A/N: Danke für deine Review, BabyG2005. Hoffe, dieses Kapitel gefällt dir so gut wie die anderen! Viel Spaß!


Kapitel 6: Prüfungen

Ein Monat war seit der Party bei Planet V vergangen und niemand hatte bis jetzt gehört, wann die Prüfungen, von denen Robin gesprochen hatte, stattfinden sollten. Außerdem hat noch niemand eine Einladung zu Planet V erhalten. Nicht bis zu einem Tag Ende Oktober. Faith und Alina, von denen man sagen konnte, dass sie in diesem einen Monat ziemlich gute Freunde geworden waren, kamen gerade aus einem Vorlesungssaal, als Evania, Robins jüngere Schwester, die in dem gleichen Kurs war, das schwarzhaarige Mädchen ansprach. Das Mädchen gab Faith einen Umschlag, während sie sich umschaute, um sicherzugehen, dass so wenige Leute wie möglich das bemerkten.

„Hier, eine Einladung zu den Prüfungen von Planet V. Weitere Infos wirst du da drin finden. Erzähl nur deinen engsten Freunden davon, wenn es sein muss und stelle sicher, dass sie es niemand anderem erzählen", flüsterte das Mädchen in Faiths Ohr und wollte gerade gehen, als ihr noch etwas einfiel und sie sich wieder umdrehte. „Oh, und Faith… Ich glaube du kannst dich geehrt fühlen. Du bist die einzige, die das persönlich überreicht bekommen hat. Alle anderen bekommen es mit der Post. Robin wollte, dass ich dir das gebe. Ich sehe dich dann!"

Erstaunt blickte Faith auf den Umschlag in ihren Händen. Soso, dieser Robin hatte ihr also eine Einladung zu den Prüfungen geschickt. Sie fragte sich, wer sonst noch eine bekommen hatte. Nun, sie würde es herausfinden, wenn sie dort war. Plötzlich erhellte ein breites Grinsen ihr Gesicht. Sie war die einzige, die diese Einladung nicht per Post bekommen hatte. Robin hatte seine Schwester damit beauftragt, ihn ihr zu geben. Nun, wenn das keine Überraschung war. Also erinnerte er sich noch an sie und sie sollte nicht nur ein Mädchen für eine Nacht gewesen sein. Niemand war je so hartnäckig gewesen wie er. Niemand hatte es gewagt, einen Monat nachdem sie ihn sitzen gelassen hatte, sie noch anzusprechen und er war der erste, der sie ständig beobachtete. Faith nahm an, dass es bis jetzt noch niemand gemerkt hatte, doch sie konnte seit der Party häufig seine Gegenwart spüren. Und jedes Mal, wenn sie ihn spürte, wallte dieses Gefühl in ihrem Körper auf. Dieser Typ war irgendwie anders. Seine Aura war voller… Sie konnte es nicht beschreiben, jedoch fühlte es sich nicht so an, wie das, was sie in den Auras von anderen Jungs spürte. Das war etwas Neues, aber gleichzeitig etwas, von dem sie dachte, dass sie es schon einmal gespürt hatte. Etwas Aufregendes. Ja, Faith war sich sicher, wenn sie diese Prüfung bestand, würde sie ihm die Chance geben, ihr zu zeigen, dass er es würdig war.

„Faith, ist das wirklich was ich denke was es ist?", fragte Alina aufgeregt.

„Ja, das ist es", antwortete Faith grinsend.

„Und? Willst du ihn nicht öffnen?"

„Ich warte, bis wir in unserem Zimmer sind", sagte Faith und begann zu ihrem Wohnheim zu gehen, welches glücklicherweise nicht so weit entfernt war, da draußen ein stürmisches Wetter herrschte. Der Herbst war schneller gekommen als erwartet. In der ersten Oktoberhälfte war der Sommer scheinbar für eine kurze Zeit zurückgekommen, aber von einem Tag auf den anderen wurde es kalt, regnerisch und stürmisch.

Glücklicherweise schafften sie es zum Wohnheim ohne nass zu werden, da der Regen eine kleine Pause eingelegt hatte, die aber wirklich nur klein genug war, damit sie von einem Gebäude zum anderen rennen konnten, weil es wieder anfing zu schütten, sobald sie die Tür hinter sich geschlossen hatten. „Wow, wir hatten echt Glück", sagte Alina, als sie aus dem Fenster ihres Zimmers schaute und sah, wie andere Studenten durch den Regen zu ihren Wohnheimen rannten.

„Oh ja…", sagte Faith und zog eine Grimasse. „Ich möchte jetzt wirklich nicht gerne da draußen sein." Sie legte ihre Tasche auf das Bett, setzte sich ebenfalls hin und öffnete den Umschlag. Sie zog einen dunkelblauen Brief mit weißer Schrift und einem goldenen V oben in der rechten Ecke. „Nicht schlecht, sie müssen echt genug Kleingeld haben, wenn sie solche Briefe haben. Schau ihn dir an." Sie gab Alina den Brief, die sich neben sie setzte und ihn las. „Hey, schau mal! Die Prüfung findet Halloween statt. Das ist morgen. Ich frage mich, was sie vorhaben."

„Wirst du hingehen?", wollte Alina wissen.

„'türlich. Warum auch nicht?"

„Was ist mit Michael… Ich dachte, er mag die Mitglieder von Planet V nicht. Und du willst dort trotzdem hingehen?"

„Nun, was er nicht weiß, macht ihn nicht heiß. Und außerdem ist er nur mein Bruder und nicht mein Babysitter. Ich kann gut auf mich selbst aufpassen. Apropos Michael… Läuft da was zwischen euch? Ich dachte, ich hätte euch zwei auf der Party tanzen sehen und er wirft dir seitdem immer diese merkwürdigen Blicke zu."

„Wirklich?" Alina errötete. „Ich meine… So, er wirft mir also Blicke zu? … Aber ich… Auf der Party ist nichts passiert… Und da läuft nichts zwischen uns… Ich meine… Aber ich weiß nicht, ob ich…"

„Ihn liebe?", beendete Faith Alinas Satz und sie nickte. „Glaub mir… Ich bin mir sicher, dass Liebe nicht existiert. Menschen lassen sich nur miteinander ein um Spaß zu haben, und um Gören in die Welt zu setzen. Diese Schmetterlinge im Bauch und solche Sachen ist Schwachsinn. Du musst dir nur jemanden suchen, mit dem man Spaß haben kann und der ein würdiger Vater für deine Gören sein wird. Und wenn du Michael nicht willst, was ist mit diesen Freunden von dir… Ähm… John und… Wie war noch gleich sein Name?"

„Ryan… Aber wir sind wirklich nur Freunde, nichts weiteres. Außerdem hat John schon eine Freundin auf einem anderen College und Ryan… nun, ich glaube er liebt jemand anderes…"

„Wirklich? Wen? Kenn ich sie?", wollte Faith wissen, doch bevor Alina antworten konnte – sie wusste noch nicht mal, was sie sagen könnte – schlug sich Faith mit der Hand gegen die Stirn. „Oh scheiße… morgen… Ich hatte Joey versprochen mit ihr nachmittags zu trainieren…"


„… Und bitte denkt dran, dass wir am Montag, den zweiten November unsere erste Klassenarbeit schreiben", sagte ein Lehrer von Joey, Lily und Jack, während er die Tafel wischte.

„Was?", widersprach Jack. „Davon haben Sie uns noch gar nichts erzählt."

„Ach, ist das so, Jack? Dann muss ich das in einer der Stunden erwähnt haben, für die du es nicht für wichtig empfunden hattest, deine wertvolle Zeit zu verschwenden. Ich frage mich, wie du in der Arbeit abschneiden wirst, da hauptsächlich Stoff abgefragt wird, den du in deiner Abwesenheit verpasst hast."

„Das ist nicht fair!", fluchte Jack, als sie nach dem Unterricht im Gang waren. „Ich werde es nie schaffen, dieses ganze Physikzeugs zu wiederholen. Und besonders den Matheteil davon. Er hasst mich und würde alles tun, damit ich dieses Jahr sitzen bleibe. Ich bin so tot." Er lehnte sich mit seiner Stirn an eine Wand und schlug leicht dagegen.

„Nun, Jack… Um ehrlich zu sein, er hatte Recht. Du hast bis jetzt das meiste im Unterricht versäumt und da war auch viel wichtiges bei", sagte Joey.

„Was ist an Physik so wichtig?", fragte der Junge genervt. „Ich verschwende nur meine Zeit damit."

„Hör zu", sagte der Halbsaiyajin. „Physik ist wichtig. Sie beschäftigt sich mit normalen Dingen wie Schwerkraft, den Naturgesetzen und Technologie. Du verschwendest deine Zeit nicht, wenn du lernst, wie die Welt um dich herum funktioniert."

„Danke, dass du meine Freundin bist und mir hilfst…", sagte Jack in einem sarkastischen Tonfall.

„Ich habe nie behauptet, deine Freundin zu sein." Die zwei Teenager fauchten sich nun gegenseitig an. „Du bist selbst Schuld, wenn du durchfällst. Erwarte nicht von mir von mir, dass ich dich anfeuere, wenn du dir dein eigenes Leben versaust." Der Junge zuckte ein wenig zusammen, als sie das sagte, doch Joey bemerkte es nicht. Sie war von seinem Verhalten zu sehr aufgebracht und ihr Saiyajinblut war am Kochen.

„Ja, vielleicht werde ich durchfallen…", gab Jack fast flüsternd zu. „Aber ich habe noch eine Chance… wenn du mir hilfst."

„Was!", schrie Joey fast. „Hab ich dich richtig verstanden? Du – willst – dass – ich – dir – helfe?

„Collin, wir wissen alle, dass du ein Genie bist. Egal in welchem Fach, und manchmal kommt es mir so vor, als ob du zwischen Kabeln und technischem Zeugs aufgewachsen bist", bettelte er. „Bitte… Du bist meine einzige Hoffnung… Ich werde auf die Knie gehen, wenn du das willst… Ich werde alles tun, wenn du mir hilfst, bei diesem Test nicht durchzufallen… bitte…"

„Nein, das kann ich nicht… Ich weiß noch nicht mal, ob ich Zeit habe, mit dir zu lernen, weil ich selbst auch noch was für die Arbeit tun muss."

„Lily! Sag etwas… Das kann sie nicht tun!", wandte Jack sich nun dem anderen dunkelhaarigen Mädchen zu, das die ganze Zeit über ruhig geblieben war.

„Joey… Um ehrlich zu sein, wollte ich dich fragen, ob du mir helfen könntest, für diese Arbeit zu lernen. Du weißt, dass ich Physik noch nie gemocht hab und dass ich nicht wirklich gut in dem Fach bin. Und Jack hat Recht. Du bist ein Genie", sagte Lily.

„Aber das ist was ganz anderes. Du tust auch was für die Schule und versuchst auch wirklich zu lernen. Es ist nicht deine Schuld, wenn du schlechte Noten schreibst…", sagte Joey entnervt, wurde aber von Lily unterbrochen.

„Bitte Joey… Gib ihm eine Chance. Wir können uns bei mir treffen. Meine Eltern wollten das Wochenende bei der Familie meines Vaters in Frankreich verbringen. Wir könnten so etwas wie ein Lernmarathon veranstalten. Ihr zwei kommt morgen vorbei und dann lernen wir bis Sonntag. Und vielleicht können wir ja sogar noch auf Halloweentour gehen. Wir haben genug Platz, damit ihr die Nacht bei mir verbringen könnt", schlug sie vor.

„Lily, es tut mir Leid… Aber ich habe meiner Schwester versprochen, dass ich morgen mit ihr trainiere…"

„Bitte Joey… Wir brauchen beide deine Hilfe… Bitte…"

Joey seufzte. „Okay, Lily… Ich werde dir beim Lernen helfen, weil du es bist… Und du", sie wandte sich Jack zu, der mit seinem Kopf an der Wand lehnte, „du schuldest mir was."

„Wie jetzt?", fragte Jack ungläubig. „Heißt das, du willst mir helfen?"

„Ja, aber nur…", wollte sie sagen, wurde aber von Jack unterbrochen, der auf sie und Lily zustürmte.

Er umarmte sie beide fest und murmelte die ganze Zeit, „Danke, vielen, vielen Dank…"

„Es ist okay… Du kannst uns loslassen..:" sagte Lily lachen und Joey schubste ihn weg.

„Oh, 'tschuldigung", sagte er, als er nun vor den beiden Mädchen stand. „Aber ihr wisst nicht, wie glücklich ich bin, die Chance zu haben, diese Arbeit zu bestehen." Joey sah ihm in die Augen und sah zum ersten Mal, seit sie ihn getroffen hatte, wie ehrlich sie waren und sie erkannte etwas anderes ihn ihnen, etwas, dass sie nicht beschreiben konnte… Es schien, dass sie zum ersten Mal wirklich leuchteten und es tat ihr plötzlich Leid, dass sie ihn fast im Stich gelassen hatte. Vielleicht war er doch nicht so übel.


Am gleichen Nachmittag, nachdem Joey ihren Großeltern von dem Lernmarathon erzählt hatte, ging sie auf ihr Zimmer und rief ihre Schwester an. Sie war erleichtert, als Faith ihr sagte, dass bei ihr auch etwas dazwischen gekommen war und nach ein paar Minuten Smalltalk legten die Schwestern auf.
„Saiyajins sind geboren um zu herrschen."

Faith öffnete ihre Augen und blickte sich um. Im Dunkeln konnte sie sehen, dass sie in ihrem Zimmer im Wohnheim war. Sie konnte hören, dass es draußen noch stürmisch war. Zweige und Regen schlugen gegen das Fenster und der Wind heulte. Sie drehte ihren Kopf nach rechts um nachzusehen, ob Alina bei diesem wütenden Sturm schlafen konnte, aber es war zu dunkel um etwas zu erkennen und die Wolken hielten das Licht des Vollmonds zurück. Plötzlich blitzte es draußen, was das Zimmer für den Bruchteil einer Sekunde erhellte, und zu Faiths großer Überraschung, war es nicht Alina, die in ihrem Bett lag. Es war Michael. Sie stand auf und setzte sich auf das andere. Eine Hand ausstreckend versuchte sie ihren Bruder zu wecken, doch sie zuckte zurück, als sie spürte, dass der Körper kalt war, kalt wie Eis. Sie schaute auf ihre Hände und sah bei einem weiteren Blitz, dass sie blutbeschmiert waren.

Faith wachte sofort auf. Ihr war übel und sie kletterte schnell aus dem Bett, und obwohl es in dem Zimmer dunkel war, schaffte sie es gerade rechtzeitig das Badezimmer zu erreichen, die Tür zu schließen und sich über die Toilette zu beugen bevor sie sich übergab. Faith suchte nacht Michaels Ki und seufzte erleichtert auf, als sie es fand. „Es war nur ein Traum, nur ein Traum…", sagte sie sich wieder und wieder, aber die Übelkeit ging nicht weg. Das war der schlimmste Traum, den sie seit einer langen Zeit hatte, seit einer sehr langen Zeit. „Oh Dende, warum ich…? Warum hab ich diese Träume…?", flüsterte sie, als sie über der Toilette hin und her wippte.

Plötzlich wurde die Tür zum Bad geöffnet und Alina trat ein. Sie wurde von den Geräuschen von Faith geweckt und wollte nachschauen, ob es ihr gut ging, was offensichtlich nicht der Fall war. „Oh Gott, Faith, geht es dir gut?", fragte sie, als sie auf die Knie ging und Faiths Rücken rieb.

„Ja, ich glaube schon…", sagte sie mit einem schwachen Lächeln, stand wieder auf und betätigte die Spülung. „Ich nehme an, mein Magen hat das Abendessen nicht vertragen." Sie ging zum Waschbecken und spritzte ein bisschen kaltes Wasser in ihr Gesicht.

„Bist du dir sicher?", fragte Alina besorgt.

„Ja, bin ich. Macht dir um mich keine Sorgen und geh wieder zu Bett. Ich komm in ein paar Minuten nach…" Nachdem Alina das Bad verlassen hatte, atmete Faith einmal tief durch, doch auch das half nicht gegen das Zittern. „Es ist okay, Faith… Beruhige dich… Der Traum bedeutet gar nichts… Gar nichts…" Noch immer zitternd ging sie zurück ins Bett und noch nicht einmal die Wärme der Decke konnte sie aufwärmen. Jedes Mal, wenn sie ihre Augen schloss, sah sie den kalten Körper ihres Bruders auf dem Bett und schließlich, nach scheinbar Stunden, schaffte es Faith schließlich in einen traumlosen Schlaf zu verfallen.

Von dem Baum vor ihrem Fenster hatte der blonde Mann mit den blauen Augen, der auch schon einmal im Zimmer und Faith vor der Mensa begegnet war, beobachtet was in den letzten Minuten in dem Zimmer vorgefallen war. Er kannte den Grund für Faiths plötzliche Übelkeit nicht, aber es musste etwas mit einem Traum zu tun gehabt haben. Der Schlaf war sehr unruhig gewesen und kurz bevor sie aufgewacht war, hatte er die Bestürzung auf ihrem Gesicht sehen könnten. Er war sehr um sie besorgt.


Am nächsten morgen fühlte sich Faith sehr angeschlagen, als sie aufstand. Ihr war von dem Traum noch immer ein bisschen übel, aber sie ignorierte dieses Gefühl und unterdrückte die Erinnerungen an diesen Albtraum. Sie sagte sich nur immer wieder, dass es nur ein Traum war. Sie suchte nach Michaels Ki und er lebte noch. Nur ein schlimmer, schlimmer Albtraum, wahrscheinlich durch die verschiedenen Snacks die sie am Abend zuvor gegessen hatte. Scheinbar konnte noch nicht einmal der Magen eines Saiyajins Pommes, Schokolade, Popkorn, Eis, Cola, Milch, Sandwichs und Apfelkuchen gleichzeitig vertragen konnte, ohne merkwürdige Träume zu verursachen.
„Hey Schwesterherz!", begrüßte Michael sie beim Frühstück. „Man, du siehst ja schrecklich aus!", bemerkte er, als er ihr blasses Gesicht, die Augenringe und nur das Glas Wasser auf ihrem Tablett sah.

„Danke für das Kompliment"; antwortete sie sarkastisch und setzte sich hin.

„Na komm schon, Faith. Du siehst wirklich krank aus. Wie fühlst du dich?", fragte er besorgt.

„Nun, um ehrlich zu sein, total scheiße. Mein Magen mochte das Essen von gestern Abend nicht, sodass mir übel ist und ich letzte Nacht kaum ein Auge zugetan hab. Das schlimmste ist, dass er immer noch nicht kooperieren will."

„Vielleicht solltest du heute dein Training mit Joey absagen und wieder zu Bett gehen. Ich werde dafür sorgen, dass dich niemand stört und dass du den ganzen Tag alleine gelassen wirst. Wie klingt das?", schlug Michael vor.

„Nicht allzu schlecht. Glücklicherweise hat Joey unser Training schon abgesagt, weil sie lernen muss. Dann gehe ich jetzt mal lieber wieder zu Bett. Und ich kann auf dich zählen, dass mich niemand störten wird. Danke, Bro", sagte sie, als sie wieder aufstand. Sie musste schließlich in einer halben Stunde wieder beim Verbindungshaus von Planet V sein. Also war es ganz gut, dass Michael dachte, dass sie noch etwas schlafen wollte. Das würde bedeuten, dass er es nicht wagen würde, in ihr Zimmer zu kommen.

Zurück in ihrem Zimmer legte Faith ein wenig Make-up auf um die dunklen Augenringe zu vertuschen und damit sie nicht mehr so blass aussah. Nachdem sie fertig war, hatte sie noch zwanzig Minuten um zu dem Haus zu kommen, also nahm sie ihre schwarze Lederjacke und machte sich behutsam auf den Weg dorthin, damit niemand sie bemerkten würde. Es war draußen noch immer ziemlich windig, aber es hatte aufgehört zu regnen.

Heute trug Faith schwarze Schlabberhosen und ein enges braunes Sweatshirt, da sie nicht wusste, was für Prüfungen sie bestehen musste und dachte, dass es vielleicht besser wäre, bequeme Kleidung zu tragen, in denen sie sich gut bewegen konnte.

Als sie dort ankam, sah sie, dass sie nicht die einzige war. Im Hauptzimmer waren schon andere Neulinge versammeln. Ein paar von denen kannte sie aus ihren Kursen und andere nur aus der Mensa oder vom Campus. Es waren nicht viele, aber alle möglichen Studenten. Vielleicht etwa dreißig oder so. Einige sahen wie Streber aus, andere wie Leistungssportler und wieder andere, die sie von Michaels Wirtschaftskurs kannte. Faith selbst wusste nicht, in welche Gruppe sie gehörte. Sie wusste, dass sie schlau war und mindestens genauso gut war mit Computern und anderem technischen Zeug wie die Streber, obwohl sie längst nicht so gut war wie ihr Bruder, aber sie war sich sicher, dass er noch nie versucht hatte, sich in ein anderes System einzuhacken, wie sie es ab und zu erfolgreich tat. Sie war allerdings auch stark, wusste aber nicht, woher Robin das wissen konnte. Doch sie war sich ganz sicher, dass sie nicht zu der Gruppe der Wirtschaftsfreaks gehört, das war nun absolut nicht nach ihrer Nase.

Es sah so aus, als ob Faith die letzte war, da in den nächsten zehn Minuten keiner mehr kam. Um genau elf Uhr traten Robin und Evania auf den Balkon im ersten Stock, wie sie es schon auf der Party getan hatten. Und genauso wie es schon bei der Party gewesen war, fühlte sich Faith sofort zum Balkon hingezogen, sobald die Türen geöffnet wurden und Robin heraustrat. Die Studenten wurden sofort ruhig und warteten darauf, dass er etwas sagte.

„Hallo alle zusammen", sagte er. „Ich wollte euch danken, dass ihr der Einladung zur den Prüfungen gefolgt seid. Es tut mir Leid, dass es so lange gedauert hat, sie zu versenden, aber wir mussten uns erst für jeden von euch eine Prüfung ausdenken, da jeder von euch individuelle Fähigkeiten hat und wir nicht mit allen die gleiche Prüfung machen konnten. Zuerst möchte ich euch sagen, dass ihr stolz darauf sein könnt, hier zu sein. Alleine hier zu sein und versuchen zu dürfen, die Prüfungen abzulegen, ist ein Zeichen dafür, dass ihr etwas Besonderes seid. Also seid nicht enttäuscht, wenn ihr sie nicht besteht, weil wir nur nach den Besten der Besten suchen." Er hielt kurz inne. „Wie ich schon gesagt habe, wird jeder von euch seine eigene Prüfung bekommen und deshalb habe ich für jeden von euch ein Mitglied von Planet V abgeordnet, die euch sagen werden, was ihr tun müsst. Irgendwelche Fragen?" Als keiner im Hauptzimmer etwas sagte, lächelte Robin selbstzufrieden. „Gut, dann lasst uns beginnen. Und… viel Glück." Seine Schwester winkte ihnen noch einmal zu und dann verschwanden sie wieder.

Direkt nachdem sich die Türen des Balkons geschlossen hatten, traten Mitglieder von Planet V in das Zimmer und jeder von ihnen ging zu einem Studenten. Es dauerte nicht lange, bis Faith die einzige dort war und alle anderen fort waren. Knurrend lehnte sie sich an eine Wand und wartete darauf, dass jemand zu ihr kam. Als aber nach den nächsten paar Minuten keiner da war, begann sie langsam an ihrer Entscheidung, hierher zu kommen, zu zweifeln. Vielleicht war diese Einladung nur ein dummer Scherz. Eine Art Rache dafür, dass sie Robin den Laufpass gegeben hatte. Sie stieß sich gerade von der Wand und wollte gehen, als sie dieses merkwürdige Gefühl wieder in ihrem Körper spürte und plötzlich fühlte sie Robin hinter sich. Mit einem düsteren Gesichtsausdruck wandte sie sich zu ihm um.

„Hallo Faith. Schön dich wiederzusehen." Er nahm ihre Hand und küsste sie, aber Faith rollte nur mit ihren Augen.

„Okay, was für ein lahmer Scherz ist das? Mich hierher kommen zu lassen und mir dann niemanden zu schicken, der mir sagt, was ich zu tun habe?", fragte sie genervt.

„Was, bin ich niemand?"

Plötzlich brach Faith in schallendes Gelächter aus. „Wie jetzt? Du? Der oh so mächtige Präsident von Planet V will sich höchstpersönlich um mich kümmern?... Oh, ich verstehe. Du willst es wieder versuchen, richtig? Aber wie ich dir schon gesagt habe, du musst mich erst verdienen. Ich springe nicht gleich mit jedem, den ich auf der Straße treffe, in die Kissen."

„Glaub mir Faith. Ich will dich verdienen. Aber du musst auch mir beweisen, dass du es wert bist. Deswegen sollst du diese Prüfungen ablegen. Aber sobald du ein Mitglied von uns bist, werde ich versuchen, dir zu beweisen, dass ich es wert bin. Du bist besser als jede Frau, der ich bis jetzt begegnet bin. Ich spüre Dinge, die ich noch nie zuvor gespürt habe. Du bist etwas Besonderes."

„Sagst du das zu jedem Mädchen, dass du auf die Probe stellen willst? Oh, warte, ich weiß. Das nächste, was du sagen willst, ist, dass du mich liebst." Faith runzelte die Stirn.

„Liebe? Nein, keine Liebe. Liebe ist ein schwaches Gefühl, ganz und gar unnötig. Und ich habe das noch nie vorher zu jemandem gesagt, das schwöre ich. Und soweit ich weiß, denkst du genauso", sagte er zu ihr mit einem süffisanten Grinsen auf seinem Gesicht. „Und nun, lass uns los. Wir haben viel zu erledigen."


Nachdem sie ein paar Minuten lang über den Campus gegangen waren, stiegen sie in ein Auto und wurden zu einem Haus in der Stadt gefahren. Es war ein Hochhaus und sie nahmen den Fahrstuhl zu der kleinen Wohnung unter dem Dach. Robin klopfte an die Tür und schon bald hörten sie eine gedämpfte Stimme fragen, wer da war. „Der Prinz", antwortete Robin und die Tür wurde geöffnet. In dem kleinen Zimmer war es dunkel und es wurde nur durch einen Bildschirm und verschiedenen Blinklichtern von anderen technischen Geräten erleuchtet. Faith blickte ihre Umgebung erstaunt an. Das waren die höchstentwickelten Computer dieser Dimension, soweit sie wusste. Ihr Bruder würde es natürlich besser wissen.

„Hey Robin!", begrüßte ein junger Mann, der eine Brille trug, ihn. Es war in dem Zimmer zu dunkel, um zu erkennen, wie er wirklich aussah. „Oh, ich sehe… Einer von den wahrscheinlich neuen?"

„Ja, das ist Faith", stellte Robin sie vor.

„Aber… das ist ein Mädchen… Und, tut mir Leid, aber sie sieht nicht so aus, als ob sie weiß, wie man mit Computern umgeht", sagte der junge Mann.

„Nun, laut ihrer Akte kann sie mit denen sehr gut um. Waren schon andere hier?"

„Ja, zwei. Aber sie haben schon versagt. Sie haben sich geweigert, es zu tun. Sie waren einfach zu gutmütig. Und was hast du für sie ausgewählt?"

„Den Hauptcomputer von Capsule Corporation", sagte Robin.

„Was?", rief der junge Mann. „Bist du verrückt? Das ist einer der Computer mit dem höchsten Sicherheitssystem auf diesem Planeten. Nur ein Genie könnte in das System hacken!"

„Glaub mir…", sagte Robin selbstbewusst. „Sie könnte es schaffen. Sie ist nicht auf den Kopf gefallen."

„Okay, wenn du meinst"; murmelte er und öffnete ein Fenster auf dem Monitor, bevor er aus dem Stuhl, in dem er saß, aufstand.

„Okay, mal sehen, ob ich euch richtig verstanden hab. Ihr wollt, dass ich mich in das Hauptcomputersystem von Capsule Corporation hacke?", fragte Faith gedankenvoll. Sie wusste, dass das nicht richtig war, aber sie wollte ein Mitglied von Planet V werden, also musste sie das tun. Und sie hatte einen Vorteil. Sie kannte das System und sie wusste auch, dass das Sicherheitssystem in dieser Dimension nicht so hochentwickelt war wie in der anderen Dimension, also sollte es ihr keine zu großen Probleme bereiten. Sie war immerhin die Enkelin von Bulma Briefs.

„Natürlich nur, wenn du willst und glaubst, dass du es schaffst. Wir wissen, dass deinen Eltern ein Tochterunternehmen von CC gehört, aber wirst du es trotzdem durchziehen?", fragte Robin sie.

„Natürlich. Nichts leichter als das." Sie streckte ihre Finger und setzte sich auf den Stuhl bevor sie begann mit einer unglaublichen Geschwindigkeit in die Tasten zu hauen. Nach nur ein paar Minuten und vielen geöffneten und geschlossenen Fenstern auf dem Monitor, lehnte sich Faith lächelnd zurück. „Wir sind drin."

„Was?", fragten beide junge Männer und blickten über ihre Schulter auf den Monitor.

„Seid ihr hinter etwas bestimmten her?", fragte sie sie.

„Mmh," murmelte Robin, „eine Liste aller Mitarbeiter und was sie tun wäre nicht übel."

„Gut." Faith begann wieder zu tippen. „Ich will es… ich nehm es… ich hab es… Hier ist sie."

„Kannst du sie kopieren?", fragte Robin aufgeregt.

„Selbstverständlich."


Plötzlich, in genau dem gleichen Moment bei Capsule Corporation in Husum, bekam Mirai Trunks eine Warnung auf seinen Monitor. „Dateien werden heruntergeladen?", fragte er sich und plötzlich weiteten sich seine Augen. „Scheiße!" Er griff nach dem Telefon und wählte eine Nummer. „Pan! Ich bin's. Jemand ist in unserem System und lädt etwas herunter!" In diesem Moment erschien eine weitere Nachricht auf seinem Bildschirm. „Download beendet. Es ist zu spät. Er ist weg."
„So, bitteschön." Faith gab Robin die ausgedruckte Liste. „Was hast du mit ihr vor?"

„Das wirst du vielleicht herausfinden, wenn du die Prüfungen bestanden hast. Aber ich muss sagen, du hast dich bei der ersten sehr gut geschlagen", sagte Robin zu ihr.

„Sehr gut?", fragte der junge Mann. „Sehr gut? Mann! Das war unglaublich! Das Mädchen ist ein Genie! Wo hast du das gelernt?"

„Ich kann nicht unbedingt sagen, dass ich das gelernt habe. Ich bin einfach nur mit Computern und so'n Kram aufgewachsen… Ich glaube, es gibt nicht vieles, das ich nicht reparieren kann, wenn es kaputt ist… Es ist nichts Besonderes… Aber ich arbeite nicht so häufig mit Computern… Vielleicht nur ab und zu aus Langeweile, wenn ich nicht trainiere."

„Trainiere?"

„Sie übt Kampfsport aus", informierte Robin ihn, „und das wird für dich die nächste Prüfung sein. Bist du bereit?"

„Immer doch…", sagte sie und stand wieder auf. Bevor sie jedoch durch die Tür ging, drehte sie sich noch einmal um. „Tschüß!"


In der Zwischenzeit war Pan in Mirai Trunks Büro gekommen. Sie war vorher im Labor gewesen und rieb ihre Hände in dem blauen Overall ab. „Trunks! Was genau ist passiert?", wollte sie wissen.

„Ich weiß es nicht… wirklich nicht… Ich habe hier nur gearbeitet und habe dann plötzlich die Nachricht bekommen, dass jemand etwas aus unserem System herunterlädt. Das muss bedeuten, dass jemand es geschafft hat, in das System einzudringen", erzählte Mirai Trunks ihr.

„Aber das ist nicht möglich… Niemand würde es wagen, in unser System zu hacken… und es ist sicher… Du und deine Mutter habt es entwickelt. Es ist einfach nicht möglich."

„Nun, scheinbar doch… Aber ich werde alles tun, um so etwas wie heute zu verhindern", sagte er. „Unsere Leute haben schon herausgefunden, dass eine Mitarbeiterliste heruntergeladen wurde, aber sie schauen nach, ob da noch mehr war."


Alina saß auf ihrem Bett und las etwas, als jemand an der Tür klopfte. „Sie ist offen!", rief sie und die Tür öffnete sich. Michael trat herein und schaute sich in dem Zimmer um. „Hey Alina! Wo ist Faith?"

„Ich-ich weiß nicht… W-wieso fragst du?"

„Sie hatte sich heute Morgen nicht so wohl gefühlt und wollte wieder zu Bett gehen. Ich wollte nur mal nachschauen, wie es ihr jetzt geht", sagte er besorgt.

„N-nun, sie war nicht hier, a-als ich vom Frühstück wiederkam. Vielleicht macht sie einen Spaziergang oder so", nahm Alina an.

„Vielleicht… Sagst du ihr bitte, dass ich hier war, wenn sie wiederkommt? Sie soll mich anrufen."

„Okay…" Michael lächelte sie and und verließ das Zimmer wieder.


In der Zwischenzeit saßen Faith und Robin schon wieder im Auto und fuhren zu ihrem nächsten Ziel. „Und wohin geht's jetzt?", fragte Faith.

„Wir haben herausgefunden, dass du Kampfsport machst und nun wollen wir sehen, ob du für uns gut genug bist. Das bedeutet, wir fahren jetzt zu einer Sporthalle, wo ein paar meiner Freunde trainieren. Sie werden dich prüfen?"

„Wie jetzt? Du willst, dass andere mich prüfen? Kannst du nicht kämpfen?"

„Natürlich kann ich das. Aber ich lasse die anderen gegen dich kämpfen, weil ich dich nicht verletzen will. Glaub mir, es ist nur für deine eigene Gesundheit." Schmollend lehnte sich Faith im Sitz zurück und wartete darauf, dass das Auto endlich anhielt.

Doch sie musste nicht lange warten, da das Auto nach ein paar Minuten vor der Sporthalle anhielt. Faith und Robin traten ein. Dort sahen sie sofort viele junge Männer, die trainierten. Einige kämpften miteinander, andere machten andere Übungen, aber der einzige Gedanke, der Faith dabei durch den Kopf schoss, war, Erbärmlich. Keiner von ihnen würde eine Herausforderung für sie sein. Diese Prüfung würde kein Problem für sie darstellen. Plötzlich wurde ihr ein wenig schwindelig und merkte, wie ihr Magen sich vor Hunger verzog. Was kein Wunder war, da sie die letzte Mahlzeit am vorigen Abend eingenommen hatte und nur ein paar Stunden später alles in die Kanalisation ging.

„Bist du bereit?", fragte Robin und Faith nickte. Der junge Mann steckte zwei Finger in seinen Mund und pfiff, was sofort die Aufmerksamkeit der anderen Männer auf sich zog. „Okay Leute, das ist Faith. Sie soll geprüft werden. Bud, du bist der beste, komm bitte her."

Ein muskulöser junger Mann mit blondem Haar, der gleiche, der schon bei der Party war, kam auf sie zu. „Du bist Faith, richtig?" Das Mädchen nickte. „Gut, dann lass uns anfangen." Faith zog ihre Stiefel aus und folgte Bud auf eine große Matte, die in der Mitte der Halle lag und einen Kampfring repräsentierte. Er verbeugte sich vor ihr und ging in eine Kampfhaltung.

Faith tat das gleiche und nicht einmal eine Sekunde später griff ihr Gegner an. Faith wich seinem Schlag aus und wirbelte herum, doch plötzlich wurde ihr wieder schwindelig, sodass Bud sie schlagen konnte. Ich hab gewusst, dass ich heute Morgen etwas hätte essen sollen, dachte sie, als sie wieder auf die Füße kam und ihn leicht in den Bauch schlug. Bud keuchte und fiel auf seine Knie. „Wie jetzt? Ist das alles, was du drauf hast?", fragte sie, als sie um ihn herumschritt.

„Natürlich nicht." Er stand wieder auf und warf sich auf Faith. Sie ergriff seine fliegende Faust und als die andere nach vorne schoss, fing sie auch diese. „So, was nun? Keine Hände frei? Dann benutzen wir mal das Köpfchen", sagte sie grinsend und schlug ihren Kopf gegen seinen. Dann ließ sie sich auf den Rücken fallen und trat den ebenfalls fallenden Bud wieder in den Bauch, was ihn zurückwarf. Faith sprang schnell wieder auf die Füße und ging wieder in eine Kampfhaltung, als sie darauf wartete, dass ihr Gegner aufstand. „Was ist los, Buddy? Schon müde?"

Bud stand auf und wischte sich mit der Hand über sein Gesicht. Er blickte auf sie hinunter und sah Blut darauf. Er knurrte. „Dafür wirst du bezahlen." In seiner Wut stürmte er einfach auf Faith zu, doch als er sie erreichte, trat sie nur einen Schritt zur Seite und er stolperte über seine eigenen Füße und fiel aus dem Ring.

„Sie ist wirklich stark", stellte Robin fest, als er das sah. „Ihr Kampfstil ist perfekt. Sie behält einen kühlen Kopf und denkt über ihre nächsten Schritte nach. Beeindruckend." Bud wollte Faith gerade wieder angreifen, als Robin pfiff. „Genug! Bud, du warst außerhalb des Ringes. Sie hat gewonnen."

„Aber Robin… Sie hat mich ausgetrickst", sagte er und blickte von Robin zu der grinsenden Faith und wieder zurück.

„Sie hat dich nicht ausgetrickst. Sie hat nachgedacht und eine Taktik benutzt. Hast du nicht bemerkt, wie sie dich mehr und mehr aufgeregt hat, während sie ruhig geblieben ist?" Bud nickte geschlagen. „Gut. Komm Faith, lass uns gehen."

Etwa eine halbe Stunde später waren sie wieder im Verbindungshaus von Planet V. Faith saß in einem der Sessel, während Robin vor ihr stand. „Nun, Faith… Ich muss sagen, du hast mich heute beeindruckt… Du hast mir schon vorher gezeigt, dass du einen starken Willen hast und tust und sagst was du willst. Du hast die Prüfungen erfolgreich bestanden und du hast bewiesen, dass du keine Skrupel hast. Das ist gut. Wir brauchen Leute wie dich und ich bin glücklich zu sagen, dass du ein Mitglied von Planet V bist, wenn du eines sein willst."

Faith grinste. „Natürlich will ich eines sein. Warum glaubst du, bin ich hier?"

„Gut, aber denk dran. Erzähl es niemandem, bis es offiziell ist, okay?"

„Okay."


Wieder ein paar Minuten später war Faith auf dem Weg zurück zu ihrem Wohnheim. Doch unglücklicherweise traf sie Michael auf halbem Weg. „Faith! Wo warst du?", fragte er besorgt.

„Nirgendwo… Ich… war nur spazieren… nicht mehr…"

„Ich habe nach dir gesucht. Es ist etwas passiert."

„Wirklich? Was?"

„Pan hatte mich vor kurzem angerufen. Jemand hat es geschafft, ins Hauptcomputersystem von Capsule Corporation einzudringen und eine Mitarbeiterliste herunterzuladen."

„Wirklich? Ich hätte nicht gedacht, dass das jemand kann…", sagte sie lässig.

„Das dachten wir auch… Aber jemand hat's geschafft…"

„Du solltest dir darum keine Sorgen machen… Ich wette, sie kriegen jetzt ein neues System und dann wird so etwas nicht mehr passieren", erzählte Faith ihm. „Und wenn du mir jetzt nicht mehr erzählen willst, werde ich jetzt zurückgehen. Mein Magen braucht etwas zu essen."

„Fühlst du dich besser?", wollte Michael wissen.

„Ja, alles bestens." Sie klopfte ihm auf die Schulter und ließ ihren Bruder einfach dort stehen, als sie zurück zu ihrem Wohnheim ging. Sie wusste nicht wirklich, warum sie sich wieder gut fühlte, aber sie war wieder in Ordnung. Keine Übelkeit mehr und sie hatte den ganzen Tag nicht über den Traum nachgedacht. Faith war mit sich selbst zufrieden. Sie war nun ein Mitglied von Planet V, was ihr ein unglaublich gutes Gefühl gab und sie fast all ihre Sorgen vergessen ließ. Aber sie würde ihrem Bruder nichts davon erzählen, da er es ihren Cousins weitersagte und sie dann versuchen würden, sie davon abzubringen, doch das würde sie nicht zulassen.


„Hey Bro… So, wie lief die Prüfung?", fragte Evania ihren Bruder, als er in ein Zimmer des Hauses von Planet V trat. Das Zimmer sah aus wie ein altes Wohnzimmer, mit rotem Teppich, hölzerner Decke, Eichenschränken mit vielen Büchern und einem Kamin. Evania selbst lag auf der Couch und las etwas.

„Sie hat bestanden", antwortete Robin bloß und setzte sich gegenüber von seiner Schwester auf einen Stuhl.

„Und? Glaubst du, dass sie die richtige ist? Wann wirst du ihr alles erzählen?"

„Ja, ich glaube, sie ist die richtige… Jedes Mal, wenn ich in ihrer Nähe bin, tut sie mir etwas an… Und obwohl ich sie den ganzen letzten Monat beobachtet habe, kann ich nicht sagen, warum. Aber ich werde es wohl herausfinden, wenn ich ihr alles erzähle… Ich will nur noch ein wenig warten, um zu sehen, ob sie uns loyal ist. Doch wenn sie sich als loyal erweist, glaube ich, können wir unseren Plan bald in die Tat umsetzen", sagte er mit einem selbstbewussten Grinsen auf seinem Gesicht zu seiner Schwester.