Titel: Seven Days

Teil: 7/7

Autor: Neko (Ne-chan)

E-mail: Harry Potter

Raiting: PG-14

Warnung: darkfic, OOC

Kommentar:

Pairing: Severus x ?

Disclaimer: Alles nicht meins, alles J.K. Rowling. Geld bekomm ich auch nicht! sich das Ganze noch mal überleg Mist --

Seven Days

Carpe Diem – Nutze den Tag

Severus fror. Es war seltsam. Er konnte sich genau daran erinnern, dass es warm war, als er eingeschlafen war. Tastend suchte er seine Bettdecke und verzog verwirrt die Stirn, als er etwas Hartes in der Hand hielt. Widerwillig öffnete er ein Auge und blickte überrascht auf die Armlehne seines Kaminsessels. Wieso war er mit seinem Kaminsessel im Bett? Und wo war seine Decke? Seufzend öffnete er nun auch das andere Auge und stutzte. Der Kamin stand sonst aber nicht in seinem Schlafzimmer! Und dann machte es Klick. Er war tatsächlich vor dem Kamin eingeschlafen! Das war ihm seit Jahren nicht mehr passiert. Seine Gelenke knackten als er sich erhob und lächelnd erinnerte er sich jetzt, warum er sich diesen Schlafplatz so schnell wie möglich abgewöhnt hatte.

„Severus?"

Mitten in der Bewegung erstarrte Severus. Wie konnte das sein? Es war doch unmöglich in seine Gemächer einzudringen! Langsam drehte er sich um und blickte direkt auf den Eindringling.

„Ron?"

Ronald Weasley stand mit Tränen in den Augen vor ihm! Er konnte es einfach nicht glauben! Ron stand bei ihm im Wohnzimmer und weinte mitten in der Nacht. Unsicher ging Severus auf den Rotschopf zu, hielt nach ein paar Schritten aber wieder inne.

„Ron? Was ist passiert? Warum… weinst du?"

Als ob der Junge darauf gewartet hätte, entkam ihm ein erschütterndes Schluchzen und streckte Hilfe suchend die Arme Severus entgegen. Mit zwei großen Schritten überbrückte der schwarz gewandete Zaubertränkemeister die Kluft zwischen ihnen und schloss den Jungen in die Arme. Sofort vergrub Ron sein Gesicht in Severus Schulter und wurde von Tränen geschüttelt.

„Ich liebe dich! Wie können sie so was verlangen? Wieso tun sie mir das nur an? Warum?"

Beruhigend strich Severus Ron durch das rote Haar. Eine unbändige Freude hatte ihn ergriffen! Das war das erste Mal, dass jemand sagte, er würde ihn lieben! Niemand hatte ihm das gesagt! Nicht einmal Albus! Sicher, Ron hatte ihm das in seinen Briefen oft geschrieben, aber es war so anders, wenn man es hörte! So… real!

Aber wovon sprach sein Ron nur? Wer wollte seinem kleinen Fuchs was tun?

„Ron? Wer will dir was antun? Ich werde alles tun, um dich zu schützen! Shh, ist ja gut!"

Es dauerte lange, bis sich Ron wieder etwas beruhigt hatte. „Sev? Kann ich heute Nacht bei dir bleiben?" Der Ältere schluckte. Das war sicher keine gute Idee. „Was ist passiert, Ron?" Der Rothaarige seufzte und lächelte traurig. „Ich hatte einen schlimmen Streit mit Harry und Hermine. Sie haben auf mich gewartet, als ich wieder in den Turm kam." Ron löste sich vorsichtig aus Severus Armen und drehte ihm den Rücken zu. Leise flüsterte er: „Sie sind uns gefolgt, haben uns beobachtet." Ruckartig wandte sich Ron wieder Severus zu. „Sie haben von mir verlangt, dass ich jeglichen Kontakt zu dir abbreche! Oh Sev, sie haben mir gedroht! Sie wollen dafür sorgen, dass du Horgwarts verlassen musst, wenn ich nicht kooperiere!" Wieder liefen Ron die Tränen über die Wangen.

Severus war nicht so überrascht oder geschockt wie Ron. Er hatte nicht wirklich viel von Potter und Granger erwartet. Dass sie Ron verraten hatten, machte ihn jedoch wütend. „Mach dir keine Sorgen um mich, Ron! Dumbledore weiß schließlich schon alles! Er hat mich sogar ermutigt! Ron! Wie können Potter und Granger es wagen dich so zu bedrohen?" Ron schüttelte nur den Kopf. „Ich möchte nicht zurück, Severus! Bitte lass mich hier bleiben! Bitte!" Severus biss sich unsicher auf die Unterlippe. Wenn man Ron hier fand, um diese Uhrzeit, dann war es aus! Dumbledore war vielleicht mit ihrer Beziehung einverstanden, aber der Schulrat, das Ministerium oder die Eltern würden nicht so einfach zustimmen. Aber wie machte er das dem Rotschopf nur begreiflich ohne ihn vor den Kopf zu stoßen?

„Severus?" Blinzelnd löste sich Severus aus seinen bewölkten Gedanken und schenkte seine Aufmerksamkeit wieder Ron. Ängstliche Augen beobachteten ihn ganz genau und er seufzte leise. „Diese Nacht könnte so viel kaputt machen, Ron. Wenn bei mir auf einmal die falschen Leute vor der Tür stehen, werden wir für immer getrennt! Willst du das wirklich riskieren?"

„Das bedeutet wohl nein." Der Gryffindor lächelte traurig und legte erschöpft seinen Kopf auf Severus Schulter. „Wieso muss alles immer kompliziert sein?" Auch Severus lächelte und begann ein wenig abwesend mit dem roten Haar zu spielen. „Sagt das wirklich ein Gryffindor? Ihr seit doch immer auf Abenteuer aus!" Ein Schnauben war die Antwort auf diesen Satz. „So was behaupten immer nur Slytherins."

Eine zeitlang schwiegen sie, genossen es noch ein wenig in den Armen des anderen zu liegen. Doch so konnten nicht ewig in Severus Wohnzimmer stehen bleiben und so lösten sie sich mit einem kleinen gequälten Blick. Leise machte sich Ron auf den Weg zur Tür, dann blieb er doch noch mal stehen. „Diesmal… diesmal möchte ich einen richtigen Abschiedskuss."

Der schwarze schwere Samt von Severus Mantel umspielte sie beide, als der Zaubertränkemeister dieser Aufforderung nur zu gerne nachkam. Langsam zog er Ron nahe an sich heran und führte ihre Lippen zärtlich zueinander. Rons Arme schlangen sich um Severus Hals und beide ließen sich in das warme sanfte Gefühl fallen, was in ihnen aufstieg.


Severus erntete am nächsten Morgen in der Großen Halle seltsame verstörte Blicke. Selbst Dumbledore schien ein bisschen verstört, als sich der Zaubertränkemeister zu seinen Kollegen an den Lehrertisch gesellte.

„Minerva, dürfte ich bitte die Butter haben?"

Professor McGonagall ließ vor Schreck ihr Messer fallen und starrte mit offenem Mund die Person neben sich an. Egal, was für ein Wesen es war, es sah aus wie Severus Snape. Es gab nur diese gravierenden Fehler in dem Bild!

Der Erste war das breite fröhliche Lächeln auf dem Gesicht des sonst griesgrämigen Mannes. Solange sie diesen Menschen kannte, konnte sie sich nicht einmal daran erinnern, dass er auch nur einmal so ein fröhliches, ehrliches Lächeln auf seinen Lippen hatte… oder dieses glückliche Funkeln in den Augen. Es erinnerte so verdammt an Albus. Es war beängstigend!

Der zweite Fehler war diese seltsame Frage gewesen! Na ja, eigentlich war es eine recht normale Frage an einem frühen Morgen am Frühstückstisch, aber NICHT von Severus Snape. Severus Snape Aß nicht zum Frühstück! Er trank eine Tasse schwarzen Kaffee und blickte böse in die Runde, aber NIEMALS fragte SNAPE nach der BUTTER!

Der dritte Fehler war die Wortwahl! Minerva schluckte schwer. Dieser Mann hatte tatsächlich BITTE zu ihr gesagt! Er war HÖFLICH und LÄCHELTE sie dabei sogar an!

Aber das Schlimmste von allem war sein Aussehen! Der fieseste, unfreundlichste und dunkelste Lehrer Horgwarts hatte frisch gewaschene Haare, die in einem lockeren Pferdeschwanz gebunden waren. Einzelne Strähnen hingen ihm im Gesicht und erweckten das Bedürfnis zum Leben, sie ihm aus dem Gesicht zu streichen. Seine Kleidung war nicht ganz so zugeknöpft, wie es sonst der Fall war. Tatsächlich waren einige Knöpfe am Kragen sogar offen und es war erschreckend, wie sehr so was das ganze Aussehen eines Menschen verändern konnte!

Kurzum Severus Snape sah zum ersten Mal so aus, wie er auszusehen hatte! Ein gut aussehender, gutgelaunter junger Mann Mitte 30.

Und das brachte Minerva McGonagall fast an den Rand eines Herzinfarktes. Jede Farbe war aus ihrem Gesicht verschwunden, als sie ihn in aller Öffentlichkeit angaffte. Die Schüler begannen schon ein wenig zu kichern, doch damit rissen sie die Leiterin von Gryffindor und Stellvertreterin von Direktor Dumbledore aus ihrer Versteinerung.

„Severus?" Ihre Stimme war nur ein Flüstern, aber der junge Mann neben ihr verstand sie trotzdem. „Ja?" Das Lächeln auf Severus Gesicht hatte sich jetzt in etwas anderes verwandelt. Minerva konnte es schlecht deuten, aber sie hatte kurz gedacht, sie hätte Angst darin gesehen. Bevor sie jedoch irgendetwas in dieser Richtung äußern konnte, kam ihr Filius Flitwick, der kleine Professor für Zauberkunst, zuvor.

„Severus, du siehst absolut umwerfend aus! Ist heute ein besonderer Anlass?" Jetzt drohte Minerva wirklich vom Stuhl zu fallen und auch die Schüler wurden still. Sie hatten natürlich das ganze Spektakel mitverfolgt und wurden jetzt alle Zeuge davon, wie ihr Meister in Zaubertränke rot wurde und wie ein Schuljunge schüchtern den Kopf schüttelte.


Severus wurde noch roter im Gesicht als er merkte, was für eine Aufmerksamkeit er auf sich zog. Tatsächlich hatten sich Ron und er nicht so schnell voneinander trennen können und noch lange miteinander geredet. Er wusste selbst nicht mehr richtig, wie Ron es geschafft hatte ihn zu so einem Outfit zu überreden, aber irgendwie hatte es Severus selbst noch heute Morgen um 3 Uhr für eine grandiose Idee gehalten!

Ein wenig Verzweifelt warf er dem rothaarigen Gryffindor einen Hilfe suchenden Blick zu und bekam nur ein vollkommen strahlendes Lächeln als Antwort. Ron hatte sich von Granger und Potter scheinbar absolut abgewandt und saß nun neben Neville Longbottom und Dean Thomas, die ihn, wie alle anderen in der Halle, verblüfft anstarrten. Lautlos bewegten sich die Lippen von Seasmus Finnigan und Severus konnte tatsächlich ein „Er sieht heiß aus!" daraus lesen.

Es dauerte etwas, bis sich die Halle soweit wieder von dem Schrecken erholt hatte, das wieder leise Gespräche zu vernehmen waren. Severus rote Wangen blieben, bis er zu Ende gefrühstückt hatte und endlich die Große Halle verließ.


Er steuerte direkt auf den Balkon zu, wo er Ron so oft beim dichten beobachtet hatte und atmete erst einmal tief durch. Der Rotschopf würde auch bald auftauchen. Sie hatten es so verabredet, um die Reaktionen auf sein neues Auftreten zu diskutieren. Als ob es da noch was zu diskutieren gäbe! Minerva hatte beim Frühstück kein Auge von ihm genommen! Der „Stock" McGonagall hatte ihn fast schon lüstern angestarrt! Ein leichtes Schütteln durchfuhr ihn.

„Tja, jetzt werde ich wohl aufpassen müssen, dass dich mir keiner wegschnappt!" Severus lächelte und drehte sich zu Ron um, der sich leicht an die Brüstung lehnte und ihn vergnügt betrachtete. Der Rotschopf rutschte näher an ihn ran und kuschelte sich etwas an ihn.

„Tatsächlich hat Dean fast gesabbert, als er dich sah und Seasmus ist mit einem hochroten Kopf im Jungenklo verschwunden! Von den Mädchen will ich gar nicht erst reden! Selbst Hermine hat ordentlich schlucken müssen!" Severus wurde wieder rot. „Du übertreibst doch!", nuschelte er nur undeutlich, bevor er sich etwas von Ron abwandte und seine Gesichtsfarbe zu verstecken. Ron kicherte nur. Dann wurde er wieder ernster.

„Du wirst doch das eine Jahr auf mich warten, oder?" Severus blickte ihn jetzt doch wieder an. Sie hatten sich auch über dieses Thema unterhalten und kamen zu dem Schluss, dass sie dieses eine Jahr, Rons letztes Jahr in Horgwarts, mit ihrer Beziehung warten würden. Ron wurde im März Volljährig und nach dem Jahr war auch nicht mehr das Lehrer-Schüler-Problem vorhanden. Ron hatte bei dieser Abmachung zwar ein wenig frustriert reagiert, aber zugesagt. Zur Erleichterung von Severus, der sich schon tausende Horrorszenarien hatte ausmalen können.

„Ron! Davor brauchst du dich wirklich nicht zu fürchten! Eher müsste ich Angst haben, dass du das Interesse verlierst!" Sofort schüttelte Ron den Kopf. Und leise flüsterte er:

„Ach, wie sehn ich mich nach dir
Ach, wie sehn ich mich nach dir,
Kleiner Engel! Nur im Traum,
Nur im Traum erscheine mir!
Ob ich da gleich viel erleide,
Bang um dich mit Geistern streite
Und erwachend atme kaum.
Ach, wie sehn ich mich nach dir,
Ach, wie teuer bist du mir,
Selbst in einem schweren Traum."

Severus lächelte. Wie konnte dieser Junge nur fragen, ob er warten würde? Er wäre ein Idiot, wenn er es nicht tun würde.

Ende

Mein kleiner Extra-Kommentar:

Hallo!

Endlich ist es beendet! Es ist nicht schön, aber ein Ende! Hört sich etwas bitter an, aber mir gefällt es überhaupt nicht und würde wahrscheinlich fluchen wie ein Rohrspatz, wenn mir jemand so ein Ende, bei einer eigentlich sonst ganz gut lesbaren FanFic anbieten würde… Leider hatte ich mich bei dieser Geschichte aber selbst ins Abseits befördert und wusste nicht mehr, was passieren sollte. Deshalb wird es auch keinen weiteren Teil geben, auch wenn dieses Ende doch noch recht offen ist (kann schließlich noch viel passieren, wenn man die Zeitspanne von einem Jahr bedenkt und dass ich Harry und Hermine am Ende total unter den Tisch fallen ließ. Tatsächlich waren diese beiden eine weitere Sackgasse, in der mein Hirn sich festgesetzt hatte).

Ich hatte lange Zeit keinen Plan, was ich jetzt am letzten Tag noch schreiben sollte, deshalb kam dieses zerstückelte Nichts heraus. Und ich habe mich wohl doch dieser Ideenlosigkeit ergeben. Bei meinen anderen Geschichten (Maggie, Overprotected…) werde ich diesen Fehler sicher nicht begehen, da ich da schon eine wage Vorstellung von der Struktur habe. Das Ende ist also schon in meinem Kopf fest verankert (was lustig ist, denn bei meine „guten" Geschichten weiß ich das Ende immer vor allem anderen. Ich muss dann immer nur einen Plot schreiben, der zu dem gewünschten Ende führt. Auch, wenn ich mir dabei immer wieder selbst Fallen baue, werden die eigentlich nicht so schlecht, finde ich )

So, genug gemeckert! Ich hoffe, ihr schreibt mir trotzdem eure Meinung und gibt mir vielleicht ein paar gute Tipps gegen solche Katastrophen.

Wunderschöne Weihnachtstage wünscht euch eure

Ne-chan

P.S. Das Gedicht am Ende ist wieder einmal von Goethe! Übrigens ist mir beim 5. Kapitel scheinbar ein Fehler passiert! Der Zweizeiler in dem Kapitel ist nicht von Goethe, sondern von Schiller!