A/N: Hallo, ihr Lieben. Alles klar bei euch? Na, das will ich doch schwer hoffen. Also, ich wollte euch nur noch einmal daran erinnern, dass diese Geschichte ein M-Rating hat. Und wer meine Geschichten kennt, weiß, dass ich kein Blatt vor den Mund nehme. Jetzt kommen wir nämlich zum ersten Kuss. Also nicht nachher schimpfen, ich hätte euch nicht gewarnt. Und noch mal zur Erklärung, für die Leser, die meine anderen beiden Geschichten nicht kennen: Dr. Murtigar ist in meinen Stories der Erfinder des Wolfsbanntrankes. Damit ihr bei dem unbekannten Namen nicht die Stirn runzeln müsst. Viel Spaß beim Lesen!
Jean nin asar ahi smabell: Lies' einfach meine erste Geschichte – da werden Howler explizit erklärt.
Imobilus: Natürlich erfahrt ihr, was unser reiferer Remus so treibt. In den folgenden Kapiteln werde ich immer wieder in den Zeiten springen und sozusagen zwei Geschichten gleichzeitig erzählen. Mal sehen, ob´s klappt. Dein knackiges, heutiges Exemplar bleibt Dir also erhalten. (Zwinker!) Aber ganz ehrlich – bei DEN Lehrern (Harry, Moony UND Padfood!) wären meine schulischen Leistungen so mies, weil ich nur ständig schmachten würde. Obwohl … das bedeutet Nachhilfe … Hihihihihi! Professor Potter? Ich hab´ das nicht verstanden …
RemusBride: Dein Kuschelwolf hat es eben faustdick hinter den Ohren … (GRINS!) Aber das weißt Du ja am Besten.
Uli: Natürlich darfst Du Angst um Moony haben. Sollst Du sogar. Sonst fühlt er sich so vernachlässigt … (Zwinker!)
Cdt: Okay, okay, ich bin ganz brav. Hier kommt das nächste Kapitel. (GRINS!)
ReSeSi: Und ob sich Remus-Junior traut … ganz zu Sunnys Wohlbehagen …
SilverHoney: Mal ganz ehrlich … haben wir bei diesem Prachtexemplar von Vater etwas Anderes erwartet, als dass die kleine Lily es faustdick hinter den Ohren hat? Das war doch schon vor ihrer Geburt genetisch festgelegt! Ich finde sie übrigens auch zum Anknabbern! Hab´ übrigens gestern extra für Dich beschlossen, in meiner Geschichte noch ein bisschen James einzubauen. Aber erst später …
Lia: Wäre ich die allseits berühmte Romantik-Tante, wenn sie sich nicht kriegen würden? Natürlich wird da etwas laufen zwischen Sunny und Moony.
EvannaBlack: Ich merke auch grade, dass ich eine der wenigen bin, die noch an das Gute in Cho Chang glauben. Und ich werde wohl den Lily-Black-Fanclub gründen müssen … Hab´ ich Dich jetzt eigentlich richtig für Moony begeistern können? Ohoh, da wird Padfood aber böse werden …
Manya: Mach´ ich! Danke für das Kompliment!
Marrychan: Kein Problem. Man kann ja nicht alle zum Schmelzen finden … obwohl … doch, aber ich bin da ein Sonderfall. (Grins!)
Leni: Dank unserem „Professor" Schönling Lockhard gibt es ja Mittel und Wege … ups, ich verrate zu viel. Dazu kommen wir später. Schön weiterlesen, okay!
LokiSlytherin: So würde vermutlich jeder denken, wenn er auf sich in 20 Jahren trifft …
Kapitel 8: Dr. Murtigar
Remus Lupin schien in jeder Lebenslage sexy zu sein. Auch wenn Sandra es bedauerte, dass er diese skandalös enge Badehose zum Essen gegen eine normale Hose und ein T-Shirt eingetauscht hatte. Da sein jetziges Ich aber ein wenig schmaler gebaut war als er jetzt noch war, saß das Shirt an den perfekten Stellen ein wenig enger und betonte seine Schultern. Und die breite Brust. Außerdem hatte er immer noch diesen männlichen Duft, der sie ganz wirr im Kopf machte. Da sie direkt neben ihm saß, umwehte er sie wie ein geflüstertes Versprechen. Ihr Mantra hatte sie mittlerweile schon völlig vergessen …. Irgendwas mit jung und knackig, oder so.
Ab und zu warf er ihr ein kleines Lächeln zu und sie ertappte sich dabei, dass sie ihre Gabel völlig leer zum Mund führte, weil sie viel lieber sein Profil anschmachtete, als auf ihren Teller zu achten. Mila versuchte ihr Kichern hinter einer Serviette zu verstecken, was ihr nicht ganz gelang …
Als sie ihre Tochter zu Bett brachte, sah Lily mit einem breiten Lächeln zu ihrer Mutter auf und fragte dann im Verschwörer-Ton: „Duu, Mami? Wird Sunny jetzt die Mutter von Onkel Moonys Babys?"
Mila lächelte und strich ihrer Tochter die dunklen Locken aus dem Gesicht. „Vielleicht", erwiderte sie zwinkernd. „Wenn wir Glück haben …" Sie presste zärtlich ihre Lippen auf die Stirn ihrer Tochter und wünschte ihr leise eine gute Nacht und wunderschöne Träume.
Als Mila die Treppe hinunterkam, wurde sie auf halben Weg von Sirius gestoppt, der ihr stumm zu verstehen gab, die Treppe wieder hinaufzugehen. Da sie fragend die Stirn runzelte, deutete er stumm über die Schulter. Sunny und Moony saßen nebeneinander und sprachen angeregt miteinander.
Mila lächelte. ‚Werden sie sich nicht wundern, wo wir abgeblieben sind?'
Sirius schüttelte den Kopf. ‚Ich denke, dass sie es nicht einmal mitbekommen werden …'
Also wandte sich Mila um und ging wieder hinauf. Am oberen Treppenabsatz angekommen verschwand sie mit einem einladenden Lächeln im Schlafzimmer – und Sirius folgte ihr nur zu gern.
Die Sonne ging bereits auf, bevor Sandra und Remus überhaupt bemerkten, dass ihre Freunde sie sich selbst überlassen hatten. Verlegen lächelte er sie an, während Sunny sich ein plötzliches Gähnen nicht ganz verkneifen konnte. Komisch, bis grade war sie überhaupt nicht müde gewesen …
„Ich werde heute im Unterricht sicher einfach so einschlafen", prophezeite sie und schnitt eine Grimasse.
Moony lachte leise. „Armes Ding." Und mit einem plötzlichen, übermütigen Funkeln in den Augen erklärte er leise: „Ich hätte da etwas, was Dich vielleicht ein bisschen fitter machen könnte …"
„Immer her damit", bat sie erschöpft, eigentlich in der Erwartung eines besonders starken Kaffees oder etwas ähnlichem. Doch anstatt etwas koffeinhaltigem, spürte sie plötzlich seine Lippen auf ihren. Es blieb ihr grade noch genügend Zeit, um ganz kurz überrascht zu sein – dann setzte ihr Denken komplett aus.
Remus hatte keine Ahnung, woher er plötzlich den Mut für diesen Kuss nahm – vielleicht lag es daran, das sein gesamter Körper danach schrie und bettelte, diese Frau zu besitzen.
Seine Lippen waren weich und ungewöhnlich kundig – dafür, dass er behauptete, bisher höchstens zwei Mädchen geküsst zu haben. Die Spitze seiner Zunge schnellte hervor und strich über ihre Unterlippe, brachte sie so dazu sich völlig ohne Gegenwehr für ihn zu öffnen. Er schlüpfte in sie hinein, lockte ihre eigene Zunge, verführte sie.
Es dauerte nicht lange, bis sein Kuss drängender wurde, fordernder, während sich seine Hände in ihr Haar wühlten und ihr so jegliche Fluchtmöglichkeit nahmen. Als ob sie an so etwas Unsinniges gedacht hätte! War sie doch endlich da, wo sie schon seit geraumer Zeit hinwollte!
Sunny wusste selbst nicht, ob sie aufgestanden war oder er sie auf seinen Schoß gezogen hatte. Es war ihr auch egal. Sie wusste nur, dass sie sich irgendwann rittlings auf seinem Schoß wieder fand, eng an ihn gepresst und jeden Zentimeter dieses wunderbaren Körpers spüren konnte.
Seine warme Brust, die sich unter ihren Küssen immer schneller zu heben und zu senken begann und sich gegen ihre Brüste presste. Seine Hände, die irgendwie auf ihrem Po gelandet waren und sie so heftig er konnte gegen sich pressten. Und seine wunderbar harte Erregung in ihrem Schoß – genau dort, wo sie hingehörte.
Unwillkürlich rieb sich Sunny an ihm und Remus konnte nicht anderes, als leise zu ächzen. Wenn sie nicht still hielt, würde er sie einfach auf den Tisch setzen und sie dort vernaschen. Obwohl – verdammt, das war eine gute Idee!
Innerlich rümpfte ein kleiner Teil in ihm die Nase bei diesem Gedanken. Das wäre wohl kaum angebracht … Aber der Wolf in ihm jubelte triumphierend bei dieser Idee.
Sekunden später stand er wirklich auf seinen Füßen und ließ sie ganz langsam an seinem Körper hinabrutschen, bis sie auf der Tischplatte saß. Mit beiden Händen umfasste er ihre Hüften und zog sie mit einem Ruck so eng es ihm möglich war an seinen Schoß. Ihr blieb nichts anders übrig, als ihre nackten Schenkel völlig um ihn zu öffnen und ihre Beine um seine Hüfte zu schlingen. Ihr langer Rock war ihr längst über den Po hoch gerutscht.
Ein dunkler, knapper Spitzenslip kam zum Vorschein und ließ Remus trocken schlucken. Er knurrte tief und grollend, während er sich wieder über sie beugte und ihren Mund erneut in Besitz nahm.
Er spürte Sandras Hände, die hastig am Gürtel seiner Hose herumnestelten und schob die eigenen Hände unter ihre Lehrerinnen-Bluse, die sie immer noch trug, umfasste ihre wunderbar vollen Brüste und strich mit den Daumen über die mittlerweile hoch aufgerichteten Spitzen. Sie stöhnte leise, etwas was seine Erregung noch mehr anschwellen ließ und seine Ungeduld anstachelte.
Er wollte sie!
Hier und jetzt!
„Remus?"
Beim Klang von Sirius Stimme gefror Moony mitten in der Bewegung. Erschrocken blickte er auf Sunny hinunter, deren Blick immer noch vor Erregung verschleiert war.
Verdammt! Padfoods Timing war schon immer mies gewesen!
Er presste noch einmal hastig seine Lippen auf ihre, flüsterte: „Später." und zog sie hoch. Verwirrt ließ sie es zu, dass er sie wieder auf einen Stuhl verfrachtete und sich in sicheren Abstand begab. Grade rechtzeitig, da Sirius in genau diesem Moment verschlafen in der Tür erschien und von einem zum anderen sah.
„Wart ihr die ganze Nacht auf?" fragte er verblüfft.
Sunny lief puterrot an und Remus nickte nur, ohne seinen Freund wirklich anzusehen. Einen Moment ließ Padfood seinen Blick über die beiden huschen. Zerwühltes Haar, leicht zerknitterte Kleidung – Remus T-Shirt war immer noch deutlich verrutscht, etwas, was er wohl auch grade bemerkte und es hastig glatt zog. Brachte nicht viel, da durch diese Bewegung die Beule in seiner Hose mehr als sichtbar wurde …
Das schien verdammt gut gelaufen zu sein …
Sirius grinste von einem Ohr zum Anderen und fragte mit unschuldiger Miene: „Soll ich McGonnagal Bescheid sagen, dass Du krank bist, Sandra! Dann könntest Du … noch ein bisschen ins Bett …"
Sie funkelte ihn immer noch puterrot an, während Remus sich an sich selbst verschluckt zu haben schien und heftig hustete. Padfood lachte laut und huschte eiligst wieder hinaus, bevor Sunny noch etwas fand, was sie ihm an den Kopf werfen konnte …
DAS war doch viel versprechend …
September 1979
Unruhig wälzte sich Remus in dem unbequemen Bett der schäbigen Gaststätte, in die er sich einquartiert hatte, hin und her. Er träumte. Von Sandra Gray mit den wunderbaren blau-grauen Augen, die ihm lächelnd von ihrer Kindheit erzählte. Die ihm mit einem verhaltenen Gähnen erklärte, dass sie heute vermutlich im Unterricht einschlafen werde, weil sie mit ihm die ganze Nacht lang geredet hatte. Er lächelte still in sich hinein. Und plötzlich saß sie vor ihm auf der Tischplatte im Esszimmer von Sirius und Mila, ihre herrlichen Beine um ihn geschlungen und unter seinem Körper schmelzend … mit vor Erregung verschleiertem Blick.
Im nächsten Moment saß Moony kerzengrade im Bett und versuchte, seinen Atem unter Kontrolle zu bringen. Was war das gewesen, zum Troll! Nur ein Traum? Eine hocherotische Gaukelei seines müden Verstandes?
Aber es hatte sich so echt angefühlt. Er konnte sie immer noch schmecken, sie … FÜHLEN!
Etwas tief in ihm sagte ihm, dass es nicht nur ein Traum gewesen war. Träume waren unerfüllte Wünsche. Und das grade kam ihm viel eher wie eine … eine Erinnerung vor.
Er schüttelte über sich selbst den Kopf. Wie konnte es eine Erinnerung sein? Er und Sunny – ein kleines Lächeln huschte über sein Gesicht, als er an ihren süßen Spitznamen dachte – hatten sich ja nicht mal geküsst.
Es sei denn …
Erschrocken dachte er über die Möglichkeit nach, die ihm plötzlich in den Sinn kam. Was, wenn er nicht nur komplett in die Vergangenheit katapultiert worden war? Sondern auch sein jetziges Ich vollkommen in die Zukunft. Und wenn er an der Stelle aufgetaucht war, wo er seine Zeit verlassen hatte …
Dann würde das Gefühl der Erinnerung einen Sinn ergeben. Wäre dieser Moony doch immerhin sein früheres Ich.
Fluchend kämpfte sich Remus aus dem Bett und schlüpfte in seine Kleider. Er musste sich beeilen und wieder in seinen normale Zeit zurückkehren, bevor dieser Hitzkopf noch irgendeinen Schaden anrichtete!
Bei einem Blick in den Spiegel schnitt Remus sich selbst eine fiese Grimasse.
Welchen Schaden sollte er denn schon anrichten?
Wenn er wirklich in seiner Zeit steckte, dann würden Sirius und Mila schon gut auf ihn Acht geben und aufpassen, dass er nicht zuviel von den Geschehnissen erfuhr. Na gut, Mila mehr als Padfood.
Viel eher hatte ihn bittere Eifersucht aus dem Bett getrieben …
Jawohl, er was eifersüchtig – auf sich selbst!
Mit gerunzelter Stirn schüttelte er den Kopf. Es war nur so, dass er den jungen Kerl um seine Leichtfertigkeit beneidete. Er hatte in den vergangenen 20 Jahren offenbar verlernt, sich Situationen einfach so hinzugeben, anstatt bei einer Tasse Tee erst einmal ungefähr 3 Monate darüber nachzudenken.
Wie nannte Padfood es so schmeichelhaft? Er hatte wohl offenbar wirklich ‚einen Stock in seinem Allerwertesten'.
Sein junges Ich hatte jedenfalls nicht so lange gezögert, sondern Sandra Gray als heißblütige, junge Frau gesehen, die einfach geküsst werden MUSSTE! Bei dem Gedanken an diesen Kuss schloss er unwillkürlich die Augen und er hätte schwören können, ihren Duft um sich herum wahrzunehmen. Dieser Gedanke war ihm seltsam tröstlich.
Während er unruhig das Gasthaus verließ, zog er sich den Umhang fester um die Schultern. Er fror erbärmlich. Seit ungefähr einer Woche war er nun schon hier und noch immer keine Spur von diesem räudigen Flohbeutel Greyback! Er war wie vom Erdboden verschluckt.
Ein unangenehmer Schauder schüttelte seinen Körper und er hielt einen Moment inne, um sich wieder unter Kontrolle zu bekommen. Er wusste, was dieses Gefühl bedeutete. In zwei Wochen wäre wieder Vollmond. Sein Körper erinnerte ihn an die Notwendigkeit des Wolfsbanntranks.
Wolfsbanntrank!
Verflucht!
Daran hatte er überhaupt nicht gedacht!
In dieser Zeit hatte er niemanden, der den Wolfsbanntrank für ihn braute. Er würde also völlig transformieren müssen.
Kurz erlaubte er es sich an Lily zu denken – aber er konnte unmöglich einfach nach Godric Hollow spazieren, klingeln und sagen: „Oh, hi Freunde. Wundert euch nicht, dass ich plötzlich so alt aussehe. Wisst ihr, eigentlich bin ich sogar nicht mal der jetzige, sondern der zukünftige Remus. Irgendein verrückter Todesser-Werwolf hat mich hierher katapultiert. Könntet ihr mir wohl eine Portion Wolfsbanntrank verschaffen?"
Nein, ganz blöde Idee. Ganz davon abgesehen, dass er das Wiedersehen mit Lily und James – und vielleicht sogar mit Peter – nicht überstehen würde. Wahrscheinlich würde er sich brüllend auf die Ratte stürzen und seine Freunde würden ihn für völlig übergeschnappt halten und ihn nach Askaban verfrachten lassen.
‚Hey, vielleicht bekäme ich die Zelle neben Padfood. Fröhliche Widersehensfeier in zwei Jahren. Wie Dementoren wohl mit Papphüten aussehen würden?'
Okay, er war wirklich müde. Er machte schon grottenschlechte Witze.
Aber was sollte er jetzt tun? Er hatte auch keinen Platz, an dem er transformieren konnte und für niemanden eine Gefahr darstellte.
Wenn er weiter so lästerlich fluchte, würde er sogar Sirius noch den Rang ablaufen …
Außerdem brachte es rein gar nichts. Er musste nachdenken. Und das konnte er immer noch definitiv am besten bei einer Tasse Tee.
Zwei Stunden später, nach zwei Tassen herrlich heißem Earl Grey im tropfenden Kessel, war Remus immerhin schon wieder warm. Tom, der Wirt, hatte ihn natürlich erkannt und verwundert gefragt, was denn mit ihm passiert sei. Moony hatte etwas von anstrengender Arbeit gefaselt und dann den Vorschlag, alles wie üblich anzuschreiben, dankbar angenommen – weniger allerdings Toms Information, dass James und Sirius vor kurzem hier gewesen waren und nach ihm gefragt hätten. Seine Eingeweide hatten sich in einen schweren Eisklumpen verwandelt und er hatte nur stumm genickt.
Aber trotz all dem Nachdenken in den vergangenen Stunden war er immer noch keinen Schritt weiter gekommen. Mutlos ließ er den Kopf hängen und starrte in den übrig gebliebenen Satz seines Tees – er war nie gut in Wahrsagen gewesen. Grade jetzt wünschte er, dass er dieses Fach ein bisschen ernster genommen hätte …
Die Tür des Pubs öffnete sich und zwei Heiler betraten den Schankraum. Unwillkürlich zog Remus seinen Kopf zwischen die Schultern und beugte sich noch tiefer über seine Tasse. Er wusste nicht recht wieso, aber etwas in ihm sagte ihm, dass es wohl besser wäre, nicht entdeckt zu werden.
Die beiden Heiler ließen sich nicht weit von ihm nieder und bestellten zwei Feuerwiskey.
„Schweren Tag gehabt, Gardon?"
Der Angesprochene gab ein erschöpftes Geräusch von sich. „Neuzugang, Dair. Ich hab´ heute einen jungen Kerl rein bekommen. Werwolfsbiss."
Remus zuckte unwillkürlich zusammen.
„Scheiße." Der erste – Dair – griff nach seinem Glas und stürzte den Inhalt hinunter. „Und jetzt?"
„Das Übliche … Wunden auswaschen, Verbände, Murtlap-Essenz … was sonst sollen wir tun? Der arme Kerl will es absolut nicht wahr haben. Starrt den ganzen Tag nur wortlos an die Decke." Auch Gardon stürzte seinen Feuerwiskey hinunter, aber er war offensichtlich nicht so trinkfest wie sein Kumpan – er hustete erbärmlich, als das Gebräu seine Kehle hinab rann.
„Bei Merlin, ich hoffe nur, dass die Gerüchte wahr sind und dieser Murtigar wirklich ein Heilmittel für Lycantrophie findet", keuchte er und fächelte sich Luft zu. „Sonst …" Dieses eine Wort hing einen Moment Unheil verkündend in der Luft. Dann wechselten sie das Thema.
Sie unterhielten sich weiter, doch Remus hörte nicht mehr hin. Er starrte mit großen Augen in seine Tasse. Natürlich! Dr. Murtigar! Wieso war er nicht selbst darauf gekommen? Er musste nach Rumänien und den Erfinder des Wolfsbann-Trankes aufspüren. Dann könnte er auch diese Transformation beruhigt über sich ergehen lassen. Er MUSSTE nach Rumänien. Und das schnell!
Hastig stand er auf und schlüpfte zu Tom hinüber, der ihn erstaunt ansah. Jetzt war es Remus auch egal, dass er ihn ganz offen und deutlich mitleidig musterte.
„Mann, Remus. Siehst gar nicht gut aus."
Er überging diesen wenig höflichen Satz einfach und fragte hastig: „Tom! Kann ich Deinen Kamin benutzen?"
Der Wirt nickte verblüfft. „Klar doch. Aber wo willste denn …?"
Doch Moony antwortete ihm nicht. Er war schon längst am Kamin, warf eine Portion Flohpulver hinein und war nach einem lauten „Zaubereiministerium, Rumänien", bereits wenige Sekunden später verschwunden.
„Zauberstab!" Es dauerte einen Moment, bis Remus begriff, dass die ältere, mit Goldkettchen behangene Dame vor ihm mit ihm geredet hatte. Er stand nun schon ungefähr eine Stunde hier in der Schlange für einreisende Zauberer – und er hatte fast gar nicht mehr damit gerechnet, jemals wirklich dran zu kommen.
„Äh … Bitte?"
„Zauberstab!" wiederholte sie mit leicht ungeduldigem Ton und er beeilte sich, seinen Zauberstab in ihre ausgestreckten, knallrot lackierte Krallen zu legen. Eine ganze Weile taxierte sie den Stab hinter ihrer schwarzgeränderten Brille streng, als könne sie eventuelle böse Absichten alleine durch diesen Blick entlarven.
„In letzter Zeit schwarze Magie angewendet?"
Remus runzelte die Stirn bei dieser in seinen Augen recht lächerlichen Frage – selbst wenn, er würde diese Frage wohl kaum mit ‚ja' beantworten - antwortete dann aber wahrheitsgemäß mit einem kurzen „Nein".
Die Frau nickte nur, schwang kurz prüfend seinen Zauberstab und reichte ihn dann an ihn zurück. „Willkommen in Rumänien, Mr. Lupin."
„Danke."
Idiotischer Bürokratie-Kram! Moony stopfte seinen Zauberstab zurück in seine Umhangtasche, bevor er aus dem Zauberer-Ministerium hinaustrat. Eisiger Wind schlug ihm entgegen. Kaum zu glauben, aber Rumänien war sogar noch kälter als England!
Er biss fest die Zähne zusammen, um sie am Klappern zu hindern und schlang beide Arme um seinen Körper. Verflucht, wie hatte er früher nur ohne vernünftigen Mantel die Winter überstanden? Er hatte sämtliche Kleidung seines jüngeren Ichs durchwühlt, allerdings nur die üblichen abgewetzten Ausgaben seiner jüngeren Gardarobe gefunden. Galleonen waren in seinem jetzigen Alter knapp gewesen – und dementsprechend wenig vernünftige Kleidung hatte er sich leisten können. Etwas der ersten Dinge, die er nach dem festen Lehrer-Gehalt aus Hogwarts geändert hatte!
‚Wie ging noch dieser Erwärmungs-Zauber noch gleich?'
Während er grade darüber nachsann, stahl sich ein anderer Gedanke in seinen Geist – Sunny, die herrlichen Schenkel um ihn geschlungen, ihre Lippen auf seinen … okay, besser als jeder Erwärmungszauber …
Ein kleines Lächeln erhellte seine Züge, während er kurz die Augen schloss und an ihren Duft dachte.
Entschlossener als zuvor straffte er danach die Schultern und stapfte hinunter in die nächst größere Stadt. Allein um dieses Gefühl nicht bloß eine Erinnerung sein zu lassen, lohnte es sich nach dem berühmten Heiler zu suchen.
Und er suchte wirklich – Dr. Murtigar schien nicht unbedingt ein Menschenfreund zu sein. Erst nachdem er sich in mehreren Gaststätten nach ihm erkundigt hatte und man ihn in der Hälfte dieser nicht mal verstanden hatte, fand er endlich einen alten Muggel, der ihn zwar misstrauisch beäugte, ihm dann aber schließlich in ziemlich gebrochenem Englisch erklärte, dass Dr. Murtigar auf einem Hügel vor der Stadt allein lebte – in dem großen, alten Gebäude. Er könne ihn kaum verfehlen.
Es war mittlerweile dunkel geworden und verdammt neblig. Ein Wetter, welches jedem Muggel eine Gänsehaut beschert hätte. Remus stapfte trotzdem diesen Hügel hoch und handelte sich damit sogar noch mehr eigenartige Blicke ein. Es gab schließlich nichts, wovor er in der Dunkelheit Angst haben musste – er war vermutlich das gefährlichste Wesen hier …
Oben angekommen nahm er den massiven Türklopfer in die Hand und pochte damit zwei Mal an das verwitterte Holz der Eingangstür. Er wartete ein paar Minuten, doch nichts rührte sich. Es war hier oben fast unnatürlich still.
Abermals klopfte Remus, doch wieder geschah nichts. Erst beim dritten recht ungeduldigen Klopfen hörte er schlurfende Schritte. Fast erwartete Moony einen steinalten Zauberer, doch der Mann, der im öffnete war kaum älter als er es selbst jetzt war. Misstrauisch beäugte er ihn, bevor er mit tiefer Stimme etwas Unverständliches fragte. Vermutlich rumänisch. Es klang wenig höflich.
„Verzeihen Sie, Sir. Aber ich spreche Ihre Sprache leider nicht. Wenn Sie vielleicht …!"
„Engländer?"
Remus verstummte mitten im Satz, bevor er nickte. „Ja, Sir. Sind Sie Dr. Murtigar?"
„Wieso will ein Engländer das wissen?"
„Nun. Ich benötige Ihre Hilfe. Könnten wir uns vielleicht …"
„Ich helfe niemandem", erklärte der Heiler in abweisenden Ton, sein Akzent trat deutlicher hervor. „Leben Sie wohl, Engländer."
Mit diesem Satz schlug er Remus die Tür vor der Nase zu.
Ziemlich verblüfft starrte er die geschlossene Tür an. Na, das konnte ja heiter werden … bei so einem freundlichen Exemplar der Menschheit konnte ja nichts mehr schief gehen. Vergangenheits-Reisen schienen den Zynismus in ihm übrigens deutlicher an den Tag zu bringen …
„Ich komme wieder", erklärte Remus der Holztür, wandte sich um und ging den Weg zurück. Und ob er wieder kommen würde! Dr. Murtigar war seine einzige Chance …
Jaja, Wissenschaftler … Ist er nicht ein sympathisches Exemplar, unser guter Murtigar. Mal sehen, ob Moony ihn noch rumkriegt. Eine kleine Review von euch würde sicherlich helfen, den Heiler großzügig zu stimmen … Also, legt los!
