so, ich hab mich mal ein bissel zusammen genommen ud hier das nächste kapitel... :)
freue mich weiterhin über reviews.
(ehemals) B-Horn: na dann welcome back… g
Queen of angmar: Denke kaum, dass sie spinnen mag… ;) Naja, bei der weiß man nie…
Legoland: Vielen dank ebenfalls für dein review… knuff freut mich ja, dass die story dir gefällt…
knuff
Kathi
Kapitel 33 – Idril in den Häusern der Heilung
Éolinds POV
Ich fand Feanor erst viele Stunden, nachdem die Schlacht vorbei war. Suilion war bei Idril geblieben, die wir fiebernd in den Häusern der Heilung vorgefunden hatten. So war ich war alleine losgezogen, denn niemand wusste, wo Feanor war und niemand wollte ihn gesehen haben.
Er saß in einer Hintergasse irgendwo im vierten Mauerring an eine Hauswand gelehnt, die Beine eng an den Leib gezogen und das Gesicht in den Händen vergraben. Er blickte nicht auf, als ich mich stumm neben ihn setzte und ich unternahm keinen Versuch ihn auf mich aufmerksam zu machen, denn ich wusste, er hatte mich mit seinen scharfen Sinnen längst bemerkt.
Lange zeit saßen wir so da und ich betrachtet ihn von der Seite. Er hatte seinen Helm, ebenso wie das Band verloren, mit dem er normalerweise sein dunkles Haar zusammen hielt, sodass es ihm nun frei über Gesicht und Hände fiel. Die Kleidung, die er unter der Rüstung trug und der Waffenrock waren schmutzig und zerrissen, die Hände zerkratzt und blutig. Die Arme waren beinahe ganz nackt, sodass man die schwarzen Schriftzeichen erkennen konnte, zart und sorgfältig angefertigt.
Das schöne Schwert entdeckte ich erst nach einigen Augenblicken einige Meter entfernt. Er musste es einfach fallen gelassen haben, als er hierher kam.
Schließlich jedoch blickte er auf und sah mich an. Ich erschrak ein wenig.
Die geröteten Augen zeigten, dass er geweint hatte und rote Schrammen durchzogen sein schmutziges Gesicht. Über die linke Wange zog sich eine schmale Wunde, wahrscheinlich vom Krummschwert eines Südländers, über der sich bereits eine dunkle Schmutz- und Schorfschicht gebildet hatte.
Zuerst schien er mich nicht zu erkennen, doch dann lächele er.
„Éolind", sagte er leise, kaum hörbar. „Es tut gut, dich zu sehen."
Ich legte vorsichtig den Arm um seine Schulter. Von der Hauptstraße drangen Stimmen und Geräusche zu uns hinüber.
„Was ist los, Eltaithir?", fragte ich und nannte ihn bewusst bei seinem alten Namen. „Warum sitzt du hier und grämst dich, während es draußen noch so viel zu tun gibt?"
Wieder lächelte er, doch seien Augen blickten traurig.
„Du weißt es noch nicht, nicht wahr?" Seine Stimme klang wackelig und leise, als drohe sie jeden Moment umzukippen.
„Was weiß ich noch nicht?", fragte ich ruhig.
Er blickte mich zögernd an, als frage er sich, ob ich die Antwort verkraften würde. Ob er selbst sie ein weiteres Mal verkraften würde. Dann holte er tief Luft, anscheinend zu dem Schluss gelangt, dass ich ein Recht hatte, es früher oder später zu erfahren. Unbewusst hielt ich den Atem an.
„Idril ist tot. Ich fand sie in den Häusern der Heilung, sie wurde in Osgiliath von einem schwarzen Pfeil getroffen."
Beinahe hätte ich laut gelacht vor Erleichterung. Das war es also! Er musste sie in den Häusern der Heilung schlafend vorgefunden haben und hatte gedacht, sie sei tot!
Zischend entwich de angehaltene Luft aus meinem Mund.
„Und ich hab mir schon sorgen gemacht… Feanor, ich fürchte, du hast dich ziemlich geirrt…"
Er
sah mich einen Augenblick verständnislos an, dann wurde er
wütend. "Wie kannst du darüber lachen? Sie ist tot, ich
habe es gesehen! Glaubst du mir etwa nicht?"
"Feanor, sie ist
nicht tot!", rief ich ihm ins Gesicht. „Sie ist nicht tot,
verstehst du… sie hat geschlafen!"
Einen Moment herrschte Stille, bis er sie durchbrach. Langsam schienen meine Worte sein innerstes erreiht zu haben. Er blickte fassungslos zu Boden, dann wieder zu mir und wieder zu Boden und noch einmal zu mir„Nicht tot…? Aber… sie wurde doch getroffen, von dem Pfeil…"
„Ja, sie ist schwer krank, aber im sterben liegt sie nicht, dazu hat es nicht gereicht…"
Er sprang schneller auf, als ich ihm mit den Augen folgen konnte und schien nun nicht zu wissen, ob er lachen oder weinen sollte, wobei er mich anscheidn mit eienm schlag völlig vergesse hatte, sowie alles andere um ihm herum. Er ließ das geliebte Schwert einfach liegen, wo es war, und sprintete die Straße entlang. Kopfschüttelnd blieb ich einen Moment stehen, bevor ich mich aufmachte ihm zu folgen.
„Ach, Feanor, Feanor… du hast mir wieder sorgen bereitet…"
Schnell eilten wir die Straßen hinauf zu den Häusern der Heilung und fanden Suilion noch immer an Idrils Bett wachend vor. Kummervoll blickte er uns entgegen.
„Ah Feanor, ich hab mir schon Sorgen gemacht… Und nein, sie ist noch immer nicht erwacht."
Idril war tatsächlich leichenblass im Gesicht und ihr Atem ging rasselnd und so flach, dass ich ihn kaum spürte, als ich ihr eine Hand vor den Mund hielt.
Vorsichtig betastete ich ihre Stirn. Sie war ganz kühl.
Lange blieben wir schweigend an ihrem Bett sitzen und blickten auf den ruhenden Körper hinab.
Ach, wie hatte ich nur denken können, sie wäre gesund. Ich weiß nicht, was ich mir vorgestellt hatte… dass sie blitzartig erwachen würde, sobald Eltaithir an ihr Bett trat? Ich machte mir Vorwürfe, ihm falsche Hoffnungen gemacht zu haben. Der traurige, gebrochene Blick seiner Augen, war mit mein verschulden. Ich konnte mir denken, wie weh es ihm tun musste, sie so zu sehen.
Draußen war es Nacht geworden. Manchmal begann Idril seltsame Dinge zu murmeln, die für uns völlig unzusammenhängend schienen. Einmal rief sie laut Elltaithirs Namen, als sei sie in Not, doch als er sie darauf anzusprechen versuchte, antwortete sie nicht. Doch stets lag sie ganz ruhig da, als würden die Schrecken, die ihre Seele durchwanderte ihren Körper nicht im Geringsten berühren.
Ich trat zum Fenster und blickte auf die Stadt hinaus. Die Brände im untersten Stadtring waren bereits weitgehend gelöscht worden und in allen Straßen herrschte nun reges Leben: Leiche wurden fortgeschafft und Zerstörtes wurde bereits wieder aufgebaut, Häuser wurden von Blut und Schmutz gereinigt, die letzten Orks, die sich in den Straßen herumtrieben entweder verjagt oder getötet. Jeder machte sich anscheinend irgendwo nützlich und doch würde es lange dauern, bis die Erlebnisse dieses Tages vergessen worden sein würden.
Vor meinen Augen jedoch zog die ganze Reise vorbei, alles was ich in den vergangen Wochen und Monaten erlebt hatte.
Ich erinnerte mich, wie ich Idril in Bree das erste mal getroffen hatte und wir uns mit Aragorn und den Hobbits auf die Reise gemacht hatten. Ich erinnerte mich, wie Idril im Wald verloren gegangen war und wir sie erst bei der Wetterspitze wieder gefunden hatten, wo sie das erste Mal, ihren Mut bewiesen hatte.
Das alles schien mir so unglaublich lange her und doch so nahe. Ich erinnerte mich daran, als sei es erst wenige Tage her und doch standen so viele Ereignisse dazwischen.
Ich erinnerte mich auch an einen dünnen Holzstab, den ich damals besessen hatte. Ich wusste, ich hatte auf der Reise zur wetterspitze irgendetwas wichtiges damit angestellt, doch ich konnte mich nicht erinnern, was es gewesen war. Es war, als sei dort ein dunkler Fleck in meinem Gedächtnis und ich konnte so viel darüber nachsinnen, wie ich wollte, der Fleck blieb.
Wieder einmal fragte ich mich, wie ich bloß nach Bree gekommen war, denn von Rohan aus war das eine weite Reise. Doch ich hatte mich mittlerweile damit abgefunden, dass ich wohl über meine Kindheit und Jugend nie mehr erfahren würde, als ich bereits wusste: nichts.
Nun aber öffnete sich die Tür und mehrere Personen traten ein und rissen mich damit aus meinen trübsinnigen Gedanken. Zuerst kam eine rundliche Frau, die offensichtlich zu den Heilerinnen hier gehörte. Die zweite war niemand anders als Aragorn und die dritte Gandalf. Erstere und Gandalf blieben neben der Tür stehen, während Aragorn uns kaum eines Blickes würdigte und an Idrils Seite trat, sodass Suilion und Feanor schnell beiseite wichen um ihm platz zu machen.
Aragorn legte die Hand auf Idrils Stirn. „Weh, weh", sprach er leise du wohl mehr zu sich selbst, als zu uns anderen. „Ich ahnte bereits, dass es mit ihr nicht gut gehen würde, obwohl sie eine erstaunliche Kraft besaß. Dies ist keine normale Erkrankung, sondern sie wurde vom schwarzen Anhauch getroffen, ebenso wie Faramir, mit dem sie reiste…"
Hier schaute Gandalf überrascht auf. „Sie kam mit Faramir?"
Aragorn nickt nur und sah ihn nicht an.
Er nahm und einige Blätter aus der Manteltasche und warf sie in einen Topf mit heißem Wasser, den die Heilfrau mitgebracht hatte.
Sofort stieg ein wohltuender, fremdartiger Geruch auf. Ich konnte ihn nicht identifizieren, doch er schien die Luft irgendwie frischer zu machen, als käme ein kräftiger Windstoß von den Bergen direkt durch das Fenster.
Und Feanor gab einen überraschten Ruf von sich, als Idrils Lungen sich aufzublähen schienen und mit einem heftigen Atemstoß öffnete sie die Augen und blickte sich verdutzt um.
Wir alle waren vorgeeilt und standen im Kreis um ihr Bett herum und eine Weile lang sprach niemand ein Wort, bis Gandalf die Stille brach.
„Ach Idril, Kind… Schlimmes hast du durch gestanden, seit ich dich im schönen Lothlorien verließ und schrecklichere Dinge durchlitten, als wohl mach anderer hier. Du weiß gar nicht, wie sehr es mich freut, dich lebend zu sehen."
Ich konnte nur erahnen wovon er sprach, denn Idril hatte uns kaum von ihrem Sturz in die Tiefen Morias erzählt und was danach geschehen war. Und doch war uns immer klar gewesen, das sie so Gandalf noch mehr misste, als wir anderen, den er hatte ihr in jenen Tiefen das Leben gerettet.
Und nun sahen wir mit erstaunen, dass sie lächelte. Ihr Blick streifte uns alle und blieb schließlich als letztes an Feanor hängen, der neben ihrem Bett stand. Verwundert sah ich, dass Tränen in seinen Augen standen, als auch bald in den ihren.
Und ich spürte, dass die beiden nun allein gelassen werden wollten und verließ leise den Raum, die anderen folgten mir, denn auch sie schienen zu ahnen, dass die beiden nun vieles zu besprechen hatten.
