18.
"Rory
ich kann das nicht kapieren, wie kannst du nur so einen wie Jess über
alles lieben?", Lorelai war entsetzt.
"Wieso kannst du das
nicht akzeptieren?", antwortete Rory. Eine erste Träne lief
ihr über die Wange. Sie saß auf dem Schoß von Jess,
der das Gespräch mitverfolgte, aber nichts dazu sagte. Was
konnte auch er sagen? Was sollte er sagen? Er musste Rory, aber
dennoch ein bisschen verteidigen:
"Lorelai, ich liebe Rory auch
über alles, ich bin nicht mehr so wie früher, früher
war ich spontan, hab das gemacht was ich wollte, hatte keinen
Schulabschluss und so."
"Was, du hast jetzt einen
Schulabschluss?", Luke legte die Stirn in Falten, als er das
sagte.
"Ich habe einen gebraucht, sonst hätte ich nicht das
„Dark Shadows"übernehmen können!", er richtete
seinen Blick wieder auf Lorelai, „Jetzt muss ich meine Termine
planen, bin zu Leuten nett, manchmal halt und ich mag auch gerne
Kinder."
Rory schaute zu Jess. Hatte sie jetzt richtig gehört?
Auch Lorelai und Luke schauten überrascht. Hatten sie alle
richtig gehört? Kinder? Jess? Gab es das überhaupt? Lorelai
war die erste die wieder ihre Stimme fand:
"Jess, bist du schwer
krank? Hat dir jemand eine Gehirnwäsche verpasst? Was ist los
mit dir?"
Auf diese Reaktion war Jess nicht gefasst, machte sie
sich sorgen um ihn?
"Ja ich habe eine Gehirnwäsche
verpasst bekommen, doch eine, die ich auch selber leiten hab könne,
ich habe Charlie viel zu verdanken und er war mir mehr ein Vater, als
Jimmy jemals sein kann."
"Wer ist Charlie?", fragte
Rory.
"Der Vorbesitzer des „Dark Shadows".", sagte Jess
knapp.
"Rory, Jess, ich muss über diese Heirat noch
nachdenken, also, bis dann dann!"Sie stand verwirrt auf und
verließ das Diner.
"So verwirrt habe ich Mum noch nie
gesehen", flüsterte Rory zu Jess.
"Dann schau dir einmal
Luke an!"
Luke starrte auf den Tresen, er achtete gar nicht auf
andere Geräusche und so auch nicht auf die Gäste, die
gerade herein kamen.
"Komm Jess, wir gehen nach Hause und sehen
uns einen Film an!"
"Ich wäre für „Wie überrede
ich die Mutter meiner Verlobten für die Heirat"!"
"Wenn
du mir sagte, wo wir den Film finden, dann schau ich ihn mir gerne
an."Rory lächelte. Auch Jess lächelte.
"Weißt
du was? Wie wäre es mir West Side story?", überlegte
Rory.
"Ok!", war Jess Antwort und zusammen gingen sich aus dem
Diner. Luke bemerkte Überhauptnichts und war noch immer
beschäftigt, den Tresen an zu sehen.
Der Abend verging
schnell. Doch Rory hatte nur an ihre Mum gedacht. Lorelai hatte sich
die ganze Zeit in ihren Schlafzimmer eingeschlossen. Rory fühlte
sich schuldig. Sie wollte Jess davon nicht erzählen, er hatte
sich einiger Maßen beruhigt, wegen seiner Mutter. Sie saßen
Arm in Arm vor dem Fernseher.
„Was wohl meine Mum gerade macht?
Hoffentlich geht es ihr gut. Ich sollte einmal nach oben schauen.",
dachte sich Rory und löste sich von Jess, der die Augen
geschlossen hatte und schlief. Soll er sich nur ausruhen, er hatte
heute einen anstrengenden Tag.
Rory stieg die Treppe hinauf und
klopfte an die Tür von Lorelais Schlafzimmer.
"Mum! Geht es
dir gut? Es tut mir wirklich Leid, auch wenn ich nichts getan habe,
wofür es mir Leid tun könnte!", sprach Rory.
"Ach
nein Rory, wieso nimmst du dann einen Heiratsantrag an, ohne mit mir
darüber zu sprechen?", sagte Lorelai wütend.
"Weil
ich auch für mich selber entscheiden kann Mum!"
"Aber ich
will noch für dich entscheiden, ich will entscheiden was du
tust, wann du heiratest oder dich verlobst und ich hab entschieden,
Rory."
"Was hast du entschieden."
"Das du nicht vor mir
heiratest."
"Jetzt verstehe ich. Du bist eifersüchtig,
dass ich vor dir heirate."
Plötzlich öffnete die Tür.
Lorelais Augen waren geschwollen und rot, ihre Wimperntusche am
ganzen Gesicht verschmiert.
"Komm rein. Ich will nicht mit einer
Tür reden."
Rory ging ins Schlafzimmer und setzte sich aufs
Bett.
"Mum, wie siehst du den aus?", Rory war
geschockt.
"Sicher nicht gut. Rory, wieso musst du unbedingt
schon mit 21 heiraten? Wieso kannst du nicht warten, bis ich unter
die Haube komme?"
"21 ist schon eine hohe Zahl und Dean hat
schon mit 18 geheiratet und dazu hast du gesagt, dass man auch wenn
man jung heiratet überglücklich sein. Das du noch nicht
geheiratet hast, ist nicht deine Schuld, es ist einfach noch kein
gescheiter Mann für dich gekommen."
"Und du meinst Jess
ist für dich ein gescheiter Mann."
"Mum, er führt
ein super Restaurant und ich kann mir ein Leben ohne ihn gar nicht
mehr vorstellen."
"Glaubst du irgendwann wird auch der
Richtige für mich kommen?"Lorelai schaute traurig.
"Ja,
ganz bestimmt, entweder kommt er oder er war schon immer da!"
Rory
lächelte. Wahrscheinlich ging es Lorelai nach diesem Gespräch
besser, denn ihr Gesichtsausdruck veränderte sich.
"Ich bin
einverstanden."
"Du bist einverstanden?", wiederholte Rory
glücklich.
"Ja, ich bin einverstanden!"
Rory sprang
auf und umarmte ihre Mutter wild. Sie war mit der Hochzeit
einverstanden. Sie konnte es gar nicht mehr erwarten es Jess zu
erzählen, doch erst musste sie noch ihre Mutter ganz viel lieb
haben. Lorelai lächelte auch, ja sie war einverstanden, Rory zu
liebe, doch wenn Jess irgendeinen Mist in der nächsten Zeit
baute, war er dran.
Unten läutete die Hausglocke und Jess
wachte auf.
