46.
„Oh
Gott, oh Gott, oh Gott!", redete Lorelai immer vor sich hin und
ging im Warteraum auf und ab.
Wieder und wieder kamen ihr
Gedanken von, warum musste es gerade Rory treffen. Hatte sie nicht
schon mit ihrer ersten Krankheit genug leiden müssen? Wie geht
es wohl Jess, kam ihr plötzlich in den Sinn.
Sie ging zum
Telefon und wählte die Nummer des Restaurants, eine freundliche
Stimme hob auf der anderen Seite ab:
"Dark Shadows, was kann ich
für Sie tun?"
"Hallo, hier ist Lorelai Gilmore, könnte
ich mit Jess sprechen?", fragte Lorelai, dachte dabei aber nur an
Rory. Wenn Jess hier wäre, würde es ihrer Tochter besser
gehen, doch er war nicht hier.
"Es tut mir Leid!", sprach
Sibille, „Ich darf in den nächsten drei Tagen, keine Anrufe
und Gilmores durchstellen."
"Was!", fragte Lorelai
aufgebracht.
"Es war Anordnung von Mr. Mariano!", antwortete
Sibille darauf.
"Können sie ihm nicht mal etwas
Ausrichten", hakte Lorelai nach.
"Nein, Jess darf in den
nächsten Tag durch nichts gestört werden."
"Was sind
sie für eine Sekretärin!", schrie Lorelai auf einmal.
Die
Krankenschwestern und Menschen im Krankenhaus sahen erstaunt zu
Lorelai, doch dass war ihr egal.
"Wie bitte?", fragte
Sibille.
"Ich fragte, was sie für eine Sekretärin
sind, die nicht einmal etwas meinen Schwiegersohn ausrichtet. Rory
liegt hier im Krankenhaus, ich weiß nicht was mit ihr los ist,
was sie hat und warum sie schon 20 Minuten auf der Intensivstation
liegt. Und sie sagen mir, dass ich nicht einmal ihren Verlobten,
diese Nachricht vermitteln darf! Geben Sie mir sofort Jess
Mariano!"
Lorelai schrie förmlich, denn sie musste ihren
Ängste endlich loswerden.
Sibille meldete sich wieder auf der
anderen Leitung:
"Ich werde ihn holen!"
"Danke sehr!",
beruhigte sich Lorelai endlich.
Lange hörte sie nichts, doch
dann sprach eine ihr bekannte Stimme:
"Lorelai?"
"Jess,
na endlich, du musst dir eine andere Sekretärin besorgen, diese
hat gesagt, dass du keine Anrufe von Gilmores wünscht", regte
sich Lorelai auf.
Jess antwortete nur mir einem kurzen Ja.
"Ist
etwas bei dir Jess?", fragte Lorelai besorgt.
"Nein, wie geht
es Rory, was ist passiert!", wollte Jess wissen und lenkte damit
auch Lorelai vom Thema ab.
Lorelais Stimme sank wieder und klang
traurig und schwach:
"Ich stehe hier im Krankenhaus, Rory ist
mit einem Stöckelschuh umgeknickt und hat sich an der Tischkante
gestoßen. Jess, der Boden da war so hart, sie ist einfach
aufgeprallt und schon konnte ich Blut aus ihrem Kopf rinnen
sehen!"
Lorelai machte eine Pause, sie war sicher das Jess etwas
sagen wollte, doch Jess sagte nichts, Lorelai sprach weiter:
"Jetzt
liegt sie schon 20 Minuten auf der Intensivstation und ich weiß
nicht was los ist. Ich brauch Unterstützung, ich schaff das
nicht allein. Jess, du musst herkommen!"
"Ich kann nicht!",
sagte Jess leise.
"Was?", fragte Lorelai, weil sie es nicht
verstanden hatte.
"Ich kann nicht, Lorelai!", redete Jess
jetzt lauter.
"Warum nicht, es ist Rory, deine Verlobte, die
liegt im Krankenhaus, Jess, machst du dir keine Sorgen?"
„Ich
kann nicht, es tut mir Leid!", sagte Jess gefühlvoll und legte
einfach auf.
Sibille hatte das ganze Gespräch
mitverfolgt:
"Du hast das gut gemacht Jess, es musste einfach
sein!"
"Nein!", schrie Jess, Sibille an, „Nein, das musste
nicht sein, Rory liegt im Krankenhaus und ich muss hier in diesem
Restaurant schmoren, nur weil dieser Schwachkopf von Tristan alles
kaputt macht und weil du mir verbietest mit Rory zu reden!"
"Jess,
sie würde dich weich kriegen!", versuchte es Sibille immer
noch ruhig.
"Na und, sie ist meine Verlobte, ich werde mit ihr
noch mein ganzen Leben verbringen, es gibt nur eine die mich weich
kriegen darf und das ist Rory!", schrie Jess weiter.
"Jess………",
Sibille blickte zu Boden.
"Nein, Sibille, ich geh wieder an die
Arbeit."
Mit diesen Worten verschwand er wieder in sein
Büro.
Lorelai legte verblüfft auf, wie konnte der Mann, der ihre Tochter so liebte nicht ins Krankenhaus fahren, wie konnte jemand einfach so nein sagen………
