Disclaimer: Die Welt von „Ai no Kusabi" gehört nicht mir, sondern Rieko Yoshihara Sie möge es mir verzeihen, dass ich mir Iason und Raoul vorläufig ausgeliehen habe.

Teil: 5 (von wahrscheinlich 8 oder 9)

Genre: Ai no Kusabi

Rating: PG18-Slash

Pairing: IasonxRaoul

Warnung: Lemon

Kommentar: Schon das fünfte Kapitel und ich bin damit sogar recht zufrieden. ;-)

Danke an pantarhei für den Kommentar zu Kapitel 4.

Und jetzt ohne lange Vorrede zum neuen Teil, viel Spaß!

5. Master Raoul

Raoul wandte sich von dem phantastischen Sonnenuntergang ab und betrachtete stattdessen die Silhouette des Eos Tower, der glitzernd die Strahlen reflektierte und eingerahmt von den vielen Hochhäusern wie ein Diamant in einer schlichten Kette glitzerte. ‚Ob Iason diesen Sonnenuntergang genauso beobachtet?'

Er nahm noch einen Schluck Wein. Fünf Jahre waren vergangen seit Iasons skandalreichem Ausscheiden aus der Akademie. Raoul hatte nie mehr etwas von ihm gehört. Gerüchte besagten, dass der junge Blondie zu den Randplaneten gegangen sei, aber warum und weshalb, das wusste niemand.

Auch Katze, der kleine Mongrel den sie in den Gassen von Midas getroffen hatten und der Iasons Furniture geworden war, war damals von der Garde Jupiters mitgenommen worden.

Raoul dachte oft an seinen Geliebten. Er hatte nicht gewollt, dass alles so geendet war, aber er hatte auch erkannt, dass es zu spät war, darüber nachzutrauern. Raoul war an der Akademie geblieben. Der Direktor war zwar erstaunt über seine Bewerbung als Magister gewesen, aber schließlich hatte er zugestimmt. Die Arbeit nahm ihn nicht sehr in Anspruch, so dass er in seiner Freizeit noch immer genetische Codes von Pets erstellen konnte. Tatsächlich war er zu einem Deal mit dem großen Harem in Eos gekommen, wenn zahlungskräftige Kunden ein Pet nach ihren Vorstellungen wünschten, dann war es meistens Raoul der den genetischen Code für dieses exklusive Pet erstellte.

Natürlich war dies ein teueres Verfahren, normalerweise wurden Pets wie Tiere gezüchtet. Ihre Stammbäume wurden genauestens aufgezeichnet und die vielversprechensten Weibchen und Männchen ließ man sich paaren.

Aber immer häufiger äußerten die Kunden so spezielle Wünsche, denen man unmöglich auf natürlichem Wege nachkommen konnte. Wünsche, über die Raoul gar nicht näher nachdenken wollte: Pets mit nur einem Arm, fehlenden Fingern oder verkrüppelten Beinen. Diese unglücklichen Kreaturen wurden dann nach Ranaya-Ugo, das nicht umsonst 'Schloss des Teufels' genannt wurde, gebracht.

Und so galt er als der beste Biochemiker auf Amoi, obwohl er in nicht in den Zentralen Labors arbeitete.

Raoul hatte sich auch nicht mehr um eine Anstellung bei den Labors bemüht, so wie es jetzt war, konnte er mit seinem Leben zufrieden sein. Von dem astronomischen Honorar hatte er sich zuerst eine Wohnung am Rande von Eos gekauft, damit er nicht mehr auf dem Campus leben musste. Er besaß ein gutes junges Furniture und ein erstklassiges Pet. Und ansonsten konnte ihm Jupiter gestohlen bleiben, wenn dieser etwas Anderes für ihn vorgesehen hatte, dann war es ihm auch gleichgültig.

Unwillkürlich wurde sein Blick zum obersten Stockwerk des Towers gelenkt, ein kurzes Aufblitzen hatte seine Aufmerksamkeit erregt als ob dort ein Fenster oder eine Tür geöffnet worden war. Dort im Tower lebten und wohnten die Blondies, die Mitglieder des Syndikats waren und das Penthouse gehörte dem Anführer dieser Organisation. Der Posten galt lange Zeit als verwaist, aber offensichtlich gab es einen neuen Anführer, Amoi hatte in der letzten Zeit auffällig viele Kontakte mit den Nachbarplaneten geknüpft und auch in den Slums war es ruhig wie schon seit langer Zeit nicht mehr. Allerdings hatte noch niemand den mysteriösen Kopf der mächtigsten Institution von Amoi zu Gesicht bekommen. Er war noch auf keiner Party oder anderen gesellschaftlichen Veranstaltung aufgetaucht, von denen in Eos täglich welche stattfanden.

Raoul hatte schon häufig Einladungen zu solchen Parties erhalten und von Zeit zu Zeit kam er ihnen auch nach.

Aber heute nicht, denn er hatte einen anstrengenden Tag an der Akademie hinter sich, ein junger Blondie hatte sich nicht an die Regeln gehalten und nicht nur er war bestraft worden. Auch Raoul als Magister hatte sich eine Strafpredigt vom Direktor anhören müssen.

Schüler und Studenten durften in den Labors auf eigene Faust forschen, aber dennoch gab es Regeln. Sie durften keine Lebewesen erschaffen und das aus gutem Grund…

So war Raoul am Morgen in den Unterrichtssaal gekommen und hätte diesen am liebsten auf der Stelle wieder verlassen. Vor ihm auf dem Boden wand sich eine Kreatur, die aussah wie eine deformierte Kreuzung aus Hund, Katze und Pferd. Sie besaß fünf Beine und gab mitleidserregende Laute von sich.

Sie war etwa einen halben Meter groß und ihr Fell war noch nass, also musste sie gerade ausgebrütet worden sein.

Raoul spürte eine unbändige Wut auf denjenigen, der die Kreatur so unnötig leiden ließ. „Wer war das?" Ein kleiner Blondie trat hervor.

„Warum hast du das getan Balin? Du weißt doch, dass es verboten ist. Und den Grund dafür siehst du hier.", die Kreatur hatte wohl Probleme beim Luftholen, sie röchelte und mit einem Fuß scharrte sie gegen Raouls Stiefel.

„Ich dachte, ich könnte es. Ihr habt es doch auch schon einmal gemacht Sir.", Raoul hatte zu Beginn des Semesters einen kleinen Hund ausgebrütet, der mittlerweile zum Maskottchen der gesamten Stufe geworden war, und so den erstaunten Schülern gezeigt, was alles möglich war, wenn man über das richtige Wissen verfügte. Und das war eben der Knackpunkt, wenn man darüber verfügte.

Raoul ging zu einem der Schränke und holte sich ein Skalpell und Plastikhandschuhe. Er kniete neben der Kreatur nieder. „Komm her Balin!"

Der Junge gehorchte zögerlich.

„Knie dich hier hin!" Dann drückte er ihm das Skalpell in die Hand. „Du hast es erschaffen, also musst es auch jetzt töten."

„Sir?", der Kleine sah ihn mit großen Augen an und die anderen Schüler rückten voller Abscheu einen Meter nach hinten.

„Los." Aber Balin rührte sich nicht und die Kreatur stieß einen unsäglichen Schrei von sich. Schließlich hatte Raoul Erbarmen, er nahm Balins Hand in die seine, hielt den Kopf des unglücklichen Wesen fest und drückte das Skalpell an die Stelle, wo sich dem Hämmern des Pulses nach die Schlagader befand.

Dass er die Ader gleich beim ersten Versuch getroffen hatte, bemerkte er an dem warmen Schwall Blut, der über seine Hände lief.

Balin zuckte zusammen und fing an zu weinen. Aber Raoul hielt ihn fest, so dass er nicht zurückweichen konnte. Es war eine drastische Lektion, aber die musste der Junge jetzt lernen.

„Hoffentlich seid ihr euch jetzt bewusst, dass man nicht leichtfertig mit den Genen herumspielt.", die anderen Schüler sahen ihn betreten an, denn viele beschwerten sich, dass sie nur Theorie lernten und keine praktischen Versuche unternehmen durften. „Jetzt wisst ihr, warum es nötig ist so viele Durchläufe am Computer zu unternehmen, weil wir eine Verantwortung tragen. Und egal, wie mächtig wir Blondies sind, so etwas darf nicht passieren….Habt ihr das verstanden?"

Sie nickten verschüchtert und starrten auf die immer größer werdende Blutlache zu ihren Füßen.

Nachdem er die Schüler fortgeschickt und sich die blutbeschmierten Handschuhe abgestreift hatte, verständigte er die Entsorgung. Die Kreatur würde mit den anderen Abfällen des Labors der Akademie verbrannt werden.

Balin kniete noch immer auf dem Boden und schluchzte. Raoul hob ihn hoch und wusch ihm das Blut von den Händen. Der Kleine zitterte noch. „Werdet Ihr mich noch bestrafen?"

„Ich muss dich dem Direktor melden, aber…", Raoul stich ihm über den blonden Haarschopf, „…das hier war Strafe genug, nicht?"

Und so hatte er Balin fortgeschickt und war selbst zum Direktor gegangen. Der ihm nochmals den gleichen Vortrag über die Verantwortung eines Biochemikers hielt, wie ihn im Grunde schon Raoul seinen Schülern gehalten hatte.

Natürlich konnte Raoul die jungen Blondies verstehen, sie lernten so viel und brannten darauf ihr Wissen auch anzuwenden, er selbst war da nicht anders gewesen. Aber es war unverzeihlich mit Halbwissen ein lebendes Wesen zu erschaffen, dessen Körper nicht funktionsfähig war.

Wenn Raoul eine neue Blaupause an die Harems lieferte, dann war er sich sicher keinen Fehler gemacht zu haben. Dass der Code stabil war und das Pet lebensfähig, aber dennoch stand er jedes Mal unter Anspannung bis man ihm meldete, dass das Pet ausgebrütet und die ersten Untersuchungen gezeigt hatten, dass es gesund war.

Sein Tag am Handgelenk gab ein Alarmsignal von sich und riss ihn aus seinen düsteren Grübeleien. Er warf einen Blick auf das Display. Raoul schüttelte missbilligend den Kopf. ‚Was denkt er sich dabei?' So wie es aussah musste er heute Abend auch noch sein eigenes Pet disziplinieren.

Adiss, der junge Hund, den er vor einem halben Jahr geschaffen hatte, bellte und kratzte an der Tür zur Wohnung. Raoul öffnete ihm die Tür und rief sein Furniture, damit er ihm etwas zu essen gab.

Eigentlich hatte er den Welpen weggeben wollen, aber Kyle hatte ihn angefleht ihn behalten zu dürfen. Und so umfasste der Haushalt Am nicht nur ein Pet und ein Furniture, sondern auch einen jungen Hund. Eine momentane Modeerscheinung, viele Blondies hielten sich Haustiere und gerade waren Welpen besonders beliebt.

Die Tür zum Balkon wurde aufgeschoben. „Master, ich bin zurück."

Kyle hatte heute Nachmittag um die Erlaubnis gebeten eine der Bars für Pets besuchen zu dürfen. Raoul hatte zugestimmt, war er doch sehr mit Kyle zufrieden, nie hatte dieser gegen seinen Master rebelliert. Was auch nicht weiter verwunderlich war, denn er wurde auf der Akademie für sein Leben als Pet vorbereitet und auch seine Gene waren so modifiziert, dass er meistens gehorsam war.

„Komm her." Er spürte das Zögern des Jungen und seine Ahnung verstärkte sich, dass dieser wieder einmal nicht nur in der Bar gewesen war, sondern sich auch noch bei einem Dealer mit illegalen Medikamenten versorgt hatte. Der Tag hatte ihm angezeigt, dass sich Kyle zu weit von der Route zu der Bar entfernt hatte.

„Wo warst du?"

„Master?"

„Antworte.", seine Stimme blieb so ruhig wie immer auch wenn er genau wusste, dass Kyle ihm nicht die Wahrheit sagen würde.

„In der Bar in Apatia, wo ich immer hingehe."

„Und danach?"

„Danach bin ich zurückgekommen."

Raoul wartete einen Moment, aber er spürte es ganz deutlich, dass Kyle log. In den letzten fünf Jahren war auch seine ‚innere Stimme', wie er es noch immer nannte, stärker geworden. Bei Wesen mit einem niedrigerem Intellekt, wie die meisten Pets, konnte er mit etwas Konzentration starke Gefühlsregungen ausmachen, so auch jetzt.

Er wandte sich halb zur Seite und wenn er noch einen weiteren Beweis für Kyles Medikamentenkonsum benötigen würde, dann hätte er ihn jetzt: Die Pupillen des Pets waren unnatürlich geweitet.

„Du hast wieder Medikamente genommen.", es war eine sachliche Feststellung. Raoul griff beiläufig zu dem Weinglas und leerte den letzten Rest in einem Zug.

Kyle wand sich unruhig, dann seufzte er unglücklich auf: „Entschuldigt Master." Er ging zurück in die Wohnung und kam kurz darauf wieder auf den Balkon. Das Pet hielt den Tamingstick in den Händen, einen langen Metallstab, der nach unten hin immer dünner wurde, bis er in einer Spitze endete, die nicht breiter als einen halben Zentimeter war. Normalerweise wurden ungehorsame Pets mit diesen Stäben bestraft, nicht selten hinterließen sie hässliche Narben, die für immer sichtbar waren und so genau den Ungehorsam des Pets dokumentierten.

Raoul beachtete Kyle augenscheinlich nicht und ließ ihn schweigend hinter ihm stehen. Nach für das Pet endlosen Minuten drehte er sich um und ergriff den Stab, er schlug ihn einige Male in seine geöffnete Handfläche. Der Blondie sah wie Kyle schluckte und er einen Schritt an die Wand zurückwich.

„Habe ich dir die Erlaubnis gegeben dich zu bewegen?"

„Nein Master. Verzeiht."

Raoul trat näher an den Jungen heran, beinahe liebkosend fuhr er mit dem breiten Ende des Stabes die Kontur des makellosen Gesichtes nach. Dabei schüttelte er leicht den Kopf. „Warum Kyle? Du weißt, dass du dafür bestraft wirst und dass du mich anlügst, das macht es nur noch schlimmer für dich."

Nachdem er gesprochen holte er aus und verpasste dem Pet einen Schlag auf den Oberschenkel. Kyle sackte mit einem Aufschrei zusammen und kniete nun vor seinem Master, der wie ein Racheengel vor ihm stand. Das Pet war klug genug den Mund zu halten, nichts hätte seine Lage ändern können. Im Grunde hasste Raoul es, wenn er Kyle disziplinieren musste, der Junge war wirklich ein vorzügliches Pet. Er wollte ihm keine bleibenden Verletzungen zufügen, also hob der das Kinn des Knienden mit der Spitze des Stabes an und gab ihm noch zwei harte Ohrfeigen, eine mit der Handfläche, die andere mit dem Handrücken.

„Fay!", sein Furniture hatte die ganze Zeit bereits im Schatten der Tür gewartet und trat nun ins Freie hinaus.

„Ja Master?"

Raoul übergab ihm den Stab: „Räum das wieder auf und bring mir noch ein Glas Wein."

Danach stand er wieder an dem Geländer und blickte auf die Stand hinaus. Eigentlich wollte er nicht noch weiter hier stehen, aber er hörte wie Kyle hinter ihm schluchzte und es war für den Jungen eine härtere Strafe als die Schläge, wenn er genau wusste, dass seine Schluchzer und Seufzer vor seinem Master nicht ungehört blieben.

„Ich bin fast 17 Jahre alt Master, ich habe Angst, wenn ihr mich verkauft, dass ich dann...", wieder ein Schluchzer. Raoul konnte durchaus nachempfinden, warum Kyle Medikamente nahm, die sein Wachstum hemmen sollten. Normalerweise hatte ein Pet mit 19 Jahren ausgedient und wurde an die billigen Bordelle in Midas verkauft oder noch schlimmer nach Ranaya-Ugo gebracht. Dort fristeten sie ein trostloses Leben, das aus Drogen und Sex bestand.

Aber sollte er Mitleid haben? So war nun einmal der Lauf der Dinge. Doch Raoul befürchtete, dass er nicht so kaltherzig war und er deshalb auch noch nicht geplant hatte, sich ein neues Pet zu kaufen obwohl er Kyle schon bereits 11 Monate besaß.

Aber was konnte der Junge denn sonst machen. Er hatte nichts anderes gelernt als gehorsam zu sein und seinem Master zu dienen.

Raoul wartete noch bis sich Kyle beruhigt hatte, dann ging er wieder in die Wohnung zurück. „Die Medikamente werden dir nicht helfen, sie machen es nur noch schlimmer." Er sah auf die immer noch kniende Gestalt hinunter und ihre Blicke trafen sich. „Heute Abend." Kyle nickte nur.

Bis das Essen serviert wurde hatte Raoul seine Zeit den zahllosen Formularen und Berichten gewidmet, die er als Magister nun einmal verfassen musste. Danach blätterte er noch einige Fachzeitschriften durch, die Randplaneten zeigten immer mehr Interesse an Amois Gentechnologie, aber natürlich waren strengste Strafen ausgesetzt auf diejenigen, die es wagen würden, diese sorgsam gehüteten Geheimnisse des Planeten, zu entwenden. Das Syndikat wachte streng über die exportierten und importierten Waren.

Während des Essens dachte er schon daran, wie Kyle heute Nacht in seinem Zimmer auf dem Bett liegen würde, den Körper bis auf den noch so kleinsten Muskel angespannt. Ein flehendes Stöhnen auf den Lippen und vor Lust umnebelte Augen, die ihn ansahen und darum bettelten, dass Raoul die Erlaubnis gab, es zu beenden und ihn zu erlösen.

Das war es auch gewesen, was ihn dazu bewogen hatte dieses Pet zu kaufen, seine Augen zeigten immer ganz genau seine Gefühle, egal welcher Natur diese waren. Und wenn Kyle nahe daran war sich zu verlieren und ihm sämtliche Kontrolle über seinem Körper entglitt, dann waren diese hellblauen Augen verschleiert und schienen nichts und niemand mehr wahrzunehmen. Hellblaue Augen wie... wie Iasons. Raoul musste sich zugestehen, dass er Kyle vielleicht auch deswegen gekauft hatte. Weil Iason ihn einmal mit einem so ganz ähnlichen Blick bedacht hatte.

Als er das Zimmer des Pets betrat, bemerkte er zufrieden, dass Kyle bereits auf ihn wartete, er sah aus dem Fenster. Doch sobald er das Öffnen der Türe vernommen hatte, wandte er sich um. Das Pet hatte den Kopf gesenkt und erwartete die Befehle seines Masters, gekleidet in seinem liebsten Outfit: Enge schwarze Hose und ein enges, knappes Oberteil, das aussah wie zerschnitten und mehr enthüllte als verdeckte. Er trug außerdem eine lange silberne Kette und Ohrringe. Kyle hatte sich geschminkt, die Augen dunkel umrandet, ebenso die schmalen Lippen.

Raoul gewährte seinem Pet normalerweise die Freiheit sich so zu kleiden wie es ihm beliebte, außer wenn er ihn mit zu einer Party nahm. Er musste leise lächeln als er Kyle musterte und in einem Sessel nahe dem Bett Platz nahm.

„Fang an." Raoul war heute Abend nicht in der Stimmung ihm weitere Befehle zu geben. Aber der Junge wusste mittlerweile auch schon, was von ihm erwartete wurde. Langsam zog er das Oberteil aus und legte sich auf das Bett.

Der Blondie beobachtete jede noch so kleine Bewegung der Hände, wie sie über den schlanken Körper wanderten und manchmal die Fingernägel über die Haut kratzen, dabei rote Striemen hinterlassend. Auch sah Raoul die wachsende Erregung des Pets. Nach einer Weile fing er den flehenden Blick Kyles auf, dass er sich endlich selbst berühren durfte.

Raoul nickte leicht und zog sich selbst die Handschuhe aus. Er sah wie der Junge die Hüften anhob und sich langsam von der engen Hose befreite und dabei aufstöhnte. Er ließ die Hände über seine Oberschenkel wandern und wartete noch einige Minuten damit der Erlaubnis seines Masters nachzukommen.

Als Kyle sich dann selbst mit langen langsamen Strichen zu verwöhnen begann, wollte auch Raoul nicht mehr an sich halten, er öffnete ebenfalls seine Hose und schob die Hüften nach vorne, um sich besser befriedigen zu können.

Er hörte die leisen einem Knurren ähnlichen Laute des Pets und während beide sich immer näher dem Höhepunkt zu strebten, dachte Raoul wie so oft daran, wie gerne er das mit Iason teilen würde. Aus halb geschlossenen Augen bemerkte er das leichte Zucken der Muskeln bei Kyle, wie es mit den Beinen begann und dann auf den gesamten Körper ausstrahlte. Der Junge bog den Rücken durch: „Master? Bitte.", es war nur ein schwaches Raunen

Doch Raoul antwortete noch nicht und brachte sich mit dem Bild des bittenden Pets vor ihm selbst zum Orgasmus. Er unterdrückte dabei ein lautes Stöhnen und saß danach einige Sekunden schneller atmend da, dann öffnete er wieder seine Augen: „Du darfst Pet."

Kyle hielt sich nicht zurück, er schrie laut auf und seine linke Hand klammerte sich so fest in das Kissen, dass die Knöchel weiß hervortraten. Danach lag er ermattet da und Schweiß glitzerte auf der goldenen Haut.

Raoul erhob sich, er hatte seine Kleidung wieder in Ordnung gebracht und auch die Handschuhe bereits angezogen. Langsam trat er an das Bett und blickte auf den Körper hinab. Kyle öffnete in diesem Moment die Augen, sah ihn an und lächelte.

Das Lächeln vermochte nicht in Raoul Innerstes vorzudringen, stattdessen strich er ihm über die Stirn: „Guter Junge."

Raoul ließ sein Pet drei Tage lang noch eingesperrt auf dem Zimmer. Schließlich musste er ja seine Autorität wahren. Doch Kyle schienen die drei Tage in Gefangenschaft nichts ausgemacht zu haben, er schmollte nicht als er seinem Master beim Frühstück Gesellschaft leistete, noch vermied er dessen Blick.

Raoul selbst jedoch hatte nicht so gute Laune, er hatte das unbestimmte Gefühl, dass heute noch etwas Wichtiges passieren würde.

Außerdem musste er mit den jungen Blondies, die er in Biochemie unterrichtete, zu den Zentralen Labors im Eos Tower fahren, quasi als Verdeutlichung des theoretischen Unterrichts. Wer auch immer diese glorreiche Idee gehabt hatte, Raoul wünschte demjenigen, dass er ihm nie über den Weg laufen würde. Natürlich hatte er nicht die geringste Lust dazu junge, überdrehte Blondies in die Nähe der Bars und Clubs der Elite in Eos zu bringen, wo die besten Pets auftraten. Er sah es schon kommen, dass er sich am Abend die Beschwerden der Besitzer dieser Etablissements anhören konnte und das nur, weil sich gewisse Leute nicht benehmen konnten.

Während er also versuchte sich zum einen über seine Ahnung im Klaren zu werden und zum anderen darüber nachzudenken, wie er den heutigen Tag wohl überstehen sollte, sprang Kyle mit einem spitzen Schrei überrascht auf und warf sich sogleich vor Raoul auf die Knie, hielt ihm die neueste Ausgabe der Zeitung hin und bettelte: „Bitte Master."

Mit mäßigem Interesse überflog Raoul den Artikel. Es war nur die Ankündigung einer Party im Eos Tower. Als ob er dazu etwa Lust hätte, er würde wahrscheinlich nicht einmal eine Einladung bekommen, denn seine gesellschaftliche Stellung rechtfertigte nicht einen Aufenthalt im Tower. Doch das wollte er Kyle nicht auch noch erklären.

„Nicht jetzt Pet."

„Aber ich war schon so lange nicht mehr auf einer Party mit dabei."

„Ich sagte, nicht jetzt.", bemerkte er eisig.

„Bitte, Master. Ihr geht so oft ohne mich."

Fay, der gerade eine neue Kanne Tee brachte, blieb erschrocken stehen und blickte Raoul nervös an. Der Blondie selbst verspürte einen nicht unbedeutenden Drang seinem Pet für diese Frechheit den Hintern zu verdreschen, so dass dieses die nächsten Tage nicht darauf sitzen konnte.

Und mit einem Mal, da bemerkte er es: Es war so leicht und er sah es ganz genau vor sich. Er brauchte nicht handgreiflich zu werden, er konnte etwas ganz Anderes, viel Effektiveres tun.

Raoul beugte sich etwas nach vorne und fixierte die blauen Augen des Jungen. Er nahm die vielen Gedanken und Empfindungen war, sie waren wie Stromschnellen wild und unberechenbar, aber Raoul wusste instinktiv, wie er ihnen zu begegnen hatte damit sie ihn nicht überwältigen vermochten. Langsam drang er immer weiter vor und konnte die Kontrolle übernehmen.

Kyle schnappte überrascht nach Luft und griff sich an die Kehle als plötzlich die Muskeln an seinem Hals verrückt spielten und seine Luftröhre abdrückten.

Mit der Stiefelspitze hob Raoul das Kinn des Jungen an: „Du warst sehr ungehorsam Pet." Dann ließ er ab und erhob sich, um zur Arbeit zu gehen. Für die anderen verhielt er sich wie immer, jedoch war er selbst am meisten über sich erschrocken.

------

Weit entfernt im Herzen der Macht.

„Es wird Zeit, dass du öffentlich die Leitung des Syndikats übernimmst."

Eisblaue Augen hoben sich träge als er die Stimme in seinem Kopf hörte. Iason schwenkte den Wein in seinem Glas. „Das erscheint mir unklug in Anbetracht der derzeitigen Lage. Außerdem haben wir noch immer keinen Telepathen."

Unwillkürlich rückte seine Augenbraue nach oben als er die Veränderung in der Haltung des Hologramms wahrnahm, Jupiter war ungeduldig. Die elektrische Energie prickelte unangenehm auf seiner Haut und ihre Intensität nahm noch weiter zu.

Iason trank einen Schluck Wein. Er bemühte sich ruhig zu bleiben als er das Bild in seinem Kopf sah, das ihm Jupiter übermittelte; bemühte sich die vielen Empfindungen zu unterdrücken, die bei dem Anblick in ihm hervorgerufen wurden: Der Telepath. Ein junger Blondie, wellige honiggelbe Haare und katzenhaft grüne Augen.

Fortsetzung folgt...

Kritik/ Kommentare / Reviews / Feedback...egal wie ihr es nennt, hauptsache ich höre von euch. ;-)

baket