Bia: Dein Wunsch sei mir Befehl, hier das neue Kapitel. Nun darfst Du Dein Votum abgeben - Happy End oder nicht?

Isidra: Doch, sie haben ihn kaputtgemacht und ich fürchte, da wird noch mehr kaputtgehen. Danke für die andauernde Treue+knuddel+

Kapitel 36

Voldemort

Alexa wusste nicht, warum sie sie nicht töteten. Es ging alles sehr schnell. Einer von ihnen hob ihren Zauberstab auf, ein andere sprach einen Bann, damit sie nicht desapparieren konnte und dann warteten sie. Schweigend. Hinter den weißen Masken waren keine Gesichter auszumachen und die wallenden, schwarzen Roben verbargen die Statur der Todesser, machten es unmöglich, mehr über diese Zauberer herauszufinden als das Offensichtliche – dass sie Voldemort dienten. Alexa vermied es, zu der zusammengefallenen Gestalt Ascylpas zu sehen, die im glimmenden Halbdunkel der Nacht unter einem halben Mond und zahlreichen Sternen lag, ein Mahnmal dessen, zu was Alexa fähig gewesen war. Mehr als einmal wallte in den ewig langen Minuten Übelkeit in ihr auf, doch sie beherrschte sich, merkwürdig betäubt durch die Ereignisse, noch nicht einmal ängstlich, denn sie ahnte, was auf sie zukommen würde.

Schließlich knisterte die Luft und zwei Gestalten apparierten inmitten des Kreises, den die Todesser um Alexa und die Leiche gebildet hatten. Der kleinere Mann war abgrundtief hässlich und seine wieselflinken, rotgeäderten Augen erfasste Alexa mit einem Ausdruck von Neugier und Abscheu. Als sie genauer hinsah, bemerkte sie, dass ihm eine Hand fehlte und durch eine bewegliche Prothese aus einem silbernen Material ersetzt worden war und eben diese Hand kam zum Einsatz, als der Mann die Robe seines Begleiters ordnete und sich dann zurückzog. Voldemort war groß und dürr. Eine Kapuze beschirmte sein Gesicht bis auf den Mund, der sich zu einem verächtlichen Lächeln verzog, als sein Diener vor ihm zurückwich. Unter dem Stoff, im Schatten, schienen zwei Lichtpunkte zu glühen und diese richteten sich dann auf Alexa. Sie erstarrte zu einer Statue und fühlte, wie Kälte durch ihren Körper kroch.

„So", sagte Voldemort mit einer Stimme, die seltsam hoch und kratzig klang, die Perversion der Stimme, die einst einem Menschen gehört hatte. Sein Tonfall spöttelte mehr als dass er drohte, doch es genügte, um Alexas Knie weich zu machen. „Die Retterin in der Not." Sie antwortete ihm nicht, da sie fürchtete, keinen Ton herauszubekommen, doch ihre Gedanken rasten. Woher wusste er es? Und just, so als wisse er auch ganz genau, was sie dachte, setzte er hinzu: „Sie waren äußerst unvorsichtig, Miss Devin. Oder besser Miss Hammond? So viele Name für ein dummes Mädchen." Alexa zuckte zusammen und versuchte, ihren Geist vor ihm zu verbergen, ihre Gedanken gegen jede Kontrolle abzuschotten. Voldemort lachte knarzend und schien sich hervorragend zu amüsieren. „Ich habe jemanden hier, der Sie sehnsüchtig erwartet hat."

Er machte eine Handbewegung und aus den Reihen der Todesser trat eine Gestalt hervor, die ihre Kapuze abstreifte und die Maske kurz vom Gesicht zog. Es überraschte Alexa nicht sonderlich, dass sie in Ronans Gesicht blickte, geisterhaft verzerrt zu einem Grinsen. Dann trat er zurück, verschmolz wieder mit der Anonymität seiner Mitstreiter.

„Töten Sie mich", sagte Alexa so ruhig, wie es ihr möglich war, doch ihre Stimme war kaum mehr als ein ersterbendes Flüstern.

„In Anwesenheit des Lords hast Du zu schweigen", fuhr sie der kleine Mann hinter Voldemort an, doch der Lord winkte ab und sprach, merkwürdig sanft:

„Aber, aber, Wurmschwanz, wie gehst Du denn mit unseren Gästen um. Miss Hammond, Sie haben noch eine Aufgabe. Sie werden es mir ermöglichen, mir die Informationen zukommen zu lassen, die ich benötige." Wieder ein hohes, kreischendes Lachen. „Sie können Sich natürlich die Überraschung vorstellen, als ich aus meinem werten Gast herausbekam, dass Sie am Leben waren."

„Severus", entfuhr es Alexa unwillentlich, dann schlug sie erschrocken eine Hand vor den Mund. War es Voldemorts der es aus ihr herausgebracht hatte oder ihre eigene Panik?

„Ja, richtig, mein hochgeschätzter Tränkemeister, der sich verriet und mir in einem Verhör berichtetet, dass Sie noch leben. Das lässt natürlich tief blicken." Voldemort presste die Spitzen seiner langen, bleichen Finger zusammen, eine Geste, die pure Zufriedenheit ausdrückte. „Leider kam ich mit ihm nicht sonderlich weiter, aber stellen Sie sich meine Überraschung vor, als sich eines Tages jemand an meine arme, treue Ascylpa heranmachte und versuchte, an ihn heranzukommen. Das konnte nur jemand sein, dem er etwas bedeutete, eine Frau und ich zählte die Fakten zusammen. Er hat sie gerettet und Ihnen eine neue Gestalt gegeben. Nun wissen wir auch, wem er den Vielsaftrank schickte, hergestellt mit den Haaren seiner Schwester."

Alexa schluckte schwer, als sie die Fakten hörte, die sie so lange für Geheimnisse gehalten hatte und die nun offen lagen. Damit war die Katastrophe unabwendbar, denn sie ahnte, was nun geschehen würde.

„Sie wollen mich als Druckmittel einsetzen." Ihre Stimme erklang fremd und tonlos. „Das wird Ihnen nicht gelingen. Ich bedeute ihm nichts."

Doch Voldemort lachte nur und befahl:

„Bringt ihn zu mir!" Zwei gesichtlose Gestalten aus dem Kreis wendeten sich um und verschwanden im Haus. „Zu schade, er war so nahe, meine Liebe. Und zu schade, dass Sie sich irren. Bevor Sie uns freiwillig in die Falle gingen, habe ich eine lange Zeit versucht herauszufinden, wo Sie stecken – ein kleines Geschenk für Ronan, dem ich viel verdanke. Doch dass Severus sich so sehr wehrte, Ihren Aufenthaltsort zu verraten, spricht für mich eine deutliche Sprache. Ah, da sind sie."

In ihrem Herz schien etwas zu explodieren, als Alexa sah, wie die beiden Todesser eine leblose Gestalt aus dem Haus zerrten, in den Kreis brachten und ihr zu Füßen warfen. Ohne lange nachzudenken, warf sie auf den Boden und drehte Severus Snape auf den Rücken, bettete seinen Kopf auf ihre Knie. Er war bewusstlos und entsetzlich zugerichtet. Seine Robe war zerfetzt und blutig, sie sah Streifen seiner misshandelten Haut unter dem schwarzen Stoff. Die totenblasse Haut seines Gesichtes wurde von Schnitten und Schwellungen verunziert, so dass sie seine vertrauten Züge kaum wiederzuerkennen vermochte. Doch er war es. Sein Haar berührte weich ihre Hand, als sie ihm mit den Fingerspitzen über die Stirn strich und gegen die Hoffnungslosigkeit ankämpfte, die sie überfiel. Es störte sie nicht, dass die Todesser ihre Schwäche sahen, als ihre Augen feucht wurden und sie in fassungslosen Schweigen den Mann anstarrte, der sie die letzten Jahre stets begleitet hatte, aus der Ferne und doch ganz nah, in ihren Gedanken und Gefühlen, die sie tief in sich vergraben hatte. Nach einer ganzen Weile gelang es ihr, den Kopf zu heben und Voldemort anzusehen.

„Ich arbeite im Ministerium. Ich kann Ihnen so viele Informationen verschaffen, wie Sie brauchen. Quälen Sie ihn nicht länger. Ich weiß, dass Sie ihn töten werden, aber ich bitte Sie, quälen Sie ihn nicht länger."

Voldemort war lautlos nähergetreten, ohne dass sie es bemerkt hatte in der traurigen Agonie ihrer Gedanken. Nun stand er bei ihr und blickte auf sie herab, das Glühen unter seiner Kapuze verstärkte sich und Alexa sah nun, dass es von zwei verachtend blickenden roten Augen stammte.

„Ich glaube, dieser Mann hat alles an Informationen, was ich benötige. Warum mir also die Genugtuung nehmen, ihn für seinen Verrat zu bestrafen. Und Sie, meine Liebe, werden ein wunderbares Geschenk für Hammond abgeben. Er verzehrt sich geradezu nach Ihnen." Er drehte sich halb um, zu der kriecherischen Gestalt hinter sich. „Bringt Sie in mein Haus. Hier dürften wahrscheinlich bald Auroren auftauchen. Ach ja, Miss Hammond – danke, dass Sie Ascylpa für mich erledigt habe. Sie war mir immer schon zu ehrgeizig."

Alexa dachte nicht nach, als sie von ihrem Hass und ihrer Furcht getrieben aufsprang, Severus Snapes Kopf in das hohe Gras sacken ließ und sich auf Voldemort stürzte. Doch sie hatte kaum die Hände nach ihm ausgestreckt, um ihn notfalls mit blanker Gewalt davon abzuhalten, was er vorhatte, da traf sie bereits der erste Zauber, dann ein weiterer und noch einer, bis sie zusammenbrach, schreiend, um sich schlagend, so als könnte sie noch einen der Todesser mit sich in die schmerzrote Dunkelheit reißen, die sie erwartete. Dann umfing sie Stille.

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Liebe Schwarzleser, noch einmal die Bitte (das Betteln) um ein paar mehr Reviews! Ich danke Euch! Eure Demetra mit der schwarzen Phantasie