Disclaimer: Die Welt von „Ai no Kusabi" gehört nicht mir, sondern Rieko Yoshihara Sie möge es mir verzeihen, dass ich mir Iason und Raoul vorläufig ausgeliehen habe.

Teil: 6

Genre: Ai no Kusabi

Rating: PG18-Slash

Pairing: IasonxRaoul

Warnung: Lemon

Kommentar: Ich glaube, die Kommentare werden immer länger. ;-)

Vielen Dank an Kathy (nochmals), du weißt gar nicht, wie sehr mir deine ausführlichen Mails helfen.

Danke an pantarhei und Kiwi-chan, die ich neu im Kreise der Kommentarschreiber begrüßen durfte.

Und Didi-chan darf ich natürlich nicht vergessen, du musstest ja nicht allzu lange auf den neuen Teil warten. :-)

In diesem Teil habe ich mich zu Spekulationen hinreißen lassen, was das System der Verwaltung der Gesellschaft auf Amoi angeht. Vor allem habe ich versucht eine Erklärung zu finden, warum Iason als erster Blondie von Jupiter geschaffen wurde, obwohl seine Position vorher von ‚gewöhnlichen' Blondies besetzt worden war.

6. Ein Wiedersehen

‚So weit, so gut.', dachte Raoul mit einem Seufzer. Bis jetzt war noch keiner der 20 jungen Blondies verschwunden und vielleicht würde das in den nächsten zwei Stunden auch so bleiben.

Nein, stattdessen standen sie wie verzaubert auf der Veranda des Restaurants im Eos Tower und genossen den wundervollen Ausblick auf Tanagura.

Für ihn war dieser gesamte Tag wie ein Stich ins Herz gewesen. Obwohl er es nicht zugab, es war noch immer ein Traum von ihm, in den Labors zu arbeiten und heute hatte er gesehen, wie es wohl hätte werden können.

Der Mann, der sie heute den Tag über begleitet hatte, war kein Blondie. In den unteren Positionen traf man fast nur Blau- und Rothaarige an. Auch sie wurden in Labors ausgebrütet. Es gab auf Amoi nur in Ceres natürliche Fortpflanzung, dort wo die Nachfahren der Rebellen lebten, die Mongrels. Und selbst dort kontrollierte die Elite den Bevölkerungszuwachs.

Der Blauhaarige, Raoul hatte seinen Namen vergessen, geleitete sie zu den Fahrstühlen und sie unternahmen einen Rundgang in den höchsten Etagen des Towers, dort wo die Topmitglieder des Syndikats arbeiteten.

Plötzlich blieb Raoul stehen, ihm lief ein Schauer das Rückgrat hinab. Langsam drehte er sich um und richtete den Blick nach oben. ‚Unmöglich.'

„Hier oben ist der Zugang zu Jupiters Kammer, zu der nur ein Blondie Zutritt hat...", da verstummte auch ihr Führer, auch er hatte die Gestalt bemerkt, dann fasste er sich: „…der Anführer des Syndikats."

Ein Raunen ging durch die jungen Blondies. Bis jetzt hatte noch niemand gewusst, dass es einen neuen Anführer gab. Wahrscheinlich wurde dies soeben erst in den Nachrichten verkündet. Und sie waren die ersten, die ihn zu Gesicht bekamen!

Er war noch recht jung, seine Haare waren von einem sehr hellen Blond und er bewegte sich mit einer natürlichen Eleganz als er die Treppe hinabkam. An den jungen Studenten ging er einfach vorbei, ohne sie eines Blickes zu würdigen.

Raoul wusste, dass sein Gesicht eine ausdruckslose Maske war. Aber innerlich tobte in ihm ein Orkan von verschiedensten Gefühlen: Fassungslosigkeit und Erleichterung, aber auch ein leiser Anflug von Furcht.

„Raoul.", die Stimme war noch wie in seiner Erinnerung, tief und schmeichelnd, ebenso wie die hellblauen Augen, deren Blick er jetzt erwiderte.

„Iason."

Die anderen tuschelten aufgeregt miteinander und betrachteten das Paar mit unverhohlener Neugier. Und warum auch nicht? Wer hätte schon gedacht, dass ihr Magister den neuen Anführer kannte?

Iason nickte ihm noch kurz zu und ging dann weiter ohne sich auch nur nach ihnen umzudrehen.

Etliche Stunden später traf Raoul endlich in seiner Wohnung ein und war froh, dass dieser Tag nun vorbei war. Iason, Jupiters Blondie, hatte also seinen Platz gefunden. Er glaubte, dass ihn heute nichts mehr erschüttern konnte als diese Nachricht.

Doch da hatte er sich getäuscht, sobald er auch nur einen Schritt in die geräumigen Zimmer gesetzt hatte, trat sogleich Fay an ihn heran: „Ich gratuliere Ihnen zu Ihrer Ernennung Master." und er reichte ihm ein versiegeltes Kuvert, das das Emblem des Syndikats zeigte.

Raoul wusste nicht, wovon Fay sprach, also nahm wortlos den Umschlag entgegen, trat an das Fenster und brach das Siegel. Als er die nüchternen Worte gelesen hatte, ließ er das Papier zu Boden fallen und setzte sich mit schwachen Knien in einen Sessel. Ungläubig schüttelte er den Kopf, warum... warum jetzt?

„Master?", Kyle kniete neben ihm und sah ihn mit angsterfülltem Blick an. Wahrscheinlich war seine Bestrafung heute Morgen doch etwas zu streng gewesen.

„Keine Angst mein Pet.", er strich mit der Hand abwesend über die hellbraunen Haare, „Es hat nichts mit dir zu tun...Ich werde dich auch nicht verkaufen.", fügte er noch hinzu.

Vor Erleichterung schluchzte der Junge auf und küsste die Hand des Blondies. „Oh, Kyle.", mit einem leichten Lächeln trocknete er die Tränen auf den weichen Wangen. „Auf der Party wirst du mir keine Schande bereiten, in dem du heulend hinter mir herläufst, hörst du?"

Die Augen des Pets weiteten sich vor Überraschung: „Welche Party?"

„Nächste Woche findet eine Feier zu Ehren des neuen Anführers des Syndikats statt."

„Verzeiht Master, aber was habt Ihr damit zu tun?"

Raoul stieß mit dem Stiefel gegen das Papier, das noch immer auf dem Boden lag: „Ich bin zum Leiter der Zentralen Labors ernannt worden, deshalb muss auch ich anwesend sein."

Kyle neigte respektvoll den Kopf: „Meinen Glückwunsch Master."

Er nickte knapp und blickte aus dem Fenster. Die Sonne ging unter und verwandelte den Eos Tower wieder in einen funkelnden Diamanten. Wahrscheinlich gab es nur einen, der ihm die Gründe für die Ernennung sagen konnte.

Raoul stand auf, nahm das Ernennungsschreiben zu sich und faltete es zusammen. Und genau zu dieser Person würde er jetzt gehen.

Ohne Probleme gelang er in den Eos Tower und der Fahrstuhl setzte sich in sogleich in Bewegung als er ihm sein Ziel genannt hatte: Das Penthouse von Iason Mink.

Ein rothaariges Furniture mit Augen, die schimmerten wie guter Bourbon in einem Kristallglas, öffnete ihm, Raoul betrachtete ihn staunend und er hatte Mühe seine Überraschung zu verbergen. „Katze?"

„Sir Raoul. Schön euch wiederzusehen.", antwortete der Jugendliche und verneigte sich respektvoll. Raoul bereute fast den Entschluss von damals den Jungen als Furniture ausbilden zu lassen. Katze wirkte zwar noch etwas schlaksig, aber er besaß einen gut proportionierten Körper und ein fein geschnittenes Gesicht mit schmalen Mandelaugen. Er hätte wirklich auch als Pet eine gute Karriere machen können.

„Ich muss zu deinem Herrn."

Katze verbeugte sich nochmals: „Kommt bitte mit, er erwartet euch bereits."

Das Furniture geleitete ihn durch das große Penthouse zu einem Arbeitszimmer. ‚So lebt also der höchste Blondie von Amoi.', dachte Raoul als er die Einrichtung abschätzig betrachtete.

Iason erhob sich nicht einmal als Raoul eintrat. „ Du siehst müde aus Raoul, setz dich."

Er nahm Platz, schlug die Beine übereinander und hatte zum ersten Mal seit fünf Jahren die Gelegenheit den Blondie in Ruhe zu betrachten. Natürlich, die Haare waren länger geworden und der Körper eindrucksvoller. Auch Iason musterte ihn und beide wurden sich bewusst, dass sie noch immer sehr viel verband. Sicher keine Liebe, nein so etwas gab es nicht in ihrer Welt. Aber es gab immer noch Leidenschaft und die Sehnsucht nach körperlicher Nähe. ‚Doch dazu ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt. Dazu bist du nicht hier.', ermahnte sich Raoul. Nach einigen Sekunden der Stille ergriff er dann das Wort: „Warum das Iason?", er legte seine Ernennung auf den Tisch. „Und warum trittst du erst heute in die Öffentlichkeit, du leitest das Syndikat doch schon seit längerer Zeit aus dem Verborgenem."

„Die Zeit des Versteckspielens ist nun vorbei. Amoi braucht eine starke Hand und das muss jeder wissen. Jedoch gibt es einen kleinen Zirkel Blondies, die genau das verhindern wollen. Sie nennen sich ‚Progs'."

Von dieser Gruppierung hatte Raoul bereits gehört, sie dominierten seit wenigen Wochen die Berichterstattung in Tanagura.

„Wir wissen rein gar nichts über sie.", fuhr Iason fort. „Außer dem offensichtlichen, dass sie Gerüchte in die Welt setzen, um so das Syndikat zu schwächen und einen Mordanschlag auf mich planen." Iason sprach das so belanglos aus als ob es sich um eine Einladung zum Essen handeln würde.

„Ich verstehe nicht ganz.", gab Raoul zu.

„Früher war es üblich, dass es mehrere Blondies waren, die die verschiedensten Ressorts geleitet haben. Der Führer des Syndikats war lediglich derjenige, der die Arbeit der anderen koordiniert hat. Aber dieses System hat sich nicht bewehrt, die Leiter der Ressorts hatten zu viele Freiheiten und wahrscheinlich konnten sich auch so die Progs formieren."

„Und was ist jetzt anders?"

„Mir direkt unterstehen alle Bereiche."

Das machte Iason zu der Schlüsselfigur schlechthin, kein Wunder, dass die Progs ihn aus dem Weg räumen wollten. Aber Raoul wusste immer noch nicht, was er für eine Rolle in diesem Spiel spielte. „Und was soll ich tun?"

„Du musst zuerst dafür sorgen, dass das Labor wieder zuverlässig arbeitet. Die Fehlerquote steigt noch immer an, das heißt es werden mittlerweile weniger Blondies ausgebrütet als sterben. Die Progs betreiben bereits Hetzte damit, dass die Rasse der Blondies aussterben wird…", Iason verstummte.

„Und weiter?", forderte Raoul.

„Du bist Telepath und das hat einen Grund. Hast du dich nie gefragt, wie diese Bestrafung funktioniert mit der uns allen gedroht wird, dass unser Gehirn modifiziert wird, dass wir danach nicht mehr wir selbst sind?"

Er hob den Kopf und sah den Blondie vor ihm entsetzt an. Raoul hatte immer gedacht, dieses Gerücht wäre nur ein plumper Versuch der Abschreckung.

„Früher hat man das mit Drogen bewerkstelligt, aber ein Telepath kann diese Aufgabe viel effektiver erfüllen… Raoul, du musst diese Aufgabe übernehmen und die Gegner des Systems beseitigen."

„Warum bin ich dann nicht Polizeichef, wenn ich mich um Verbrecher kümmern soll?", er wollte nicht wahrhaben, dass er nur deshalb diese Fähigkeiten bekommen hatte, nur um anderen ihre Lebengrundlage zu nehmen.

„Das wäre Verschwendung deiner Talente, du bist nun mal der beste Biochemiker auf Amoi. Und so war es von Anfang an geplant."

Erschüttert schloss Raoul die Augen. Er sollte der Vollstrecker von Jupiters Gesetz sein? Auf der einen Seite sollte er in den Labors Leben schaffen, aber es dann später wieder vernichten. Wie bizarr.

Er sah auf: „Wenn es so geplant war, warum bin ich nicht schon damals in die Labors versetzt worden?"

Ein leises Lächeln huschte über Iasons Züge. „Ist das so schwer? Natürlich damit du neutral bleibst, niemand der Progs beachtet dich. Wenn du bereits fünf Jahre in den Labors arbeiten würdest – auch noch mit einer hohen Stellung – dann wären sie womöglich schon an dich heran getreten."

Dann war das also auch bereits von Jupiter geplant gewesen. „Es stimmte wirklich. Alles ist vorherbestimmt gewesen für mich und dich... Jupiter bestimmt alles und wir können unserem Schicksal nicht entkommen. Und ich war so naiv und dachte, ich könnte selbst über mein Leben bestimmen."

„Nein, Jupiter bestimmt vieles. Bestimmt unsere Pflichten, aber nicht unser Leben.", widersprach Iason ruhig.

„Und das sagst du, der du mit Jupiter in direktem Kontakt stehst? Kann sie deine Gedanken lesen?"

„Nur, wenn ich das will. Du siehst, sie ist nicht allmächtig." Iason erhob sich und trat auf Raoul zu. Er schob die Strähnen aus dem Gesicht des Blondies und Raoul zuckte zusammen als ihn die Fingerspitzen auf dem Gesicht berührten. Er wusste nicht genau, was Iason in seinen grünen Augen sah, aber es veranlasste ihn sich herabzubeugen und ihm einen Kuss auf die Lippen zu drücken.

Dann richtete er sich wieder auf.

„Wo warst du in diesen fünf Jahren?" Raoul blieb sitzen und ließ es zu, dass Iason ihm zärtlich über die Haare strich.

„Jupiter hat mich zu den Randplaneten geschickt. Jeder Anführer des Syndikats macht diese Reise, um die wichtigsten Persönlichkeiten des Rates der Föderation kennen zu lernen. Seit einem halben Jahr bin ich wieder auf Amoi."

„Ich hatte schon das Schlimmste befürchtet – damals…", gab Raoul offen zu und mit einem Mal fühlte er sich so herrlich leicht und befreit.

Da klopfte es diskret an der Tür und Katze trat ein: „Das Essen ist fertig Master. Soll ich ein zweites Gedeck auflegen lassen?"

„Ja, Silah und Shiron sollen uns unterhalten."

Raoul wusste nicht wer Silah und Shiron waren, wahrscheinlich Pets. Nach dem ersten Gang kamen die beiden Jungen in das Esszimmer. Raoul wollte seinen Augen nicht trauen und legte mit zitternden Händen das Besteck zur Seite. Nie hätte er gedacht, dass er diese Gelegenheit haben würde…

„Ich wusste, dass dich das überraschen würde." Iason schob seinen Teller zur Seite.

„Shiron, komm her und zeig dich Sir Raoul."

Gehorsam schritt das Pet auf ihn zu und blieb dann vor ihm stehen. „Dreh dich um.", befahl Raoul und verschlang den perfekten Körper mit seinen Blicken.

„Woher hast du ihn?", wandte er sich an Iason, der das Pet ebenfalls musterte.

„Zieh dich aus Shiron... Ein Geschenk, aber er gehört dir, wenn du willst."

„Das kann nicht dein Ernst sein.", entgegnete Raoul. „Er ist ein Vermögen wert." Er wusste ziemlich genau, wie viel dieses Pet kostete.

„Was bedeutet mir schon Geld. Außerdem ist er deine Schöpfung. Weißt du noch, wie du mir damals das Hologram gezeigt hast?"

„Ja, er war mein erster gewesen."

Shiron blicke bei diesen Worten auf und sah Raoul aus den golden schimmernden Augen fragend an. Augen, die Raoul noch heute für die besten hielt, die er jemals geschaffen hatte. Und Shiron war genau so, wie ihn sich Raoul vorgestellt hatte. Es waren offensichtlich Wachstumsbeschleuniger eingesetzt worden, denn sonst wäre Shiron noch nicht im richtigen Alter, um als Pet eingesetzt zu werden.

„Was sollen wir mit ihm machen?", fragte Iason und winkte Silah ebenfalls näher an sich heran.

Shiron blickte zwischen den beiden Blondies hin und her, offensichtlich war er nervös. Raoul lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Ja, er konnte die Unsicherheit und die Angst des Pets deutlich fühlen. „Dein erstes Mal Pet?"

„Nein Master, aber hier...", erfreut stellte Raoul fest, dass selbst die Stimme so klang, wie er es sich vorgestellt hatte.

„Silah soll ihn nehmen. Hier auf dem Tisch." Shiron wurde bei diesen Worten abwechselnd kalkweiß und dann beinahe glühend rot.

Iason lachte leise und tief auf. „Ah Raoul, du bist immer noch der Alte. Ihr habt es gehört.", wandte sich Iason an die beiden. „Fangt an."

Was Raoul dann zu sehen bekam, war ohne Zweifel die anregendste und beste Vorführung, der er je beigewohnt hatte. Silah stieß den Jüngeren sanft gegen die Tischplatte und beugte sich über ihn. Raoul bemerkte, wie er ihn anlächelte und Shiron eine Hand an die Wange des Pets über ihm legte.

Silah bedeckte den Hals des Jungen mit zahlreichen Küssen, während seine Finger sich immer weiter dem bereits aufgerichteten Glied des Pets näherte. Raoul lehnte sich mit einem genussvollem Seufzen im Sessel zurück, er spreizte seine Beine noch etwas weiter um dem drängendem Gefühl in seinen Lenden nachzugeben. Doch vorerst würde er erst noch warten und den Ausblick genießen, der sich da wenige Meter vor ihm bot.

Währenddessen waren die beiden Pets schnell zum Wesentlichen gekommen, immer schneller stieß Silah in den Körper unter ihm. Und Shiron schien es sehr zu genießen, wie er sich dem anderen entgegenstreckte und eine zarte Röte seine helle Haut zu überziehen begann.

„Langsamer Silah.", befahl Raoul und er war selbst überrascht, wie tief seine Stimme vor Erregung klang.

Plötzlich schob sich eine warme Hand in seine ohnehin bereits enge Hose und Raoul biss sich auf die Lippen, um nicht laut aufzustöhnen als er Iasons Atem an seinem Hals spürte, denn das war in den Kreisen der Elite verpönt. Wenn Blondies Clubs besuchten, dann war es völlig in Ordnung, wenn sie sich selbst befriedigten, aber nicht dabei noch solche niederen Laut von sich gaben. Ein Blondie war immer Herr über sich und seinen Körper.

Er schloss die Augen, warme Lippen wanderten an seinem Hals nach oben.

„Hättest du das auch gern, Raoul?", die Stimme war tief und heißer allein ihr Klang war aufs höchste erregend. „...Hart und langsam, flachgelegt auf dem Tisch?"

Verwundert drehte er den Kopf bis sich ihre Blick begegneten. Solche Worte nahm ein Blondie normalerweise nicht in den Mund. Jedoch Iason und er waren auch keine gewöhnlichen Blondies.

Raoul hob eine Hand und zog Iason näher an sich heran. „Ja…", erschrocken über sich selbst, stellte er fest, dass seine Stimme nur noch ein heiseres Krächzen war.

Und während ein paar Meter neben ihnen die Pets nun hemmungslos ihren Höhepunkt herausschrien, fanden sich die beiden Blondies in einem leidenschaftlichen Kuss wieder. Erbarmungslos stieß Iasons Zunge in seinen Mund und nahm ihn in Besitz. Raoul hingegen zerrte an dem Hemd seines Gegenübers bis er die straffe Haut und die festen Muskeln darunter spüren konnte.

Iason unterbrach ihren Kuss und schnappte überrascht nach Luft, während Raoul seine Brustwarze mit dem Finger umkreiste.

Mit seines noch freien Hand strich er über die unübersehbare Beule in der weißen Hose des Blondies. Raoul zog eine Augenbraue nach oben und erneut begegneten sich ihre Blicke, in denen eine wieder entflammte Leidenschaft loderte. Dann hielt die beiden nichts mehr. Iason zog ihn in die Höhe und stieß mit seinem Fuß den Sessel zur Seite.

Raoul wusste schon, was der andere wollte und stützte sich mit den Händen auf den Esstisch. Nur wenige Sekunden später, waren er und Iason sich so nahe, wie sie es sich seit fünf Jahren nicht mehr waren. Raoul hatte nicht vor sich zurückzuhalten und bog den Rücken durch um den Blondie noch tiefer in sich zu spüren, trotz der Schmerzen, denn er hatte seit damals niemanden mehr an sich heran gelassen. Auch kümmerte er sich nicht darum, welche unzivilisierten Laute er von sich gab. Und als Iason um ihn herumgriff und seine Härte mit festen Strichen verwöhnte, löste sich ein Schrei aus seiner Kehle.

Dies hatte eine schockierende Wirkung auf ihre unfreiwilligen Zuschauer. Aber diese hatten die beiden Blondies schon längst ausgeblendet. Für sie gab es nur den Körper des anderen und die unbeschreiblichen Gefühle und Empfindungen, die sie so normalerweise nicht erleben konnten und durften.

Minuten später öffnete Raoul wieder die Augen, Iason lag auf ihm und drückte ihn auf die kalte Tischplatte. Er drehte den Kopf und da wurde er sich den Blicken der Pets und des Furniture bewusst. Nun, für sie war es höchstwahrscheinlich das erste Mal gewesen, zwei Blondies wie normale Pets kopulieren zu sehen. Sie standen an der gegenüberliegenden Wand und hatten nur Augen für die beiden Gestalten, die sich auf dem Esstisch räkelten.

Aber Raoul erwiderte nur kühl ihren Blick: „Gibt es hier irgendetwas zu sehen?"

Alle drei erröteten und beeilten sich so schnell wie möglich das Zimmer zu verlassen.

Iason und er verbrachten dann noch etliche Stunden in dem großen Bett des Blondies und es dauerte lange, bis sich ihre erhitzten Gemüter beruhigt hatten. Schließlich hatte Raoul den Kopf auf die linke Schulter des anderen gebettet und seine Augen wurden immer schwerer als er so dalag.

„Kannst du jetzt sagen, was ich denke?", erkundigte sich Iason halb im Ernst und schlanke Finger spielten dabei mit Raouls Locken.

Ein leises Lachen. „Nein, so einfach ist das nicht. Wenn ich mich nicht darauf konzentriere nehme ich gar nichts wahr und wenn dann auch nur bei den Pets und Furniture, nicht bei den Blondies. Es sind auch keine konkreten Gedanken… Es ist schwer zu beschreiben Iason. Das hört sich jetzt so harmlos an, aber es macht mir Angst, denn da ist noch mehr..."

Iason richtete sich etwas auf und sah mit einem Stirnrunzeln auf ihn herab. „Hast du deine Fähigkeiten etwa bereits bewusst eingesetzt?"

Unglücklich nickte Raoul und setzte sich ebenfalls auf. „Bei meinem Pet, ich hätte ihn beinahe erwürgt. Ich habe Angst Iason, was ich da gespürt habe, diese Macht und die Möglichkeiten… Was ist, wenn ich mich einmal nicht mehr beherrschen kann?" Er fuhr sich verzweifelt durch die Haare.

Iason kniete sich hinter ihn und schloss ihn in die Arme. „Du wurdest mit den erforderlichen Fähigkeiten ausgestattet, dass du dich beherrschen kannst. Also mach dir nicht unnötig Sorgen."

Einige Minuten hüllten sie sich in Schweigen und Raoul entspannte sich wieder und lehnte sich mit geschlossenen Augen an die breite Brust. Ganz deutlich hörte er den langsamen, kraftvollen Herzschlag und er seufzte.

Iason streichelte daraufhin seine Flanke und küsste ihn auf die Stirn.

„Es ist selten, dass du so ruhig im Bett bist.", murmelte Raoul. „Nicht, dass es mir nicht gefallen würde.", setzte er dann noch hinzu.

„Das ist etwas, was ich in den letzten Jahren zu schätzen gelernt habe.", erwiderte der Blondie ruhig und fuhr damit fort seine Finger über Raouls ebenmäßige Haut wandern zu lassen.

„Wie ist es auf den Randplaneten? Wie sehen sie aus?", er wollte mehr über die Zeit erfahren, die Iason dort verbracht hatte.

„Sie sind völlig verschieden von Amoi. Manche sehen vom Weltall so wunderschön aus, aber der Schein trügt und die Atmosphäre ist so lebensfeindlich, dass die Menschen unter der Erde leben. Andere sind völlig vom Wasser bedeckt und auf den wenigen Inseln gibt es weiße Sandstrände, anders als bei uns…"

„Gibt es dort auch Pets?", erkundigte sich Raoul irgendwann und die Brust hinter ihm vibrierte vor Gelächter.

„Oh ja, die gibt es. Weißt du eigentlich, dass es auf den meisten Planeten völlig normal ist, wenn ein Master mit einem Pet schläft? Das ist sogar ihre Aufgabe."

Raoul machte ein angewidertes Gesicht, das Iason natürlich nicht sehen konnte. ‚Mit einem Pet kopulieren… Das wäre ja so als ob ich mit Kyle…' „Sag bloß, du hast selbst…", er wagte es gar nicht auszusprechen.

Iason zuckte kurz mit den Schultern.

„Iason, das ist..." Raoul drehte sich um, ihm fehlten schlicht und einfach die Worte. Ein Blondie konnte sich doch nicht mit so einem niederen Wesen wie ein Pet einlassen.

„Bist du jetzt schockiert?", erkundigte sich der andere amüsiert.

„Etwas.", gab er offen zu, aber dann siegte seine Neugier. „Und wie ist es?"

Wieder nur ein Schulterzucken.

„Nehmen sie dann auch die Weibchen?"

„Natürlich, so pflanzen sie sich fort."

Raoul richtete sich auf und fixierte Iason mit einem strafenden Blick. Natürlich war ihm klar, dass sie sich so fortpflanzten, in den Slums in Ceres war es ja genauso und in Harems ebenfalls, dort wurden die edlen Zuchtlinien auf diese Weise beibehalten. Aber jedoch die Vorstellung, dass ein Master selbst...! Er wollte gerade Luft holen und fragen, ob Iason doch nicht etwa mit einem Weibchen...

„Frag nicht.", Iason verzog den Mund zu einem sarkastischen Lächeln.

Raoul schüttelte nur den Kopf und ließ sich auf das Bett zurückfallen: „Nur damit du´s weißt: Du bist pervers."

Iason beugte sich mit abschätzend zusammengekniffenen Augen über ihn: „Als ob dir das nicht gefallen würde."

Fortsetzung folgt...

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baket