Come on let's fall in love
1. Wiedersehen
Machte es ihm wirklich nichts aus mit ihr verlobt zu sein?
Er
kannte sie doch kaum. Er kannte sie gar nicht.
und doch machte er
den Eindruck, als würde die Welt einfach normal weiterlaufen.
Ohne das irgendetwas geschehen war.
Er bracht sie heil nach Hause,
seit er gesagt hatte, das ihm ihr Lächeln gefalle, hatten sie
kein Wort mehr gewechselt.
Rory
hatte nachgedacht.
War er nur nett zu ihr, weil er sie als einer
seiner Eine-Nacht-Mädchen betrachtete.
‚Natürlich!', dachte Rory sich, ‚Nur würde ich nie mit ihm ins Bett gehen!'
Inzwischen saß sie auf ihrem Bett und war in ein Buch vertieft. Natürlich war sie stinksauer auf ihre Großmutter, darum fiel es ihr schwer den Inhalt des Buches zu verfolgen.
Ihre
Mum war noch nicht zu Hause und sie war sich auch ziemlich sicher,
dass sie auch nicht nach Hause kommen würde.
Rory klappte ihr
Buch zu. Es war sinnlos etwas zu lesen und gleichzeitig an etwas
anders zu denken.
Ihr Blick fiel auf die Uhr, es war 11 Uhr.
Kein
bisschen Schlaf überfuhr sie, so beschloss sie spazieren zu
gehen.
Rory wollte sich nicht umziehen, also schnappte sie sich nur ihren langen Mantel und schlenderte in die Nacht hinaus.
Immer wieder darüber nachdenkend, welcher Wahn Emily getrieben haben könnte.
Zu gerne hätte sie mit jemand darüber reden wollen. Jemand der sie verstand, einfach nur zuhörte und ihr dann weiter half. Jemand der sie mochte und wenn es sein musste nicht weiter nachfragte.
Unwillkürlich trieben Rorys Füße sie zum See. Der Steg ging noch immer geradewegs über die Wasseroberfläche. Erinnerungen kamen in Rory hoch, gute so wie auch schlechte.
Doch immer hat es geholfen am Steg zu sitzen und nach zu denken.
Sie lächelte leicht und ging los. Mitten am Steg blieb sie stehen und setzte sich hin. Ihre eleganten roten Stöckelschuhe streifte sie ab und stellte sie neben sich.
Langsam fuhr sie mit ihren Zehenspitzen über das Wasser, das kleine so wie auch große Kreise formten.
Nach
nur wenigen Minuten waren ihre Gedanken ganz wo anders und es machte
ihr regelrecht Spaß, ihre Füße in das kalte
Seewasser zu tauchen, doch nicht lange würde der Spaß
andauern, den Schritte durchbrachen die Ruhe und eine bekannte Stimme
fragte:
„Rory?"
Sie schreckte hoch und sah sofort auf.
„Jess?", fragte sie nun.
„Was machst du hier?", wollte er wissen und kam immer näher.
Er hätte nicht gedacht Rory hier zu treffen.
Nicht allzu gute Erinnerungen kamen in Rory hoch.
Flashback Anfang
„Sag
nicht nein, damit ich aufhöre zu reden, sag nicht nein, damit
ich einfach verschwinde, sag nur nein, wenn du wirklich nicht mit mir
mitkommen willst!"
„Nein!"
Flashback Ende
Sei hatte sein Leben zerstört. Sie wusste genau, dass er sie liebte und trotzdem hatte sie ihm weh getan.
War es unverzeihlich?
Wollte sie überhaupt noch mit ihm reden?
Hatte
er ihr so viel weh getan, dass sie ihm noch mehr weh tun hatte
müssen.
War alles noch gleich geblieben?
Liebte er sie immer noch oder war er nur gekommen, damit er ihr noch mehr weh tun kannte?
Oder war es ein ganz anderer Grund?
Rory
fielen noch tausend anderer Fragen ein, doch sie wurde von Jess aus
den Gedanken gerissen.
„Rory?", fragte er noch einmal nach.
Er
war nun auch in der Mitte des Stegs angekommen und kniete sich neben
Rory.
„Ich denke nach!", antwortete die jüngste Gilmore
nun.
Wieso sollte sie mit ihm nicht reden? Er redete doch auch mit ihr!
„Und du?", stellte sie jetzt die Gegenfrage.
„Das gleiche!", beantwortete Jess und setzte sich jetzt neben sie auf den Steg.
Es herrschte Stille.
Rory
wollte ihn so viel Fragen.
Warum bist du hier?
Was machst du hier?
Was hast du in der Zeit, als ich dich nicht gesehen habe, gemacht?
Empfindest
du noch etwas für mich?
Wird sich das niemals ändern?
Doch
sie konnte es nicht. Sie konnte nichts sagen.
Die Wasseroberfläche
machte kleine Kreise, als Jess Steinchen in den See warf.
Auch er wollte sie so viel fragen, doch er wusste nicht, wie sie reagieren würde und auf keinen Fall wollte er, dass sie gehen würde.
Sie sahen sich nicht an, beide fürchteten, dass der andere sie nicht leiden würde.
Nach
etlichen Minuten durchbrach Rory dann die Stille:
„Wie geht's?"
Eine banale Frage und sie hatte gründlich darüber nachgedacht und diese war ihr am passensten vorgekommen.
„Danke gut und dir?", fragte er jetzt und sh auf.
Es war nicht das Selbe, wie es schon mal war.
Es
war so als würden sie sich das erste Mal sehen und jeder würde
zu schüchtern sein, um auch nur ein Wort zu sagen, oder sich
auch nur anzuschauen.
„Es ging schon mal besser!", antwortete
Rory und nickte dabei leicht mit dem Kopf.
Jess blickte auf die Uhr und stand gleichzeitig auf.
„Ich
muss dann…", redete er und nickte Richtung Festland.
„Ja…",
sagte Rory abwesend und blickte zu den Bäumen.
Sie hätte
sich nie vorstellen können, dass so ihr erstes Gespräch,
nach der Sache im Wohnheim stattfinden würde.
Jess ging los, als er den Steg fast verlassen hatte, stand Rory auf und sprach mit lauterer Stimme:
„Jess!"
Er
blieb stehen, drehte sich aber nicht um.
Rory wusste, dass er ihr
zuhörte:
„Es tut mir Leid!"
Es tat ihr so vieles Leid, dass sie nichts gesagt hatte, als er ihr seine Liebe gestand, dass sie nur grob nein gesagt hatte, obwohl sie es gutmütig hätte ausschmücken können.
Jess ging einfach weiter. Er hätte nicht gewusst, was er antworten hätte sollen. Natürlich taten ihm auch einige Sachen, die er gesagt oder getan hat Leid. Doch das war nicht der richtige Augenblick, es zu sagen. Es würde so aussehen, als ob er nur „ja mir auch" sagen würde, weil es sich gehören würde und das wollte er nicht.
Rory war trotzdem zufrieden, auch wenn er nichts gesagt hatte, denn sie wusste, was auch immer er hier tat, er würde länger bleiben.
