An jasdarling: Fanfiction müssen nicht zwangsläufig Canon sein. Lily und James waren bei Harrys Geburt ca. 20 und als sie gestorben waren so 21-22, das weiß ich, aber die FF würde keinen Sinn machen, wenn ich das nicht abändern würde.
An MyLoveIsYourLove: Ja, Dumbi weiß nämlich auch nicht immer alles.
An lily:
Sehe ich genauso.
James ist nicht konservativ, sondern a) seine Eltern und b) das Umfeld, in dem
er aufgewachsen ist.
An kittykit: Sieht Lily ja genauso (und ich auch), aber was soll sie machen?
An Anna: Petunia ist
schon verheiratet und will mit ihrer Schwester möglichst gar nichts zu tun
haben, also wird sie auch nicht kommen. Und Sirius weiß ja bereits Bescheid.
Macbeth ist natürlich etwas, was wir noch nicht gemacht haben. Meine
Englischlehrerin ist herrlich anspruchslos, die traut uns noch nicht einmal
eine Lektüre zu…
An Seidenschnabel:
Meldest du dich auch noch mal? ;) Freut mich.
Freut mich auch, dass dir die FF gefällt. Wirklich.
Na, danke für die Glückwünsche. 38 Tage zu spät, aber der gute Wille zählt ja,
ne? ;)
Mr. und Mrs. Potter, Mr. und Mrs. Evans
Es war ganz genau einen Tag später, als Lily und James wieder im Büro ihrer Schulleiters saßen und, wenn möglich, noch aufgeregter waren, als am Vortag. Denn heute mussten sie ihren Eltern möglichst schonend beibringen, dass sie Großeltern werden würden. Sie waren alleine, saßen einfach da, schweigend, wartend. Die große Standuhr in der Ecke tickte. Es kam beiden unnatürlich laut vor. Tick. Tick. Tick. Lily musste unwillkürlich an eine Zeitbombe denken. Sie rutschte etwas auf ihrem Stuhl herum. James sah auf: „Was ist?" „Mir ist schlecht", Lily grinste gequält. „Merkwürdig… immerhin hast du heute morgen was gegessen…", überlegte James. Lily verdrehte die Augen. Natürlich hatte sie. Immerhin hatte er sie gezwungen. „Hab's aber leider nicht bei mir behalten können", erwiderte sie und ihr Grinsen geriet sowohl amüsierter, als auch triumphierender, als vorher. Bevor James etwas erwidern konnte, öffnete sich die Türe.
„Lily!", ein Aufschrei, dann stürzte sich eine kleine, rundliche Frau mit aschblondem Haar auf die Rothaarige und drückte sie fest an sich. James konnte sehen, wie Lily sich verspannte, während die Frau, augenscheinlich ihre Mutter, ihr Arme und Beine abtastete, wie, um zu gucken, ob sie in Ordnung war. „Kindchen, ich habe mir solche Sorgen gemacht. Ich wusste ja nicht was los war. Professor Dumbledore hat nur geschrieben, dass wir so schnell wie möglich kommen müssen. Ich dachte, es wäre sonst was passiert! Geht es dir auch wirklich gut, Schätzchen? Du weißt ja…", hier wurde das Geplapper der Frau unterbrochen. „Mum!", in Lilys Ton schwang eine Mahnung mit, die James überlegen lies, wer hier genau die Mutter war. „Oh", Mrs. Evans wirkte zerknirscht, „ja, tut mir Leid, Mäuschen." Lily hob nur genervt eine Augenbraue und wandte sich dem Mann zu, der etwas verloren im Zimmer stand. Er war unnatürlich groß und schlaksig und hatte etwas lichtes, karottenrotes Haar. Kurz gesagt, er war das totale Gegenteil seiner Frau.
„Hallo Daddy", begrüßte Lily ihn und lächelte. Es brauchte kein Genie um zu erkennen, dass Lily ihrem Vater weitaus näher stand, als ihrer Mutter. „Wie geht es dir, Kleines?", Mr. Evans kam näher, um seine Tochter ebenfalls kurz zu umarmen. „Naja", Lily grinste, „den Umständen entsprechend, würde ich sagen…" Bevor jemand etwas sagen konnte, ertönte ein Räuspern aus Richtung der Türe. James drehte sich um und stöhnte lautlos auf. Der Blick im Gesicht seiner Eltern sagte nur allzu deutlich, dass sie die kleine Szene beobachtet hatten. Und herzlich wenig davon hielten. „Guten Tag", grüßte sein Vater steif, während James aufstand und das Zimmer durchquerte. „Mutter", er küsste sie auf die Wange. „Vater", ein knappes Nicken von James, gefolgt von einer undeutbaren Handbewegung seitens Mr. Potter. Seine Frau zauberte von irgendwoher ein ebenso falsches, wie strahlendes Lächeln auf ihr Gesicht, nahm den angebotenen Arm ihres Sohnes und ließ sich von ihm zu einem der Besucherstühle führen. Mr. Potter folgte und nahm ebenfalls Platz.
Lily beobachtete die kleine Begrüßungszeremonie ziemlich befremdet. Und, ohne das sie es wollte, drängte sich ihr die Frage auf, wie James und Sara es schafften, so zu sein, wie sie nun mal waren. Sara, die so gerne lachte, immer gut drauf und positiv eingestellt war und ständig irgendeinen witzigen Spruch auf den Lippen trug und James, der nie etwas ernst nahm, ständig und ewig irgendwem Streiche spielte und für den das Leben nichts mehr als ein großes Spiel zu sein schien. Und die beiden sollten solche Eltern haben? Unglaublich! Beide Potters mussten etwas älter als Lilys eigene Eltern sein, vielleicht in ihrem Fünfzigern, wenigstens aber späte Vierziger. Mrs. Potter war die Ausgeburt der Eleganz, mit braunem, glänzendem Haar und beinahe unerhört schlanker Figur. Mr. Potter wirkte wie eine ältere Ausgabe von James, nur wesentlich steifer, gesetzter und mit gebändigtem Haar. Lily blickte James an und er ließ blitzschnell ein Grinsen zu ihr herüberblitzen. Er wusste sehr genau, worüber sie nachdachte, hatte er sich doch selbst schon oft darüber gewundert.
„Gut", meldete sich Dumbledore zu Wort, der irgendwann ebenfalls ins Zimmer gekommen war, „dann wollen wir einander mal vorstellen, nicht wahr?" James schaltete als erster und wandte sich an seine Eltern: „Mutter, Vater, Liliana Evans. Lil, meine Eltern, Alexandra und Harold Potter." Lily zwang ein Lächeln auf ihr Gesicht und streckte sie Hand aus. „Guten Tag, Mrs. Potter. Mr. Potter", grüßte sie höflich. „Guten Tag, Liliana", erwiderte Alexandra Potter freundlich und auch Harold ließ sich zu einem Nicken herab. Lily spürte, wie James sich neben ihr entspannte. Das war ganz ordentlich gelaufen. „Mum, Dad, James Potter", übernahm Lily nun das Vorstellen, „James, meine Eltern." Bevor James etwas sagen konnte, hatte Mrs. Evans ihn auch schon in eine Umarmung gezogen. „Ich bin Rose. Und mein Mann heißt Adam", stellte sie klar und strahlte James an. Der wirkte so überrumpelt, dass er außer einem gequälten Lächeln nichts zustande brachte.
„Worum geht es denn jetzt?", erkundigte Harold Potter sich etwas ungeduldig bei Dumbledore, „wenn mein Sohn wieder etwas angestellt hat…" James verspannte sich, zeigte aber ansonsten keinerlei Reaktion. Lily, die ihn aus den Augenwinkeln beobachtet, suchte nach seiner Hand und verflocht dann ihre Finger mit seinen. Es schien ihn zu beruhigen. „Ich denke, Ihre Kinder haben Ihnen etwas zu sagen", Dumbledore lächelte aufmunternd, während Lily und James versuchten, sich unsichtbar zu machen. „James?", Mrs. Potter sah ihren Sohn fragend an. Der wiederum wich ihrem Blick aus und suchte den seines Schulleiters. „Professor? Bitte…", sein Ton war nichts, wenn nicht flehend. Und in Verbindung mit Lilys bittendem Blick bewirkte er, was er bewirken sollte. Dumbledore übernahm das Verkünden der ‚frohen' Botschaft. „Sie werden in etwa… wann genau, Miss Evans?", der Schulleiter sah das Mädchen an. „Acht Monaten", erwiderte sie, grade so laut, dass man sie verstehen konnte. „Ah", Dumbledore nickte, „genau… in etwa acht Monaten Großeltern werden." Das darauf folgende Schweigen war beinahe körperlich zu spüren.
„Okay", hob James an, „bevor hier irgendwer austickt, will ich direkt mal was klarstellen. Wir werden heiraten. Ja, ich weiß, klingt merkwürdig, aber es ist die einzige logische Möglichkeit." „Heiraten?", Mrs. Evans blickte ihre Tochter an, „aber Schätzchen, liebst du ihn denn genug, um ihn zu heiraten? Dich den Rest deines Lebens an ihn zu binden?" Lily blinzelte und schwieg ein paar Sekunden, wie um sich zu sammeln. „Wir… wir kommen mit einander aus", antwortete sie vorsichtig, „es wird wohl… nun, nicht allzu schlimm werden… nehme ich mal an." „Dan-ke", James grinste sie an, doch selbst Lily konnte sehen, dass das Grinsen ungefähr so echt war, wie das strahlende Lächeln, dass seine Mutter im Gesicht trug, seit sie den Raum betraten hatte. Irgendwie schien sie vergessen zu haben, es abzulegen. „Sorry", Lily drückte James Hand, die immer noch mit ihrer verflochten war und versuchte sich selbst an einem Lächeln, das allerdings etwas zaghaft geriet. Er erwiderte den Druck, wie, um ihr zu sagen, dass es okay war, dass er verstand.
„Nun denn", schaltete sich Mr. Potter ein, „ich hoffe, du hast es dir gut überlegt, Sohn. Du weißt, dass es auch andere Möglichkeit geben würde…" „Nein", James schüttelte entschieden den Kopf, „nein, nein und nochmals nein! Wag es dich nicht! Solltest du es doch tun, kann ich dir versprechen, dass ich für nichts – absolut gar nichts – garantieren werde…" „James!", seine Mutter schien geschockt über den Ausbruch ihres Sohnes. Der blickte ihr nur trotzig ins Gesicht und Lily hatte keinen Zweifel daran, dass er seinen Eltern nicht oft zu direkt widersprach. „Wie auch immer", hob jetzt Mr. Evans an, „ich muss gestehen, dass es mich schon sehr geschockt hat, aber solange du dein Wort hältst, James, und unsere Lily hier nicht alleine lässt, sehe ich keinen Grund, dass wir uns nicht auf dieses Kind freuen sollten. Ein Enkelkind ist doch immer ein freudiges Ereignis. Nicht, dass ich schon eins hätte, aber ich kann es mir gut vorstellen. Sie nicht auch?"
James Eltern wechselten auf die Frage einen Blick und versicherten dann etwas halbherzig, dass sie das ganz genauso sahen. James zog eine Grimasse, allerdings so, dass einzig Lily es sehen konnte. Die biss sich auf die Unterlippe, um nicht zu lachen und warf ihm einen bemüht bösen Blick zu. James grinste nur. „Und wie wird Lily ihren Abschluss machen?", erkundigte sich jetzt Mr. Evans bei Dumbledore. „Sie wird an den Prüfungen teilnehmen, wie alle anderen auch, allerdings mit kleinen Einschränkungen, grade was den praktischen Teil anbelangt", erklärte Dumbledore, „keine Sorge, Ihre Tochter ist in besten Händen." „Professor?", hob dann Lily an, „ich… na ja, wir haben jetzt Verwandlung und das würde ich ungern verpassen, also dachte ich… wenn nichts mehr weiter zu besprechen ist…" „Ja, natürlich, Sie können gehen", Dumbledore lächelte freundlich. Lily und James verabschiedeten sich von ihren Eltern, doch als sie grade den Raum verlassen wollte, hielt Mr. Potter seinen Sohn zurück. „James, darüber werden wir noch mal reden…" Und noch nicht einmal James schaffte es, jetzt noch zu grinsen…
