Kapitel 3
Ich erwachte blinzelnd. Mir war kalt. Logisch, ich lag auch am Ufer eines
Flusses. Ein großer Fluss. Sehr groß sogar. Ich setzte mich schlotternd
auf. Wieso hatten die mich denn, nachdem ich das Zeug getrunken hatte, in
den Strom geworfen??? Schon mal was von KRANKENFLÜGEL gehört????
Meine Kleidung hatte sich verändert. Ich hatte ziemlich komische Sachen an. Eine lange Hose, einen Waffenrock und einen langen grauen Umhang. Seltsamerweise steckten darin alle Dinge, die ich in Hogwarts bei mir gehabt hatte, unter anderem mein Zauberstab. Da war mir gleich viel wohler, obwohl mein Kopf immer noch brummte. Ich fragte mich allerdings, was ich mit dem Bogen und den Pfeilen sollte. Vielleicht hatte Snape mich ja endlich loswerden wollen und in den Fluss geworfen. Das war zumindest das, was Ron wohl gesagt hätte. Er hatte in solchen Situationen immer etwas abwegige Theorien und fast immer war Snape schuld. O.k., ich konnte Snape ja auch nicht ausstehen, ich hasste ihn sogar ziemlich, aber es war doch eher unwahrscheinlich, denn erstens hätte er es direkt unter der Nase von Dumbledore tun müsse, zweitens kannte ich ihn jetzt schon seit fünf Jahren und nie hatte er so etwas gemacht und drittens - wieso sollte er mich umziehen? Ich sagte doch, eher unwahrscheinlich.
Vielleicht war es ja irgendein fauler, unbekannter Zauber, der durch Goyles Trank geweckt worden war. Das klang schon wahrscheinlicher. Na ja, irgendwann würde ich es schon herausfinden, dachte ich schließlich und blickte nachdenklich in den Fluss. Ich schrak zurück. Das war nicht mein Gesicht. Ja, die Narbe war noch da, aber meine Haare waren länger. Sie fielen mir über die Schultern bis auf den Rücken. Außerdem war ich sichtlich gewachsen und etwas breiter. Ich war ja sonst eher der kleine, magere Typ gewesen. Mein Gesicht hatte sich bis auf die kaum sichtbare Narbe auf der Stirn verändert. Immer noch schmal, aber... na, anders halt. Aber was mich dann richtig schockierte waren meine Ohren. Spitz. Wie bei einer Fee.
Ich brauchte einen Augenblick, bis ich mich erholt hatte. Dann wurde ich mir darüber klar, dass ich es durch in-den-Fluss-starren bestimmt nicht herausfinden würde und stand endlich ganz auf. Ich sah mich um. Östlich von mir war ein Gebirge. Es sah bedrohlich und zackig aus. Im Norden sah ich eine Stadt. Ich schaute genauer hin. Es waren nur Ruinen übrig. Wieso konnte ich das von hier aus sehen? Die Ruinenstadt war bestimmt ein paar Kilometer entfernt. Die einzige logische Erklärung war, dass mein neuer Körper über schärfere Sinne verfügte. Im Nordwesten endlich etwas wirklich Gutes: Eine Stadt. Sie sah aus wie ein hoher Turm, doch es war eindeutig eine Stadt. Vielleicht konnten die Leute dort mir helfen.
Ich lief los. Ich war schnell. Ich wusste gar nicht dass Menschen (oder was auch immer ich hier war) so schnell laufen können. Die Stadt war weiter entfernt, als ich gedacht hatte, aber schließlich sah ich sie in ihrem ganzen Ausmaß. Sie war tatsächlich riesig. Sieben Mauerringe türmten sich übereinander, was dem ganzen das Aussehen eines großen Kegels verlieh. Na ja, so in die Richtung zumindest. Zu diesem Zeitpunkt war ich mir schon ziemlich sicher, dass ich nicht mehr in Großbritannien war. Auch nicht in Europa. Überhaupt nicht auf der Erde.
An dem riesigen Tor, das in den ersten Mauerring führte, standen Wachen, die allerdings ziemlich seltsam aussahen: Sie trugen schwarz-silberne Rüstungen mit einem aufgestickten weißen Baum und hohe, geflügelte Helme. Und gut drauf waren die auch nicht gerade. Aber im Moment war ich ziemlich müde und da interessiert einen so was nicht mehr wirklich. „Wohin des Weges, Elb? Woher kommst du und was willst du in der weißen Stadt?" Aha! Ich war also ein ELB! Es kann schon beruhigend sein, zu wissen, was man ist. Ich hätte am liebsten nachgefragt, was ein Elb eigentlich genau ist, aber das wäre ja dann schon etwas peinlich und vor allem auffällig gewesen. Ich wusste ja nicht was die Wachen dann mit mir gemacht hätten.
„Ich bin der einzige Überlebende einer Gruppe Elben aus dem... ähm... Norden." erfand ich schnell. „Ich suche nur etwa zu essen und einen Platz zum Schlafen."Stimmte ja sogar. Die Wache sah mich misstrauisch an. „Wir dulden keine Bettler in der weißen Stadt." Also, das ging jetzt aber echt zu weit. „Ich bin kein Bettler!"fuhr ich empört auf. „Wir Elben betteln nicht."
O.k., ich geb's zu, das war geraten, aber es war einfach das Beste, was mir einfiel. Wenigstens stotterte ich nicht rum, was nach meiner Meinung schon eine beachtliche Leistung ist, wenn man in einer völlig fremden Welt aufwacht, als ein spitzohriges Wesen, von dem man noch nie etwas gehört hat.
Der Wache war das leicht peinlich, er wollte wahrscheinlich vor seinen Kumpeln nicht als Rassist gelten und er ließ mich durch.
Innerhalb des Mauerrings gelangte man auf eine breite Straße, die offensichtlich die Hauptstraße war. Ich sprach einen kleinen Jungen an, ob er wisse wo es ein gutes Gasthaus gab. „Ja, Herr. Im dritten Mauerring in der Eilengasse." Hallo? Ich war 16 und bestimmt kein Herr. Mann, redeten die Leute hier vielleicht geschwollen.
Ich dankte ihm und machte mich auf den Weg, die beständig ansteigende Hauptstraße hinauf.
Ich brauchte eine ganze Weile, bis ich das Gasthaus fand. Es lag in einer dunklen Nebengasse, sah aber sonst ganz nett aus. Die Tür war verschlossen. Ich klopfte. Eine Klingel schien man hier noch nicht erfunden zu haben. Überhaupt war alles ein bisschen, wie ich mir das Mittelalter vorstellte: Die Straßen waren mit ziemlich holprigen Steinen gepflastert und die Häuser aus Stein. Insgesamt fand ich die „Weiße Stadt"eher ziemlich grau und verfallen.
Nachdem ich einige Minuten lang wie wild an die Holztür gehämmert hatte, wurde endlich geöffnet. Ein rundlicher Mann schaute mich misstrauisch an. „Wer seid Ihr und was wollt Ihr?"fragte er scharf und musterte mich kritisch von oben bis unten. O.k. Jetzt brauchte ich einen Namen. Leider hatte ich keine Ahnung, wie die Leute sich hier so nannten. Und vielleicht hatten Elben ja auch ganz andere Namen.
„Mein Name tut nichts zur Sache. Aber man sagte mir, dass hier ein gutes Gasthaus sei. Keine Angst, ich versichere Euch, dass ich gut bezahlen werde", sagte ich. Wieso redete ich plötzlich auch so komisch? Ich wusste nicht, wieso ich das gesagt hatte. Seltsam.
Zum Glück waren da noch ein paar Gallonen in meiner Manteltasche. Ohne Geld wäre ich hier wohl ziemlich aufgeschmissen. Gallonen sind aus Gold und mit Gold kann man praktisch überall bezahlen. Der Wirt war auch gleich viel freundlicher. „Ja, Ihr habt richtig gehört. Dies ist in der Tat ein Gasthaus. Wir haben das beste Bier in ganz Gondor und das will wohl etwas heißen. Entschuldigt, Herr, dass ich unfreundlich war, aber in diesen Zeiten weiß man ja nie. Ihr kommt wohl aus dem Düsterwald Eurer Kleidung nach zu schließen, wie? Ist sicher eine schöne Gegend", plapperte er drauflos. Ich bejahte. Jetzt wusste ich wenigstens, woher ich kam. Oder besser gesagt, woher ich kommen könnte...
Jetzt, da Brindorn (so hieß der Wirt) sein Misstrauen überwunden hatte, war er ziemlich gesprächig. Er redete wie ein Wasserfall und erinnerte mich damit etwas an Hermione, als wir uns das erste Mal im Zug nach Hogwarts getroffen hatten. Ich hörte Brindorns Ausführungen aufmerksam zu und erfuhr dadurch, dass in Minas Tirith kaum Elben gesehen wurden. Dann führte er mich in meine Kammer. Es war ein gemütliches Zimmer, obwohl ziemlich spartanisch eingerichtet. An Möbeln gab es nur ein Bett, das allerdings schön weich war, und einen kleinen hölzernen Tisch mit Stuhl sowie einen Schrank für die Kleider. Nicht, dass ich welche gehabt hätte, außer denen, die ich bereits trug. Sobald Brindorn mich allein gelassen hatte, nicht ohne das Versprechen, bald etwas zu essen und einen kleinen Krug Bier zu bringen (Ich mag Bier eigentlich nicht, aber ich sagte nichts), ließ ich mich erschöpft auf das Bett fallen. Der lange Fußmarsch hatte mich zwar merkwürdigerweise kaum angestrengt, aber ich war trotzdem ziemlich ermattet. Meinen neuen Körper hatte ich im Laufe des Tages allerdings zu schätzen gelernt: Ich war schnell und gut zu Fuß, meine Sinne hatten sich geschärft und ich war sehr ausdauernd.
Ich war froh, mich endlich hinlegen zu können. Jetzt lag ich einfach auf den weichen Kissen und dachte nach. Hermione hatte den Trank genauso wie ich schlucken müssen. Vielleicht war sie auch hier irgendwo gelandet. Ob sie auch eine Elbe oder Elbin oder wie auch immer die weibliche Form hieß geworden war? Ich machte mir leichte Sorgen um sie. Wie würde sie sich in einer solchen Situation zurechtfinden? Ach Quatsch! Hermione war eine energische 16-jährige und kein kleines Kind. Außerdem hatte sie immer noch ihren Zauberstab. Hoffte ich zumindest.
Ich machte mir große Vorwürfe. Hätte ich nicht verschlafen, wären wir rechtzeitig zum Unterricht gekommen und Snape hätte keinen Grund gehabt so etwas zu tun. So wie ich ihn jedoch inzwischen kannte, hätte er wahrscheinlich schnell einen anderen Grund gefunden, falls er überhaupt einen benötigte. Trotzdem hätte er vielleicht seinen Hass nur an mir ausgelassen, was er eigentlich in so gut wie jeder Stunde tat.
Ich versuchte nachzudenken, wo ich sein könnte. Mir fiel nur eines ein: Dudley hatte mal etwas von einem Film erzählt, in den er mit seinen Kumpels gegangen war. Natürlich hatte er von der Handlung kein Wort verstanden, aber er hatte begeistert von den Actionszenen erzählt, in denen sich Elben (!) und Orks gegenseitig abgeschlachtet hatten. Ich fand das alles damals reichlich uninteressant, aber jetzt bedauerte ich, dass ich nicht genauer zugehört hatte. Meine Tante... wieso fiel mir ihr Name nicht mehr ein??? Sie hieß... sie hieß doch... Das gab's doch gar nicht! Ich konnte mich einfach nicht mehr erinnern! Unmöglich! Ich wusste noch genau wie sie aussah, aber ihr Name... Ich kannte sie seit 15 Jahren und konnte mich einfach nicht erinnern! Na ja... ich tat es als kleines Blackout ab - so was soll es ja geben - und dachte darüber nach, wie der Film geheißen hatte. Irgendwas mit einem Ring. Ring... Ringherr... Ha, ich hatte es! Der Herr der Ringe! Genau das war's.
Mir fiel sonst nicht mehr viel von dem Gespräch ein, da ich wie gesagt nicht besonders gut zugehört hatte, aber ich entsann mich, dass Dudley die Elben als „gestörte, langhaarige Typen mit komischen Ohren, die cool kämpfen können wenn sie sich nicht gerade gegenseitig abknutschen" beschrieben hatte. Das hieß so viel wie: Die Elben sind die Guten, gute Krieger, haben allerdings auch einen Sinn für Freundschaft und Liebe.
Mein Gedankenfluss wurde unterbrochen, als ich in einer Ecke einen kleinen Spiegel entdeckte. Ich stand auf, stellte mich davor und betrachtete mich nachdenklich. Es war ein schönes Gesicht, das mich anblickte. Irgendwie edel. Trotzdem hatte sich mein Alter nicht verändert. Ich sah immer noch aus wie 16. Meine Narbe war auf der hohen Stirn nur bei sehr genauem Hinsehen zu erkennen. Ich fand das komisch. Anscheinend waren manche Dinge mit in diese Welt gekommen. Na, logisch! Einfach alles, was magisch war! Meine Narbe war eindeutig magisch, genauso mein Zauberstab. Auch in den Gallonen musste irgendeine Art Magie stecken, vielleicht eine Art Muggelabwehrzauber. Das erschien sogar plausibel, denn was war, wenn ein Zauberer Geld in einer Muggelstraße verlor und ein Muggel es fand? Ich durchsuchte meine Taschen. Tatsächlich waren alle Gegenstände, die ich fand auf irgendeine Art magisch. Da waren ein magisches Messer, wie Sirius mir eines geschenkt hatte (Ich hatte mir ein neues besorgt, nachdem das alte im Zauberministerium kaputt gegangen war), ein Geldbeutel, ein paar Süßigkeiten aus dem Honigtopf, ein paar von Dr. Filibusters fabelhaften, nasszündenden, hitzefreien Feuerwerken (hatte ich mir am Wochenende bei Zorro's besorgt) und natürlich mein Zauberstab.
Es wurde langsam Zeit, mir einen passenden Namen zuzulegen, denn ich war mir wirklich nicht sicher, ob es Elben gab, die Namen wie Harry oder Ron trugen und ich wollte nicht auffallen, bis ich nicht herausgefunden hatte, was hier lief.
In diesem Moment kam der Wirt mit einem Tablett zur Tür herein. Er stellte es auf dem Tisch ab und wollte sich schon wieder zum Gehen wenden, als ich ihn zurückhielt. „Sagt, Herr Brindorn, gibt es in dieser Stadt eine öffentliche Bibliothek?" fragte ich ihn und wunderte mich nur kurz, warum ich mich wieder so geschwollen ausdrückte. Ich konnte wirklich nichts dafür. Brindorn war sichtlich froh, mir helfen zu können, denn er fing an zu strahlen und in einem irren Tempo an zu reden: „Natürlich, im fünften Mauerring befindet sich eine große Bibliothek, in der man alle Arten von Büchern in allen Sprachen von Westron bis Quenya findet. Ihr solltet Euch aber beieilen, wenn Ihr sie heute noch besuchen wollt, denn alle öffentlichen Einrichtungen schließen bei Einbruch der Dunkelheit..." Ich warf einen schnellen Blick zum Fenster hinaus. Es dämmerte bereits. „Könnt Ihr mir den Weg dorthin zeigen? Es ist sehr wichtig für mich." „Ich war vorhin so unfreundlich zu Euch, dass ich heilfroh bin, Euch helfen zu können. Folgt mir." Damit drehte er sich um, rannte zur Tür hinaus auf den dunklen Flur und schließlich auf die Straße. Dafür, dass er äußerlich nicht gerade im Training zu sein schien, legte er eine erstaunlich flotte Geschwindigkeit vor, die ich aber als Elb gut mithalten konnte. Doch der Weg bis in den fünften Ring war weit und als wir endlich vor der Tür der Bibliothek standen, war es beinahe dunkel. „Beieilt Euch, ich warte hier draußen", meinte Brindorn und ich betrat das große Gebäude, das allerdings, wie beinahe alles in Minas Tirith einen leicht verfallenen Eindruck machte. Die große Halle im Inneren war bis zur Decke mit Büchern gefüllt und ich entdeckte keine Menschenseele bis auf einen uralten Bibliothekar, der mich aber nicht zu bemerken schien.
Ziellos schlenderte ich durch die Regalreihen. Hier und da entdeckte ich ein Buch, das mir interessant schien. Ich wählte Bücher in verschiedenen Sprachen aus. Ein Buch, das von der Entstehung der Elben und Menschen erzählte, interessierte mich besonders. Es hatte einen wunderschönen, klangvollen Namen: Das Silmarillion. Es war in einer seltsamen Sprache geschrieben, die ich jedoch ohne Probleme verstand. Vielleicht Sindarin oder Quenya, die beiden meistbenutzten Sprachen der Elben, wie ich in einem anderen Buch, das ich nur flüchtig durchblätterte, gelesen hatte. Nach etwa zehn Minuten entschied ich, das es genug war, denn obwohl ich gerne noch mehr Zeit in der Bücherei verbracht hätte, hatte ich wenig Lust, darin zu übernachten. Ich ging zu dem alten Bibliothekar, der hinter einem ebenso alten Schreibtisch hockte und in einem dicken Wälzer blätterte. „Ah, ein junger Elb, wie ich sehe."sagte er bei meinem Anblick sanft. Der alte Mann war mir sofort sympathisch. Er erinnerte mich irgendwie an Albus Dumbledore, der auch sehr viel für Bücher übrig hatte.
„Darf ich diese Bücher ausleihen? Es ist wichtig für mich." „Natürlich, mein Junge. Lass mal sehen. Ah, das Silmarillion. Es ist natürlich sehr interessant, etwas über die Vergangenheit Mittelerdes zu erfahren, obwohl ich bisher annahm, dass Elbenkindern die Geschichte unserer Welt beigebracht wird..." „Ich wurde früh von meiner Familie getrennt", erklärte ich schnell, was ja auch stimmte. In gewisser Weise. Ob der Alte etwas ahnte? Ich hielt es für unwahrscheinlich. „Gut. Achte aber darauf, die Bücher bis zum Ende dieser Woche zurückzubringen und sie nicht zu beschädigen." Ich versprach es ihm, bedankte mich höflich und verließ die Bibliothek. Draußen war es bereits dunkel und Brindorn wartete ungeduldig am Tor. „Und, hast du bekommen, was du wolltest?"fragte er mich, endlich auf die Höflichkeitsfloskeln verzichtend. „Ja. Komm, lass uns zurück zum „Horn"laufen, bevor die Tore auch geschlossen werden." Damit machten wir uns auf den Weg.
Kaum im Gasthaus angekommen, zog ich mich zurück und aß von dem mittlerweile kalten Essen. Das Bier war tatsächlich gut. Es schmeckte würzig und nach Honig und erinnerte mich an Butterbier aus Hogsmeade. Dann legte ich mich aufs Bett und fing an zu lesen. Ich hatte, neben dem Silmarillion, ein Buch über verschiedene Sprachen, die in Mittelerde gesprochen wurden, eines über die Geschichte des Königreiches Gondor und eines mit verschiedenen Stammbäumen von Elben und Menschen mitgenommen.
Ich las bis tief in die Nacht und schließlich, als ich die Augen kaum noch offen halten konnte, hatte ich einen passenden Namen gefunden: Eltaithir, Blitzmahl.
Meine Kleidung hatte sich verändert. Ich hatte ziemlich komische Sachen an. Eine lange Hose, einen Waffenrock und einen langen grauen Umhang. Seltsamerweise steckten darin alle Dinge, die ich in Hogwarts bei mir gehabt hatte, unter anderem mein Zauberstab. Da war mir gleich viel wohler, obwohl mein Kopf immer noch brummte. Ich fragte mich allerdings, was ich mit dem Bogen und den Pfeilen sollte. Vielleicht hatte Snape mich ja endlich loswerden wollen und in den Fluss geworfen. Das war zumindest das, was Ron wohl gesagt hätte. Er hatte in solchen Situationen immer etwas abwegige Theorien und fast immer war Snape schuld. O.k., ich konnte Snape ja auch nicht ausstehen, ich hasste ihn sogar ziemlich, aber es war doch eher unwahrscheinlich, denn erstens hätte er es direkt unter der Nase von Dumbledore tun müsse, zweitens kannte ich ihn jetzt schon seit fünf Jahren und nie hatte er so etwas gemacht und drittens - wieso sollte er mich umziehen? Ich sagte doch, eher unwahrscheinlich.
Vielleicht war es ja irgendein fauler, unbekannter Zauber, der durch Goyles Trank geweckt worden war. Das klang schon wahrscheinlicher. Na ja, irgendwann würde ich es schon herausfinden, dachte ich schließlich und blickte nachdenklich in den Fluss. Ich schrak zurück. Das war nicht mein Gesicht. Ja, die Narbe war noch da, aber meine Haare waren länger. Sie fielen mir über die Schultern bis auf den Rücken. Außerdem war ich sichtlich gewachsen und etwas breiter. Ich war ja sonst eher der kleine, magere Typ gewesen. Mein Gesicht hatte sich bis auf die kaum sichtbare Narbe auf der Stirn verändert. Immer noch schmal, aber... na, anders halt. Aber was mich dann richtig schockierte waren meine Ohren. Spitz. Wie bei einer Fee.
Ich brauchte einen Augenblick, bis ich mich erholt hatte. Dann wurde ich mir darüber klar, dass ich es durch in-den-Fluss-starren bestimmt nicht herausfinden würde und stand endlich ganz auf. Ich sah mich um. Östlich von mir war ein Gebirge. Es sah bedrohlich und zackig aus. Im Norden sah ich eine Stadt. Ich schaute genauer hin. Es waren nur Ruinen übrig. Wieso konnte ich das von hier aus sehen? Die Ruinenstadt war bestimmt ein paar Kilometer entfernt. Die einzige logische Erklärung war, dass mein neuer Körper über schärfere Sinne verfügte. Im Nordwesten endlich etwas wirklich Gutes: Eine Stadt. Sie sah aus wie ein hoher Turm, doch es war eindeutig eine Stadt. Vielleicht konnten die Leute dort mir helfen.
Ich lief los. Ich war schnell. Ich wusste gar nicht dass Menschen (oder was auch immer ich hier war) so schnell laufen können. Die Stadt war weiter entfernt, als ich gedacht hatte, aber schließlich sah ich sie in ihrem ganzen Ausmaß. Sie war tatsächlich riesig. Sieben Mauerringe türmten sich übereinander, was dem ganzen das Aussehen eines großen Kegels verlieh. Na ja, so in die Richtung zumindest. Zu diesem Zeitpunkt war ich mir schon ziemlich sicher, dass ich nicht mehr in Großbritannien war. Auch nicht in Europa. Überhaupt nicht auf der Erde.
An dem riesigen Tor, das in den ersten Mauerring führte, standen Wachen, die allerdings ziemlich seltsam aussahen: Sie trugen schwarz-silberne Rüstungen mit einem aufgestickten weißen Baum und hohe, geflügelte Helme. Und gut drauf waren die auch nicht gerade. Aber im Moment war ich ziemlich müde und da interessiert einen so was nicht mehr wirklich. „Wohin des Weges, Elb? Woher kommst du und was willst du in der weißen Stadt?" Aha! Ich war also ein ELB! Es kann schon beruhigend sein, zu wissen, was man ist. Ich hätte am liebsten nachgefragt, was ein Elb eigentlich genau ist, aber das wäre ja dann schon etwas peinlich und vor allem auffällig gewesen. Ich wusste ja nicht was die Wachen dann mit mir gemacht hätten.
„Ich bin der einzige Überlebende einer Gruppe Elben aus dem... ähm... Norden." erfand ich schnell. „Ich suche nur etwa zu essen und einen Platz zum Schlafen."Stimmte ja sogar. Die Wache sah mich misstrauisch an. „Wir dulden keine Bettler in der weißen Stadt." Also, das ging jetzt aber echt zu weit. „Ich bin kein Bettler!"fuhr ich empört auf. „Wir Elben betteln nicht."
O.k., ich geb's zu, das war geraten, aber es war einfach das Beste, was mir einfiel. Wenigstens stotterte ich nicht rum, was nach meiner Meinung schon eine beachtliche Leistung ist, wenn man in einer völlig fremden Welt aufwacht, als ein spitzohriges Wesen, von dem man noch nie etwas gehört hat.
Der Wache war das leicht peinlich, er wollte wahrscheinlich vor seinen Kumpeln nicht als Rassist gelten und er ließ mich durch.
Innerhalb des Mauerrings gelangte man auf eine breite Straße, die offensichtlich die Hauptstraße war. Ich sprach einen kleinen Jungen an, ob er wisse wo es ein gutes Gasthaus gab. „Ja, Herr. Im dritten Mauerring in der Eilengasse." Hallo? Ich war 16 und bestimmt kein Herr. Mann, redeten die Leute hier vielleicht geschwollen.
Ich dankte ihm und machte mich auf den Weg, die beständig ansteigende Hauptstraße hinauf.
Ich brauchte eine ganze Weile, bis ich das Gasthaus fand. Es lag in einer dunklen Nebengasse, sah aber sonst ganz nett aus. Die Tür war verschlossen. Ich klopfte. Eine Klingel schien man hier noch nicht erfunden zu haben. Überhaupt war alles ein bisschen, wie ich mir das Mittelalter vorstellte: Die Straßen waren mit ziemlich holprigen Steinen gepflastert und die Häuser aus Stein. Insgesamt fand ich die „Weiße Stadt"eher ziemlich grau und verfallen.
Nachdem ich einige Minuten lang wie wild an die Holztür gehämmert hatte, wurde endlich geöffnet. Ein rundlicher Mann schaute mich misstrauisch an. „Wer seid Ihr und was wollt Ihr?"fragte er scharf und musterte mich kritisch von oben bis unten. O.k. Jetzt brauchte ich einen Namen. Leider hatte ich keine Ahnung, wie die Leute sich hier so nannten. Und vielleicht hatten Elben ja auch ganz andere Namen.
„Mein Name tut nichts zur Sache. Aber man sagte mir, dass hier ein gutes Gasthaus sei. Keine Angst, ich versichere Euch, dass ich gut bezahlen werde", sagte ich. Wieso redete ich plötzlich auch so komisch? Ich wusste nicht, wieso ich das gesagt hatte. Seltsam.
Zum Glück waren da noch ein paar Gallonen in meiner Manteltasche. Ohne Geld wäre ich hier wohl ziemlich aufgeschmissen. Gallonen sind aus Gold und mit Gold kann man praktisch überall bezahlen. Der Wirt war auch gleich viel freundlicher. „Ja, Ihr habt richtig gehört. Dies ist in der Tat ein Gasthaus. Wir haben das beste Bier in ganz Gondor und das will wohl etwas heißen. Entschuldigt, Herr, dass ich unfreundlich war, aber in diesen Zeiten weiß man ja nie. Ihr kommt wohl aus dem Düsterwald Eurer Kleidung nach zu schließen, wie? Ist sicher eine schöne Gegend", plapperte er drauflos. Ich bejahte. Jetzt wusste ich wenigstens, woher ich kam. Oder besser gesagt, woher ich kommen könnte...
Jetzt, da Brindorn (so hieß der Wirt) sein Misstrauen überwunden hatte, war er ziemlich gesprächig. Er redete wie ein Wasserfall und erinnerte mich damit etwas an Hermione, als wir uns das erste Mal im Zug nach Hogwarts getroffen hatten. Ich hörte Brindorns Ausführungen aufmerksam zu und erfuhr dadurch, dass in Minas Tirith kaum Elben gesehen wurden. Dann führte er mich in meine Kammer. Es war ein gemütliches Zimmer, obwohl ziemlich spartanisch eingerichtet. An Möbeln gab es nur ein Bett, das allerdings schön weich war, und einen kleinen hölzernen Tisch mit Stuhl sowie einen Schrank für die Kleider. Nicht, dass ich welche gehabt hätte, außer denen, die ich bereits trug. Sobald Brindorn mich allein gelassen hatte, nicht ohne das Versprechen, bald etwas zu essen und einen kleinen Krug Bier zu bringen (Ich mag Bier eigentlich nicht, aber ich sagte nichts), ließ ich mich erschöpft auf das Bett fallen. Der lange Fußmarsch hatte mich zwar merkwürdigerweise kaum angestrengt, aber ich war trotzdem ziemlich ermattet. Meinen neuen Körper hatte ich im Laufe des Tages allerdings zu schätzen gelernt: Ich war schnell und gut zu Fuß, meine Sinne hatten sich geschärft und ich war sehr ausdauernd.
Ich war froh, mich endlich hinlegen zu können. Jetzt lag ich einfach auf den weichen Kissen und dachte nach. Hermione hatte den Trank genauso wie ich schlucken müssen. Vielleicht war sie auch hier irgendwo gelandet. Ob sie auch eine Elbe oder Elbin oder wie auch immer die weibliche Form hieß geworden war? Ich machte mir leichte Sorgen um sie. Wie würde sie sich in einer solchen Situation zurechtfinden? Ach Quatsch! Hermione war eine energische 16-jährige und kein kleines Kind. Außerdem hatte sie immer noch ihren Zauberstab. Hoffte ich zumindest.
Ich machte mir große Vorwürfe. Hätte ich nicht verschlafen, wären wir rechtzeitig zum Unterricht gekommen und Snape hätte keinen Grund gehabt so etwas zu tun. So wie ich ihn jedoch inzwischen kannte, hätte er wahrscheinlich schnell einen anderen Grund gefunden, falls er überhaupt einen benötigte. Trotzdem hätte er vielleicht seinen Hass nur an mir ausgelassen, was er eigentlich in so gut wie jeder Stunde tat.
Ich versuchte nachzudenken, wo ich sein könnte. Mir fiel nur eines ein: Dudley hatte mal etwas von einem Film erzählt, in den er mit seinen Kumpels gegangen war. Natürlich hatte er von der Handlung kein Wort verstanden, aber er hatte begeistert von den Actionszenen erzählt, in denen sich Elben (!) und Orks gegenseitig abgeschlachtet hatten. Ich fand das alles damals reichlich uninteressant, aber jetzt bedauerte ich, dass ich nicht genauer zugehört hatte. Meine Tante... wieso fiel mir ihr Name nicht mehr ein??? Sie hieß... sie hieß doch... Das gab's doch gar nicht! Ich konnte mich einfach nicht mehr erinnern! Unmöglich! Ich wusste noch genau wie sie aussah, aber ihr Name... Ich kannte sie seit 15 Jahren und konnte mich einfach nicht erinnern! Na ja... ich tat es als kleines Blackout ab - so was soll es ja geben - und dachte darüber nach, wie der Film geheißen hatte. Irgendwas mit einem Ring. Ring... Ringherr... Ha, ich hatte es! Der Herr der Ringe! Genau das war's.
Mir fiel sonst nicht mehr viel von dem Gespräch ein, da ich wie gesagt nicht besonders gut zugehört hatte, aber ich entsann mich, dass Dudley die Elben als „gestörte, langhaarige Typen mit komischen Ohren, die cool kämpfen können wenn sie sich nicht gerade gegenseitig abknutschen" beschrieben hatte. Das hieß so viel wie: Die Elben sind die Guten, gute Krieger, haben allerdings auch einen Sinn für Freundschaft und Liebe.
Mein Gedankenfluss wurde unterbrochen, als ich in einer Ecke einen kleinen Spiegel entdeckte. Ich stand auf, stellte mich davor und betrachtete mich nachdenklich. Es war ein schönes Gesicht, das mich anblickte. Irgendwie edel. Trotzdem hatte sich mein Alter nicht verändert. Ich sah immer noch aus wie 16. Meine Narbe war auf der hohen Stirn nur bei sehr genauem Hinsehen zu erkennen. Ich fand das komisch. Anscheinend waren manche Dinge mit in diese Welt gekommen. Na, logisch! Einfach alles, was magisch war! Meine Narbe war eindeutig magisch, genauso mein Zauberstab. Auch in den Gallonen musste irgendeine Art Magie stecken, vielleicht eine Art Muggelabwehrzauber. Das erschien sogar plausibel, denn was war, wenn ein Zauberer Geld in einer Muggelstraße verlor und ein Muggel es fand? Ich durchsuchte meine Taschen. Tatsächlich waren alle Gegenstände, die ich fand auf irgendeine Art magisch. Da waren ein magisches Messer, wie Sirius mir eines geschenkt hatte (Ich hatte mir ein neues besorgt, nachdem das alte im Zauberministerium kaputt gegangen war), ein Geldbeutel, ein paar Süßigkeiten aus dem Honigtopf, ein paar von Dr. Filibusters fabelhaften, nasszündenden, hitzefreien Feuerwerken (hatte ich mir am Wochenende bei Zorro's besorgt) und natürlich mein Zauberstab.
Es wurde langsam Zeit, mir einen passenden Namen zuzulegen, denn ich war mir wirklich nicht sicher, ob es Elben gab, die Namen wie Harry oder Ron trugen und ich wollte nicht auffallen, bis ich nicht herausgefunden hatte, was hier lief.
In diesem Moment kam der Wirt mit einem Tablett zur Tür herein. Er stellte es auf dem Tisch ab und wollte sich schon wieder zum Gehen wenden, als ich ihn zurückhielt. „Sagt, Herr Brindorn, gibt es in dieser Stadt eine öffentliche Bibliothek?" fragte ich ihn und wunderte mich nur kurz, warum ich mich wieder so geschwollen ausdrückte. Ich konnte wirklich nichts dafür. Brindorn war sichtlich froh, mir helfen zu können, denn er fing an zu strahlen und in einem irren Tempo an zu reden: „Natürlich, im fünften Mauerring befindet sich eine große Bibliothek, in der man alle Arten von Büchern in allen Sprachen von Westron bis Quenya findet. Ihr solltet Euch aber beieilen, wenn Ihr sie heute noch besuchen wollt, denn alle öffentlichen Einrichtungen schließen bei Einbruch der Dunkelheit..." Ich warf einen schnellen Blick zum Fenster hinaus. Es dämmerte bereits. „Könnt Ihr mir den Weg dorthin zeigen? Es ist sehr wichtig für mich." „Ich war vorhin so unfreundlich zu Euch, dass ich heilfroh bin, Euch helfen zu können. Folgt mir." Damit drehte er sich um, rannte zur Tür hinaus auf den dunklen Flur und schließlich auf die Straße. Dafür, dass er äußerlich nicht gerade im Training zu sein schien, legte er eine erstaunlich flotte Geschwindigkeit vor, die ich aber als Elb gut mithalten konnte. Doch der Weg bis in den fünften Ring war weit und als wir endlich vor der Tür der Bibliothek standen, war es beinahe dunkel. „Beieilt Euch, ich warte hier draußen", meinte Brindorn und ich betrat das große Gebäude, das allerdings, wie beinahe alles in Minas Tirith einen leicht verfallenen Eindruck machte. Die große Halle im Inneren war bis zur Decke mit Büchern gefüllt und ich entdeckte keine Menschenseele bis auf einen uralten Bibliothekar, der mich aber nicht zu bemerken schien.
Ziellos schlenderte ich durch die Regalreihen. Hier und da entdeckte ich ein Buch, das mir interessant schien. Ich wählte Bücher in verschiedenen Sprachen aus. Ein Buch, das von der Entstehung der Elben und Menschen erzählte, interessierte mich besonders. Es hatte einen wunderschönen, klangvollen Namen: Das Silmarillion. Es war in einer seltsamen Sprache geschrieben, die ich jedoch ohne Probleme verstand. Vielleicht Sindarin oder Quenya, die beiden meistbenutzten Sprachen der Elben, wie ich in einem anderen Buch, das ich nur flüchtig durchblätterte, gelesen hatte. Nach etwa zehn Minuten entschied ich, das es genug war, denn obwohl ich gerne noch mehr Zeit in der Bücherei verbracht hätte, hatte ich wenig Lust, darin zu übernachten. Ich ging zu dem alten Bibliothekar, der hinter einem ebenso alten Schreibtisch hockte und in einem dicken Wälzer blätterte. „Ah, ein junger Elb, wie ich sehe."sagte er bei meinem Anblick sanft. Der alte Mann war mir sofort sympathisch. Er erinnerte mich irgendwie an Albus Dumbledore, der auch sehr viel für Bücher übrig hatte.
„Darf ich diese Bücher ausleihen? Es ist wichtig für mich." „Natürlich, mein Junge. Lass mal sehen. Ah, das Silmarillion. Es ist natürlich sehr interessant, etwas über die Vergangenheit Mittelerdes zu erfahren, obwohl ich bisher annahm, dass Elbenkindern die Geschichte unserer Welt beigebracht wird..." „Ich wurde früh von meiner Familie getrennt", erklärte ich schnell, was ja auch stimmte. In gewisser Weise. Ob der Alte etwas ahnte? Ich hielt es für unwahrscheinlich. „Gut. Achte aber darauf, die Bücher bis zum Ende dieser Woche zurückzubringen und sie nicht zu beschädigen." Ich versprach es ihm, bedankte mich höflich und verließ die Bibliothek. Draußen war es bereits dunkel und Brindorn wartete ungeduldig am Tor. „Und, hast du bekommen, was du wolltest?"fragte er mich, endlich auf die Höflichkeitsfloskeln verzichtend. „Ja. Komm, lass uns zurück zum „Horn"laufen, bevor die Tore auch geschlossen werden." Damit machten wir uns auf den Weg.
Kaum im Gasthaus angekommen, zog ich mich zurück und aß von dem mittlerweile kalten Essen. Das Bier war tatsächlich gut. Es schmeckte würzig und nach Honig und erinnerte mich an Butterbier aus Hogsmeade. Dann legte ich mich aufs Bett und fing an zu lesen. Ich hatte, neben dem Silmarillion, ein Buch über verschiedene Sprachen, die in Mittelerde gesprochen wurden, eines über die Geschichte des Königreiches Gondor und eines mit verschiedenen Stammbäumen von Elben und Menschen mitgenommen.
Ich las bis tief in die Nacht und schließlich, als ich die Augen kaum noch offen halten konnte, hatte ich einen passenden Namen gefunden: Eltaithir, Blitzmahl.
