Ich danke euch allen für die tollen Reviews, hab leider keine Zeit um sie zu beantworten. Sonst müsstet ihr alle bis morgen warten 'g' es ist saudoof das man keine Sternlein mehr machen kann!!!!!!!!!!!!!!!!

Hoffe dieses Kapitel gefällt euch auch, ist mal was anderes...

.................................................

12. Erinnerungen

Ais hatte nur ein zwei Stunden geschlafen, der aus dem Nichts auftauchende Pfeil hatte ihr einfach keine Ruhe gelassen.

Wem gehört der Pfeil?

Gehörte er den Schlägern des Apfelverkäufers? Aber die hatten keine Waffen bei sich gehabt, so viel Aislinn hatte sehen können. Denn wenn sie welche gehabt hätten, dann hätten sie sie vorher benutzt.

Ais hatte sich, als sie sich hingelegt hatte, immer und immer wieder eingeredet, dass der Pfeil von einem der Männer stammte die, als sie an den Efeuranken gehangen hatte, einen abgefeuert hatten, damit sie sich nicht mehr damit herumplagen musste und noch ein bisschen schlafen konnte, bevor es Morgen war und sie aus dieser Stadt verschwinden würde.

Aber irgendwas in ihr sträubte sich dagegen anzunehmen, dass der Pfeil von den Männern, die unter ihr gestanden hatten, gekommen war.

"Wenn ich mir den Pfeil bloß besser angeschaut hätte, dann wüsste ich wenigstens wie er aussieht und so hätte ich zumindest ne kleine Ahnung von wem der Pfeil sein könnte. Aber wer guckt sich denn schon einen Pfeil an, dem man um Haaresbreite entkommen ist? Und ich hatte außerdem andere Sorgen.....", dachte sie, schloss ihre Augen um endlich zu schlafen und zwang sich an etwas anderes zu denken.

Doch mit Schlafen war wohl nicht viel, denn nach gut zwei Stunden sass Ais wieder kerzengerade auf der Bettkante und angelte nach einem Paar frischer Hosen, die in einer ledernen Satteltasche steckten, zerrte sie heraus und dabei fielen auch ein paar andere Sachen aus der Satteltasche.

Ein grobzinkiger Kamm, den sie ohnehin nie brauchte, also warf sie ihn wieder in die Tasche.

Eine kleine silberne Haarspange, die mit grünen Steinchen besetzt war.

"Wie ist die den hier rein gekommen??", dachte sie und warf sie ebenfalls wieder in die Tasche zurück.

Ihre alten, abgewetzten schwarzen Armschoner.

"Aha, da sind die also abgeblieben, doch noch was Brauchbares. Ich sollte wirklich besser Ordnung halten mit meinen Sachen", dachte sie und legte die Armschienen neben sich aufs Bett.

Da fiel ihr Blick auf eine einfache silberne Kette. Sie griff nach ihr und hob sie hoch. Das silberne, ovale Medaillon, das am Kettchen hing, wippte leicht vor ihren Augen hin und her.

Ais strich mit ihren zierlichen Fingern über die eingravierten Muster, die wie Rosenranken aussahen.

Ihre Finger blieben auf einer Seite des Anhängers liegen und machte ihn auf. Zum Vorschein kam auf der linken Seite ein Bild ihres Vaters. Er hatte ein schmales Gesicht, graue Augen wie die Farbe einer sternenlosen Nacht.

An ihren Rändern bildeten sich, wenn er lachte- und das war sehr oft- unzählige von kleinen Lachfältchen.

Darüber verliefen schmale, dunkle, gebogene Augenbrauen. Eine schmale Nase, die zu seinem Gesicht passte, schmale

Lippen und ein markantes Kinn mit einem klitzekleinen Grübchen darin. Sein Gesicht wurde von pechschwarzen, fast blauschimmernden, schulterlangen Haaren umrahmt.

Ais hatte die Haare und das schmale Gesicht von ihrem Vater geerbt und natürlich seine Größe. Sie überragte so manchen Mann, der ihr begegnete. Aber ihr Vater war noch größer als sie, was man auf dem Bild nicht erkennen konnte, weil er nur bis zur Brust abgebildet war.

Und auf Manchen wirkte er recht furchteinflössend, nicht nur wegen seiner Größe, auch wegen seines Kampfgeschickes und wegen seines selbstsicheren Auftreten, denn er ließ sich von niemandem einschüchtern.

Aislinns Blick wanderte auf die rechte Seite des Medaillons.

Dort war ebenfalls ein Bild, aber dieses mal von einer Frau. Ihre Mutter hatte lange, gelockte hellbraune Haare, die sich um ihr liebliches Gesicht kringelten.

Ihre Augen waren die selben wie die von Ais. Sie hatten die Farbe eines Waldes, wenn die ersten Strahlen der Sonne auf die Bäume fielen und die morgendlichen Tautropfen, die sich auf den Blättern gesammelt hatten, aufleuchteten.

Über ihre Augen wölbten sich elegante, helle, kaum sichtbare Augenbrauen.

Ihr Gesicht hatte eine rundliche Form, mit feinen Gesichtszügen. Die vollen Lippen waren vornehm geschwungen und wirkten auf ihrer hellen Haut röter als sie eigentlich waren.

Sie war ebenfalls nur bis zur Brust zu sehen, aber Ais konnte sich noch gut daran erinnern, dass sie mit zwölf Jahren ihre Mutter schon um einen Kopf überragt hatte.

Saillea kam ganz nach ihrer Mutter, aber die blauen Augen musste sie von ihrem Vater vererbt bekommen haben, den sie leider nie gekannt hatte.

Aislinn wiederum kam ganz nach ihrem Vater, doch die grünen Augen hatte sie von ihrer Mutter.

Nasya, Aislinns Mutter war im vierten Monat schwanger gewesen, als sie Taranis, Ais' Vater kennen gelernt hatte.

Nasyas früherer Mann war im Ringkrieg umgekommen und hatte die schwangere Nasya alleine zurück gelassen.

Taranis- das bedeutet Donner, und er machte seinem Namen alle Ehre, denn sein Auftauchen

aus dem Hinterhalt mit seiner Räuberbande, wenn sie eine Reisegruppe überfielen, war wie ein gewaltiges Donnergrollen und Nasya, was so viel bedeutet wie „Wunder"- und auch sie wurde ihrem Namen gerecht- war schön und so feurig wie der Sonnenaufgang.

Ais' Eltern waren so ungleich wie Sommer und Winter, wie Tag und Nacht, wie Sonne und Mond. Doch sie gehörten zusammen, egal, wie verschieden sie waren.

Aislinn führte ihre Fingerspitzen zu ihrem Mund und hauchte einen Kuss darauf, damit strich sie über die Bilder ihrer Eltern in dem Medaillon.

"Wie sehr ich euch doch vermisse, ihr seit viel zu früh gegangen....", wisperte Aislinn, schloss den Anhänger und ballte einen Moment ihre Faust um ihn. Eine Träne rann ihre Wangen hinunter.

Sie wischte sich die Träne fort und legte das Medaillon um den Hals. Dann zog sie sich endlich die frischen Hosen an und fischte nach ihren hohen, schwarzen Schnürstiefeln, schlüpfte hinein und begann ihre restlichen Habseligkeiten zusammen zu packen.

Nur ein paar Minuten später warf sie ihre zwei Satteltaschen über ihre rechte Schulter und schlich im Schein einer Kerze die alte, knarrende Treppe hinunter.

Sie blickte vorsichtig in die leere Gaststube und kramte fünf Kupfermünzen aus dem tiefen Sack ihres Mantels und legte sie auf den Tresen. Schließlich stellte sie die Kerze dazu, pustete sie aus und verlies das kleine Gasthaus.

................

Duath schnaubte freudig und scharrte mit den Hufen am Boden, als er seine Herrin zur kleinen Stalltüre reinkommen sah.

Ais kam auf ihn zu, tätschelte seinen Hals und warf ihm ein bisschen Heu in die Krippe, die vor dem Hengst stand und stellte ihm einen vollen Eimer Wasser daneben.

Während das Pferd fraß und trank, bürstete und sattelte Aislinn es und schnallte ihre zwei Satteltaschen, ihre zwei Decken für das Nachtlager und den Proviantsack, den sie aus der Gasthofküche stibitzt hatte, auf den Rücken des. Die zwei Wasserschläuche hängte sie sich über die Schultern.

Ais nahm Duath an den Zügeln und führte ihn vor den Stall hinaus, stellte einen Fuß in den linken Steigbügel und schwang sich in den Sattel.

Danach zog sie die Kapuze ihres Umhangs tief in ihr schönes Gesicht und ritt mit dem Sonnenaufgang aus der Weißen Stadt Minas Tirith hinaus.

..............................

Wann das nächste Kapitel kommt weis ich noch nicht, ich hoffe mal Sonntagabend. Weil nachher bin ich eine Woche weg, urlaub so zu sagen 'g'