The Promise 4 Lord Culúrien, höchster Dämonengeneral
„Lord Culúrien, höchster Dämonengeneral!"
Das Männlein verschwand und an seiner Stelle erschien ein Pentagramm.
Leuchtend stach es den anderen in die Augen.
Unerwartet schoss eine schwarze Feuersäule daraus hervor.
Erschrocken quietschte Draco auf, klammerte sich an seinen Vater, welcher schützend einen Arm um ihn legte.
Schnell ersetzte eine Gestalt das Feuer.
Groß gewachsen und hüftlange, schwarze Haare.
Leuchtend grüne Augen mit langgezogenen Pupillen, stachen unter dem Pony hervor, das ihm ins Gesicht fiel.
Die Statur war muskulös und zeigte, dass der Mann nicht schwach war.
Schwarze Lederhose und Stiefel, kombiniert mit einem kupferfarbenen Brustpanzer, waren seine Kleidung.
Der nachtschwarze Umhang wallte, Falten schlagend, leicht in einem nicht nachvollziehbaren Wind.
Man würde ihn auf höchstens dreiundzwanzig schätzen.
Die Mundwinkel zierte ein kleines, freudiges Lächeln.
Mittlerweile hatten sich Tom, Sirius und die beiden Blonden wieder im Griff.
Wütend über diese plötzliche und unwillige Störung, sprang der dunkle Lord auf.
„Was zum Teufel..?", knurrte er.
„Du solltest ihn nicht so nennen, dann kommt er nämlich manchmal und holt die Leute, die es wagen, seinen Namen zu entehren."
Tom starrt den Fremden an.
Der lief sich mit geschmeidigen Bewegungen, auf den freien Sessel zu.
„Lu mag es nicht, wenn man ihn so nennt.", erklärte er weiter.
Nun erhob Lucius das Wort:
„Wer bis du?"
Der Fremde hob eine Braue.
„Aber, Lucius, du enttäuschst mich!"
Verwirrung legte sich über die vier Personen. Sirius und auch Tom musterten den anderen genauestens.
Zu ihrem Leidwesen konnten sie keine Identifikation vornehmen.
„In drei Teufels Namen, wer bist du?"
Dem Lord reichte es.
Erneut gab es eine Säule schwarzen Feuers und der Mann den man Luzifer rief, erschien.
„Wer hat mich so genannt!"
Seine Stimme glich einem bösen Knurren und sein Blick schweifte suchend umher.
Schließlich blieb er an dem Fremden hängen und Lucius war froh, dass dem so war.
„Sag mal, kann es sein, das überall wo du bist, auch irgendwer ist, der mich nicht bei meinen richtigen Namen ruft?"
Ein schelmisches Grinsen erschien auf den Zügen des Höllenfürsten.
„Wer weiß das schon, Lu?"
Dieser zog eine Braue in die Höhe.
„Ich sollte dir mal wieder die Leviten lesen, Herr General!"
„Wenn du dich wieder beißen lassen willst..."
Luzifer führte eine Bewegung aus und schon hatte er den Fremden im Schwitzkaten.
Jedoch endete diese Quälerei´ abrupt, als sich der Mann befreite und sein Gesicht im Nacken des Fürsten verschwand.
„Hör auf!", forderte dieser und stieß den anderen von sich.
Als Draco das Gesicht des fremden Schwarzhaarigen sah, den man Culúrien nannte, schien es, als senkte sich Erkenntnis in sein Innerstes.
Er wusste, wer das war!
Tom, Sirius und Lucius mussten sich erst einmal beruhigen, als sich ein fast schon bösartiges Lächeln auf dem Gesicht des anderen wiederspiegelte. Blut lief seine Lippen hinab, zum Kinn und von dort auf die Rüstung.
„Du musst aufpassen! Ein General, bestehend aus Dämon und Vampir, könnte sehr fies werden..."
Nun erhob sich Tom abermals.
Sein Zauberstab richtete sich auf den Eindringling und Luzifer, der nur grinste.
„Ich dachte eigentlich, du freust dich, wenn ich nach Hause komme, Vater."
Das dünne Holz senkte sich.
„Randy?"
Nur ein Hauchen, doch die Stille hinterließ den Eindruck eines Schreies.
Draco hatte gesprochen und stand langsam auf, um zu dem jungen Mann zu gehen.
„Ja, ich bin es."
Tränen lösten sich aus den Augen des Blonden und er seufzte erleichtert.
Ein schwaches Lächeln zeigte sich und in den grauen Seen lag das Flehen nach einer Umarmung.
Der Dämonengeneral nahm den Jungen in seine Arme und drücke ihn an sich.
„Mein kleiner Engel, ich bin so froh, dich wieder zu haben. Es tat weh, dich all die Zeit nur beobachten zu dürfen..."
Lucius hatte sich erhoben, stand nun wenige Schritte entfernt.
Sirius und sein Partner waren noch bewegungsunfähig.
Ihr Kind war wieder da. Und schon zum zweiten Mal an diesem Tag, legte er eine so unwerfende Show hin.
„Randy..? Was ist passiert? Wo bist du das halbe Jahr gewesen? Und wieso hat diese seltsame Wesen dich bei einem anderen Namen genannt?", sprudelten die Fragen über die Lippen des Blacks.
Die grünen Augen richteten sich auf den Fragensteller und ein sanftes Lächeln erschien.
„Ich werde euch aufklären.", antwortete er dann bestimmt und zog seinen Freund mit sich.
Luzifer ließ es sich nicht nehmen, es sich in der Luft schwebend, gemütlich zu machen.
Denn auch er wollte den Worten seines besten Freundes lauschen.
Die Vampire und die nun dazugestoßene Narzissa, so wie die anderen Veelas, erwarteten aufmerksam die Worte.
Randy saß wieder, Draco auf seinem Schoß und seine Gedanken wanderten eine lange Zeit zurück.
An den Tag, an dem er seinen geliebten Engel verloren hatte.
An den Tag, an dem die Beerdigung war.
An den Tag, an dem sich noch so viel mehr ändern sollte:
„Ich hatte Rache geschworen. Ich wollte nicht gestatten, dass Draco mich verlassen hatte.
Ihn mir wegzunehmen.. dazu hatte niemand das Recht!
Und so schwor ich.
Luzifer hatte diese Worte vernommen... und so erschien er mir.
Er bot mir einen Pakt an.
Unter der Bedingung, dass er mich ausbilden und zu einem Dämon machen durfte, ich ihm Seelen brachte, würde er es erlauben, dass Draco ins Leben zurückkehrte."
Der Blick der grünen Seen richtete sich auf alle anderen, die gebannt hörten.
Tom wollte etwas sagen, doch er brachte es nicht fertig.
Der Frau liefen Tränen über die Wangen.
„Ich nahm natürlich an und so verließ ich die Welt der Menschen und Zauberer und begab mich in die Unterwelt. Ins Reich des Höllenfürsten, Luzifer.
Ich erhielt neue Fähigkeiten und erlernte neue Kampfkünste. Das Feuer und der Wind, so wie Erde und Wasser, gehorchen mir.
Und ich musste lernen, mich zu zügeln. Denn, wenn ich einmal wirklich sauer bin und ausraste, ohne Kontrolle zu behalten, könnte gut und gerne die Welt untergehen. Dazu braucht es dann keine Apokalypse mehr..."
Erschrocken hatten alle die Luft angehalten.
„Ich wurde mit der Zeit durch unzählige Kämpfe immer mächtiger und erhielt dann den Titel Lord Culúrien, Dämonengeneral.
Lu und ich, wir freundeten uns an und sind heute wie Brüder zueinander.
Die Gestalt, die ihr in Hogwarts saht, das war meine dämonische Seite, die, die ich zeige, um Angst und Schrecken zu verbreiten.
Man mag annehmen, dass ich keinen klaren Gedanken mehr fassen kann, aber dem ist nicht so.
Ein Dämon ist kein Werwolf, der nicht in der Lage ist, sein Handeln zu steuern..."
Nun erhob Sirius das Wort.
„Sag mir, wieso bist du wieder da? Ich weiß, du wolltest kommen. Und ich will dich auch nicht wieder gehen lassen, aber wenn ich das richtig verstanden habe, dann.. dann hast du einen Pakt geschlossen, der dich zu einem Dämon macht, der in der Hölle lebt.
Dafür, dass du dort bleibst und Seelen beschaffst, darf Draco leben...
Ist das so?"
Ein sachtes Nicken.
„Ja, so war das geplant. Aber durch die Veränderung des Verhältnisses zu Lu, gilt der Pakt nicht mehr. Ich habe meinen Teil der Abmachung schon vor langer Zeit erfüllt und ich wollte, dass Draco zurückkommt, wenn der Alte keine Gefahr mehr für ihn ist. Und Lu sagte, ich bräuchte doch als höchster der Dämonengeneräle, nicht unten bleiben.. Lediglich meine Aufgaben als General muss ich weiterhin erfüllen. Und das tu ich gerne."
Die großen, männlichen Hände Culúriens, strichen über den Rücken des Jungen auf seinem Schoß.
Zärtlich wischte er ein paar Strähnen aus dem Gesicht.
„Niemand darf meinem Engel etwas tun. Jeder, der es wagt, wird mich kennen lernen!"
Ein mörderisches Grinsen zeigte sich und die Augen blitzen gefährlich auf.
Der Höllenfürst änderte seine Position.
„Man sollte sich zweimal überlegen, ob man sich mit dir anlegen will... Du bist mir ebenbürtig, mein Kleiner."
„Aber warum siehst du so alt aus? Ich meine, nicht alt, sondern einfach erwachsen!"
Narzissa sah den anderen fragend an.
„Oh, das habe ich vergessen. Ich habe doch oft von der Vergangenheit gesprochen..
Nun ja.. ich bin ja mittlerweile auch nicht mehr das kleine Kind von damals."
Geheimnisvoll lächelte Randy nun.
„Wie dürfen wir das verstehen?"
Tom schaute ihn aus seinen roten Augen auffordernd an.
„Ich bin heute siebenhundertdrei Jahre alt. In der Welt der Dämonen vergeht die Zeit schneller. Bitte, glaubt nicht, dass es für mich immer leicht war, alleine zu sein.
Ich habe euch beobachtet und wusste, dass ihr traurig wart... doch der Zorn und die Rache haben mich getrieben und ich wollte nicht schwach sein.
Lu hatte mir erzählt, wie es möglich war, dass Draco dieses Gift einnehmen konnte und ich wollte den alten Narren nur noch töten."
Ruhe kehrte ein.
Draco hatte seinen Kopf in die Halsbeuge des Älteren gelegt und ließ sich liebkosen.
Die beiden Väter saßen auch dicht beieinander und Lucius und Zissa lagen sich in den Armen.
„Du hast Dumbledore im wahrsten Sinne des Wortes, auseinander genommen."
Die Augen Toms ruhten auf seinem Sohn, der ihn an Alter weit überragte.
„Ja, aber das war noch harmlos, Dad."
Culúrien wusste, dass dieser Satz einen Schock verursachen würde, aber er wollte es ihnen nicht verheimlichen.
Luzifer schien das Thema sehr zu gefallen, denn er saß nun auf seine Oberschenkel gestützt, mitten in der Luft.
„Oh ja, das war wirklich kein Vergleich zu dem, was er sonst in den Schlachten so anstellt. Ich erinnere dich mal an diesen riesenhaften Hunnen, den du lebendig seziert hast...
Und der Zauber, dass er alles bis zu letzt miterlebt, war ja so was von genial!"
Narzissa presste ihre Hand auf den Mund, während auch den anderen die Übelkeit anzusehen war.
„Du tötest also gerne und folterst?"
Die Frage kam von Sirius.
Sein Sohn sah ihn an.
„Nun, ihr könnt mir gut und gerne glauben, dass ich in der Hinsicht schlimmer bin als Dad. Wirklich, was deine Foltermethoden angeht, lebst du hinter dem Mond. Aber, was soll's? Jetzt hast du ja mich!"
Ein Blick lag in den grünen Augen, den man nicht von Randy kannte.
Es schien, als würde er in Gedanken einen Blutrausch erleben.
Und die Überlegung Lucius´ wurden auch von dem General in Worte gefasst.
„Mal hin und wieder ein kleiner Blutrausch und die Welt ist in Ordnung."
Ein fast schon psychopathisches Grinsen zierte sein Züge.
Niemand hier würde daran zweifeln, dass der Randy, der einmal existiert hatte, heute ein ganz anderer war.
„Ich hau dann ab! Komm bald mal wieder vorbei!"
Noch ehe ein Wort fallen konnte, verschwand Luzifer von der Bildfläche.
Culúrien schüttelte den Kopf.
„Ich freu mich, endlich wieder zu Hause zu sein. Jetzt werde ich mal eine Weile einfach nichts tun!"
Entspannt sank der höchste der Dämonengeneräle in den Sessel zurück.
Währenddessen wandelte sich seine Kleidung in eine bequeme Stoffhose und ein schwarzes Hemd.
Draco zog er dicht an sich und dann schloss er seine Augen.
„Hm.. Schatz?"
Graue Augen öffneten sich träge, während die anderen sie beobachteten.
„Ja?", kam eine geflüsterte Antwort.
Die vier restlichen Anwesenden trugen ein glückliches Lächeln.
„Heute Nacht wird nicht geschlafen..."
Ja, eines war sicher, jetzt, wo die Beiden wieder vereint waren, würde sich das Leben wieder in gewohnte Bahnen begeben.
„Warum schlafen wir nicht?"
Grüne Augen blickten in graue. Dann ein anzügliches Lächeln.
„Was denkst du denn?"
Damit küsste er die Lippen des Engels, die er so lange hatte missen müssen...
So, hier endet diese Story!
Ich weiß, ein sehr ungewohntes Genre, das ich diesmal gewählt habe. Aber es musste sein!
Mein Stil war auch etwas anders..
Aber man muss ja experimentierfreudig bleiben, nicht?
Ich hoffe, es hat euch gefallen!
Bye, Psy-Puma
