11. Quidditch-Match
Nach den Ereignissen von Halloween wurden Ron, Hermine und Harriet richtige Freunde und fast unzertrennlich. Sie verstanden sich wirklich gut und sahen großmütig über ihre jeweiligen Schwächen hinweg.
Harriet hatte beschlossen sich wieder auf die wichtigen Dinge des Lebens zu konzentriere, sprich die Schule. Eigentlich hatte sie ja keine allzu großen Probleme, nur in Zaubertränke war sie ein hoffnungsloser Fall, und Professor Snape ließ keine Gelegenheit aus ihr das mitzuteilen. Also beschloss die den Stier bei den Hörnen zu packen, und mit Professor Snape zu sprechen. In der nächsten Stunde nach dem Trollzwischenfall fasste sie sich ein Herz und ging nach der Stunde zu ihm. Er wird mich schon nicht fressen. Immerhin hab ich einen Troll bekämpft, das hier kann nicht schlimmer sein.
Sie stand vor ihm und brachte kein Wort heraus. Snape warf ihr einen genervten Blick zu. „Ist etwas, Potter?", erkundigte er sich. Harriet riss sich zusammen. „Nun ja, Sir, die Sache ist die: Ich habe mich gefragt was ich tun kann, Professor", erklärte sie schüchtern. Snape sah sie verwirrt an. „Tun, Potter?", wunderte er sich.
„Ja. Ich meine, es ist ja offensichtlich, dass ich in Zaubertränke eine totale Niete bin. Ständig verwechsle ich alles und kann mir nichts merken, und ich hab gar kein Gespür für Mengen, also hab ich mich gefragt ob Sie mir nicht irgendeinen Tipp geben könnten was ich machen kann um mich zu verbessern", erklärte Harriet.
Snape starrte sie an. Harriet fand, dass seine dunklen Augen etwas sehr beunruhigendes an sich hatten. Sie waren irgendwie so...Ja was eigentlich? Traurig? Einsam? Leer? Dunkle Tunnel ohne einen Lichtschimmer am Ende. „Sie sollten sich keine Sorgen machen, Potter", meinte er dann erstaunlich sanft, „Zu Anfang haben viele Schwierigkeiten. Wenn Sie sich weiterhin Mühe geben, dann wird sich das ganze schon von selbst einrenken." „Meinen Sie wirklich?" „Aber ja." „Okay." Harriet nickte und floh aus dem Verlies. Das war bei weitem unheimlicher gewesen als der Troll.
Etwas später am Tag sah sie Snape als er gerade in eine heftige Diskussion mit Quirrell verstrickt war, wobei ihr wieder einfiel, dass Quirrell bei der ganzen Trollsache gefehlt hatte. Immerhin war er der Lehrer in Verteidigung gegen die Dunklen Künste, es war eigentlich seine Aufgabe die Schüler zu beschützen. Allerdings war es auch gut möglich, dass er bei dem Wort „Troll" ganz einfach ohnmächtig geworden war.
Die Quidditch Season hatte begonnen und als erstes Spiel stand Slytherin versus Gryffindor auf dem Plan. Harriet hatte einen Blick auf die Slytherin Mannschaft geworfen und als sie gesehen hatte wie groß und brutal die alle aussahen war ihr gleich ganz anders geworden. „Du schaffst das schon, Harry", beruhigte sie Ron. „Genau. Denk daran: Du bist die erste Erstklässlerin im Quidditch Team seit einem Jahrhundert", stimmte ihm Hermine zu, „Das heißt, du hast es wirklich drauf." Dieser Meinung war Harriet zwar nicht, aber sie nahm es hin.
Vor dem Match versuchte sie etwas zu essen („Stärk dich, sonst fällst du mir noch vom Besen", hatte ihr Oliver befohlen), aber es gelang ihr nicht ganz.
Ich mach das schon.. Ich mach das schon. Es wird schon schief gehen.
Das Spiel ging los (Oliver hatte zuvor eine sehr aufbauende Rede gehalten, die in etwa so gelautet hatte: „Wir sind das beste Team seit Jahren,. Wir müssen einfach gewinnen.") und Harriet versuchte sich voll und ganz auf die Suche nach dem Snatch zu konzentrieren.
Als ihr Besen das erste Mal bockte, dachte sie sich noch nichts dabei. Aber wenig später gewann ihre angeborene Paranoia die Überhand. Jemand hat es auf mich abgesehen und verhext meinen Besen! Tatsächlich führte sich ihr Nimbus 2000 auf wie ein bockiges Pferd und Harriet musste ihr bestes geben um nicht hinunter zu fallen. Leider schien das niemanden aufzufallen. Doch dann wurde es schlimmer. Harriet wurde von ihren Besen geschleudert, konnte sich aber gerade noch festhalten und hing nun sich an dem Besen festhaltend unter ihm in der Luft anstatt auf ihm zu sitzen. Okay, was jetzt?
Sie begann zu schwingen (und betete, dass ihr Besen nicht gerade jetzt bocken würde) und umschloss den Besen schwungvoll mit ihren Beinen. Nun hing sie verkehrt in der Luft. Aus den Augenwinkeln sah sie wir Professor Snapes Robe in Flammen aufging, was sie sehr verwunderte, doch dann sah sie etwas viel wichtigeres: den Snatch. Sie setzte zu einem waghalsigen Senkflug an, stieß ein kurzes Stoßgebet aus, machte einen Looping und präsentierte voll Stolz den goldenen Snatch. Gryffindor hatte gewonnen und Oliver umarmte sie stolz. „Und ich hab sie entdeckt", behauptete er glücklich.
„Es war Snape, er hat deinen Besen verhext", erzählte Ron ihr später, „Hermine hat ihn aufgehalten." Hermine nickte. Harriet erschauderte. „Das ist doch Unsinn. Warum sollte Snape mich umbringen wollen!", wunderte sich Harriet. „Ich hab gesehen wie er einen Spruch gemurmelt hat. Und dein Besen hat aufgehört herum zu spinnen nachdem er den Blickkontakt verloren hatte. Es tut mit Leid, Harry, aber ich glaube er ist es wirklich", erklärte Hermine. Das gefiel Harriet dann aber gar nicht. Warum sollte mich überhaupt irgendjemand umbringen wollen? Eine Antwort auf diese Frage konnte sie sich nicht geben.
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