RemusBride: Hast recht. Um den Köter wäre es nicht schade gewesen. Ganz dicken, großen, lieben Dank für Deine Unterstützung, meine Süße! Das tat wirklich gut!
Giftschnecke: NEIN! Da muss Moony durch! Wer die wahre Liebe will, muss auch was dafür tun! Außerdem wäre es doch auch langweilig, oder? Nur so eitel Sonnenschein …
Leni: Tut mir leid! Irgendwie muss ich unserem knackigen Professor doch sein Mätzchen von wegen „zu alt, zu arm, zu gefährlich" austreiben.
Imobilus: Nein, Sunny ist noch ganz ahnungslos. Die Erkenntnis kommt später, sie hat sich nur gewundert. War mein Patzer mit der Zeit denn wirklich so schlimm? Na ja, wenigstens hast Du mich nicht als katastrophal bezeichnet … (Seufz.)
Jean nin asar ahi smabell: Dafür, dass Dich der Zeitpatzer „gar nicht störte", hast Du Dich aber lange dran aufgehalten. Demnächst werde ich meine Geschichten mit Taschenrechner schreiben …
Sunny: Vermutlich muss ich wirklich langsamer posten … Das ihr alle die Updates verpasst. (SMILE!)
EvannaBlack: Okay, mit Deiner Art „Tütü" könnte ich auch leben. (Sabber!) Schlüpf schon mal rein, Padfood!
Cdt: Wie gesagt, ich muss offenbar langsamer posten …
ReSeSi: Ich verspreche, dass sich Remus nicht benehmen wird. (Kicher!)
SilverHoney: Danke für das Kompliment! Und die tröstenden Worte! Das hatte ich echt nötig! Schick´ Dir einen dicken Knuddler!
Marrychan: Was meinst Du, wie sehr ich mir den Kopf zerbrochen habe, wie ich das am Besten löse. Ich wollte keinen Charakter weglassen, da die Schule aber ja vorbei ist, ging es in meinem Köpfchen nur so. Sonst wären Harry und Cho nämlich definitiv weggefallen. Und ich wollte mit Harry nix so offensichtliches anstellen, also fielen Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste weg (da war ja außerdem schon Remus) und ich wollt ihn auch nicht schon wieder zum Quidditch-Spieler machen … Das gabs schon so oft.
Liana: DANKE! Ihr seid so lieb!
LokiSlytherin: Greyback, der alte Flohsack, hat was ganz Fieses vor. Wer hätte das gedacht, was! (SMILE!) Und auch Dir DANKE für die Unterstützung!
Uli: Hey – ich schreibe diese FF! NATÜRLICH kommt Remus da heil raus – vielleicht höchstens mit ein paar Kratzern.
Neely: Hi Süße! Schön, dass Du wieder da bist!
Kapitel 7: Stöcke an Plätzen, wo sie nicht hingehören …
September 1999
„Onkel MOOOONNNYYYYY!" Völlig entsetzt schoss Remus in seinem Bett hoch und versuchte sich zu orientieren. Wo war er? Nur sehr langsam drang das Bewusstsein in ihm durch, dass er in einem fremden Bett lag, in einer fremden Zeit, mit fremden und doch irgendwie vertrauten Menschen. Aber wer, bei Merlin, hatte eben so geschrieen?
Er suchte mit gehetztem Blick das Zimmer nach der Ursache dieses Schreis ab. Er war erst in den frühen Morgenstunden eingeschlafen – nachdem er noch Stunden über die Ereignisse der vergangenen Nacht nachgegrübelt hatte.
Am Fußende seines Bettes – das Gästebett von den älteren, verheirateten Ausgaben von Mila und Sirius – stand ein kleines Mädchen, in einen Pyjama gehüllt – warum trug ein MÄDCHEN einen Pyjama? – mit langen, schwarzen, lockigen Haaren und Augen, die Sirius´ sehr glichen.
Sie legte den Kopf schief und maß ihn mit einem Blick, der ihm das Gefühl gab von innen nach außen beleuchtet zu werden. Dann, nachdem sie ihre Musterung beendet hatte, grinste sie ihn an.
„Ich dachte schon, Du bist es gar nicht!" Sie krabbelte zu ihm aufs Bett und schmiegte sich völlig selbstverständlich gegen ihn. Verblüfft sah er auf sie hinunter.
„Ich komme erst jetzt, weil Mami und Daddy mir grade erst gesagt, dass Du hier bist", erklärte sie fast ein wenig reuig, während sie genießerisch die Augen schloss. „Nicht böse sein, ja!"
„Lily!" erklang Milas Stimme vom Flur aus.
Aus alter Gewohnheit erwartete Remus bei diesem Namen eine junge Frau mit langen, roten Haaren und funkelnden, grünen Augen, die jeden Moment durch die Tür stürzen musste.
Unvernünftige Hoffnung wallte in ihm auf.
Erst als Mila nach einem vorsichtigen Klopfen ins Zimmer lugte, reifer als er sie kannte, und das kleine Mädchen auf seinem Schoß anfunkelte, wurde ihm klar, dass wohl dieses gemeint worden war – nicht die Lily, die er kannte.
„Lilian Black, habe ich Dir nicht gesagt, dass Du den armen Remus schlafen lassen sollst?"
„Ich wollte doch nur ‚Guten Morgen' sagen", verteidigte sich die Kleine mit schmollend vorgeschobener Unterlippe. Fast schon schutzsuchend kuschelte sie sich enger gegen seine Brust, eine stumme Bitte, sie nicht fortzuschicken.
Ohne darüber nachzudenken kam er dieser Bitte nach und schlang beide Arme um sie. Es fühlte sich seltsam an, ein Kind auf dem Schoß zu haben … und dann auch noch von der Frau, die er immer als Mutter für seine eigenen Kinder ersehnt hatte.
„Tut mir leid", entschuldigte sich Mila mit einem schiefen Lächeln. „Das ist unsere Tochter. Lily. Sie ist ganz vernarrt in Dich und deswegen … Soll ich sie mit nach unten nehmen? Dann könntest Du noch ein wenig schlafen."
„Nein, ist schon gut. Ich … war sowieso wach." Er wusste nicht Recht, warum er schwindelte, aber er tat es.
„Oh. Na ja … wollt ihr Beiden dann frühstücken?"
„Jaaaaaaa", jubelte die kleine Lily begeistert und auch Remus nickte mit einem kleinen Lächeln. Mila verschwand leise lachend wieder nach unten.
Eigentlich rechnete Remus jetzt damit, dass das Kind seiner Mutter folgen würde. Doch sie tat es nicht, sondern sah einen Moment schweigend, immer noch auf seinem Schoß sitzend, zu ihm auf. Dann hob sie beide Hände und begann damit, sein Gesicht mit einem konzentrierten Ausdruck auf dem Kindergesicht abzutasten.
Lily begann an seiner Stirn, fuhr seine Augenbrauen entlang, untersuchte seine Augen, seine Nase, seine Wangen und letztendlich seinen Mund. Selbst fasziniert über die forsche und doch sanfte Behandlung hielt Remus geduldig still.
„Du bist anders", stellte sie nach dieser gründlichen Inspektion fest. „Warum?"
„Ich weiß es nicht", gab er zu, während sie sich seinem Kinn widmete.
„War der dicke Mond wieder da?"
Überrascht runzelte er die Stirn und dachte über diese Worte nach. Als ihm aufging, was sie meinte, klappte ihm unwillkürlich das Kinn hinunter.
„Du … Du meinst Vollmond?"
Sie nickte eifrig und zwinkerte ihn an. „Wenn Du und Daddy immer ‚Rudel' spielt und ihr beide draußen übernachten. Und ich Dir immer Geschichten erzählen darf, damit Du besser schlafen kannst."
Remus Verwirrung wuchs mit jedem Wort. Sie wusste, was an Vollmond mit ihm passierte? Und sie saß immer noch auf seinem Schoß? Außerdem war sie sogar schon einmal vor und nach einer Transformation bei ihm gewesen? Wie konnte das möglich sein? Das war verrückt! Er war viel zu gefährlich für dieses Kind!
Mila rief sie in genau diesem Moment zum Frühstück, weswegen Lily von seinem Schoß kletterte und ihn ebenfalls aus dem Bett zog. Er streifte sich ein T-Shirt über und wollte in seine Hose schlüpfen, doch die Kleine schüttelte rigoros den Kopf und erklärte, dass sie noch verhungern würde, wenn er noch länger trödelte. Kurzerhand nahm sie ihn an der Hand und zog ihn mit erstaunlicher Vehemenz die Treppe hinab ins Esszimmer, wo gestern die hitzigen Diskussionen geführt worden waren.
Das Bild, welches er vorfand, besänftigte ihn auf seltsame Weise: Mila trug ein leichtes, leuchtend weißes Sommerkleid mit großen, roten Blumen und war barfuss. Sie trug grade einen Korb mit duftenden Brötchen zum Tisch hinüber.
Padfood trug genau wie er nur Boxershorts und ein T-Shirt, sein Haar, das jetzt kürzer als zu Schulzeiten war, war unordentlich und zerzaust. Es wirkte ein wenig wie es bei James immer gewesen war.
Heftiger Schmerz durchpulste Remus, er war aber auch mindestens so schnell wieder verflogen, wie er gekommen war … Gestern Nacht hatte er geheult wie ein kleines Kind bei dem Gedanken, seine besten Freunde zu verlieren. Aber dieses Bild von Harmonie, trotz der vielen schweren Verluste, gab ihm eigenartigerweise Hoffnung.
Sirius gähnte währenddessen, den Kopf auf eine Hand geschützt, während ein Löffel wie von Geisterhand in seinem dampfenden Kaffee rührte.
Lily ließ Remus Hand los und flitzte zu ihrem Vater hinüber, der sie nun auf seinen Schoß hob und ihr einen dicken und besonders lauten Kuss zur Begrüßung verpasste. Sie lachte und erwiderte die Liebkosung mindestens genauso enthusiastisch und nicht weniger lautstark.
„Setz Dich, Moony", bat Mila mit einem kleinen Lächeln und deutete auf den Stuhl neben Sirius, der ihn angrinste. Als er neben ihm saß, wünschte Padfood ihm einen guten Morgen, während er damit begann mit seiner Tochter zwischen den Armen ein Brötchen auszuschneiden und dieses auf seinem Teller platzierte. Mohnbrötchen – die mochte er besonders. Und als Mila ihm auch noch eine Tasse starken, schwarzen Earl Grey vorsetzte, konnte er sich ein Lächeln nicht ganz verkneifen.
„Haben sich diese Angewohnheiten nie geändert oder erinnert ihr euch nur?"
„Sowohl als auch", antworte Mila, während sie eine Tasse mit zwei Griffen und heißer Milch mit Honig vor ihrer Tochter platzierte und von Sirius ebenfalls ein Brötchen entgegen nahm. „Du hast Dich in der ganzen Zeit kaum verändert …"
„Du hast heute nur noch mehr als jemals zuvor einen Stock im Arsch", erklärte Padfood, als spreche er grade über den Sonnenschein draußen.
Remus verschluckte sich unwillkürlich an seinem Tee und Mila erdolchte ihren Mann mit einem Seitenblick auf ihre 5-jährige Tochter mit Blicken.
„Keine Sorge, Mama." Die kleine Lily legte begütigend eine Hand auf den Arm ihrer Mutter und tätschelte ihn beruhigend. „Ich weiß doch, dass Daddy ganz ungezogen ist und ständig böse Wörter benutzt. Vielleicht sollten wir für ihn ja auch einen ‚Schäm-Dich'-Schemel machen."
Fragend blickte Remus Mila an, die heftig gluckste. Es dauerte einen Moment, bevor sie zu einer Erklärung ansetzten konnte, während Sirius begann seine Tochter durchzukitzeln.
„Harry und Cho … Du weißt noch, wer die Beiden sind?"
Er nickte. „James und Lilys Sohn – und seine Ehefrau."
„Richtig. Die beiden haben Zwillinge. Ein Junge und ein Mädchen – Jamie und Amber. Der Kleine hat ständig Flausen im Kopf und stellt dauernd etwas an. Er wäre ein wunderbarer Marauder. Mutig wie ein Gryffindor und schlau wie ein Ravenclaw."
Er hörte den Stolz in ihrer Stimme und lächelte leicht.
„Aus lauter Verzweiflung hat seine Mutter jedenfalls den ‚Schäm-Dich'-Schemel eingeführt. Ein kleiner Schemel, der in einer Ecke steht und auf den Jamie verfrachtet wird, wenn er wieder unartig war. Er verbringt dann schmollend eine ganze Weile dort, um über seine Streiche nachzudenken."
Remus gluckste ebenfalls bei dem Gedanken an Sirius, der beleidigt eine Wand anstarrte und konnte die folgende Frage nicht wirklich zurückhalten: „Funktioniert es?"
„Nein. Kein Stück! Ich glaube sogar, dass er die Zeit nutzt, um neue Streiche auszuhecken."
Alle am Tisch begannen zu lachen und während Remus sich grinsend seinem Brötchen widmete, war er sich plötzlich sicher, dass die Zukunft vielleicht doch nicht so trübe war.
„Komm schon, Sunny! Iss mit uns!"
„Nein, danke Mila! Wirklich! Aber ich kann doch nicht schon wieder …"
Ungeduldig wedelte die andere Frau vor Sandras Gesicht, tat damit ihren schwachen Protest ab und griff nach ihrem Reise-Umhang. „Keine Widerrede! Du wirst bei uns essen! Das wäre ja noch schöner, wenn Du Deine Abende allein verbringen musst, anstatt unter Freunden!"
Widerwillig ließ Sandra sich in ihren Umhang helfen und seufzte laut. Seit ungefähr drei Tagen fragte Mila sie, ob sie bei ihr Abendessen wolle – bisher hatte Sunny unter fadenscheinigen Gründen abgesagt. Nicht, weil sie die Gesellschaft nicht genoss, sondern viel eher wegen Remus Lupin. Dem JUNGEN Remus Lupin!
Dem Kerl, der jetzt seit dieser denkwürdigen Nacht in ihrem Kopf rumspukte …
Hatte die ältere Ausgabe sie schon kirre gemacht, schien seine jüngere Version geradezu seinen Abschluss im ‚Köpfe verdrehen' von unschuldigen, jungen Frauen gemacht zu haben! Er geisterte jetzt auf jeden Fall schon seit längerem durch ihre Gedanken – immer wieder mit diesem wissenden Grinsen, welches sie im Garten der Blacks kennen gelernt hatte.
Nichts half gegen diese Bilder. Keine logische Argumentation, dass er zu jung war, dass er sicher nicht 20 Jahre in die Zukunft katapultiert worden war, um auf ihrem Teller der sexuellen Gelüste zu landen …
Nein, nein, nein, ihre Gedanken durften nicht schon wieder abschweifen! Besonders, da ihre neu gewonnene Freundin sie grade am Arm packte und hinter sich herzog, direkt zu dem großen Kamin in der Eingangshalle von Hogwarts.
Flohpulver, grüne Flammen – und schon stand sie im Wohnzimmer von Mila und Sirius. Besagte schüttelte grade ihren Umhang aus und warf ihn über einen Stuhl.
„Sie sind draußen im Garten", erklärte sie Sunny, die es ihr im Punkto Umhang nachtat, mit einer Kopfbewegung zur Terrassentür.
„Woher weißt Du das? Sind sie um die Zeit immer …?"
Mila schüttelte den Kopf. „Dir sind Howler ein Begriff?"
Sandra nickte, bevor ihre Augen groß wurden. „Du …?"
Mila bejahte diese atemlose Frage und kicherte leise über den verblüfften Ausdruck, der nur Sekunden später einer flammenden Röte wich. „Sirius ist mein Gefährte. Wir sind durch das Ritual untrennbar miteinander verbunden. Daher weiß ich immer, was er grade tut."
Sunny sagte erst einmal nichts, sondern knabberte immer noch an der Howler-Sache. Oh Gott – wie oft hatte Mila sie schon kurz berührt?
„Hast Du …?" fragte sie und schluckte schwer, fest mit Pädophilie-Anschuldigungen oder etwas Ähnlichem rechnend.
„Nein."
Erleichtert atmete sie aus, doch Milas Grinsen hätte sie warnen müssen. Während diese sich in Richtung Küche wandte, erklärte sie über ihre Schulter glucksend: „Um zu wissen, dass Du in unseren normalen Remus verschossen bist, bei seinem jüngeren Ich aber fast sabberst, brauche ich meine Fähigkeiten nicht …"
Feuerrot angelaufen sah Sunny der kichernden neuen Freundin nach. War es wirklich so offensichtlich? Oder hatte Mila ihre Kräfte doch eingesetzt und schwindelte darüber schlichtweg?
Sandra schnaubte laut und begann damit, sich die ganzen Haarnadeln, die ihre Mähne brav gebändigt hatten, aus ihren Haaren zu zupfen. Es gehörte zur Hogwarts-Lehrerinnen-Uniform, dass man sich eine strenge Frisur verpasste – etwas, was Sunnys Naturell vollkommen widersprach! Aber was tat man nicht alles, um die armen, männlichen Schüler vor „ungebetenen Hormonausbrüchen" zu bewahren, wie ihre neue Chefin, Professor McGonnagal, es ausgedrückt hatte …
Ihrer Meinung nach könnten die Schüler etwas Derartiges gut gebrauchen. Diese armen Jungs würden noch an Reizüberflutung sterben, wenn sie nach ihrem Schulabschluss endlich in die freie Wildbahn entlassen wurden und feststellen mussten, dass die weibliche Generation nicht nur aus unter dunklen Schuluniformen verborgenen Formen oder alten Jungfern bestand …
Die Mädchen wurden da besser vorbeireitet. Siehe Professor Potter, Sirius Black – oder, viel Schlimmer: REMUS J. LUPIN!
Während sie also erneut damit begann, ihr Mantra zu wiederholen: „Zu jung, zu jung, zu jung …" und sämtliche Haarnadel-Folterinstrumente von ihrer armen, malträtierten Kopfhaut entfernte, trat sie hinaus in den Garten und genoss für einen Moment lang die warme September-Sonne, die ihr entgegenstrahlte.
Genau so entdeckte Remus sie und sein Herz machte einen unfreiwilligen, ungewohnten Hüpfer.
Eingerahmt in den orangeroten Schein der untergehenden Sonne stand sie einfach nur da, das lange, zimtfarbene, braune Haar ungebändigt über ihren Rücken fließend. Er schluckte gegen den plötzlichen Kloß in seiner Kehle an und räusperte sich kurz. Ein Geräusch, mit dem er offensichtlich ihre Aufmerksamkeit erregte.
Sunny wandte das Gesicht zu ihm und blickte ihn an – mit demselben Blick, der ihn nun schon ein paar Tage lang in seinen Träumen quälte. Er versuchte ein kleines Lächeln, was nun die Frau vor ihm schlucken ließ.
Da stand ER – nur in einer tiefschwarzen, engen Boxershorts, die ihm feucht am Körper klebte, das braune Haar ebenso nass und einfach zurückgestrichen. Seine Haut hatte eine gesunde Bronzefarbe, ohne künstlich zu wirken. Auf seiner Schulter – die, nebenbei bemerkt, beide wunderbar breit waren – prangte eine große, längere Narbe, die einen verführerischen Kontrast zum Rest seines makellosen Körpers bildete. Seine Brust war überdeckt von einem Flaum etwas dunklerer Haare, die zu einem muskulösen, flachen Bauch führten, sich dort zu einem schmalen Band verjüngten und in dieser skandalös engen Badehose verschwanden. Unwillkürlich endete Sandras Blick auf dieser Hose, die nicht viel der Phantasie überließ.
Akute Hormonvergiftung!
‚Sandra Gray, reiß Dich zusammen! Gleich fängst Du noch an zu sabbern!'
Er grinste und öffnete den Mund, um scheinbar etwas zu sagen, doch ein lautes ‚PLATSCH' hinderte ihn daran. Lilian Black hatte sich von hinten an ihn herangeschlichen und eine magisch vergrößerte Wasserbombe gegen seine Schulter mit dieser sexy Narbe geworfen. Wasser tropfte an ihm hinab und bildete glitzernde Tröpfchen auf seiner Haut.
Remus wirbelte herum und scheuchte das kleine Mädchen, welches vergnügt kreischte, lachend zurück in Richtung ihres Vaters, der ebenfalls in einer engen schwarzen Boxershorts steckte und sich prustend schüttelte. Durch seine Jagd bekam Sunny einen wunderbaren Ausblick auf Remus´ Kehrseite und sie beschloss lieber Mila in der Küche zu helfen, bevor sie an ihrem eigenen Gesabbere ertrank …
„Er ist zuckersüß, oder!" Mila grinste sie an, nachdem Sandra die Küche betreten hatte. Sie seufzte und nickte dann aber. Sie brauchte einfach eine Freundin, mit der sie hemmungslos über dieses Prachtexemplar tratschen konnte, sonst würde sie platzen! Und Mila hatte offenbar Verständnis für ihre Situation.
„Wenn er nicht aufpasst, vergesse ich meine gute Kinderstube … Dann vernasche ich ihn mitten auf eurem Rasen!" prophezeite sie düster, was Mila erneut in Kichern ausbrechen ließ.
„Tjaja, der gute Moony! Wenn es Sirius nicht gegeben hätte, dann …" Sie wackelte zweideutig mit den Augenbrauen. „Man findet nicht oft gutaussehende Männer, die sich ihrer Attraktivität überhaupt nicht bewusst sind."
Sunny schwang sich auf die Arbeitsplatte. Der Junge musste blind sein, wenn er nicht wusste, was sein Anblick in ihr und vermutlich tausend anderen Frauen auszulösen vermochte.
Entschlossen ihre Gedanken von seinem Knackarsch lösend, fragte sie: „Kann ich Dir helfen?"
„Nö. Danke schön."
Eine Weile herrschte Schweigen, dann fragte Sandra plötzlich: „Und Du bist mit diesen beiden Prachtkerlen wirklich zur Schule gegangen und konntest noch an andere Dinge denken, als …?"
„Ich war recht schüchtern …", erklärte Mila mit einem schiefen Lächeln und zwinkerte. „Außerdem ist Remus, so komisch es für Dich klingen mag, für mich auch nie mehr gewesen als ein großer Bruder. Genauso wie Harrys Vater."
„Du warst von Anfang an total in Sirius verknallt, was?" Anders konnte sie sich diese Blindheit gegenüber diesem anderen Traumtypen nicht erklären.
„Von der ersten Sekunde an", gab Mila seufzend zu. „Es war wirklich Liebe auf den ersten Blick."
Sunny stahl sich ein Stückchen Tomate von Milas Schneidebrett und seufzte. „Wie romantisch!"
Ihre Freundin schnitt eine Grimasse. „Glaube mir, die Romantik hat er schnell im Keim erstickt. Sirius ist sich nämlich leider seiner Attraktivität VIEL ZU SEHR bewusst!"
Sie begann damit Sandra eine Begebenheit am See von Hogwarts zu berichten, bei der Padfood sie fast vor der gesamten Schule bloßgestellt hatte, in dem er sie zuerst halb besinnungslos geküsst hatte, nur um dann im Gejohle und Geklatsche seines ‚Publikums' zu baden.
Sandra rümpfte die Nase bei dieser Geschichte und erklärte mit düsterer Miene: „Ich hätte ihm den Kopf abgerissen."
„Ihre Rache war schlimmer", erklang Sirius Stimme hinter ihnen und Sandra wandte sich mit blitzenden Augen zu ihm um.
„Ach ja?"
Er nickte, umarmte seine Frau von hinten und drückte ihr einen Kuss in den Nacken, bevor er weitersprach. Sie schloss nur genüsslich die Augen.
„Sie ist einfach mit Moony zum Halloween-Ball gegangen und ich musste Cynthia Jackson ertragen! Während mein bester Freund mit ihr tanzen durfte! Und sie sah so wunderbar aus!"
Lachend rührte Mila das Essen um und zwinkerte. „Das hat er mir nie verziehen."
„Ganz genau, Du herzloses Weibsstück! Mein Herz ist immer noch gebrochen."
Sunny räusperte sich dezent, als die beiden in einen tiefen Kuss versanken, der anscheinend einfach nicht enden wollte …
„Chrm! Kann ich wohl schon den Tisch decken?"
Ohne den Kuss zu unterbrechen, wedelte Mila vage in eine Richtung. Sunny sprang wieder auf die Füße, öffnete den Schrank und holte 5 Teller heraus, nur um dann so leise wie möglich das Zimmer zu verlassen.
Im Wohnzimmer traf sie auf den immer noch wenig bekleideten Remus, der grade die kleine Lily mit einem Trocken-Zauber bedachte und ihr entgegenlächelte, als sie den Raum betrat. Das und die Art, wie er mit dem Kind umging, versetzte ihrem Mantra einen schweren Schlag und anstatt ‚Er ist zu jung' begann jetzt ‚Er ist zum Anbeißen' durch ihren Kopf zu schwirren.
Und dieses Kind schien leider das Feingefühl ihrer Mutter geerbt zu haben, denn nachdem sie trocken war, fegte sie an ihnen vorbei in die Küche und ließ die Beiden allein zurück.
Ohne ein Wort kam er auf sie zu – selbst immer noch ein wenig nass von der Wasserschlacht, die sie sich geliefert hatten. Gott, sie liebte diese schweigsamen Kerle! Einen irrwitzigen Moment lang betete sie fast darum, er möge sie einfach küssen. Ihre Bedenken mit seinen Lippen und Händen wegwischen. Doch er blieb ungefähr einen Meter von ihr stehen und nahm ihr stattdessen nur die Teller aus den Händen, bevor er selbst begann, den Tisch zu decken. Immer noch ohne eine Silbe.
Einen Moment lang war Sandra mehr als enttäuscht. Doch dann straffte sie die Schultern und begann, ihm zu helfen. Er holte Besteck, Gläser - alles, was sie benötigten.
Ein paar Minuten verstrichen. Aber irgendwann hielt Sunny das Schweigen nicht mehr aus. Ein vernünftiger Teil in ihrem Kopf sagte ihr zwar, dass es besser war, seine wunderbar tiefe, melodische Stimme nicht zu hören. Doch sie konnte einfach nicht anders.
„Haben Sie sich gut eingelebt, Remus?"
Verblüfft sah er von dem gedeckten Tisch hoch. „Seit wann sind wir denn wieder beim ‚Sie'?"
„Seit Du offenbar gar nicht mehr mit mir redest", erklärte sie. Sie hatte scherzhaft klingen wollen, doch etwas in ihr war ziemlich gekränkt über sein plötzliches Schweigen. Also klang ihre Stimme ziemlich beleidigt und ihre Frage ungewollt spitz. Sexuelle Frustration war was Furchtbares! Sie schlug sich gedanklich selbst auf den Hinterkopf.
‚Super, Sunny! Noch ein bisschen mehr und er hält Dich für die letzte hysterische Ziege.'
„Das hatte seinen Grund …", erklärte er, den Blick erneut auf den Tisch gerichtet, zu ihrer Überraschung. Eigentlich hatte sie eher damit gerechnet, dass er sein Schweigegelübde ihr gegenüber nicht zugab.
Noch so ein verdammter Pluspunkt für ihn – er war EHRLICH!
Remus schob eine Gabel grade, die eigentlich schon völlig korrekt gelegen hatte. Er folgte einfach dem Bedürfnis, seine Hände zu beschäftigen, damit sie sich nicht selbstständig machten und sich in ihrem wunderbaren Zimt-Haar vergruben.
Drei Tage war es her, dass er sie getroffen hatte. Und nachdem er den ersten Schock dieser Zeitreise überwunden hatte, hatte Sandra Gray sein Denken immer öfter vollständig beherrscht. Er hatte Sirius über sie förmlich ausgequetscht, etwas, was seinen Freund so heftig hatte Grinsen lassen, dass Moony befürchtet hatte, er würde im Kreis grinsen, wenn ihn seine Ohren nicht daran gehindert hätten.
Aber das war ihm egal! Bei Merlin! So egal, wie noch nie etwas in seinem Leben! Er hatte gehadert, sich seine Lycantrophie vorgehalten – aber anstatt das dieses Argument etwas genützt hatte, hatte Mila ihm allen Wind aus den Segeln genommen, da sie ihm schweigend eine Rolle Pergament gereicht hatte, auf dem groß und breit ein Zaubertrank erklärt worden war. ‚Wolfsbann-Trank'. Verblüfft hatte er sich die Wirkung erklären lassen.
Diese großen, blau-grauen Augen!
Dieses Lächeln!
Zur Hölle, diese ihm eigentlich Fremde hatte sogar Mila aus seinem Kopf verdrängt! Und das sollte was heißen! War er doch schon seit Jahren heftigst in sie verknallt! Aber jetzt nicht mehr.
„Und der Grund wäre?" fragte Sunny derweilen misstrauisch und holte ihn so aus seinen Gedanken zurück.
Remus seufzte leise, bevor er innerlich die Schultern straffte, den Blick hob und ihr wieder dieses schiefe Lächeln schenkte, welches ihre Knie in Pudding verwandelte. Wie war ihr Mantra noch gleich?
„Wenn ich meinen Mund geöffnet hätte", erklärte er mit einer Stimme, die ihr eine Gänsehaut über den Rücken laufen ließ, „dann hätte ich Dir gesagt, wie schön Du heute Abend bist. Und wie sehr ich Dich vermisst habe. Das ich es kaum glauben kann, wie sehr Du mir gefehlt hast – obwohl wir uns überhaupt nicht kennen. Und das ich mein älteres Ich für einen Idioten halte, weil er Dich noch nicht für sich beansprucht hat."
Mit verblüfft geöffnetem Mund sah sie ihn an. Ihr Herz trommelte so laut, dass sie fast nur das Blut in ihren Ohren rauschen hören konnte. Und seine Stimme, die ihr diese unglaublichen Dinge sagte.
Er schnitt eine Grimasse und richtete sich zu seiner vollen, stattlichen Größe auf. „Bitte sag´ mir, dass er es versucht hat, Sunny. Das der Idiot schlicht bei Dir abgeblitzt ist! Damit kann ich nämlich eher leben als mit dem Gedanken, dass ich Trottel es nicht einmal versucht habe …"
„Äh … ähm … Na ja … - Nein, hat er nicht." Ihr Atem beschleunigte sich unwillkürlich, während er sich ein klein bisschen ärgerlich durch das volle Haar fuhr.
„Sirius hat Recht", murrte er leise. „Mein älteres Ich hat scheinbar noch mehr einen Stock im Arsch als ich!"
Verblüfft sah sie ihn an – und ohne es zu wollen, brach Sunny in schallendes Gelächter aus. Sie lachte so herzlich, das auch Remus´ Mundwinkel unfreiwillig zuckten. Bei Merlin, sie war wunderschön, wenn sie lachte. Sie wischte sich die Lachtränen von der Wange und mühte sich offenbar, nicht wieder loszuprusten.
„Dir ist klar, dass Du der Traummann schlechthin bist, Remus? Schon Disney sagte einmal: ‚Der Traum einer jeden Frau ist ein Mann, der sie zum lachen bringt'!"
Er errötete ein wenig, aber seine Augen blitzten übermütig. „Keine, Ahnung, was Disney ist – Aber das ist gut zu wissen, Sunny …", erklärte er leise.
Na, ihr kennt meinen Freund, das Knöpfchen ja, nicht wahr? laßt bitte ´ne kleine Review da, okay!
