Kapitel 2: Reise zurück
Faith war sehr guter Laune, als sie von der Schule nach Hause flog. Sie war allein unterwegs, weil ihr Bruder und ihre jüngere Schwester schon zu Hause sein müssten. Faith und Marc hatten länger bleiben müssen, weil ihr Lehrer die Prüfungen auf der Stelle korrigieren wollte. Und sie hatte recht gehabt. Sie brauchte nicht zu lernen, um eine hohe Punktzahl zu bekommen; sie hatte 98% bekommen, und das bedeutete, dass sie auf jedes College gehen konnte, auf das sie nur wollte. Aber wo? Sie hielt mitten in der Luft an, irgendwo über der Stadt. Sie hatte nie darüber nachgedacht, über ihre Zukunft. Wollte sie überhaupt auf's College gehen? Sie hatte immer geglaubt, dass sie und ihr Bruder eines Tages CC übernehmen würden, aber wenn sie darüber nachdachte, würde sie sagen, dass ihr Bruder besser für diesen Job geeignet war.
Sie war diejenige, die den Kampf liebte. Die Spannung in der Luft, wenn jemand kämpfte, der Geruch von Schweiß und manchmal auch Blut erregte und erschreckte sie immer gleichermaßen. Sie wusste, dass sie stark war. Sie wusste, dass sie Kraft hatte. Sie wusste, dass sie viel stärker sein konnte als ihre Eltern und Großeltern. Sie hatte diese Kraft einmal erfahren, als sie Boo getötet hatte. Sie spürte immer noch den Nervenkitzel des Moments, als sie ihn zersprengt hatte. Der Blutdurst, die Sehnsucht nach Töten in diesem Moment. Sie hatte es wirklich geliebt. Aber als alles vorüber war, bekam sie Angst vor ihrer Stärke, bekam Angst vor dem, was sie damit tun könnte, zu was sie fähig war.
Sie schüttelte den Kopf. Nein, sie würde darüber jetzt nicht nachdenken. Sie war stark. Sie war immer die Stärkste unter ihren Geschwistern gewesen und sie würde ihre Ängste nicht zeigen. Faith schob diese Gefühle schnell beiseite und flog weiter. Aber sie änderte die Richtung. Sie fühlte, dass sie ein bisschen herumfliegen musste. Nachdem sie die Stadt verlassen hatte, beschleunigte sie noch mehr. Das passte eher zu ihr. Sie liebte es, frei zu sein, frei wie ein Vogel, zu tun, was immer sie wollte. Sie breitete die Arme aus und wurde zum Super Saiyajin; sie flog noch schneller. Es fühlte sich wirklich gut an. Keine Idioten, die nur wegen ihrer Eltern ihre Freunde werden wollten. Kein Marc Johnson, der sie nur wegen ihres Körpers wollte und um dann seinen Freunden erzählen zu können, dass er mit Faith Briefs im Bett gewesen war. Keine Sorgen, nur sie und der Himmel. Hier war sie diejenige, die herrschte. Hier konnte sie diejenige sein, die sie wirklich war, und niemand anderes. Nur Faith.
Plötzlich piepste ihre Armbanduhr. Sie senkte ihre Energie und wurde langsamer, dann drückte sie einen der Knöpfe. „Ja?"
„Faith? Wo bist du? Wir warten auf dich!", hörte sie die Stimme ihrer Mutter fragen.
„Okay, Mom. Ich komme jetzt nach Hause", antwortete Faith verärgert, hielt an und verschwand.
Sie tauchte im Wohnzimmer der CC wieder auf, wo ihre Eltern, ihre Schwester und ihr Bruder saßen. „Whow! Was ist das denn hier? Eltern-Kinder-Tag?"
„Faith, bitte setz dich", sagte Trunks.
„Hey! Ich hab nichts angestellt! Wenigstens nicht heute ... aber...", begann sie, wurde aber von ihrer Mutter unterbrochen.
„Setz dich, Faith. Es geht nicht nur um dich. Es betrifft auch Michael und Joey."
„Nun, Mom, fang an, wir hören zu", sagte Michael, als Faith sich endlich hinsetzte, die Arme über der Brust verschränkt.
„Okay, nach dem, was gestern geschehen ist, haben euer Vater, eure Großmutter und ich ein kleines Gespräch geführt. Und Bulma hatte eine Idee. Wir möchten euch die Möglichkeit geben, ein normales Leben zu führen, nun ja, so normal es eben sein kann; irgendwo, wo keiner weiß, wer ihr seid. Wir würden euch gerne - natürlich nur, wenn ihr einverstanden seid - in die andere Dimension schicken. Michael und Faith könnten das College in Husum besuchen und Joey könnte auf die TSHS gehen. Ihr würdet dort unter meinem Mädchennamen leben, weil ich ihn nie an die Presse oder irgendjemanden, der euch stören könnte, weitergegeben habe. Aber ihr würdet dort nicht ganz alleine sein; wie ihr wisst, sind Will und Chris ebenfalls auf diesem College", erklärte Jenny.
Faith war geschockt. Da war sie nun, saß in einem Raum mit ihren Eltern, ihrem Zwillingsbruder und ihrer Schwester, und ihre Mutter erzählte ihnen einfach so, dass sie sie in die andere Dimension schicken wollten. Sie sah sich um und bemerkte, dass auch ihr Bruder und ihre Schwester sehr erstaunt aussahen. Was immer Faith auch erwartet hatte; das nicht. Sie hatte zuerst gedacht, dass ihre Eltern sie unter Hausarrest stellen würden, und jetzt, jetzt wollten sie sie fortschicken ...
Faith war so tief in Gedanken versunken, dass sie die Frage ihrer jüngeren Schwester fast nicht gehört hätte. „Okay...ich bin sicher, dass Michael und Faith im Studentenwohnheim ihres College wohnen können, aber wo soll ich leben? Ich meine, ich bin ein bisschen zu jung, um auch dort zu leben ..."
„Darum haben wir uns schon gekümmert", sagte Trunks. „Deine Mom hat letzte Nacht mit ihrer Mutter geredet und sie hat erfreut zugestimmt, dass du bei ihr und deinem Großvater leben kannst. Du kannst die ehemaligen Zimmer deiner Mutter haben."
„Ihr ... und ich meine euch alle, könnt natürlich darüber nachdenken, bevor ihr euch entscheidet, ob ihr gehen wollt, oder nicht...", versicherte Jenny ihnen.
„Seid ihr jetzt fertig? Ich würde nämlich gerne in mein Zimmer gehen und darüber nachdenken, ob ich will, dass ihr mich so einfach loswerdet, oder nicht...", fragte Faith ungeduldig und stand auf.
„Faith...", begann Jenny. „Wir wollen dich nicht loswerden. Wir wollen dir eine Chance geben..."
Die junge Frau ignorierte ihre Mutter einfach und schnitt ihr das Wort ab. „Ich habe euch etwas gefragt", sagte sie mit tödlich ruhiger Stimme.
„Sprich nicht so mit uns, junge Dame!", rief Trunks und wurde aus Wut zum Super Saiyajin. „Geh in dein Zimmer. Jetzt!"
„Seht ihr? Das ist alles, was ich wissen wollte." Faith drehte sich um und ging in ihr Zimmer.
Nachdem Faith das Wohnzimmer verlassen hatte, seufzte Trunks und senkte seine Energie. Er mochte das hier nicht gerne tun. Aber er hatte dieses Mal einfach keinen anderen Weg mehr gesehen.
„Ich werde gehen", sagte Joey plötzlich. „Ich werde in die andere Dimension gehen. Es kann dort nicht zu schlecht sein. Ihr zwei, Goten und Shana habt dort mehr als zehn Jahre gelebt, und ich würde Grandpa und Grandma gerne wiedersehen. Und im Übrigen kann ich die Typen an meiner Schule sowieso nicht ab", fügte sie grinsend hinzu.
„Und ich werde die kleine Joey da nicht ganz alleine hingehen lassen. Ihr könnt mich mitzählen. Ich habe sowieso darüber nachgedacht, dorthin zu gehen. Am gleichen Ort wie Will und Chris; es wird wie in den alten Zeiten sein", sagte Michael.
„Ihr wollt wirklich gehen?", fragte Jenny überrascht.
„Sicher", antworteten die zwei Geschwister einstimmig.
~*~
Faith saß auf ihrer Fensterbank, Rücken und Kopf hatte sie an die Wand gelehnt und ihre Hände ruhten auf dem angezogenen linken Knie. Sie dachte darüber nach, was sie nun tun sollte. Sollte sie tun, was ihre Eltern wollten und in die andere Dimension zurückgehen, die sie vor 12 Jahren verlassen hatten? Oder sollte sie hier bleiben, in dieser Dimension, wo jeder sie als Faith Briefs kannte? Was würden ihr Bruder und ihre Schwester tun? Sie war ziemlich sicher, dass Michael gehen wollen würde, weil er endlich Will und Chris wiedertreffen würde. Und Joey? Ihre kleine Sis, deren richtiger Name Josephine war, die es aber überhaupt nicht mochte, wenn man sie so nannte? Ihre Mutter verglich sie oft mit Pan, weil sie genauso ein Wildfang war. Sie liebte den Kampf fast so sehr wie Pan und Faith und sie trug immer weite Hosen oder Jeans und XXL-Pullover. Aber verglichen mit Pan war Joey ein eher schüchternes Mädchen, das es überhaupt nicht mochte, im Mittelpunkt des Interesses zu stehen. Das waren einige der Gründe, warum Joey nicht besonders beliebt in ihrer Schule war. Joey war klug, aber irgendwie konnte sie nicht arbeiten, wenn irgendjemand sie unter Druck setzte; überraschenderweise gewann allerdings ihre Saiyajinseite Überhand, wenn sie ärgerlich wurde, und gab ihr Mut und Selbstbewusstsein. Aber Faith fand sie oft beim Betrachten von Fotos ihrer Mutter in der anderen Dimension und beim Träumen davon, wie das Leben dort sein könnte. Solange Joey sich erinnern konnte, lebten sie in dieser Dimension, und während der kurzen Besuche in den Ferien konnte sie unmöglich herausfinden, wie das Leben dort war. Ja, Faith war sich sicher. Ihre kleine Schwester würde die Gelegenheit ergreifen, dorthin zu gehen. Aber konnte sie selbst das gleiche tun?
Faith sah aus dem Fenster und bemerkte, dass die Sonne schon unterging. Dann sah sie hinunter zum Gravitationsraum und sah, wie Vegeta herauskam. War es schon so spät? In diesem Moment hörte sie, wie jemand an ihre Tür klopfte, entschied sich aber, dies zu ignorieren. Sie fühlte, dass es Michael war, der draußen stand, also wusste sie, dass er auch ohne eine Antwort von ihr hereinkommen würde.
Michael klopfte zum zweitenmal und wieder kam keine Antwort von seiner Schwester. „Faith? Ich komme rein!" Er drehte den Türknopf und dankte innerlich Dende, dass die Tür diesmal nicht verschlossen war. Er betrat den Raum und sah seine Schwester im Fenster sitzen, den Kopf von ihm abgewandt. Er schloss die Tür und setzte sich auf ihr Bett. „Faith, was fehlt dir?"
„Wirst du gehen?", fragte sie und umging seine Frage. Man konnte ein wenig Angst und Unsicherheit in ihrer Stimme hören.
„Ja, ich werde gehen, und Joey auch. Was wirst du tun?"
„Darüber denke ich schon die ganze Zeit nach." Faith sah immer noch aus dem Fenster.
Michael stand auf und ging zu ihr. Er legte seine Hand auf ihre Schulter. „Was immer du auch tust, tue es nicht, weil dich jemand dazu zwingt. Aber sieh es als eine Chance; eine Gelegenheit, neu anzufangen. In einer Welt, in der niemand weiß, wer du bist und woher du kommst. Ich glaube, ich weiß, wie du dich manchmal fühlst, wenn du unser Haus ansiehst oder wenn wir in Dendes Palast sind. Faith, du bist nicht die einzige, die diese Bilder von Tod und Verwüstung vor Augen hat. Glaubst du, dass ich kein komisches Gefühl habe, wenn wir in Satans Haus sind?"
„Wovon redest du?", fragte Faith mit leicht bebender Stimme.
„Ich spreche von der Verwüstung in der anderen Zeit, von Boo." Als er diesen Namen erwähnte, fühlte Michael, wie sich der Körper seiner Schwester versteifte, aber er sprach weiter. „Wir waren damals noch Kinder, und kein Kind sollte erleben, was wir erlebt haben. Aber wenn wir in die andere Dimension gehen, werden wir mit diesen Dingen nicht mehr konfrontiert sein. Wir könnten versuchen, ein normales Leben zu führen."
„Ein normales Leben...", flüsterte Faith. Weit weg von diesen Idioten, weit weg vom Berühmtsein, weit weg von den Erinnerungen an Boo. Ein normales Leben.
„Ja, Sis, ein normales Leben", wiederholte Michael.
„Okay, Bro, ich komme mit euch." Faith sah zu ihrem Bruder auf und ein leichtes, aber aufrichtiges Lächeln glitt über ihr Gesicht. „Aber nur unter einer Bedingung: Wir brauchen dort unbedingt einen Gravitationsraum", fügte sie hinzu und zeigte für ein paar Sekunden etwas, was die Leute schon seit langem nicht mehr auf ihrem Gesicht gesehen hatten: Das Son-Lächeln.
„Fein ... Soll ich es Mom und Dad erzählen, oder willst du das tun?", wollte Michael wissen.
„Ich denke, es ist besser, wenn ich gehe ... Ich muss mich immer noch für gestern und heute entschuldigen ..."
„Whow, Faith Briefs entschuldigt sich. Nicht unbedingt etwas, was man jeden Tag sieht...", zog Michael sie auf.
„Klappe, Mikey! Oder willst du, dass ich meine Meinung wieder ändere?", gab sie zurück.
„Natürlich nicht ... Ich bin in meinem Zimmer, wenn du mich suchst... Den nächsten Schritt musst du alleine machen..."
„Danke für deine Hilfe!", rief sie ihm hinterher, als er in sein Zimmer verschwand.
Faith fühlte sich jetzt wesentlich besser. Michael hatte oft diese Wirkung auf sie. Er war der eine der zwei Personen, die zu wissen schienen, was in ihrem Kopf vorging. Musste was damit zu tun haben, dass sie Zwillinge waren. Sie hatten eine spezielle Verbindung zueinander oder etwas in der Art. Und die andere Person, mit der sie reden konnte und die sie besser kannte als jeder andere, sogar besser als ihr Bruder, war Vegeta, nur Dende - oder nicht einmal der - wusste, warum.
~*~
Jenny, Trunks und Joey saßen immer noch im Wohnzimmer, lasen oder sahen ein bisschen fern, als Faith den Raum betrat. Sie räusperte sich und spielte, während sie sprach, nervös mit dem Ende ihres Shirts. „Kann ich... kann ich mit euch reden?", fragte sie und gewann damit die Aufmerksamkeit ihrer Eltern und Joeys.
Das jüngere Mädchen blickte ihre Eltern an, dann stand sie auf und verließ den Raum. „Ich werde euch wohl besser alleine lassen."
„Also, Faith? Was ist?", fragte ihr Vater, immer noch verärgert über ihr Benehmen in den letzten Tagen.
„Zuerst einmal wollte ich mich dafür entschuldigen, was ich gestern getan habe...und wie ich mich heute benommen habe... Obwohl ich immer noch denke, dass ich tun musste, was ich gestern mit Marc gemacht habe. Und..."
„Und?", wollte ihre Mutter wissen.
„Ich werde mit Michael und Joey in die andere Dimension gehen. Ich möchte neu anfangen... Und von jetzt an werde ich versuchen, in keine Probleme mehr zu geraten, solange ich es vermeiden kann. Aber ich werde es versuchen...", sagte Faith und betrachtete die Gesichter ihrer Eltern und wartete auf eine Reaktion.
„Das ist gut, Faith...", sagte Jenny. „Ich habe gehofft, dass du das tun würdest."
„Dad?" Faith blickte ihren Vater an.
„Nun, du weißt, dass du uns in den letzten Monaten mehr als einmal enttäuscht hast. Und ich hoffe, dass du hältst, was du versprichst..."
„Ich weiß. Kann ich nun zurück in mein Zimmer gehen oder wollt ihr mir noch etwas sagen?"
„Solange du nicht wieder einfach verschwindest, kannst du gehen...", sagte Jenny ihrer Tochter, aber als Faith schon fast fort war, hielt sie sie noch einmal auf. „Übrigens, du hast doch heute deine Prüfungsergebnisse bekommen, oder?"
„Ja, und ich habe 98%!", sagte Faith und verließ das Wohnzimmer.
Trunks und Jenny waren wirklich erleichtert, dass ihre älteste Tochter auf ihr Angebot eingegangen war. Faith hatte ihnen sogar versprochen, ihr Bestes zu tun, um nicht in neue Probleme hineinzugeraten. Von nun an konnten die Dinge nur besser werden.
~*~
Faith stand auf einem dunklen Platz. Um sie herum war nichts, nur Schwarz und Leere. Sie trug einen dunkelblauen Saiyajinkampfanzug, weiße Handschuhe und Schuhe und auf ihrer Brust war das Symbol der königlichen Familie der Saiyajins. „Hallo? Ist hier irgendjemand?", rief sie, während sie sich um sich selbst drehte. „Hallo?" Sie konnte das Echo ihrer Stimme in der Schwärze hören, aber zuerst antwortete niemand.
Plötzlich hörte sie eine Stimme, die sie noch nie zuvor gehört hatte. Offensichtlich eine männliche Stimme. „Du bist der Schlüssel zur Zukunft der Saiyajins."
„Was?"
„Nur du kannst darüber entscheiden."
Faith bekam Angst; sie begann zu rennen und sah bald einen weißen Punkt am Ende. Als sie näher kam, wurde er größer, und nicht einmal eine Minute später hatte sie ihn erreicht und ging durch ihn hindurch. Sie fiel auf die Knie, blickte zurück und sah, wie das schwarze Loch verschwand. Als sie wieder aufsah, sah sie die Ruinen des Palastes, und als sie aufstand bemerkte sie, dass sie nun in dem gleichen Körper steckte, den sie gehabt hatte, als sie sieben gewesen war. Sie blickte sich um und sah wieder die Körper ihrer Verwandten und Freunde herumliegen; nur ihre Mutter fehlte. Nachdem sie über ein paar Trümmer geklettert war, sah sie endlich ihre Mutter ... und Boo. Und er hielt sie fest. „Nein! Nicht wieder!", murmelte Faith und in diesem Moment verlor ihre Mutter das Bewusstsein. Wie es das schon vor zwölf Jahren getan hatte, gab dieses Faith den Rest.
Wie damals bemerkte Boo die Explosion des Ki und ließ Jennys Körper zu Boden fallen. Er versuchte, das jetzt in der Luft schwebende Mädchen anzugreifen, wurde aber einfach zurückgeworfen und das Ki des Mädchens wurde größer und größer, ohne Ende. Als sie wieder auf die Erde geschwebt war und die Augen öffnete, konnte er sehen, dass sie rot geworden waren. Das Mädchen grinste ihn an und erhöhte ihre Energie noch einmal, sodass der Boden Risse bekam. „Jetzt wirst du bezahlen", sagte das Mädchen und griff ihn an.
Faith sprang vorwärts und schlug Boo in den Bauch, sodass er einen Salto nach hinten machte. Nachdem sie sich hatte zu Boden fallen lassen und ihm die Füße weggetreten hatte, aber bevor er den Boden berühren konnte, trat sie ihm in den Rücken und ließ ihn hoch in die Luft fliegen. Kühl hob Faith die Hände und bereitete eine große Ki-Ladung in ihren Handflächen vor. „Löse dich auf in Nichts, Boo!", rief sie und sandte die Sprengladung zu ihm, die ihn auf der Stelle pulverisierte, ohne dass er eine Chance auf Regeneration hatte. Direkt nachdem die Druckwelle der Sprengung sich gelegt hatte und Faith fühlte, daß Boo fort war, änderte sich ihre Augenfarbe wieder von Rot zu Schwarz. Nachdem Boo fort war, fing sie an zu weinen und plötzlich verschwanden die Körper und Trümmer um sie herum und die erwachsene Faith stand auf dem leeren Palast und hörte wieder diese Stimme.
„Weil nur du die Macht dazu hast."
Faith erwachte mit einem Ruck; sie saß aufrecht im Bett und atmete schwer. Sie war in Schweiß gebadet und ihr Herz schlug heftig gegen ihre Brust. Sie hob eine Hand zum Kopf und schob ein paar Strähnen ihres Haares fort. „Okay, Faith ... Das war nur ein Traum ... Nur ein Traum ...", murmelte sie. Sie stand auf und ging zu ihrem Badezimmer, dort wusch sie ihr Gesicht und ihre Augen, die rot und verschwollen waren. Faith hatte offensichtlich im Schlaf geweint. „Bitte, Dende, lass niemanden gehört haben, dass ich geweint habe." Nachdem ihr Gesicht seine normale Farbe zurück hatte, ging sie zurück in ihr Zimmer und sah durch das Fenster, dass immer noch, oder wieder, Licht im Gravitationsraum war. Sie sah auf ihre Uhr, die 5 Uhr morgens anzeigte. Dann blickte Faith auf ihr Bett und wieder hinunter zum Gravitationsraum und beschloss, dass sie nach diesem Traum unmöglich weiterschlafen konnte. Also zog sie einige ihrer Trainingsklamotten an, rote Shorts und ein Tanktop, und verschwand.
Vegeta wartete schon darauf, dass Faith herunterkäme. Er war der einzige, der ihr Ki flackern fühlte, und dachte sich, dass sie nicht wieder ins Bett gehen würde, wenn sie sah, dass er immer noch trainierte. Und er brauchte nicht lange zu warten, denn Faith erschien nur ein paar Minuten später direkt vor ihm. „Hey, Vegeta! Brauchst du jemanden zum Sparren?", fragte sie ihn grinsend.
„Sicher", sagte er nur, und in der nächsten Sekunde waren sie in einen Kampf verwickelt.
Als sie etwa eine Stunde später aufhörten, bot Vegeta Faith eine Flasche Wasser an, die diese dankbar annahm. „Du hast mir immer noch nicht erzählt, warum du so früh auf bist", sagte Vegeta, als er sich neben sie auf die Bank setzte.
Faith trank die halbe Flasche leer, bevor sie antworten konnte und wischte etwas Schweiß ab, der ihr das Gesicht herabtropfte. „Könnte nicht schlafen", war ihre einfache Antwort.
„War es wegen deiner Entscheidung, in die andere Dimension zu gehen?", wollte Vegeta wissen.
„Ja", log Faith.
Obwohl Vegeta sicher war, dass sie ihn anlog, fragte er nicht weiter nach. „Bist du sicher, dass du gehen willst?", fragte er stattdessen.
„Ja, da bin ich mir sicher. Es ist eine neue Chance, die ich nutzen werde ... Obwohl ich das Training mit dir vermissen werde. Aber ich hab Michael schon gesagt, dass ich nur mit ihnen gehe, wenn wir einen Gravitationsraum zum Trainieren bekommen", erzählte das Mädchen ihm grinsend.
„Ich wusste, dass du das tun würdest", sagte er und gluckste leise.
~*~
Ein paar Monate später war dann für die drei Halb-Saiyajins die Zeit gekommen, in die andere Dimension zu gehen. In diesen Monaten tat Faith, was sie ihren Eltern versprochen hatte. Sie versuchte, sich aus Problemen herauszuhalten; sie schaffte es zwar nicht vollständig, musste aber während dieser Zeit auch nicht mehr zum Direktor. Beide, Michael wie Faith, machten ihre Abschlüsse mit sehr guten Noten und brannten darauf, auf's College zu gehen.
Faith hatte in dieser Zeit den Traum nicht noch einmal und so schob sie die Gedanken daran beiseite und konzentrierte sich auf ihre Zukunft. Aber sie erzählte auch niemandem davon.
Und so kam schließlich der Tag der Abreise. Schwer bepackt mit all ihren wichtigen Dingen standen Faith, Michael und Joey zusammen mit Jenny, Trunks, Bulma, Vegeta, Goku, ChiChi, Gohan, Videl, Goten und Shana im Palast. Aber nur die drei Halb-Saiyajins, Jenny, Trunks, Goten und Shana wollten gehen. Die vier Erwachsenen wollten drüben ihre Familien besuchen und Goten und Shana wollten außerdem ihre Söhne mal wiedersehen.
Als Dende ihnen sagte, dass alles für ihren Fortgang bereit sei, verabschiedeten sich die „Kinder" von denen, die blieben und dann folgten sie alle Dende in einen Raum des Palastes. Der Gott änderte Trunks' Haarfarbe und öffnete dann das Portal. Einer nach dem anderen gingen sie mit ihrem Gepäck hindurch, und als alle anderen schon durch waren und Faith an der Reihe war, blickte sie zurück. „Auf Wiedersehen, Faith Briefs. Hallo, Faith Collins", murmelte sie und ging auch hindurch.
