6.
Sibille
kam gerade aus ihrem Büro und sag Jess mitten im Raum
stehen.
"Jess, ist irgendetwas?"
"Ich brauche Urlaub,
Sibille."
"Willst du das Restaurant zu sperren?"
"Nein,
eigentlich nicht."
"Wer wird es dann leiten?"
"Kann ich
dir vertrauen?"
"Du meinst, weil ich eine Frau bin."
Jess
grinste, natürlich hatte er das gemeint:
"Nein, nur so,
weil du sowieso so viel zu tun hast!"
Gerade kam eine Familie
mit zwei Kindern ins Restaurant. Der Kellner brachte sie zu einem
Tisch in der Nähe von Jess. Das eine Kind winkte ihm zu. Jess
musste schmunzeln, was dem Kind sichtlich gefiel, denn auch das
grinste. Wie hatte sich Jess nur verändert. Er hatte nie Kinder
ausstehen können, doch der Vorbesitzer hatte viel Zeit mit Jess
verbracht und für Jess war er so wie ein Vater gewesen, einen
Vater, denn er nie gehabt hatte. Er hatte viel an Jess verändert,
obwohl er das gar nicht so mitbekommen hat. Sibille riss ihn aus den
Gedanken.
"Ich schaffe das schon!"
"Das ist wirklich sehr
nett von dir, Sibille.", gab Jess zurück, „Ich werde dann
mal wen anrufen müssen."
"Mach nur Jess, wann soll es den
los gehen."
"Am besten sofort!"
"Dann wird ich mal
sachlich alles regeln."
"Danke!"
"Gern geschehen!"
Jess
ging nach draußen. Er würde auf dem Heimweg bei Luke
anrufen und ihn fragen, ob er zu ihm kommen könne. Erst jetzt
fiel ihm auf, dass er normalerweise nie Bescheid gab, wann er komme.
Wieder dachte er an seinen „Fast-Vater". Er hatte wirklich viel
an ihm verändert.
Rory ging neben Paris her. Ihre Wut für
Jess wechselte auf die Wut für Tristan, den sie gerade sah.
Hoffentlich hatte er sie nicht bemerkt. Doch er drehte sich gerade
so, dass er sie sah. Rory mied seinen Blick
"Rory, hey, jetzt
warte doch, lass mich das erklären."
Die Wut stieg in ihr
wie eine Heißluftpistole hoch: „Was gibt es da noch zu
erklären?", schrie sie.
Die anderen Studenten drehten sich
zu den Zweien um. Langsam bildete sich ein Kreis um die beiden. Paris
hatte sich aus den Staub gemacht. Tristan fing wieder an zu
sprechen:
"Über das was du da gesehen hast."
"Ja,
was hab ich den gesehen, du mit einer anderen!", schrie Rory
wieder.
"Das ist nicht so, wie du denkst."
"Ach nein, wie
ist es den sonst?"
Zögernd sagte Tristan: „Das......das
...war... meine Cousine.!"
Rory schüttelte den Kopf:
„Pfff...Und mit ihr tauscht du Zungenküsse aus, erzähl
das deinen Teddybär. Ich hasse dich und sprich mich nicht mehr
an."
Sie
kämpfte sich durch die Menge. Als sie draußen war schrie
sie: "Männer sind Schweine!"und ging davon. Erst wieder in
ihrer Studentenwohnung sah sie Paris. Rory schmiss ihre Sachen auf
die Couch und setzte sich dann selber. Paris kam ins Wohnzimmer und
lehnte sich an den Türstock:
"Du bist wütend, das
kannst du niemanden verheimlichen."
Rory drehte den Kopf zur
Seite und verschränkte die Arme. Ihre Uniform war leicht
zerknittert.
"Rory jetzt sag doch endlich etwas, dieses
lass-sie-sprechen-aber-antworte-nicht kenne ich zu genüge, ich
selber mach das immer bei meinen Eltern, also was ist los!"
Rory
gab sich geschlagen. Sie sammelte ihre Zettel ein, die sich, wegen
dem Aufschlag, in alle Richtungen verteilten. Dann sagte sie:
"Männer
sind einfach nicht zu gebrauchen, sie lügen, betrügen und
verletzen dich."
"Kommt immer auf den gewissen Mann an."
"Du
hast Glück du hast Jamie, mit dem bist du schon cirka 4 Jahre
zusammen, ich habe nur Pech mit Männern."
"Das stimmt
nicht. Dean war super süß zu dir, dass hast du mir selber
erzählt."
"Das einzige Mal wo ich gescheit gehandelt
habe."
"Tristan hat dich also betrogen, dass hab ich mir von
Anfang an gedacht, dass er das mal macht."
"Langsam sollte ich
mal auf meine Mitmenschen hören."
"Wäre gescheiter
Gilmore. Ich geh dann mal in mein Zimmer lernen."
"Ja
ok!"
Paris verließ das Zimmer, nach ein paar Sekunden
hörte man eine Tür ins Schloss fallen. Auch Rory packte
ihre Sachen zusammen und ging in ihr Zimmer. Dieser Tag war absolut
der schlechteste Tag den sie je gehabt hatte.
