Kapitel 3: Der Genuß der Ferien

Es war nun fast drei Wochen her, dass die drei jungen Saiyajins in die andere Dimension gezogen waren, aber bisher mussten sie noch nicht zur Schule gehen, weil noch Ferien waren. Nachdem Jenny, Trunks, Goten und Shana in die Z-Dimension gezogen waren, waren Pan und Mirai Trunks in ihr Haus gezogen, nachdem sie geheiratet hatten, und dort lebten sie nun mit ihrer kleinen Tochter Tanya und ließen die anderen zwei Appartments im Haus frei für Besucher. Während Jenny und Trunks und Goten und Shana in diesen zwei Appartments wohnten, war Joey bereits zu ihren Großeltern in Jennys alte Räume gezogen. Jennys Eltern hatten nichts in ihren Zimmern verändert, sodass sie sich immer zu Hause fühlen würde, wenn sie sie alleine, ohne Trunks oder die Kinder, besuchte. Aber solange die Zwillinge noch nicht im Studentenwohnheim lebten, schlief Faith auf dem Ausziehsofa in Joeys Wohnzimmer und Michael schlief unten im Gästezimmer.

Jeder, sogar Faith, hatte viel Spaß in diesen Wochen. Die drei Geschwister waren wirklich glücklich darüber, endlich ihre zwei Cousins Will und Chris wieder zu treffen, und sie unternahmen viel zusammen; vor allem führten sie Joey überall herum. Aber es war auch für Michael und Faith interessant, da sie in ihren Ferien nie sehr viel gesehen hatten und die zwei Brüder ihnen nun alles zeigten, was sie wissen mussten, um hier zu leben.

Dieses war nun das letzte Wochenende, bevor das College und die Schule beginnen würden. Die fünf Jugendlichen saßen im Wohnzimmer von Joeys neuen Räumen, während die Erwachsenen irgendwo mit Shanas und Jennys Eltern essen gegangen waren. Joey saß in einem Lehnstuhl und las ein Buch: Engel der Verdammten von Anne Rice. Seit sie dieses Buch am Vortag gekauft hatte, konnte sie nicht mehr aufhören, darin zu lesen. In der Zwischenzeit langweilten sich die anderen vier Halb-Saiyajins zu Tode. Sie wussten, dass sie an diesem Abend etwas unternehmen mussten, aber nicht, was.

Plötzlich sprang Will auf. Der große, junge Mann mit dem längeren, dunkelblonden Haar und den grünen Augen hatte eine Idee. „Ich weiß! Wie konnte ich das nur vergessen?"

„Wovon redest du, Bro?", wollte der schwarzhaarige Junge wissen, der wie eine jüngere Version von Goku und Goten aussah.

„Ich sag nur ein Wort: Arlewatt."

„Arlewatt?", fragte Faith verwirrt.

„Das größte Zeltfest des Jahres. Heute ist Samstag; es ist heute", informierte sie Chris.

„Klingt gut", sagte Michael grinsend.

„Okay, wann gehen wir?", fragte Faith.

„Es ist zehn Uhr, also, wenn keiner sich umziehen will, können wir jetzt gehen", schlug Will vor. „Man geht nur 15 Minuten von hier."

„Nun", sagte Faith und sah ihre jüngere Schwester an, die ausgewaschene Jeans und einen alten Pullover trug, „ich brauche mich nicht umzuziehen, aber ich bin sicher, die kleine Joey hier muss etwas neues zum Anziehen finden."

„Falsch, Sis. Ich muss mich nicht umziehen, weil ich nicht mitkomme", sagte das Mädchen; sie blickte nicht einmal von ihrem Buch auf.

„Ach, komm schon, Joey! Du bist schon 14 ½ Jahre alt. Du musst ausgehen. Und vielleicht finden wir ja einen süßen Freund für dich. Als ich in deinem Alter war..."

„Lass sie, Faith", sagte Michael und stand auf, genauso wie die anderen zwei Halb-Saiyajins. „Wenn sie nicht gehen will, werden wir sie nicht zwingen."

„Okay, dann sind wir weg! Sag Mom und Dad, wo wir sind, in Ordnung?", sagte Faith, als sie und die anderen nach unten gingen.

„Ich sag's ihnen! Amüsiert euch gut!", rief Joey ihnen hinterher, auch wenn sie sich nicht vorstellen konnte, was an einer Party zum Amüsieren sein sollte. Da waren doch nur betrunkene Leute, die Musik war viel zu laut und wenn sie Leute treffen wollte, konnte sie auch irgendwo anders hingehen, wo sie wirklich mit ihnen sprechen und nicht nur schreien konnte.

~*~

Auf ihrem Weg zu dem Platz, wo das Zelt stand, dachte Faith darüber nach, wie gut es gewesen war, ihrer Schwester und ihrem Bruder in diese Dimension zu folgen. Wie ihre Eltern es erwartet hatten, erkannte sie niemand, weil sie sich in den letzten 12 Jahren sehr verändert hatten. Sie waren jetzt Erwachsene, keine kleinen Kinder mehr. Ja, sie konnte sagen, dass sie diese Welt mochte. Bis jetzt hatte sie mit einer Menge süßer Jungs geflirtet, aber sie waren niemals hinter dem Geld ihrer Eltern her gewesen, nur hinter ihr. Das war ein Gedanke, den sie sehr mochte. In dieser Welt war sie einfach nur Faith, niemand anders. Und das Beste war, dass sie, seit sie hier war, nur noch selten an Boo dachte. Gut, sie vermisste einige Leute aus der anderen Dimension, zum Beispiel Vegeta oder auch Goku. Aber sie wusste, dass sie viel von Vegeta in sich selbst trug und dass eine zweite, nein, dritte Version von ihrem Großvater in diesem Moment direkt vor ihr ging.

Sie hatte es nie jemandem erzählt, aber während Vegeta immer derjenige gewesen war, der sie verstand, auch dann, wenn sie nicht mit ihm sprach, war Goku derjenige, der es immer schaffte, sie mit seiner sorglosen und freundlichen Sicht der Welt aufzuheitern. Er war die eine Person, die sie dazu bringen konnte, so richtig von Herzen zu lachen.

Sie wusste, dass ihr Bruder diese Züge von ihm geerbt hatte. Obwohl sie und ihr Bruder Zwillinge waren, hätten sie nicht unterschiedlicher sein können. Nicht nur rein äußerlich, sondern auch in ihrem Benehmen, ihren Vorlieben und Abneigungen. Seht: Sie liebte es sehr, zu kämpfen, und ihr Bruder saß eher vor seinem Computer und arbeitete an Erfindungen für CC; er kämpfte nur, wenn er Aggressionen ablassen musste, trainierte aber immerhin regelmäßig, um in Form zu bleiben. Gut, beide gingen gern aus, aber während Faith mit fast jedem Jungen flirtete, den sie sah, mochte Michael von den Mädchen nicht angehimmelt werden, obwohl er mit seinem Aussehen auch jedes Mädchen der Stadt hätte haben können. Jeder konnte sehen, dass er an sich arbeitete, und das wirkte attraktiv auf die Frauen und Mädchen.

„Hey, Leute! Wir sind da!", verkündete Will und riss Faith aus ihren Gedanken, als sie plötzlich vor einem großen Zelt standen, dass mit zwei kleineren verbunden war. Anhand der Schlange vor dem Eingang und der Leute, die hinein und hinaus strömten, konnte man sicher sagen, dass schon eine Menge Leute drinnen sein mussten.

„Tja, worauf warten wir? Lasst die Party beginnen!", rief Faith und ging zum Eingang. Sie folgten ihr, und nachdem sie am Eingang bezahlt hatten, bekam jeder einen Stempel auf die Hand, der den Ordnern zeigen sollte, dass sie bezahlt hatten. Als Faith auf den Stempel sah, hätte sie schwören können, dass sie für einen Moment das Symbol der Königlichkeit der Saiyajins gesehen hatte, aber nachdem sie einmal zwinkerte, sah sie, dass da nur Nummern waren.

„Faith? Kommst du?", wollte Michael wissen.

„Klar!", sagte sie und folgte ihm und ihren Cousins in die Menge.

~*~

In dem großen Zelt stand eine Gruppe von ein paar jungen Männern, alle zwischen 19 und 20 Jahren alt, gerade an der Bar, als die Teil-Saiyajins hereinkamen. Einer aus der Gruppe sah sie und bemerkte auf der Stelle Faith. „Whow!", sagte er nur, und seine Kinnlade fiel buchstäblich zu Boden. Der, der sie gesehen hatte, war ein Junge mit kurzem, dunkelbraunem Haar und blauen Augen, etwa 1,80 m groß. Er sah nicht besonders durchtrainiert aus, aber er wirkte auch nicht schwach. Er war eben ... normal.

Einer seiner Freunde schloss seinen Mund wieder. „Was ist los, Ryan?" Er folgte dem Blick seines Freundes und sah das Mädchen. „Oh, Mann, Ryan ... Du bist hoffnungslos ...", sagte er kopfschüttelnd.

„Warum?", wollte der erste, Ryan, wissen.

„Zuerst mal, guck sie dir an. Hochhackige Schuhe, schwarze Hose und eine rote Lederbluse, die zu ihrem dunklen Haar passt. Wie sie sich benimmt, das Grinsen auf ihrem Gesicht. Und guck dir an, wie sie mit jedem Kerl flirtet, der ihr über den Weg läuft... Sie ist ganz sicher ein Weiberheld, nur dass sie sich Männer statt Frauen krallt... Du weißt, was ich meine. Sie ist unnahbar. Sie hat wahrscheinlich jede Nacht einen anderen Liebhaber."

„John, du redest Unsinn...", wollte Ryan sagen, aber sein Freund unterbrach ihn.

„Vergiss sie und glaube mir; Mädchen wie sie mögen Jungs wie uns nicht. Wir sind ihrer nicht „wert"." John legte seinen Arm um Ryans Schulter und drehte ihn von ihr weg zur Bar. „Hey! Ein Bier für mich und meinen Freund, bitte!"

Während die Kellnerin ihnen ihre Bier brachte, blickte Ryan sich wieder um und sah Faith mit einem Typen verschwinden, den sie gerade eben auf der Tanzfläche kennengelernt hatte. Er seufzte. „Okay, John, du hattest wahrscheinlich recht..."

John lächelte und reichte ihm sein Bier. „Ich hab's dir ja gesagt."

~*~

„Sieht aus, als hätte Faith ein neues Opfer gefunden", stellte Michael fest, als er seine Schwester mit einem Typen tanzen sah, der fast wie ein anderer Marc Johnson aussah. Er und seine Cousins standen an einer Wand nahe der Tanzfläche, jeder mit einem Getränk in der Hand. Sie waren bereits seit einer Stunde da und die drei männlichen Halb-Saiyajins spazierten durch das Zelt, tanzten hin und wieder und sprachen mit Leuten, denen Will und Chris Michael vorstellten, während Faith für sich alleine Spaß hatte.

„Was meinst du mit 'ein neues Opfer gefunden'? Benutzt sie die Jungs immer noch als einmaliges Vergnügen?", wollte Chris wissen. „Sie weiß, was passiert, wenn einer von uns sich paart, wie Vegeta es ausdrücken würde?"

„Ja, ich denke, sie weiß es. Und ich glaube nicht, dass sie jemals mit einem von ihnen geschlafen hat. Wie hat sie das einmal gesagt? Sie sind ihrer nicht wert." Michael schüttelte den Kopf, als er sah, wie nah sich seine Schwester an den Kerl anschmiegte, und plötzlich entdeckte er etwas in ihrer Hand. „Hey, Will, Chris, sehr ihr das da in ihrer Hand?"

„Ja, sieht aus wie 'ne Flasche ... Oh, Scheiße...", fluchte Will, als er verstand, was das zu bedeuten hatte.

„Wir müssen...", wollte Chris sagen, wurde aber unterbrochen, als sie bemerkten, wie der Typ und Faith die Tanzfläche verließen und Richtung Ein- und Ausgang des Zeltes gingen. Und bevor er mehr sagen konnte war Michael auf dem Weg zu seiner Schwester.

„Also, Schnecke, wohin willst du gehen?", fragte der Kerl sie verführerisch.

„Sie wird nirgendwo mit dir hingehen", sagte Michael und griff nach dem Arm des Typen. Er schnappte sich die Flasche und gab sie Will, der gerade hinter ihm aufgetaucht war.

„Und wer bist du? Ihr Freund?", fragte der Kerl kühl. „Falls ihr Freund bist, nein, warst, tut es mir ja sehr leid. Weil sie jetzt nämlich mir gehört."

„Michael! Lass ihn los! Und gib mir meine Flasche wieder! Das Zeug schmeckt gut", forderte Faith lallend, aber Michael ignorierte sie einfach.

„Ich bin ihr Bruder, und sie gehört niemandem; ganz sicher nicht jemandem, der sie so betrunken macht, dass sie nicht mehr klar denken kann."

„Hey, hey! Ich habe ihr nur die erste gegeben; ich habe sie nicht dazu gezwungen, die anderen drei zu trinken. Ich frage mich, wie sie überhaupt noch stehen kann. Jeder andere wäre schon nach der zweiten am Ende gewesen."

Plötzlich fasste Michael ihn am Kragen, hob ihn ein Stückchen hoch und zwang ihn so, Faith loszulassen, die von Chris aufgefangen wurde. „Du hast ihr erlaubt, vier Halbe-Liter-Flaschen von diesem Zeug zu trinken?"

„Das Zeug heißt Caipirinha und ja, ich habe ihr erlaubt, das zu trinken", sagte der Kerl und trat Michael ans Schienbein, aber der Halb-Saiyajin zuckte nicht einmal mit der Wimper.

„Hey, das tat fast weh", sagte er grinsend und ließ den Kerl fallen, der wimmerte, als sein Fuß die Erde berührte. „Und jetzt hau ab und komm ihr nie wieder zu nahe, klar?" Der Junge nickte nur und humpelte davon.

„Whow!", war alles, was Will sagte. „Caipirinha... ich habe schon davon gehört. Das ist Wodka mit Zitrone...und man kann den Alkohol darin nicht schmecken. Es ist absolut tödlich und würde, wie er schon sagte, jeden Menschen umnieten. Und sie hat zwei Liter davon getrunken. Sie kann froh sein, dass der Metabolismus der Saiyajins ein bisschen resistenter gegen Alkohol ist als der menschliche. Aber ich habe noch nie davon gehört, dass jemand das Zeug in Flaschen füllt..."

„Vielleicht hat er es zu Hause gemacht und nur in Flaschen hierher gebracht...", vermutete Chris. „Aber was sollen wir jetzt mit ihr tun?", fragte er und meinte seinen momentanen Anhang.

„Michael, warum haddu das getan?", fragte Faith, während sie sich an Chris schmiegte und schwer bemüht war, nicht zu fallen.

„Er hat dich betrunken gemacht, Sis. Und er wollte dich verführen", erklärte ihr Michael.

„Oh, Mikey...", kicherte sie. „Mein Bruder, der mich beschützen will..." Michael seufzte. Faith und Kichern? Das war nicht so gut. Er ging zu Chris und nahm seine Schwester an sich. „Hey! Lammich runter!" Sie versuchte, sich zu befreien, gab aber auf, weil sie ihre Bewegungen nicht mehr besonders gut koordinieren konnte.

„Ich werde gehen und sie nach Hause bringen. Ihr zwei könnt hier bleiben und Spaß haben. Wir sehen uns morgen", sagte Michael und verließ das Zelt, obwohl er wusste, dass der Sauerstoff Faiths Zustand nur noch verschlimmern würde.

Er ging zu einer Ecke des Feldes, auf dem das Zelt stand, in der es so dunkel war, dass niemand sie sehen konnte. Er sah sich noch ein letztes Mal um und hob dann ab. Er flog hoch, aber langsam, vorsichtig, damit Faith nicht schlecht wurde. Plötzlich bemerkte er, dass sie sich an ihn kuschelte.

„Mikey?", fragte sie.

„Ja, Sis?"

„Da ist etwas, was ich dir sagen muss... Etwas sehr, sehr wichtiges...", sagte sie gähnend.

„Was denn?"

„Du weißt, als wir in der anderen Zeit waren ... und als wir von Boo fertig gemacht wurden... ich..." Sie gähnte wieder und kuschelte sich noch näher an ihn.

„Du was?", fragte er, neugierig geworden, aber er bekam keine Antwort. Er sah auf seine Schwester hinab und sah, dass ihre Augen geschlossen waren. „Faith?" Sie reagierte nicht. Jetzt fühlte Michael, wir ihr Atem und ihr Herzschlag ruhiger wurden und dass sie eingeschlafen war. Er seufzte wieder. Was immer sie ihm hatte erzählen wollen, er würde sie morgen danach fragen.

Nur ein paar Minuten später kam Michael bei dem Haus der Eltern seiner Mutter an und blieb vor dem Fenster zu Joeys Schlafzimmer im ersten Stock stehen. Er klopfte vorsichtig an das Fenster, denn er wollte niemanden außer seiner kleinen Schwester aufwecken. Ein paar Sekunden später ging das Licht in dem Zimmer an und die Rollladen wurden aufgezogen. Er konnte sehen, wie seine Schwester die Augen verdrehte, während sie das Fenster für sie öffnete. „Was? Hast du deinen Schlüssel vergessen, oder sowas? Übrigens, es ist erst elf! Was macht ihr schon hier?"

„Jemand hat Faith so betrunken gemacht, dass sie kaum mehr stehen konnte und auf dem Weg hierher eingeschlafen ist. Und ich will Grandma und Grandpa nicht aufwecken", erklärte Michael ihr schnell. Glücklicherweise hatte Joey schon das Bett für ihre Schwester auf dem Ausziehsofa vorbereitet, sodass sie sie nur hinlegen mussten und Joey ihr Schuhe, Hose und Bluse auszog.

~*~

Zur gleichen Zeit lagen Vegeta und Bulma in ihren Betten, aber keiner der beiden schlief. Bulma lag mit dem Rücken gegen Vegetas Brust und er spielte mit ihren Haaren. Irgendetwas bekümmerte ihren Mann. Bulma konnte das fühlen, aber sie konnte nicht sagen, was es war. So war es schon die letzten Tage gewesen. Es war, als ob er über eine Entscheidung nachdachte, die er treffen musste, oder etwas in dieser Art, das wusste sie. Plötzlich hörte sie ihn tief einatmen, wie jemanden, der etwas wirklich Schwieriges sagen wollte.

„Bulma... Da ist etwas, was ich dir sagen muss", sagte Vegeta zögernd.

Oh, oh ... da kam es. „Was denn, Vegeta?", fragte Bulma und bemühte sich, die Angst in ihrer Stimme zu verbergen.

„Ich... ich werde morgen fortgehen müssen."

„Was?" Jetzt saß Bulma aufrecht im Bett. „Warum? Wirst du zurückkommen?"

Vegeta setzte sich auch auf und nahm ihre Hände. „Da ist etwas, das ich erledigen muss. Aber mach dir keine Sorgen, ich werde zurückkommen. Ich weiß nur nicht, wie lange ich wegbleibe. Es können einige Tage sein, einige Wochen, auch Monate, vielleicht sogar ein Jahr. Ich weiß es nicht."

„Aber Vegeta..."

„Nein, Bulma, du kannst mich nicht aufhalten ... Bitte, versuch zu verstehen." Er flehte fast mit den Augen.

„Du sagtest morgen? Nicht früher?"

„Morgen. Nicht früher und nicht später... Und erzähle es keinem anderen, bitte. Nicht, bis ich weg bin. Sag ihnen, dass sie mich nicht suchen sollen, weil sie mich nicht finden werden."

„Okay, Vegeta. Wenn dieses „Etwas" für dich so wichtig ist, werde ich warten, bis du wieder da bist", sagte Bulma mit einem halben Lächeln.

„Danke." Er küsste sie auf die Stirn und drückte sie sanft.

Als Bulma am nächsten Morgen aufwachte, war Vegeta fort, aber sie fand eine einsame rote Rose auf seinem Kissen. Bulma seufzte und fühlte sich, als ob sie weinen müsste. „Vegeta..."

~*~

Als Faith am nächsten Morgen die Sonne ins Gesicht schien und sie weckte, erwartete sie irgendwie einen mörderischen Kopfschmerz, als sie die Augen öffnete, aber er kam niemals. Sie setzte sich langsam auf, fühlte sich aber so fit wie immer. „Whow! Kein Kater für SaiyaJIns, vermute ich", murmelte sie grinsend. Aber auch wenn sie keinen Kater hatte, konnte sie sich an fast nichts erinnern, was letzte Nacht geschehen war. Okay, sie erinnerte sich, dass irgendein Typ sie zu einem Drink eingeladen und dass Michael diesen Typen später weggejagt hatte... Aber sie konnte sich nicht erinnern, wie sie nach Hause oder ins Bett gekommen war.

In diesem Moment klopfte jemand an die Tür. „Komm rein!", rief sie, nachdem sie sich ein T-Shirt übergezogen hatte.

Es war Michael. „Hey, Sis! Na, brauchst du ein paar Schmerzmittel nach der Nacht?", fragte er sie grinsend.

„Haha! Wirklich witzig! Aber es tut mir ja furchtbar leid, dich enttäuschen zu müssen, mein geliebter Bruder. Ich habe keinen Kater! Aber ich könnte ein paar Pillen für mein Gedächtnis brauchen..."

„'tschuldige, aber solche hab ich nicht... Bist du fertig? Mom und Dad wollen in einer halben Stunde gehen. Oh, übrigens... Du wolltest mir etwas erzählen, als ich dich nach Hause gebracht habe. Du hast gesagt, dass es wichtig sei und dass es um die andere Zeit und Boo ginge ... Aber du bist eingeschlafen, bevor du mir etwas erzählen konntest... Also, was war es?"

„Ähm, keine Ahnung... Es gibt nichts, was ich dir hätte erzählen wollen. Zumindest nichts, an was ich mich erinnere", sagte Faith schnell und verbarg, wie unwohl sie sich fühlte.

„Wirklich? Es klang nicht so unwichtig gestern... Aber du kannst es mir ja erzählen, wenn du dich wieder erinnerst", sagte Michael und verließ den Raum.

Faith ließ sich zurück aufs Bett fallen. Fast hätte sie es getan. Fast hätte sie ihrem Bruder erzählt, was sie vor zwölf Jahren getan hatte. Dass sie... Nein, keine Boo-Gedanken hier in dieser Dimension. Das war die Vergangenheit und jetzt war jetzt. Sie schob es mit einem Achselzucken von sich, schnappte sich ein paar Kleider und sprang unter die Dusche. Genau 25 Minuten später stand sie vollständig geduscht und angezogen in der Küche.

Nachdem Shana und Goten sich schon letzte Nacht von ihren Eltern verabschiedet und sie, Trunks und Jenny Mirai Trunks, Pan und ihrer Tochter früh an diesem Morgen Tschüß gesagt hatten, wollten sie es jetzt im Haus von Jennys Eltern hinter sich bringen. In dem Moment, in dem Faith unten ankam, begann das große Umarmen. Zuerst verabschiedeten sich Shana und Goten von ihren Söhnen und dann war die Briefs-Collins- Familie dran.

„Tschüß, Mom! Dad!", sagte Jenny, als sie ihre Eltern umarmte. Diese drei Wochen waren für sie viel zu schnell vergangen, aber mit CC konnte sie der Arbeit nicht länger fern bleiben.

„Tschüß, Jenny!", sagten ihre Eltern.

„Jonathan, Bessie, es war schön, mal wieder hier zu sein", sagte Trunks, als er ihnen die Hände schüttelte.

„Tschüß, Trunks. Und pass gut auf meine Tochter auf", sagte Jennys Vater lächelnd.

„So lange du gut auf meine aufpasst, werde ich mein Bestes geben."

Dann wandten sich Trunks und Jenny an ihre Kinder. „Hey, keine Tränen, ja? Ich habe mich gerade frisch geschminkt", sagte Faith, als ihre Eltern zu ihnen kamen.

„Keine Sorge, Faith", sagte Jenny und umarmte ihre Tochter. „Ich werde nicht weinen."

„Gerate bloß nicht wieder in Probleme, junge Dame, ich warne dich", sagte Trunks.

„Dad, ich habe dir schon gesagt, dass ich mein Bestes tun werde, um es zu verhindern. Ich kann nicht mehr tun."

Michael war der nächste in der Reihe. „Tschüß, Michael. Pass gut auf deine Schwestern auf", sagte Jenny, als sie ihren Sohn umarmte.

„Ja, ich vertraue darauf, dass du Faith aufhältst, wenn sie etwas plant", sagte Trunks und schlug ihm auf die Schulter.

„Ich passe auf sie auf, ich verspreche es", sagte Michael. „Das ist meine Pflicht als Ältester."

„Hey! Du bist nur zwei Minuten älter als ich!", beschwerte sich Faith.

„Aber ich bin immer noch älter als du", sagte Michael grinsend.

Zuletzt verabschiedeten sich Trunks und Jenny von ihrer jüngsten Tochter und beide drückten sie gleichzeitig fest an sich. „Mom! Dad! Ich weiß, dass ihr mich am liebsten wieder mit nach Hause nehmen würdet, aber könntet ihr mich bitte loslassen? Selbst ein Saiyajin braucht Luft zum atmen", sagte sie lachend.

„'tschuldigung", murmelten Trunks und Jenny.

„Joey", fing Jenny an, „wenn du nicht länger hier bleiben möchtest, dann kannst du uns rufen und in ein paar Stunden bist du wieder zu Hause, das weißt du."

„Mom! Mach dir keine Sorgen. Ich werde hier bleiben. Es kann nicht schlimmer als auf meiner Schule werden."

„Sag das nicht", sagte Trunks. „Ich war auf der TSHS und..."

„Und du hast es überlebt. Und du hast Mom getroffen. Siehst du? Es kann nicht schlimmer als auf meiner alten Schule werden."

„Okay, du hast mich erwischt. Aber ich werde dich vermissen." Er drückte sie erneut.

„DAD!"

„Okay, okay ... entschuldige ..."

Jenny kicherte und beugte sich zu Shana hinüber. „Jetzt weiß ich, was Muten Roshi meinte, als er mir sagte, dass alle männlichen Saiyajins einen übermäßigen Beschützerinstinkt entwickeln, wenn sie eine Tochter bekommen."

„Glücklicherweise haben Goten und ich nur Söhne. Er hat bei ihnen nie so einen überstarken Beschützerdrang entwickelt." Die beiden Frauen lachten und wurden von ihren Ehemännern gemustert.

Ein paar Minuten später saßen die vier Erwachsenen in ihrem Auto, bereit, zu einem einsamen Feld zu fahren, von wo sie Dende rufen konnten, und der Rest stand auf dem Hof. „Auf Wiedersehen, ihr alle!", rief Jenny, als sie losfuhren.

Die Leute, die in dieser Dimension blieben, riefen ebenso ihre Abschiedsgrüße und winkten, bis sie das Auto nicht mehr sehen konnten.

~*~

Etwa eine halbe Stunde später, nachdem sie durch das Portal gegangen waren, das Dende für sie geöffnet hatte, verließen die vier Erwachsenen den Palast in der Z-Dimension. Sie bemerkten nicht, dass sie beobachtet wurden, als sie verschwanden. Als man sie nicht mehr sehen konnte, verließ die Person die dunkle Ecke, in der er stand, und näherte sich dem Gott von hinten. „Was kann ich für dich tun, Vegeta?", fragte der kleiner Namekianer der Saiyajinprinzen ohne sich umzudrehen.

„Du musst mir einen Gefallen tun", sagte der Prinz und der Gott nickte ihm zu.