Wow! Endlich ein neues Kapitel! Danke meine liebe Freundin (mein kleiner Zwilling *grins*)! Tja, hat leider ein bisschen länger gedauert, aber meine Freundin hatte einen etwas längeren Urlaub auf Island gemacht und ist erst vor kurzem dazu gekommen, weiter zu übersetzen! Also, viel Spaß beim nächsten Kapitel!
Kapitel 4: Neulinge
Am nächsten Morgen erwachte Michael, weil er Geräusche aus der Küche hörte, die unglücklicherweise direkt neben dem Gästezimmer lag, in dem er schlief. Er setzte sich auf und blickte auf die Uhr an der Wand. Grummelnd ließ er sich wieder zurückfallen. 6.30 Uhr. Er und Faith hatten abgemacht, um acht Uhr aufzustehen, sodass sie dann zum Campus gehen und sich dort mit Will und Chris um neun Uhr treffen konnten. Das bedeutete, dass er in den nächsten anderthalb Stunden nicht aufzustehen brauchte. Einen Moment lang fragte sich Michael, wer um diese Zeit wohl schon auf sein könnte, aber dann fiel ihm ein, dass seine kleine Schwester um 7.40 Uhr in der Schule sein musste und dass sie deswegen einen Bus um 7.00 Uhr zu nehmen hatte. Er schaute nach links und sah, dass die Sonne schon durch die Vorhänge schien. Er brauchte nicht länger darüber nachzudenken, ob er aufstehen solle, oder nicht, und zog die Bettdecke über den Kopf, während er versuchte, die Geräusche aus der Küche zu ignorieren.
~*~
„Na, Joey, erzähl mal. Bist du nervös wegen deines ersten Tages in der neuen Schule?", fragte die Großmutter das dunkelhaarige Mädchen. Sie saßen in der Küche und Joey frühstückte.
„Tja, ich weiß nicht... Ich schätze, ich bin nicht richtig nervös. Eher neugierig", erklärte Joey ihrer Großmutter, während sie einen Bissen von ihrem Brot nahm.
„Mach dir keine Sorgen... Ich bin sicher, du wirst bald Freunde finden", beruhigte die ältere Frau ihre Enkeltochter.
„Ich wünschte, ich könnte nur halb so optimistisch sein wie du."
„Ach, komm... Lächle bloß ein bisschen mehr und sei nicht so schüchtern ... dann wird schon alles klappen. Glaub mir. Deine Mutter war genauso, als sie in deinem Alter war. Sie mochte auch nicht im Mittelpunkt stehen und trug ständig diese alten und weiten Kleider, sodass niemand ihr Aufmerksamkeit schenken würde", sagte Mrs. Collin. „Bist du fertig? Ich meine, weil du jetzt gehen solltest, wenn du pünktlich zum Bus kommen willst."
„Ja", sagte Joey und verschlang den Rest ihres Frühstück. „Ich bin fertig." Sie stand auf, nahm ihre Tasche und ihren Anorak und ging zur Tür. „Tschüß, Oma!"
„Viel Spaß!", rief ihre Großmutter ihr nach, als sie schon draußen war.
Joey brauchte nur ein paar Minuten, um zur Bushaltestelle zu kommen, aber je näher sie kam, desto langsamer wurde sie, und als sie schließlich ankam, sahen die anderen Kinder und Jugendlichen sie, weil sie sie noch nie gesehen hatten, an, als ob sie ein Außerirdischer sei, was sie ironischerweise ja auch war, aber nachdem sie sie genau geprüft hatten, ignorierten sie sie einfach.
Nach ein paar Minuten kam endlich der Bus, die Leute stiegen ein und Joey setzte sich ans Fenster, starrte nach draußen und wartete, dass der Bus abfuhr. Nach einer schier endlosen Fahrt durch die Stadt erreichte der Bus endlich den ZOB, der in der Nähe ihrer Schule lag. Also stieg sie aus, zusammen mit vielen anderen Schülern, und ging die letzten fünf Minuten zur TSHS.
Als sie die Haupthalle erreichte, sah sie einen Haufen Schüler in ihrem Alter vor einer Tafel stehen. Sie schätzte, dass es dort etwas Interessantes zu sehen geben musste, also ging sie hin und schob sich durch die Menge, bis sie einige Listen der verschiedenen Klassen sah. Bald entdeckte sie ihren Namen auf der Liste der Klasse 8c, und sie erfuhr, dass ihr Klassenlehrer jemand namens Herr Wordman sein würde, der Englisch und Religion unterrichtete. Wordman. Joey hätte schwören können, dass sie diesen Namen schon einmal gehört hatte. Schnell schob sie diesen Gedanken beiseite und ging zum Lehrerzimmer, um ihren Lehrer zu treffen. Als sie vor ein paar Wochen hier gewesen war, um sich an der Schule anzumelden, hatte die Direktorin, eine nette, junge Frau, ihr gesagt, dass sie am ersten Tag zu ihrem Klassenlehrer gehen sollte, bevor der Unterricht begann. Zu dieser Zeit hatte sie aber noch nicht gewusst, wer das sein würde.
„Entschuldigen Sie, bitte...", hielt sie einen der
vorbeigehenden Lehrer auf. „Ich suche Herrn Wordman."
„Herr Wordman... Hmmm...
Ich habe ihn heute schon gesehen... Aber...", sagte der Lehrer, wurde aber von
jemandem unterbrochen, der plötzlich hinter ihm auftauchte.
„Das sollte ich sein." Ein freundlich aussehender, älterer Mann um die 60 streckte seine Hand aus. „Und du musst Josephine Collin sein."
Joey nahm schüchtern seine Hand und schüttelte sie. „Ja, aber..."
„Das ist gut. Ich war gerade auf dem Weg in meine Klasse. Und mach dir keine Sorgen, ich kann verstehen, wie es ist, neu zu sein. Ich bin sicher, du wirst bald Freunde in deiner Klasse finden", versicherte er ihr optimistisch, als sie sich auf den Weg zum Klassenraum machten. „Übrigens ... ich könnte schwören, dass ich dich schon einmal irgendwo gesehen habe... Du kommst mir irgendwie bekannt vor..."
„N-nein ... ich glaube nicht. Ich bin gerade erst hierher gezogen", sagte Joey unsicher.
„Okay ... So, wir sind da."
Sie blieben vor einer roten Tür stehen. Drinnen im Raum konnte man schon Leute sprechen, lachen und rufen hören. Joey atmete tief ein, als Herr Wordman die Tür öffnete und den Raum betrat. „Okay, auf geht's!", murmelte sie zu sich selbst und folgte ihm in den vorderen Teil des Raumes.
Sobald die anderen Schüler ihren Lehrer sahen, setzten sie sich auf ihre Plätze und wurden still, „die Neue" wurde vorsichtig betrachtet. „Hallo ihr alle", grüßte Herr Wordman sie. „Ich hoffe, dass ihr alle entspannende Sommerferien hattet und jetzt frisch und begierig darauf seid, ein neues Jahr in eurer Schulkarriere zu beginnen. Und nun will ich euch Josephine Collin vorstellen..."
„Joey...", sagte das Mädchen schüchtern.
„Was?", fragte Herr Wordman verwirrt.
„Joey. Jeder nennt mich Joey, nicht Josephine."
„Okay. Joey ist gerade erst vor ein paar Wochen hierher gezogen und weiß noch nicht viel über diese Schule. Ich hoffe, dass ihr ihr ein wenig helfen werdet. So, Joey... du kannst dich jetzt setzen."
Joey sah sich in der Klasse um und entdeckte die zwei einzigen freien Plätze neben einem Mädchen mit langem, leicht gewelltem, dunkelbraunem Haar und blauen Augen. Das Mädchen sah ein bisschen wie ein Model aus, weil sie bereits leichtes Make-up und enge, moderne Kleidung trug. Warum musste sie von allen Leuten ausgerechnet neben ihr sitzen? Einem offensichtlich hochnäsigen Mädchen? Fast grummelnd ging Joey zu ihr hinüber und ließ sich auf den Stuhl fallen.
„Hi Josephine...", begann das Mädchen mit leichtem französischem Akzent, wurde aber von einem mörderischen Blick von Joey unterbrochen. „Oh, entschuldige. Hi Joey. Ich bin Lily."
„Hi", antwortete Joey im Flüsterton.
„Hey, wenn du willst, kann ich dich in der großen Pause herumführen! Ich weiß, wie es ist, „die Neue" zu sein", sagte Lily vergnügt.
„Du weißt es?", fragte der Halb-Saiyajin irritiert.
„Ja, ich bin vor einem Jahr hergekommen, nachdem meine
Eltern aus Frankreich hergezogen sind..."
„Wow, außer deinem kleinen französischen Akzent hätte
ich nie bemerkt, dass du aus Frankreich kommst", meinte Joey sprachlos. Das
Mädchen schien nett zu sein.
„Das kommt daher, dass ich zweisprachig aufgewachsen bin. Meine Mutter hat hier gelebt, bis sie den Abschluss gemacht hat und mit meinem Vater nach Frankreich gegangen ist."
In diesem Moment wurde die Tür aufgestoßen und ein Junge mit kurzem braunem Haar, alten schwarzen Jeans und einem gelben Hemd kam herein. „'tschuldigen Sie die Verspätung!", sagte er grinsend.
„Jack!", sagte Herr Wordman wütend. „Es ist der erste Schultag, und du bist schon zu spät. Willst du wieder da anfangen, wo du letztes Jahr aufgehört hast?"
„Keine Ahnung, vielleicht?", antwortete er, immer noch grinsend, und ging zu dem einzigen freien Platz, der nun direkt neben Joey war. „Hey! Du musst Josephine Collin sein, stimmt's?"
„S-stimmt... Woher weißt du das?"
„Dein Name war der erste auf der Liste und du bist die einzige Neue. Ich bin Jack", stellte er sich vor.
„Und ich werde Joey gerufen", erzählte sie ihm.
Plötzlich räusperte sich Herr Wordman und sah auf Jack. „Es würde sehr nett sein, wenn du zumindest aufhören würdest, zu reden, nachdem du schon zu spät gekommen bist."
„Ja, Sir!", antwortete Jack und wandte sich dann an Joey. „Wir reden später weiter, Collin." Joey rollte nur mit den Augen und beschloss, ihn für den Rest der Stunde einfach zu ignorieren.
~*~
Zur gleichen Zeit, ein paar Kilometer von der TSHS entfernt, war Michael auf
dem Weg zum Wohnzimmer seiner kleinen Schwester hinauf, um seine
Zwillingsschwester zu wecken. Er hatte nicht mehr schlafen können, nachdem die
Geräusche in der Küche ihn vor anderthalb Stunden geweckt hatten. Deshalb war
er jetzt schon vollständig geduscht und angezogen. Er klopfte an die Zimmertür.
„Hey, Faith! Zeit zum Aufwachen!", sagte er und hörte
von drinnen einen gedämpften Ton und dann ein „Hau ab!" Michael grinste. Das
war seine Schwester. So gut sie als Kämpfer auch war, sie konnte einfach nicht
aus dem Bett kommen, schon gar nicht für die Schule. Aber heute war nicht
einfach nur der Beginn eines neuen Schuljahres. Es war der Beginn eines neuen
Lebensabschnittes für sie: College. „Sis! Komm schon!
Du musst aufstehen! Ich zähle bis drei, und wenn du bis dann nicht an der Tür
bist, komme ich rein. Eins... zwei ... zweieinhalb
... drei! Zu spät, Sis. Ich komm jetzt rein!"
Vorsichtig öffnete er die Tür und musste sofort einem fliegenden Kissen
ausweichen, das mit einem lauten, dumpfen Geräusch gegen die Wand prallte.
„Raus hier, Michael! Ich will schlafen", stöhnte sie.
Er ging zu ihr hinüber und setzte sich auf's Bett. „Tut mir leid, Sis, aber den Wunsch kann ich dir nicht erfüllen." Langsam krabbelte Faith aus dem Bett. „Siehst du? Es ist wirklich einfach."
„Oh, halt die Klappe." Knurrend stand Faith auf, schnappte sich ein paar Kleider und ging ins Bad.
Es gab einen Grund dafür, dass Faith nicht aufstehen wollte. Sie hatte in der letzten Nacht nicht gut geschlafen. Sie hatte auch nicht wirklich geträumt. Sie hatte nur ein paar Bilder im Schlaf gesehen. Bilder von ihr, wie sie Boo tötete, Menschen ohne Gesichter, die ihr erzählten, dass Saiyajins zum Herrschen geboren wurden, Bilder von einem blutigen Messer in ihrer Hand und immer wieder blitzte das Symbol des Königtums der Saiyajins auf. Sie verstand es nicht. Sie verstand es ganz und gar nicht. Und es flößte ihr Furcht ein. Wenn sie doch bloß jemandem von diesen Träumen erzählen könnte; das aber würde bedeuten, die wahre Geschichte um Boou enthüllen, und das konnte sie nicht tun. Das würde alles ändern.
Nachdem Faith eine halbe Stunde später fertig war, brachten die Zwillinge all ihre Sachen nach unten, was eigentlich nicht besonders viel zum Tragen war dank dieser großartigen Erfindung, die „Kapseln" genannt wurden. Kurz darauf kam Pan, um sie abzuholen und zum Campus zu bringen. „Hey, ihr zwei!", grüßte sie sie. „Seid ihr bereit für's College?"
„Sicher", sagte Michael.
„Gut. Dann laßt uns gehen."
Kurz vor neun kamen sie auf dem Campus an. Pan konnte nicht länger bleiben, weil sie Mirai Trunks in der CC helfen musste, und so ging sie, nachdem sie die beiden abgesetzt hatte. Nachdem Michael und Faith das Auto verlassen hatten, starrten sie scheu auf den Campus. Es gab dort so viele Leute und so viele verschiedene kleine und große Gebäude.
„Hey Faith! Siehst du das? Das ist unser Heim für die nächsten Jahre!", sagte Michael aufgeregt.
„Ja! Es ist großartig. Will und Chris sind schon hier, irgendwo ... In dieser Richtung", sagte Faith und wies auf ein großes Gebäude, offensichtlich das Hauptgebäude auf dem Campus, etwa 200 Meter von ihnen entfernt.
„Okay, dann los!"
„Fein." Faith griff nach dem Arm ihres Bruders und hob zwei Finger an ihre Stirn, als er sie aufhielt.
„Nein, Faith. Nicht hier", erinnerte er sie.
„Ach ja... Entschuldige, Bro", sagte sie und ging los in die Richtung, in der sie ihre zwei Cousins fühlte, gefolgt von Michael.
„Hey, ihr zwei!" Chris, die jüngere Version von Goku, grüßte sie, als er und sein Bruder die anderen Halb-Saiyajins entdeckten. „Bereit für eine kleine Tour um den Campus, wenn ihr eure Pässe und Stundenpläne habt und wisst, wo ihr leben sollt?"
„Sicher. Lasst uns reingehen", sagte Faith. „Ich kann's nicht erwarten, mehr zu sehen."
~*~
Zur selben Zeit führten Lily und Jack Joey in der TSHS herum. „Okay, Collin…", sagte Jack, wurde aber von Joey unterbrochen.
„Joey. Mein Name ist Jo-ey. Wie oft soll ich dir das noch sagen? J.O.E.Y.!"
„Ich weiß, Collin. Das hast du mir um die dreihundertmal gesagt in den letzten fünf Minuten", antwortete Jack lächelnd. „Aber was ich dir eigentlich sagen wollte, ist, dass hier auf der linken Seite die zwei Physikräume sind, auf der rechten Seite ist der Chemieraum und im anderen Flur sind die zwei Biologieräume", erklärte er ihr, als sie durch die Gänge der Schule wanderten. „Übrigens, wusstest du, dass die Schule wieder aufgebaut wurde, nachdem sie vor 24 Jahren zerstört worden ist?"
„Ja", sagte Joey, „ich weiß."
„Ach, komm schon, Jack. Fang nicht wieder mit dieser Geschichte an!", stöhnte Lily.
„Welcher Geschichte?", fragte Joey verwirrt.
„Tja, kennst du den wahren Grund, weswegen die Schule zerstört wurde?", wollte Jack wissen.
„Da war eine Gasexplosion, richtig?"
„Ja, das ist das, was die Feuerwehrleute sagten, aber es gibt viele Gerüchte darüber, was wirklich passiert ist", sagte der Junge. „Es soll einen Kampf gegeben haben..."
„Einen Kampf...", unterbrach Joey ihn, sie klang ungläubig. Natürlich, dachte sie, wusste sie, von welchem Kampf er sprach. Dem Kampf, den ihre Mutter gegen Herrn Fieldner gehabt hatte. Dem Kampf, in dem ihre Mutter laut Vorbestimmung hätte sterben sollen und dennoch überlebte. Dem Kampf, in dem ... Wordman ... natürlich! Daher kannte sie diesen Namen. Es war derselbe Wordman, den Joey jetzt als Klassenlehrer hatte, dem ihre Mutter ihre Identität und die Bedrohung anvertraut hatte.
„Ja, ein Kampf", fuhr Jack fort. „Ich bin sicher, du hast schon von dieser Superheldin gehört, The Lost Warrior, die den Leuten damals beistand. Nun, man sagt, dass sie gegen einen der Lehrer kämpfte, Herrn Fieldner, der von der Explosion getötet wurde. Man sagt, dass er eine Art Alien war, oder ein Dämon, oder so, und dass er die Menschheit zerstören wollte, oder etwas in der Art. Aber The Lost Warrior konnte ihn in diesem Kampf aufhalten, in dem die Schule zerstört wurde. Aber das ist nicht alles. Die Gerüchte besagen auch, dass The Lost Warrior in dem Jahr hier an der Schule ihren Abschluss machte."
„Glaubst du wirklich an all das Zeug?", wollte Joey wissen.
„Sicher... Ich meine, wie willst du sonst all die merkwürdigen Dinge erklären, die zu der Zeit geschehen sind? Glaubst du wirklich, dass The Lost Warrior ein Mensch war? Ich bitte dich, kein Mensch kann fliegen, oder sich in ein paar Sekunden von einem Ort zum nächsten bewegen, oder fliegende Kugeln mit bloßen Händen fangen, von diesen Energiewellen, die sie geschossen hat, ganz zu schweigen...? Ich meine..."
„Jack, hör auf, diesen Unsinn von dir zu geben. Ich habe dir schon erzählt, dass meine Mutter in diesem Jahr auf dieser Schule ihren Abschluss gemacht hat und dass hier kein Kampf gewesen ist", unterbrach Lily ihn.
„Wirklich? Deine Mutter hat in dem Jahr auf dieser Schule ihren Abschluss gemacht?", fragte Joey erstaunt. Das musste bedeuten, dass ihre und Lilys Mutter gemeinsam den Abschluss gemacht hatten.
„Ja..." In diesem Moment klingelte es. „Mist, ist die Pause schon um?"
„Sieht so aus", sagte Jack und wandte sich zum Gehen. „Kommt ihr?"
„Sicher", antworteten die Mädchen einstimmig und folgten dem Jungen.
~*~
Anderthalb Stunden später hatten Will und Chris ihre Cousins auf dem Campus herumgeführt und standen nun vor einem der Wohnheime. „So, Faith, wir sind da. Das Briefs Heim", sagte Will.
„Zu dumm, dass wir nicht in dasselbe Wohnheim gekommen sind, Sis", sagte Michael, offensichtlich bedrückt bei der Vorstellung, dass sein Heim auf der anderen Seite des Campus lag. Aber das war nicht der einzige Grund, wegen dem er bedrückt war. Er hoffte auch, dass er ein Auge auf seine Schwester haben könnte, um sicherzugehen, dass sie nichts Dummes anstellte.
„Mach dir keine Sorgen, Bro. Ich bin ein großes Mädchen und kann auf mich selbst aufpassen. Und was sollte mir schon in einem Wohnheim passieren, dass nach den ach-so-berühmten Briefs benannt wurde? Wir sehen uns später!", sagte sie lächelnd und wandte sich zum Gehen.
„Hey, Faith!", rief Michael ihr hinterher. „Wenn ich mit Auspacken fertig bin, dann komme ich rüber und wir gehen irgendwo was essen!"
„Sicher! Ich warte auf dich!"
~*~
„320...321...322...", murmelte Faith, als sie auf der Suche nach ihrem Zimmer den Korridor im dritten Stock ihres Wohnheimes entlangging. „330...331..." Da sie sich auf die Zahlen konzentrierte, bemerkte Faith den dunkelhaarigen Jungen nicht, der aus der anderen Richtung kam und ebenfalls nicht auf den Flur sah, und schließlich prallten sie zusammen und der Junge fiel zu Boden. „Hey! Paß auf!", fluchte Faith.
„Oh, 'tschuldige...", murmelte der Junge und stand wieder auf. Es war derselbe Junge, Ryan, dem sie schon in Arlewatt aufgefallen war.
Faith knurrte nur und sah plötzlich, dass sie jetzt vor der Tür mit der Nummer 333 stand, der Tür zu ihrem Zimmer. Sie ignorierte Ryan, steckte den Schlüssel ins Schlüsselloch und drehte ihn, nur um festzustellen, dass nicht abgeschlossen war. So öffnete sie die Tür einfach und trat ein, aber auf den ersten Blick konnte sie niemanden sehen. „Hallo? Ist hier jemand?", fragte sie und setzte ihre Tasche auf dem rechten Bett ab. Auf dem linken Bett lagen bereits ein paar Dinge, also nahm sie an, dass ihre Zimmernachbarin schon da sein musste. Faith konzentrierte sich für eine Sekunde und fand bald einen kleinen Ki hinter einer Tür auf der anderen Seite des Raumes. Sie öffnete die Tür zu diesem Raum und fand sich in einem kleinen Badezimmer wieder; mit dem Rücken zu ihr stand dort ein schlankes Mädchen, in etwa so groß wie sie, mit langem, glattem, blondem Haar, das ihr fast bis zur Hüfte ging.
„Ähm, hallo?"
Das Mädchen fuhr herum, als es plötzlich die Stimme hinter sich hörte. „Mein Gott, hast du mich erschreckt..."
„Oh, entschuldige... Aber ich hab deine Sachen auf dem Bett gesehen und mir gedacht, dass du hier drin sein könntest."
„Also, d-du musst dann meine Zimmergenossin sein, richtig?", fragte das Mädchen schüchtern.
„Ja, bin Faith."
„Ich bin Alina", sagte das Mädchen und beide verließen das Badezimmer. „Ich, ähm, habe das linke Bett genommen, aber wenn du willst ... ich meine ... Wenn du lieber in dem anderen Bett schlafen willst, weißt du ... wir könnten tauschen..."
„Hey, hey, entspann dich. Kein Grund, sich Gedanken zu machen. Ich bin zufrieden mit dem Bett. Wirklich", sagte Faith und setzte sich darauf. In diesem Moment sah Alina Faiths kleine Tasche.
„Ist - ist das alles, was du hast?", fragte das blonde Mädchen fassungslos.
„Was? Ach, diese Tasche. Mach dir keine Sorgen, da sind nur Kapseln drin." Faith öffnete ihre Tasche und schüttete die Kapseln auf ihr Bett. „Siehst du?"
~*~
Während die Mädchen sich drinnen unterhielten, stand Ryan immer noch vor der Tür. Er konnte sein Glück nicht fassen. Da war dieses Mädchen, dasselbe wunderschöne Mädchen, das er in Arlewatt gesehen und von dem er geglaubt hatte, dass er es nie wiedersehen würde, auf demselben College, auf dem er war. Und sogar in demselben Wohnheim, nur ein paar Türen von seinem eigenen Zimmer entfernt. Ryan schon den Gedanken beiseite, dass eben dieses Mädchen ihn zuerst angeschrieen und dann vollständig ignoriert hatte.
Mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht fand er bald seinen Raum, 315, und ging hinein. Sein Freund, John, war bereits da. „Hey Mann, was grinst du so?", fragte der blonde Junge.
„Sie ist hier", erzählte Ryan ihm.
„Wer?"
„SIE, du weißt doch ... Die dunkelhaarige Schönheit aus Arlewatt ... Sie hat die Zimmernummer 333."
„Oh, Junge..." John legte einen Arm um die Schulter seines Freundes und zog ihn nieder auf sein Bett. „Ryan, Ryan, Ryan ... Hab ich dir nicht schon am Samstag gesagt, dass du bei ihr keine Chance hast? Aber erzähl ... Du hast sie getroffen..." Ryan nickte. „Gut, und du hast mit ihr gesprochen..."
„Naja, so in der Art..."
„Hat sie dir ihren Namen gesagt?"
„Nein..."
„Worüber habt ihr beide denn dann gesprochen?", fragte John, der langsam neugierig wurde.
„Es war nicht wirklich ein Gespräch... Wir sind auf dem Flur ineinander gelaufen ... Ich bin hingefallen und sie hat 'Pass auf!' geschrieen, und ich habe 'Entschuldigung' gemurmelt. Und bevor es mir klar war, ist sie in ihrem Zimmer verschwunden... Oh Mann! Warum ich?", fragte Ryan, als ihm bewusst wurde, wie sie sich ihm gegenüber benommen hatte.
„Komm, Ryan. Kopf hoch. Sollen wir in die Cafeteria gehen? Wir wollten uns doch dort in 15 Minuten mit Alina treffen."
„Sicher... Vielleicht kann ich sie beim Essen vergessen..." Damit verließen sie den Raum um in die Cafeteria zu gehen, gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie ein Junge mit kurzem, stacheligem, blondem Haar an die Tür mit der Nummer 333 klopfte.
~*~
Faith war gerade damit fertig geworden, den Rest ihrer Kleider in den Schrank zu hängen, als sie das Klopfen an der Tür hörte. Sie lächelte. Es war auch an der Zeit gewesen. Sie war wirklich hungrig. „Du kannst reinkommen! Die Tür ist offen."
„Hey, Faith. Bist du fertig?", wollte der Junge wissen.
„Sicher... Ich hab schon auf dich gewartet. Ich bin am Verhungern..." Faith war schon halb draußen, gefolgt von ihrem Bruder, als sie sich noch einmal umdrehte. „Ähm, Alina? Willst du mit uns kommen?"
„N-nein... Ihr zwei könnt alleine gehen. I-ich will euch nicht stören...", antwortete das schüchterne Mädchen. Sie seufzte innerlich. Warum bekamen bloß immer diese schönen Mädchen mit viel Selbstbewusstsein gutaussehende Freunde ab...
„Mmmh, Faith... Möchtest du mich deiner Zimmergenossin nicht vorstellen?", fragte Michael sie grinsend.
„Huh? Oh, entschuldige ... Michael, das ist Alina. Alina, dies ist mein Zwillingsbruder Michael."
„B-bruder?", fragte Alina betäubt.
„Ja, Bruder ... Was hast du denn...? Oh, ich verstehe. Nein, er ist nicht mein Freund. Ich bin Single", erklärte Faith. „Und du willst wirklich nicht mitkommen?"
„Nein, aber ... danke ... für die Einladung ... Ich treffe mich unten mit meinen eigenen Leuten..."
„Gut, okay! Wir sehen uns später!", sagte Faith und verließ den Raum, aber Michael folgte ihr nicht. „Michael? Worauf wartest du?"
„Ich komme!", rief er und wandte sich glucksend Alina zu. „Das ist typisch Faith ... Es war nett, dich kennen zu lernen, Alina. Tschüß!"
„Es war ebenfalls nett, dich kennen zu lernen."
Draußen trafen sich Faith und Michael mit Chris und Will und gemeinsam verließen sie den Campus, um irgendwo „draußen" zu essen.
~*~
Kurz nachdem Faith gegangen war, machte sich auch Alina fertig und verließ den Raum. Sie verschloss die Tür und ging hinunter in die kleine wohnheimeigene Cafeteria. Zuerst blickte sie ein bisschen desorientiert um sich, aber dann fand sie schließlich „ihre" Leute. Sie winkte ihnen zu und kämpfte sich ihren Weg durch die anderen Studenten hindurch zu ihrem Tisch. Als sie dort ankam, warf sie ihren Schlüssel auf den Tisch. „Hey Ryan, John! Entschuldigt die Verspätung, aber ich habe noch ein bisschen mit meiner Zimmergenossin geschnackt. Wo ist Mary?"
„Oh, deine Schwester war vor ein paar Minuten kurz hier um uns zu sagen, dass sie keine Zeit habe, mit uns zu essen", erzählte ihr John.
In diesem Moment fiel Ryans Blick auf den Schlüssel, besser gesagt auf die Nummer auf dem Schlüssel. „Hey! Du bist in Raum 333?", fragte er ungläubig.
„Oh nein..." John schüttelte den Kopf. „Nicht das schon wieder..."
„Häh? Wovon redet ihr beiden?", wollte Alina wissen. Warum war es von solchem Interesse, in welchem Raum sie war?
„Erinnerst du dich an das Mädchen, das unser Freund hier am Samstag gesehen hat?" Alina nickte. „Naja, er hat mir erzählt, dass sie auch hier auf diesem College ist und in diesem Wohnheim und dass sie in dem Raum mit der Nummer 333 lebt. Aber als wir runtergingen, sahen wir, wie ein Junge in unserem Alter ihr, oder dein, Zimmer betrat. Und nun ist Ryan deprimiert, weil das Mädchen, auf das er ein Auge geworfen hat, schon einen Freund hat", erklärte John.
„Michael ist nicht ihr Freund. Michael ist ihr Bruder. Zwillingsbruder, um genau zu sein... Und sie sagte mir, dass sie Single ist", sagte Alina grinsend.
„Gut... und? Wie ist ihr Name? Wie ist sie?"
„Zuerst einmal: Ihr Name ist Faith, Faith Collin... Und wie ist sie? Mmh, sie hat viel Energie, viel Selbstbewusstsein, ihren eigenen Willen, sie ist ein bisschen verrückt, aber ich denke..."
~*~
„... dass wir gut miteinander auskommen werden", erzählte Faith ihren Freunden über Alina. „Auch wenn sie mehr als ein bisschen schüchtern zu sein scheint, aber ich hoffe, dass sich das ändern wird, wenn ich mit ihr in einem Zimmer bin."
Die vier Teil-Saiyajins saßen in einem Fast Food - Restaurant und verschlangen ein Gericht nach dem nächsten.
„Das ist gut", sagte Michael. „Ich bin froh, dass ihr beide euch mögt. Das wird die ganze Sache mit dem Hier-Leben um einiges einfacher machen."
~*~
Zur gleichen Zeit hatte Joey ihren ersten Schultag bereits hinter sich und saß nun in der Küche ihres neuen Zuhauses und aß zu Mittag. Ihre Großmutter machte ihr Pfannkuchen, einen Haufen Pfannkuchen, genug Pfannkuchen, um einen hungrigen Halb-Saiyajin zu füttern. „Oma, die sind wirklich lecker."
Frau Collin lächelte. Es war lange her, seit sie das letzte Mal für jemanden mit diesem großen Appetit gekocht hatte. „Freut mich, dass du sie magst. Na los! Erzähl mir etwas von deinem ersten Tag in der Schule. Hast du schon ein paar Freunde gefunden?"
„Nun, es war nicht so schlecht. Mein Klassenlehrer ist Herr Wordman, derselbe Herr Wordman, den Mom schon in Religion hatte. Und ja, ich kann sagen, dass ich schon einen Freund gefunden habe. Da ist Lily, sie ist vor ein paar Jahren aus Frankreich hierher gezogen. Sie hat mir erzählt, dass ihre Mutter im gleichen Jahr den Abschluss gemacht hat, in dem die Schule zerstört wurde. Kennst du jemanden aus Moms Jahrgang, der dort gelebt hat?"
„Ja, Gina... Sie und ihr Freund Philippe sind nach dem Abi nach Frankreich gezogen. Aber ich wusste nicht, dass sie eine Tochter in deinem Alter haben. Gibt es noch jemanden, den du getroffen hast?"
„Ja, Jack. Aber ich weiß nicht, ob ich ihn als Freund bezeichnen würde. Er ist einfach nervig..." Joey rollte mit den Augen. „Aber er glaubt an ein „Gerücht", demzufolge die TSHS bei einem Kampf zwischen einem Lehrer namens Fieldner, der ein Alien oder ein Dämon sein sollte, und The Lost Warrior zerstört worden sein soll, die im übrigen in diesem Jahr ihren Abschluss an der Schule gemacht haben soll. Ich habe ihm natürlich nicht erzählt, dass das wahr und The Lost Warrior im übrigen meine Mutter ist."
Ihre Großmutter war offensichtlich besorgt und erleichtert gleichzeitig. „Ich hätte nie gedacht, dass jemand das glauben würde. Aber ich bin froh, dass du ihm nichts von deiner Mutter erzählt hast."
„Ach, komm schon, Oma. Ich bin nicht blöd. Ich bin hier, um ein normales Leben zu führen."
„Ich weiß."
~*~
Bei Nacht arbeitete Bulma immer noch im Labor der Capsule Corporation, obwohl es schon nach Mitternacht war. Sie wollte ganz einfach nicht ins Bett gehen, allein. Wieder. Als die anderen sie letzte Nacht gefragt hatten, wo Vegeta war, hatte sie einfach geantwortet, dass er irgendwo trainieren oder etwas in der Art sei, und selbst nachdem Goku darauf bestand, dass er seinen Ki nicht fühlen konnte, was Bulma am meisten schockiert hatte, konnte sie ihnen nicht erzählen, was ihr Partner ihr gesagt hatte. Es war wirklich hart, nicht bei ihm zu sein. Das Haus war so friedlich. Zuerst waren die Kinder verschwunden und nun er. Bulma fühlte, wie eine Träne ihr über die Wange rann und auf einen der Pläne tropfte, die sie sich gerade ansah. Nein, sein Ki konnte nicht verschwunden sein. Er versteckte ihn ganz bestimmt nur.
In diesem Moment hörte Bulma ein Geräusch hinter sich und fuhr herum, wobei sie schnell die Träne abwischte. Es war Jenny. Sie trug dunkelblaue Trainingskleidung und ein Handtuch um ihre Schultern, ihr langes, blondes Haar war zu einem Pferdeschwanz zurückgebunden. „Oh, du bist es nur", sagte Bulma und wandte sich wieder dem Laptop zu.
„Bulma, was machst du noch hier? Es ist nach Mitternacht."
„Da war noch ein bisschen Arbeit, die ich beenden wollte... Aber ich könnte dir dieselbe Frage stellen. Warum bist du noch auf?"
„Ich habe mit Trunks im Gravitationsraum trainiert. Wir sind erst vor ein paar Minuten fertig geworden, und als ich die Lichter hier drin gesehen habe, wollte ich nachsehen, was los ist." Die Frau trat näher an Bulma heran und sah auf den Monitor. „Und was ist das da für ein Projekt, an dem du arbeitest?" Als sie keine Antwort bekam, wuchs die Sorge in Jenny. „Bulma, bist du okay?"
„Jenny, sag's mir. Hast du Vegetas Ki verschwinden gefühlt?", fragte Bulma mit weinerlicher Stimme.
„Nun, um ehrlich zu sein ... Ja, das habe ich. Das haben wir alle. Darum waren wir so schockiert, als wir letzte Nacht zurückkamen. Er verschwand, kurz nachdem wir wieder hier waren", erzählte Jenny ihr.
„Kann jemand seinen Ki so von einem Moment zum nächsten verbergen?"
„Nein, niemandes Ki kann einfach so von einer Sekunde auf die andere auf Null fallen. Es ist nicht möglich. Niemand könnte das tun. Nicht einmal... Du fragst das alles wegen Vegeta, oder?", wollte Jenny wissen und Bulma nickte. „Aber das muss nicht bedeuten, dass eine Person gestorben ist... So etwas passiert auch, wenn man in den Raum des Geistes und der Zeit geht."
„Er sagte mir, dass es da etwas gäbe, was er tun müsse. Dass er verschwinden würde und nicht wüsste, wann er zurückkäme. Er sagte, es könnten Tage sein, Wochen, Monate... Er wollte mir nicht sagen, was er zu tun hat... Er sagte mir auch, dass ihr ihn nicht finden würdet...", sagte Bulma, die jetzt weinte.
Jenny umarmte ihre Schwiegermutter und versuchte, sie zu trösten. „Es ist in Ordnung... Er wird bald zurückkommen. Ich bin sicher... Du weißt so gut wie ich, dass er nicht längere Zeit von dir getrennt bleiben kann..." Auch wenn Jenny diese Worte sagte, so war sie sich nicht sicher, ob sie sie glauben konnte. Nicht, dass es ungewöhnlich für Vegeta gewesen wäre, dass er einfach so verschwand... Aber die anderen Male hatte man ihn immer, immer anhand seines Kis finden können, nur für den Fall, dass etwas passierte. Aber dieses Mal war er nicht zu finden. Und Jenny war sicher, dass er nicht im Raum von Geist und Zeit war, weil er Bulma gesagt hatte, dass er in einigen Monaten zurückkommen könnte...
„Erzähle niemandem davon... bitte, Jenny...", bat Bulma und wischte die Tränen fort.
„Okay, Bulma... Ich werde es niemandem erzählen." ‚Noch nicht.'
~*~
In derselben Nacht lagen Faith und Alina in ihren Betten und schliefen. Bis vor ein paar Minuten hatte ein schweres Gewitter geherrscht, aber jetzt war es nur noch stürmisch, es hörte auf zu regnen und der Himmel klarte ein bisschen auf, obwohl immer noch dunkle Wolken da waren. Während Alina friedlich schlief, warf sich Faith von einer Seite auf die andere, offensichtlich gefangen in einem Alptraum, sie murmelte im Schlaf. „Wovon redest du... Nein ... Mom... Nein... Lass sie gehen...nein...nein..." Tränen liefen ihre Wangen hinab.
Plötzlich wurde das Fenster leise geöffnet und eine Figur kletterte hinein und ging hinüber zu ihrem Bett. Er setzte sich auf einen Stuhl neben sie und in dem momentanen Licht des vollen Mondes konnte man sehen, dass es ein Mann war mit kurzem, blondem Haar war, der so aussah, als sei er um die 45 Jahre alt. Vorsichtig nahm er Faiths Hand und strich mit der anderen Hand eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht. „Sch... Alles wird gut werden... Du brauchst dich nicht fürchten... Ich passe auf dich auf... Faith", flüsterte er. Überraschenderweise beruhigte Faith sich augenblicklich und der Mann lächelte in der Dunkelheit. Da hörte er auf einmal das Mädchen hinter sich. Er schaute sich um und sah, dass sie sich bewegte. Seine blauen Augen weiteten sich, und schnell und vorsichtig ließ er Faiths Hand los. Bevor er wieder aus dem Fenster kletterte, blickte er noch einmal zurück auf den schlafenden Halb-Saiyajin und schaffte es fast nicht mehr, hinauszukommen, bevor das andere Mädchen erwachte.
Alina meinte, etwas gehört zu haben, und als sie die Augen öffnete, sah sie, dass das Fenster einen Spalt offen war. Sie kletterte aus dem Bett und fragte sich, wie es sich geöffnet haben könnte. Sie sah aus dem Fenster, konnte aber niemanden sehen. Wer könnte auch in einen Raum im dritten Stock klettern? Mit einem Schulterzucken schloss sie es wieder, aber bevor sie zurück ins Bett kroch, konnte sie im Mondlicht in Faiths Gesicht sehen, dass diese geweint hatte. Das überraschte das blonde Mädchen. Faith hatte den Eindruck gemacht, dass nichts sie schocken könne, aber es gab da offensichtlich doch etwas, was ihr zusetzte. Das Mädchen ging wieder ins Bett, aber es fiel ihr schwer, erneut einzuschlafen; sie musste ständig darüber nachdenken, was ein so starkes Mädchen wie Faith so sehr belasten könnte, dass sie im Schlaf weinte.
