ihre tote Tochter und ihren hassenswerten Sohn verfolgen sie seitdem. Doch nicht nur sie wird von der Erinnerung verfolgt. Die Ereignisse von damals führten letztendlich dazu, dass Severus sich von Voldemort abwendete und für mich zu arbeiten begann."
Alexa barg für einen Moment den Kopf in den Händen, fassungslos und unendlich traurig über das, was sie gehört hatte. Viele ihrer Vermutungen über Severus Snape hatten sich in den letzten Minuten bewahrheitet und ihr lief ein Schauer über den Rücken bei dem Gedanken, wie oft sie ihm misstraut hatte. Viele Stücke des Rätsels fügten sich nun zusammen, die seltenen Momente seiner Verletzlichkeit, die sie miterlebt hatte, seine ruppige Hilfsbereitschaft, sein Drang, sie zu beschützen, wo es in seiner Macht stand. Sie fühlte, wie ihre Augen feucht wurden und atmete tief durch, bevor sie den Blick wieder auf Dumbledore richtete.
„Erzählen Sie bitte weiter", bat sie leise und verkrampfte ihre Finger ineinander, um sich an irgendetwas festhalten zu können. Der Zauberer nickte leicht und auch ihm war anzumerken, dass ihn die eigenen Worte berührten. Es brauchte eine Weile, bis er seine Stimme freigeräuspert hatte.
„Ich erzähle Ihnen nichts Neues, wenn ich Ihnen sage, dass die augenblickliche Lage sehr ernst ist. Die Todesser haben sich über Europa ausgebreitet und treten immer stärker mit Aktionen gegen Muggel und Zauberer in den Vordergrund. Der Orden des Phoenix und ähnliche Organisationen können diese Flut kaum eindämmen, was mich sehr traurig stimmt. Ich erfuhr vor kurzem, dass die Insassen von Azkaban sehr wohl Informationen über die Absichten Voldemorts erhalten, um ihre Loyalität aufrecht zu erhalten. Und hier kämen Sie ins Spiel, Miss Hammond. Ich möchte Sie bitten, nach Azkaban zu gehen und Ascylpa Snape zu besuchen."
„Ich soll ihr vorgaukeln, ich sei ihre Tochter und in Erfahrung bringen, ob sie etwas über Professor Snapes Verbleib weiß." Alexa führte den Gedanken weiter, da sie zu verstehen begann. „Denn nichts könnte zu ihrer Loyalität mehr beitragen als das Wissen, das ihrem Sohn, den sie so hasst, ein furchtbares Schicksal blüht. Ich verstehe."
Dumbledore sah bedrückt aus, als er nickte.
„Ich weiß nicht, was inzwischen mit Severus geschehen ist und ob er Sie nicht unter Druck verraten hat. Ihre Reise wird also nicht ungefährlich sein und ich könnte verstehen, wenn Sie ablehnen und mit Ihrer Mutter das Land verlassen."
Heftig schüttelte Alexa den Kopf und erhob sich abrupt, nicht länger fähig, still zu sitzen.
„Nein. Nein ich mache es. Das schulde ich ihm."
Erleichtert erhob sich auch der Schulleiter und trat zu ihr, um ihr die Hand auf die Schulter zu legen und sie durchdringend anzusehen.
„Die Lektionen an Okklumentik, die ich Ihnen und Ihrer Familie und Freunden aufgegeben habe, um Ihr Geheimnis zu schützen – beherrschen Sie sie noch?" Alexa nickte wie betäubt, fassungslos über ihre eigene Entscheidung. „Sehr gut, Sie werden sie gegen Asclypa brauchen können. Sie mag wahnsinnig sein, aber sie ist nicht zu unterschätzen. Und verspreche Sie mir eines, Miss Hammond – seien Sie bitte überaus vorsichtig und machen Sie nichts, was Sie in Gefahr bringen könnte." Sein väterliches Lächeln vertiefte sich. „Sie haben viel erdulden müssen in den letzten Jahren und ich könnte mir nicht verzeihen, wenn Ihnen noch etwas Schlimmes zustoßen würde."
„Ich verspreche es, Professor Dumbledore", schwor Alexa feierlich, doch sie ahnte, dass dies nicht einfach werden würde.
