A/N: Hallo Sandra & Lego-chan, merci für eure Reviews, ich hab mich total gefreut! Ich schreib auch unbedingt und jetzt gleich weiter. :-)

-Sev-

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Reunion

Kapitel 3

Verwirrungen

Severus Snape erwischte sich dabei, den jungen Mann beim Gang durch die Universität immer wieder zu betrachten. ‚Ich will nur wissen, ob er nicht vielleicht doch Potter ist', schob er seine Irritation über das Interesse an dem Dunkelhaarigen beiseite.

Potter … Der Zaubertränkemeister ging in Gedanken noch einmal durch, was er über das Verschwinden des goldenen Jungen wusste. Oder besser: gehört hatte, denn nach seiner Gefangennahme und Folter durch Voldemort konnte er sich an nichts anderes mehr erinnern als die Traumsequenz, die ihn nun nachts wieder heimsuchte, und als nächstes an die weißen Wände seines Krankenzimmers in St. Mungo.

Den Berichten der anderen Ordensmitglieder nach war Potter in typischem Gryffindor-Leichtsinn direkt in die Reihen des Dunklen Lords appariert. Niemand seiner Leute hatte ihm durch die magischen Barrieren folgen können. Man war also auf die Aussagen der Todesser angewiesen, die nach der Niederlage Voldemorts bewusstlos auf dem Schlachtfeld gelegen hatten und nur noch aufgesammelt werden mussten. Das Problem war nur, dass sich die Todesser an nichts mehr erinnern konnten. Oder wollten.

Also blieb festzustellen, dass nicht nur Voldemort spurlos verschwunden war, sondern auch Potter. Das Dumbledore-Maskottchen war weder bei seinen engsten Freunden Granger und Weasley, noch bei seiner Verlobten, der Schwester von Weasley, noch beim seinen Ordensgefährten aufgetaucht. Selbst dieser grässliche Hauself, der von dem Jungen geradezu besessen schien und einen unglaublichen Aufstand veranstaltete, konnte ihn nicht aufspüren.

Schließlich hatte das Ministerium auf Druck der Öffentlichkeit seine besten Auroren ausgesandt und nach dem Verschollenen suchen lassen. Ebenfalls ohne Erfolg. So wurde die Niederlage Voldemorts zu einer Siegesfeier ohne Held. Der Gedanke an die enttäuschten Massen ließ Snapes Mundwinkel spöttisch zucken.

"Amüsieren Sie sich, Professor?", schreckte ihn die Stimme des Dunkelhaarigen auf.

Snape zuckte leicht zusammen und fing Cals Blick auf. Die grünen Augen des Jüngeren schienen direkt in sein Innerstes zu schauen. Und seine Gedanken zu lesen. Verdammt! Wie konnte ihm als Meister der Okklumentik nur so eine Unachtsamkeit unterlaufen? Innerhalb von Millisekunden hatte Snape seinen Geist verschlossen, konnte jedoch nicht verhindern, dass er leicht errötete. Er tat WAS? Snape sah den Dunkelhaarigen schmunzeln und stöhnte innerlich auf. Das hier wurde allmählich einfach zu peinlich.

Cal öffnete die schwere, mit zahlreichen Symbolen verzierte Holztür vor ihnen. Der junge Mann machte eine einladende Handbewegung zu der trotz Fackeln nur dämmrig beleuchteten Steintreppe, die sich zu ihren Füßen in die Tiefe wand.

"Willkommen in den Kellergewölben von Salem, Professor Snape."

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Snape folgte Cal die Treppe hinunter und zwang sich, seinen Blick nicht über die Figur des anderen schweifen zu lassen, sondern sich auf die Stufen zu konzentrieren. Am Fuß der Treppe angekommen, blieben die beiden stehen und der Zaubertränkemeister hielt den Atem an.

"Ein bisschen größer als in Hogwarts, nicht wahr?", sagte Cal.

Snape schaute fasziniert auf die Vielzahl seltener und kostbarer Zutaten, die sich in den endlos erscheinenden Regalen aneinander reihten. Versunken murmelte er:

"Kein Vergleich … Hogwarts ist …", er stockte mitten im Satz und runzelte die Stirn, „Sie waren schon einmal in Hogwarts, Mr. Lux?"

Statt zu antworten, drehte sich Cal um und schritt voran. Snapes Augen verengten sich. Konnte es doch sein? Eigentlich hatten ihn seine Ahnungen ja noch nie getrogen ... Ja, vielleicht sollte er es einfach drauf ankommen lassen.

Mit ein paar Sätzen hatte er den Dunkelhaarigen eingeholt, packte ihn am Arm und zerrte ihn zu sich herum. Grüne Augen blickten ihn spöttisch an.

"Na, na, so stürmisch, Professor?"

Snape packte ihn am Kragen und zog sein Gesicht näher an sich heran.

"Warum dieses alberne Versteckspiel, Potter?", knurrte er, „und was haben Sie mit Ihrer Narbe gemacht?"

In Cals Augen blitzte es auf, aber er machte keine Anstalten, sich Snapes Griff zu widersetzen.

"Meinen Sie nicht, dass Sie mir gerade etwas zu nahe treten, Professor?"

Die beiden Männer starrten sich an und mit einem Mal wurde Snape bewusst, wie nahe er dem anderen tatsächlich war und an wie vielen Stellen sich ihre Körper gerade berührten. Er spürte den Atem des Jüngeren und benetzte unwillkürlich seine Lippen.

"Ich wusste es!", erklang von der Treppe her Larrens wütende Stimme, „Er IST der Mann aus deinen Träumen!"

Snape sah, wie der Blonde seinen Zauberstab auf sie richtete und stieß Cal instinktiv zur Seite. Doch bevor er seinen Zauberstab hochreißen konnte, sackte der Zaubertränkemeister bereits zusammen.

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„Nicht bewegen", flüsterte eine Stimme an seinem Ohr. Snape fühlte eine Hand auf seiner Stirn. Wärme breitete sich in seinem Körper aus und die Schmerzen ließen nach.

„Wie geht es ihm?", erkannte Snape die Stimme von Horatio Drakon.

Die Hand löste sich von seiner Stirn und legte sich auf sein Brustbein. Augenblicklich verlagerte sich die Wärmequelle auch dorthin.

"Er wacht auf", flüsterte die Stimme von Cal, und Snape fühle, wie sich eine zweite Hand auf die Mitte seiner Brust legte und weitere Wärmewellen durch seinen Körper schickte.

"Sie wissen, dass ich Larren eigentlich von der Universität verweisen muss. Aber wenn Professor Snape von einer Anzeige absieht ..."

"Danke, Direktor. Ich werde mit ihm reden."

Snape hörte, wie sich Schritte entfernten und eine Tür geschlossen wurde. Er blinzelte, schaute ihn grüne Augen und zischte:

"Immer hat man wegen Ihnen Ärger, Potter!"

Der junge Mann verdrehte die Augen, doch dann lächelte er zynisch.

"Ein einfaches ‚Dankeschön' dafür, dass ich Sie wiederbelebt habe, hätte es auch getan, Snape."

Der Zaubertränkemeister fuhr aus dem Kissen hoch.

„WIEDERBELEBT?"

TBC