18. Kapitel
Fuindae schnaubte glücklich. Er schien ganz froh zu sein, mich wieder zu haben, obwohl er Suilion, oder Su (wie ich ihn nannte und was er hasste) immer noch misstraute. Dem schien das allerdings nicht viel auszumachen. Erstens hatte er sowieso nicht viel übrig für Pferde und zweites war er noch viel zu glücklich, dass das hier so reibungslos geklappt hatte, genau wie ich. Ja, wir hatten mein treues Ross tatsächlich zurück und waren nun auf dem Rückweg zu unserem Baumhaus. Wir alle waren in Hochstimmung. Es war früh morgens. Die Sonne war noch nicht aufgegangen im Wald. Am letzten Abend waren ich und Su aufgebrochen. Er hatte mich erst für bekloppt gehalten, unser Leben für ein Pferd aufs Spiel setzen zu wollen. „Ein Pferd?", hatte er mich angeschrieen. „Du willst dein Leben aufs Spiel setzten und in Isengard eindringen und das alles nur für ein Pferd??? Bis du total übergeschnappt?" Ich war ruhig geblieben. Ich hatte eine ähnliche Reaktion erwartet. „Eigentlich hatte ich auch nie viel für Pferde übrig, aber Fuindae ist mein Freund und ich weiß ja nicht, wie das bei dir aussieht, aber ich helfe Freunden nun mal." Er sah sofort etwas unangenehm berührt aus. „Außerdem sollte dir eigentlich klar sein, dass ich alleine nie weit genug komme, um die anderen zu finden..." „Du meinst wir kommen nicht weit..."
So waren wir losgezogen. Isengards Ställe lagen etwas abseits und waren nicht besonders gut bewacht. Saruman erwartete einfach nicht, dass jemand seine Ställe angreifen würde, in denen sowieso nur wenige Pferde standen (seine Orks ritten auf Wargen und viele menschliche Diener hatte er nicht.). Su hatte sich geschickt von hinten an die Orkwächter herangeschlichen und ihnen mit scharfen Steinen die Kehlen durchgeschnitten. „Tja, das lernt man halt notgedrungen, wenn man darauf angewiesen ist, allein und ohne Gewehr zu jagen..."
Das ganze war schnell und glatt gegangen. Keiner der Orks hatte lange genug gelebt um Alarm schlagen zu können.
Wir erreichten das Baumhaus, gerade als die Dämmerung eintrat. Fuindae rupfte ein paar Gräser auf einer nahen Lichtung. Ich ließ ihn freilaufen. Ich wusste, er würde immer kommen, wenn ich ihn rufen würde. Su war diesbezüglich ziemlich skeptisch, was mir aber auch ziemlich egal war. Zum Frühstück gab es, wie immer, Honig und Waldbeeren und etwas Lembas aus Bruchtal, das ich noch übrig hatte. Elrond hatte mir eine Menge davon einpacken lassen und ich ernährte mich ja schon seit Monaten davon. Lembas schmeckt gut, aber au Dauer hängt es einem einfach zum Hals raus. Also hielt ich mich an die Beeren, während Su sich fleißig am Lembas bediente. Wir hatten angefangen unsere Suche nach Harry zu planen. „Ich denke, Fuindae kann uns locker beide tagen, bis wir ein Pferd für dich haben...", meinte ich kauend. „Ähmmm... jaaaa... die Sache ist die... ich ... äh kann eigentlich gar nicht reiten...", sagte Su leicht verlegen. „Oh, ich denke schon. Weißt du, ich konnte es auch nicht, bevor ich hierher kam. Idril konnte es, aber nicht so perfekt wie hier.... Hast du nicht bemerkt, dass man uns, als wie hierher geschickt wurden, neue Kräfte und Fähigkeiten gegeben hat?" „Natürlich hab ich das bemerkt. Ich kann besser hören und schärfer sehen und bin schneller und wendiger. Uuuund.."Er zögerte. "Früher hätte ich es nicht geschafft, jemandem einfach so die Kehle durchzuschneiden oder ein Tier zu erlegen und zu häuten und auszuweiden..." Ich schauderte. Auf so etwas war ich noch gar nicht gekommen. „Also, das mit deinen Sinnen liegt daran, dass du jetzt ein Elb bist, wie Idril auch. Ich scheine die einzige zu sein, die noch Mensch ist. Doch ich sah früher auch anders aus." „Was hat man dir denn gegeben als Fähigkeit?", fragte Su neugierig. „Tja, ich gebe zu, dass ich mir darüber auch lange Gedanken gemacht habe. Ich meine, bei Idril zum Beispiel war es so offensichtlich. Du hättest sie kämpfen sehen sollen... Na ja, auf jede Fall bin ich zu einer Antwort gekommen. Ich kann mit Tieren sprechen. Ich sehe, was sie mir sagen wollen. Ich sehe, was andere empfinden in ihren Augen und höre es in ihren Stimmen. Kämpfen kann ich nicht, doch ich habe so was wie heilende Kräfte." Su hatte den Mund aufgerissen. „Wow..." „Ähhh jaaaa... warte ich zeigs dir. Hast du vielleicht irgendwo einen Kratzer oder etwas in der Art?" „Logisch. Wenn man hier wohnt, hat man immer irgendeine Aufschürfung..." Damit streckte er mir seinen Arm entgegen, auf dem wirklich einige mehr oder weniger tiefe Kratzer zu sehen waren. Ich legte meine Finger vorsichtig auf einen Schnitt am Handgelenk und konzentrierte mich. Das Fleisch schien sanft zu leuchten und ich spürte die Wärme. Ich spürte wie sich die Haut unter meinen Fingern neu zusammenfügte und die Kruste verschwand. Dann ließ ich den Arm wieder los. Die Haut war glatt, als wäre dort nie irgendetwas gewesen. Nicht einmal eine Narbe war zurückgeblieben. Ich war selbst ein wenig verblüfft.
„Oh man, Éo... Das nenn ich Kraft... Dagegen ist das, was ich oder dieser Harry oder Idril können gar nichts... Man spürt es, wenn du anwesend bist. Deine Nähe gibt einem Ruhe. Ruhe und so etwas wie Hoffnung. Man glaubt, Gefühle anderer plötzlich zu erkennen und die Welt scheint klarer vor den Augen..." Äh, ok. Das war mir neu. Aber wenn er meinte...
„Apropos... Hast du eigentlich schon entdeckt, was man dir gegeben hat???", fragte ich nun meinerseits interessiert. Ähhh jaaaa... Ich fuhr zusammen. Ich hatte seine Stimme gehört. Doch nicht mit den Ohren. In meinem Kopf! „Du... du kannst Gedanken übertragen...", staunte ich. Äh. Ja. Ist aber ziemlich seltsam, glaub mir...
Wir ritten erst am nächsten Morgen los. Wir hatten eine Weile darüber diskutiert, wohin wir eigentlich sollten und waren schließlich bei der Meinung angelangt, dass Harry wohl kaum noch dort war, wo ich ihn in meinem Traum gesehen hatte... Also hatten wir nun vereinbart, meine ursprüngliche Route beizubehalten und erst mal nach Minas Tirith zu gehen um dort nach Spuren von Harry zu suchen.
Wir hatten gerade alles gepackt und unseren Proviant für die nächsten Tage zusammen gesucht und Su hatte sich sogar noch von Fangorn, dem alten Ent verabschiedet, als mir endlich die rettende Idee kam. Wieso war ich da nicht schon früher draufgekommen. „Sag mal, Su, du kannst Gedanken übertragen... Bist du eigentlich schon mal auf die Idee gekommen, auszuprobieren, wie weit das reicht?" „Ähm, ich habs quer durch den Wald gemacht. Ich denke es reicht schon ziemlich weit... oh man. Du hast Recht! Ich könnte vielleicht mit Idril und Harry Kontakt aufnehmen...!"
„Versuch es!" „Ich versuch mit dieser Idril Wird aber schwer, da ich sie weder kenne, noch weiß, wo genau sie sich befindet..." Er schloss die Augen. „Sag ihnen, sie soll nach Minas Tirith kommen..." „Warte. Ich hab sie gefunden, glaube ich. Jaaa... das ist sie! Ich sehe sie vor mir...", murmelte er. Er sagte lange Zeit nichts mehr. Dann öffnete er die Augen und sah mich an. „Ich habe sie gefunden. Frag mich nicht wie das geht. Irgendwie konzentrier ich mich auf den Namen und dann kommt so etwa wie ein... Bild von ihr. Ein schneller Eindruck..." Ich nickte nur. „Ok. Such nach Harry. Ich weiß nicht wie er jetzt heißt, aber sein früherer Name war Harry Potter. Harry James Potter." Diesmal brauchte Su länger, bis er die Augen öffnete. „Jaaaaa! Ich hab ihn auch!!! Ich hab ihm das gleiche gesendet wie Idril. Wer ich bin, dass du bei mir bist, dass wir im Fangornwald sind, dass er nach Minas Tirith kommen soll..."
Glücklich und voller Hoffnung ritten wir los, sobald Fuindae fröhlich schnaubend zwischen den Bäumen hervorgekommen war. Es bereitete ihm tatsächlich kaum Mühe, mich und Su auf seinem Rücken zu tragen. Ein frischer Wind wehte und der Himmel war strahlend blau. Und irgendetwas sagte mir, dass es nicht mehr lange dauern würde bis wir zu viert sein würden...
Fuindae schnaubte glücklich. Er schien ganz froh zu sein, mich wieder zu haben, obwohl er Suilion, oder Su (wie ich ihn nannte und was er hasste) immer noch misstraute. Dem schien das allerdings nicht viel auszumachen. Erstens hatte er sowieso nicht viel übrig für Pferde und zweites war er noch viel zu glücklich, dass das hier so reibungslos geklappt hatte, genau wie ich. Ja, wir hatten mein treues Ross tatsächlich zurück und waren nun auf dem Rückweg zu unserem Baumhaus. Wir alle waren in Hochstimmung. Es war früh morgens. Die Sonne war noch nicht aufgegangen im Wald. Am letzten Abend waren ich und Su aufgebrochen. Er hatte mich erst für bekloppt gehalten, unser Leben für ein Pferd aufs Spiel setzen zu wollen. „Ein Pferd?", hatte er mich angeschrieen. „Du willst dein Leben aufs Spiel setzten und in Isengard eindringen und das alles nur für ein Pferd??? Bis du total übergeschnappt?" Ich war ruhig geblieben. Ich hatte eine ähnliche Reaktion erwartet. „Eigentlich hatte ich auch nie viel für Pferde übrig, aber Fuindae ist mein Freund und ich weiß ja nicht, wie das bei dir aussieht, aber ich helfe Freunden nun mal." Er sah sofort etwas unangenehm berührt aus. „Außerdem sollte dir eigentlich klar sein, dass ich alleine nie weit genug komme, um die anderen zu finden..." „Du meinst wir kommen nicht weit..."
So waren wir losgezogen. Isengards Ställe lagen etwas abseits und waren nicht besonders gut bewacht. Saruman erwartete einfach nicht, dass jemand seine Ställe angreifen würde, in denen sowieso nur wenige Pferde standen (seine Orks ritten auf Wargen und viele menschliche Diener hatte er nicht.). Su hatte sich geschickt von hinten an die Orkwächter herangeschlichen und ihnen mit scharfen Steinen die Kehlen durchgeschnitten. „Tja, das lernt man halt notgedrungen, wenn man darauf angewiesen ist, allein und ohne Gewehr zu jagen..."
Das ganze war schnell und glatt gegangen. Keiner der Orks hatte lange genug gelebt um Alarm schlagen zu können.
Wir erreichten das Baumhaus, gerade als die Dämmerung eintrat. Fuindae rupfte ein paar Gräser auf einer nahen Lichtung. Ich ließ ihn freilaufen. Ich wusste, er würde immer kommen, wenn ich ihn rufen würde. Su war diesbezüglich ziemlich skeptisch, was mir aber auch ziemlich egal war. Zum Frühstück gab es, wie immer, Honig und Waldbeeren und etwas Lembas aus Bruchtal, das ich noch übrig hatte. Elrond hatte mir eine Menge davon einpacken lassen und ich ernährte mich ja schon seit Monaten davon. Lembas schmeckt gut, aber au Dauer hängt es einem einfach zum Hals raus. Also hielt ich mich an die Beeren, während Su sich fleißig am Lembas bediente. Wir hatten angefangen unsere Suche nach Harry zu planen. „Ich denke, Fuindae kann uns locker beide tagen, bis wir ein Pferd für dich haben...", meinte ich kauend. „Ähmmm... jaaaa... die Sache ist die... ich ... äh kann eigentlich gar nicht reiten...", sagte Su leicht verlegen. „Oh, ich denke schon. Weißt du, ich konnte es auch nicht, bevor ich hierher kam. Idril konnte es, aber nicht so perfekt wie hier.... Hast du nicht bemerkt, dass man uns, als wie hierher geschickt wurden, neue Kräfte und Fähigkeiten gegeben hat?" „Natürlich hab ich das bemerkt. Ich kann besser hören und schärfer sehen und bin schneller und wendiger. Uuuund.."Er zögerte. "Früher hätte ich es nicht geschafft, jemandem einfach so die Kehle durchzuschneiden oder ein Tier zu erlegen und zu häuten und auszuweiden..." Ich schauderte. Auf so etwas war ich noch gar nicht gekommen. „Also, das mit deinen Sinnen liegt daran, dass du jetzt ein Elb bist, wie Idril auch. Ich scheine die einzige zu sein, die noch Mensch ist. Doch ich sah früher auch anders aus." „Was hat man dir denn gegeben als Fähigkeit?", fragte Su neugierig. „Tja, ich gebe zu, dass ich mir darüber auch lange Gedanken gemacht habe. Ich meine, bei Idril zum Beispiel war es so offensichtlich. Du hättest sie kämpfen sehen sollen... Na ja, auf jede Fall bin ich zu einer Antwort gekommen. Ich kann mit Tieren sprechen. Ich sehe, was sie mir sagen wollen. Ich sehe, was andere empfinden in ihren Augen und höre es in ihren Stimmen. Kämpfen kann ich nicht, doch ich habe so was wie heilende Kräfte." Su hatte den Mund aufgerissen. „Wow..." „Ähhh jaaaa... warte ich zeigs dir. Hast du vielleicht irgendwo einen Kratzer oder etwas in der Art?" „Logisch. Wenn man hier wohnt, hat man immer irgendeine Aufschürfung..." Damit streckte er mir seinen Arm entgegen, auf dem wirklich einige mehr oder weniger tiefe Kratzer zu sehen waren. Ich legte meine Finger vorsichtig auf einen Schnitt am Handgelenk und konzentrierte mich. Das Fleisch schien sanft zu leuchten und ich spürte die Wärme. Ich spürte wie sich die Haut unter meinen Fingern neu zusammenfügte und die Kruste verschwand. Dann ließ ich den Arm wieder los. Die Haut war glatt, als wäre dort nie irgendetwas gewesen. Nicht einmal eine Narbe war zurückgeblieben. Ich war selbst ein wenig verblüfft.
„Oh man, Éo... Das nenn ich Kraft... Dagegen ist das, was ich oder dieser Harry oder Idril können gar nichts... Man spürt es, wenn du anwesend bist. Deine Nähe gibt einem Ruhe. Ruhe und so etwas wie Hoffnung. Man glaubt, Gefühle anderer plötzlich zu erkennen und die Welt scheint klarer vor den Augen..." Äh, ok. Das war mir neu. Aber wenn er meinte...
„Apropos... Hast du eigentlich schon entdeckt, was man dir gegeben hat???", fragte ich nun meinerseits interessiert. Ähhh jaaaa... Ich fuhr zusammen. Ich hatte seine Stimme gehört. Doch nicht mit den Ohren. In meinem Kopf! „Du... du kannst Gedanken übertragen...", staunte ich. Äh. Ja. Ist aber ziemlich seltsam, glaub mir...
Wir ritten erst am nächsten Morgen los. Wir hatten eine Weile darüber diskutiert, wohin wir eigentlich sollten und waren schließlich bei der Meinung angelangt, dass Harry wohl kaum noch dort war, wo ich ihn in meinem Traum gesehen hatte... Also hatten wir nun vereinbart, meine ursprüngliche Route beizubehalten und erst mal nach Minas Tirith zu gehen um dort nach Spuren von Harry zu suchen.
Wir hatten gerade alles gepackt und unseren Proviant für die nächsten Tage zusammen gesucht und Su hatte sich sogar noch von Fangorn, dem alten Ent verabschiedet, als mir endlich die rettende Idee kam. Wieso war ich da nicht schon früher draufgekommen. „Sag mal, Su, du kannst Gedanken übertragen... Bist du eigentlich schon mal auf die Idee gekommen, auszuprobieren, wie weit das reicht?" „Ähm, ich habs quer durch den Wald gemacht. Ich denke es reicht schon ziemlich weit... oh man. Du hast Recht! Ich könnte vielleicht mit Idril und Harry Kontakt aufnehmen...!"
„Versuch es!" „Ich versuch mit dieser Idril Wird aber schwer, da ich sie weder kenne, noch weiß, wo genau sie sich befindet..." Er schloss die Augen. „Sag ihnen, sie soll nach Minas Tirith kommen..." „Warte. Ich hab sie gefunden, glaube ich. Jaaa... das ist sie! Ich sehe sie vor mir...", murmelte er. Er sagte lange Zeit nichts mehr. Dann öffnete er die Augen und sah mich an. „Ich habe sie gefunden. Frag mich nicht wie das geht. Irgendwie konzentrier ich mich auf den Namen und dann kommt so etwa wie ein... Bild von ihr. Ein schneller Eindruck..." Ich nickte nur. „Ok. Such nach Harry. Ich weiß nicht wie er jetzt heißt, aber sein früherer Name war Harry Potter. Harry James Potter." Diesmal brauchte Su länger, bis er die Augen öffnete. „Jaaaaa! Ich hab ihn auch!!! Ich hab ihm das gleiche gesendet wie Idril. Wer ich bin, dass du bei mir bist, dass wir im Fangornwald sind, dass er nach Minas Tirith kommen soll..."
Glücklich und voller Hoffnung ritten wir los, sobald Fuindae fröhlich schnaubend zwischen den Bäumen hervorgekommen war. Es bereitete ihm tatsächlich kaum Mühe, mich und Su auf seinem Rücken zu tragen. Ein frischer Wind wehte und der Himmel war strahlend blau. Und irgendetwas sagte mir, dass es nicht mehr lange dauern würde bis wir zu viert sein würden...
