26.
Am nächsten Tag war für Rory wieder Schule angesagt. Sie hatte diese Nacht noch im Stufentenwohnheim geschlafen und war jetzt auf den Weg zur Columbia.
Gleich
am Eingang traf sie auf Tristan, was sie eigentlich nicht
wollte.
"Hy!", gab Tristan von sich.
"Was hab ich dir
gesagt? Kannst du nicht einmal auf mich hören?", sagte Rory
launisch.
"Nein, Rory!"
Er blieb stehen und hielt Rory am
Arm. Rory drehte sich zu ihm.
"Was willst du? Ich muss zum
Unterricht."
"Rory, ich wollte das wirklich nicht, ich liebe
nur dich, das musst du mir glauben."
"Tristan, es hilft alles
nichts mehr, auch wenn du dich tausend Mal bei mir entschuldigst,
können wir nur Freunde bleiben."
"Wieso? Wieso können
wir nicht mehr ein Paar werden?"
Rory blieb stumm.
"Ich
verspreche dir auch alles zu machen was du willst."
"Versteh
doch, ich kann dir nur verzeihen, wir können nur Freunde sein
und mehr will ich auch nicht."
Doch was war das für ein
Gefühl? Dieses Gefühl, so ein Bauchkribbeln.
„Was
ist los mit dir, ich verstehe das nicht!", redete Tristan
weiter.
Da – schon wieder, was war oder ist das bloß,
dieser Schmerz.
"Rory gib mir eine Antwort."
Erst jetzt sah
Rory zu Tristan auf, sie musste ihm alles erklären und am besten
jetzt:
"Es ist so. Wir haben kaum Gemeinsamkeiten,..."
"Aber
wir lieben uns."
"Tristan, ich liebe dich nicht (wieder ein
stechen in der Magengegend). Ich liebe jemand anderen schon seit
Jahren."
"Also warst du mit mir zusammen, aber hast wenn
anderen geliebt? Dann heißt das ja, du hast mich betrogen."
„Nein,
heißt es nicht. Ich habe geglaubt, ich würde ihn nie
wieder sehen. Doch dann habe ich ihn gesehen und mich direkt wieder
neu in ihn verliebt. Ich wollte am gleichen Tag mit dir Schluss
machen, doch du warst mir zuvor und ich habe dich mit dieser Schlappe
gesehen."
Das gibt es doch nicht, was ist das für ein
Stechen, fragte sich Rory immer wieder.
„Sie
ist keine Schlampe!"
"Ach so, hast du doch Gefühle für
diese Mädchen.", Rory war sauer.
"Nein!", sagte Tristan
schnell.
"Wieso verteidigst du......"
Doch weiter kam sie
nicht. Sie hatte mit ihrem Atem zu kämpfen. Sie hatte
regelrechte Atemstörungen. Der Bauch scherzte ihr so sehr und so
ließ sie sich auf den Boden sinken.
Tristan
war geschockt, was hatte sie bloß:
"Rory, was hast du? Sag
doch etwas."
Rory konnte ihm nicht antworten, sie brachte kaum
einen Ton heraus. Sie bekam keine Luft mehr. Erste Tränen rannen
ihr über das Gesicht.
Dann auf einmal sah sie nur mehr
schwarz vor den Augen und war weg.
Jess fing den Tag gemütlich
an, er war zeitig im Büro, hatte Sibille glücklich begrüßt,
die ihn aber irgendwie böse ansah, und war jetzt dabei die
Bestellliste auszufüllen.
Was für ein Blödsinn,
dachte er sich.
Plötzlich
läutete das Telefon.
Jess hob gemütlich ab und begrüßte,
die Person auf der anderen Seite mit einem fröhlichen:
"Dark
Shadows, Jess Mariano."
"He Schwiegersohn!"
"Lorelai,
hab ich jetzt öfters das vergnügen mit dir zu
telefonieren?"
Jess lächelte vor sich hin.
„Nö, eigentlich nicht. Ich hab dich nur angerufen, weil ich Rory nicht erreichen konnte auf ihrem Handy", kam es aus dem Hörer.
„Normalerweise
hat sie das Handy immer an, auch während des Unterrichts, aber
dann lautlos."
"Ja, an ist es schon, aber sie hebt nicht ab
und da habe ich mir gedacht, sie ist bei dir?"
"Nein, ich habe
von ihr heute auch noch nichts gehört. Außer in der Früh
hat sie mich angerufen, vor der Schule."
"Ich mache mir sorgen
Jess."
"Ich werde sofort zur Schule fahren und schauen, ob sie
da ist, wenn es dich beruhigt."
"Ja, sehr! Danke!"
"Ich
gebe dir dann Bescheid!"
"Mach das bitte!"
Jess legte
auf, nahm seine Sachen und marschierte aus dem Restaurant. Wo war
Rory wirklich? Das konnte doch nicht sein, dass sie sich nicht
meldet.
