Jaja ich weiss, hab lange auf mich warten lassen. Aber jetzt gehts weiter und besten Dank für die tollen Reviews.
Viel Spass!
20. Unliebsame Begegnung
Jetzt war schon ein Tag vergangen seit Aislinn von Haldir am Fluss überrascht und verschleppt wurde.
Aislinns Körper konnte sich seit dem nicht mehr richtig aufwärmen.
Am Anfang war die Kälte noch erträglich gewesen aber jetzt zitterte sie Stoßweise am ganzen Körper.
Wenn sie wenigstens etwas anständiges zu essen hätte, dass würde die ganze Sache ein wenig erträglicher machen, zu alledem machte sich auch noch ihre Wunde bemerkbar, die von dem Pfeil des Elben stammte.
Haldir zog Aislinn immer noch erbarmungslos hinter sich her. Sie hatte an ihrem linken Handgelenk schon blaue Flecken vom seinem festen Griff.
Aislinn hatte, nachdem sie auf dem Baum geklettert und von dem Elben derart erschreckt worden war, noch einen zweiten Fluchtversuch unternommen.
Haldir drückte Ais ein paar Beeren in die Hand. Der Elb lies ihr aber keine Zeit sich lange auszuruhen, er packte sie wieder rücksichtslos am Arm und zog sie hinter sich her.
Der Elb wurde plötzlich in seinem Vorwärtsstreben, mit voller wucht abgebremst, sodass er nach hinten in Aislinns Richtung schleuderte. Obwohl Ais ihm auszuweichen versuchte wurde sie mit Haldir auf den Boden gerissen.
Die Überraschung war Aislinn gelungen, sie hatte sich blitzschnell an einem Dicken Ast festgehalten und mit den Füßen an einer hoch stehenden Wurzel abgestemmt, doch gegen diesen Elb hatte sie keine Change, obwohl er keine Waffen bei sich trug, genauso wenig wie sie.
Der Elb noch am Boden liegend, packte Ais, drehte sie mit schnellen Handgriffen auf den Bauch und setzte sich auf Ihren Rücken, dann drehte er Ihr einen Arm nach hinten, so dass sie sich nicht mehr rühren konnte.
„Bist du von Sinnen", brüllte er, " Mach so etwas ja nie wieder!"
„Warum? Ihr zwingt mich ja auch mit euch zu gehen, und ich habe Hunger und Durst!", quetschte Aislinn aus sich heraus, denn das Gewicht des Elben drückte ihr die Luft ab.
Haldir packte Ais am Kragen und stellte sie vor sich hin, zwei eiskalte blaue Augen starten in zwei zornige grüne, dann drehte er sich um, ohne ein weiteres Wort zu verlieren und schleifte Ais wieder hinter sich her, bis tief in die Nacht hinein.
Haldir bemerkte, dass es dem Mädchen nicht sonderlich gut ging. Sie fror erbärmlich aber was sollte er denn tun?
Sie in den Arm nehmen, an sich drücken und Ihr seine Wärme schenken?
Nein, da machte ich lieber ein Feuer. Heute Abend beim nächsten Halt, damit sie sich wärmen kann.
Haldir ging das Risiko ein und entzündete ein Feuer; er wusste ,dass dieses Waldstück nicht sicher war. Er hatte Sie gerochen, gestern Nacht als sie das letzte mal Rast machten... diese widerlichen Kreaturen.
Einfach nur abscheulich diese Orks.
Und genau deswegen, wegen Haldirs Arroganz. Nur weil er seine Wärme nicht hergeben wollte, saßen die beiden Streithähne jetzt sehr tief, tiefer gehts wirklich nicht mehr, in der Patsche.
Aislinn streckte ihre Arme und Beine soweit es ging in Richtung der Wärmequelle, sie fühlte, wie die wärme langsam in ihr aufstieg.
Plötzlich fuhr der Elb auf und löschte das Feuer, schnappte sich die verduzte Ais und warf sie in ein Gestrüpp.
Haldir legte sich dicht neben sie. Er deutete ihr, dass sie still sein solle, indem er einen Finger auf seine Lippen legte.
Er hatte in gerochen, den stinkenden Feind, doch genauso wie Haldir sie bemerkte, so konnten die Kreaturen auch ihn wahrnehmen... zumindest das Feuer und den Mensch, versteht sich...
Aislinn wusste zuerst nicht wieso sich der Elb so verhielt, doch dann vernahm sie grunzende Laute und das Geklirre von Metal und Eisen, schwere Schritte die sich ihnen hastigen näherten, Orks. Jetzt wusste sie warum.
Aislinn spürte wie ihr ein fröstelnder Schauer über den ganzen Körper lief.
Wenn diese grässlichen Orks sie entdeckten würden, hätten sie keine Chance den Kampf zu Gewinnen, da Aislinn und auch der Elb keinerlei Waffen zur Verteidigung bei sich hatten. Was wollten sie gegen diesen schwerbewaffneten, grausamen Haufen schon ausrichten? Ehe sie sich versahen wären Ais und der Elb tot.
Bestenfalls könnte der Elb fünf außer Gefecht setzen und Ais drei höchstens vier.
Aber Ais geschultes Gehör verriet ihr, dass es sich um mehr als ein Dutzend Orks handelte und dass die Orks schon fast bei ihnen waren. Schon in den nächsten paar Minuten konnte Ais aus dem Gebüsch heraus große schwarze hehrrantrampelnder Füße sehen, die dann abrupt halt machten.
Der dicht neben Aislinn liegende Elb verhielt sich Mucksmäuschen still und beobachtete das Treiben der Orks.
Aislinn verstand das Gegrunze nicht, doch sie wusste, dass sich die Orks in Ihrer schwarzen Sprache unterhielten.
Zu oft hatte sie diese schrecklichen Geräusche schon wahrgenommen, zu oft schon hatten diese Tiere, diese Bestien, ihr das Leben zur Hölle gemacht...
Einer der Orks kniete sich neben das Feuer, griff in die Glut und zermalmte sie wie eine Fliege in seiner Faust. Ihm schien es nichts auszumachen, dass er seine Klauen versenkte.
Aus einem unerfindlichen Grund, fingen die Orks zu Streiten an, ein Handgemenge entstand, dabei wurde ein Ork unsanft zu Boden geworfen, sodass er mit dem Gesicht im nassen Laub landete. Als er sein seinen Blick hob, sah er direkt unter das Gebüsch, in Aislinns Augen.
Der Ork entblößte seine Zähne und stieß einen fürchterlichen Schrei aus.
Ais blieb steif am Boden liegen, ihr Herz klopfte bis zum Hals. Erst als sie unsanft hochgerissen wurde, kam sie wieder zu sich.
Haldir hatte Ais am Kragen gepackt und riss sie mit sich. Die spitzen, dichten Zweige des Gestrüpps verfingen sich in Aislinns Haar, zerrissen ihr die Kleider und schrammten, ihr die Haut auf.
Haldir und Aislinn liefen um ihr Leben doch das nutzte nichts, nach wenigen Metern waren sie von Orks eingekreist.
Haldir hieb einen der Bestien die Faust gegen die Schläfe und der getroffene sackte bewusstlos zusammen. Währenddessen verpasste Ais einem Ork, der sie mit einem Hechtsprung zu Boden gerissen hatte, einen saftigen Fußtritt in seine hässliche Fratze. Rücken an Rücken kämpften Ais und Haldir, doch der Übermacht der Orks waren sie nicht gewachsen und nach wenigen Minuten war der Kampf vorbei.
Einige Momente später waren die zwei auch schon gefesselt und geknebelt wie es sich nach Orkart gehört.
Die Orks errichtenden an Ort und Stelle ein Lager. Als es anfing zu dunkeln und kühler zu werden, entzündeten die Kreaturen ein großes Lagerfeuer.
Aislinn wurde immer unruhiger. Sie versuchte in Haldirs Augen zu blicken, seinen Blick aufzufangen, doch er starrte immer nur ohne zu blinzeln gerade aus.
Wenn Ais Eines fürchtete, dann waren es Orks. Vor ein paar Jahren, als der Ringkrieg seinen Höhepunkt erreichte, war Aislinn mit Tausenden von anderen Menschen in der Hornburg von Orks und den noch Schlimmeren Urukhais eingeschlossen. Aislinn hatte die Gräueltaten dieser grausamen Bestien hautnahe miterlebt.
Ais selbst hatte in dieser grauenvolle Nacht ihre Augen fast für immer geschlossen. Aber zur Erinnerung an diese Schlacht trug Aislinn eine hässlich lange Narbe die ihr quer über den Rücken verlief und ihn verunstaltete.
Zum Glück hatte sie einer der Elben, die ihnen damals zu Hilfe geeilt waren, recht gut zusammengeflickt...
Haldir bemerkte, dass Ais immer unruhiger wurde. Sie warf ängstliche Blicke um sich, atmete immer schneller und fing an, an ihren Fesseln zu zerren.
‚Du dummes Mädchen. Siehst du denn nicht, dass du die Aufmerksamkeit der Orks auf dich ziehst... sie riechen dich ... sie riechen deine Angst, siehst du es denn nicht, wie sie erregter werden... sie riechen deine Angst...' dachte Haldir und warf Ais einen Blick zu, der sie mahnen sollte still zu sitzen.
Doch es war zu spät.
Ein paar Orks, die am Feuer saßen, hatten sich schon erhoben und kamen mit gebückter Gestalt auf Aislinn zu.
