Fleur hatte kaum Zeit ihren Koffer in dem kleinen Gebäude in der Winkelgasse, in dem sie wohnen würde, abzustellen, als ihr schon berichtet wurde das sie an diesem Tag die Arbeit aufzunehmen hatte.
Ärgerlich und mit dem Gefühl am falschen Platz zu sein eilte sie die Straße hinunter zu einem großen, schiefen Marmor-Gebäude mit der Aufschrift: „Gringotts Bank" und wie ihr Glück grade warerwischte sie noch eben den Beginn des nächsten Regenschauers.
Sie war nicht besonders beeindruckt von der Inneneinrichtung. Es war weniger reich dekoriert als ihre Akademie... oder das Haus ihrer Mutter. Und gefüllt war es mit verschiedenen Hexen und Zauberern die Anzahlungen leisteten,unter die Erde gebracht wurden um ihre Besitztümer abzuholen und mit den Goblins über das eine oder andere argumentierten.
Fleur zitterte und schlang ihre Arme um sich. Es war so kalt hier drin...
Sie zuckte zusammen als ein eher sperriger Zauberer an ihr vorbeiging. Dieser... Flegel.. hatte sie gekniffen! Sie lief hinter ihm her, den Zauberstab in der Hand.
Er drehte sich um.
Sie starrte ihn eisig an.
„Hey, Süße", sagte er und schickte ihr einen lüsternen Seitenblick. „Erzähl mir doch nicht dass das ein Problem war,hm?."
„Isch 'abe nichts mit idiotischen Pöbeln wie Ihnen su tun", fauchte sie. "Boue sur mes chaussures."
Er lachte. „Oh, ist es nicht immer so? Bist zu gut für die Welt, richtig?"
„Schmör in der 'ölle", sagte sie bissig und fühlte wie die Röte in ihre Wangen schoss. Sie wirbelte rum und ging weiter durch das Foyer der Bank, gedemütigt.
Sie strich eine Strähne ihres noch immer feuchten, blonden Haares aus dem Gesicht und blickte sich um, sich wundernd wo sie sich wohl anmelden sollte.
Sie erblickte einen großen, rothaarigen Mann der neben einem anderen Kunden bei der Türe stand. Der andere Mann sah recht aufgebracht aus, während der Rotschopf fast amüsiert blickte. Teile der Konversation drangen zu ihr während sie vorbeigingen:
„Sir, ich habe es Ihnen bereits erzählt. Ich arbeite nicht in der Kunden-Abteilung. Ich kann ihnen nicht helfen."
„Ich werde nicht mit diesen unnormalen Freaks reden!"
„Sir, ich muss sie bitten sich zu beruhig-"
„Erzähl mir nicht mich zu beruhigen, Junge! Ich verhex dich so dass du wünscht niemals geboren worden zu sein! Hilf einfach...!"
Sie realisierte mit großem Interesse dass sie den Rothaarigen wiedererkannte. Er war ihr bei dem Trimagischen Turnier ins Auge gefallen... er war mit seiner Mutter gekommen um Harry Potter anzufeuern... kurz vor der dritten Aufgabe... Sie schüttelte sich um das unangenehme Gefühl, das bei dieser Erinnerung aufkam, zu verjagen. Dazu war nun keine Zeit.
Aus ihrer Sicht war er recht gut aussehend. Groß, aber nicht schlaksig. Ein fröhliches Grinsen und ein hübsches Gesicht. Und dieses Haar...
Sie schlug sich mental. Sie war irgendwie aus ihrer Form heute. Wenn auch immer sie ihren Zauberstab auf diesen verdammten, unorganisierten âne, der ihren Portschlüssel für diesen Tag geplant hatte,bekam...
„Entschuldigen Sie bitte, Madam", unterbrach eine harsche Stimme ihre Gedanken. „Kann ich Ihnen irgendwie helfen?"
Fleur drehte sich um doch konnte niemanden hinter sich erkennen.
„Ähem", protestierte die Stimme, nun verärgert. „Wenn Sie Ihre Aufmerksamkeit bitte dem Erdboden zuwenden würden?"
Nachdem sie das tat entdeckte sie eine kleine, graue Kreatur die sie direkt anstarrte. Ein Goblin.
„Isch bin ange'euert worden um 'ier su arbeiten", antwortete sie ohne Einleitung.
„Ja, ja, ich weiß. Eine der Trimagischen Turnier Teilnehmer."
Fleur richtete sich auf. „Isch bevorzuge es nischt davon su reden, Sir."
Der Goblin verzog seine Stirn. „Was auch immer Sie wünschen. Ich bin Grap. Direktor der Internen Finanzen. Planmäßig sollten sie früher kommen. Bladvak's Untersekretärin, was?" Grap schaute sich für einen Moment um und lächelte dann triumphierend. „Weasley", bellte er.
Der rothaarige Mann schaute von seinem Argument mit dem Kunden auf und lächelte den Goblin freundlich und dankbar an. Er sagte ein paar Worte zu dem anderen Mann und ging dann auf Fleur und Grap zu.
"Ja, sir?" sagte er, den sauren Goblin schief angrinsend.
Der Goblin starrte ihn für einen Moment wütend an, bevor er sagte, "Miss Delacour ist hier für den Stellvertretenden Sekretär der Hauptschalter-Stelle. Ich habe keine Zeit ihr ihren Arbeitsplatz zu zeigen. Sie machen nichts." Es war keine Frage. "Also, gehen Sie und zeigen der jungen Dame wo sie hin muss… dann gehen Siezu Bladvak, er wird Ihnen zeigen wo sieSie unten brauchen. Und beeilen sie sich! Sie waren fünf Minuten zu spät heute morgen ausÄgypten … Zeit ist Geld, Weasley!" Ohne auf eine Antwort zu warten schritt der alte Goblin in einem würdevollen Tempo davon, während er seine Armbanduhr kontrollierte und seinen Kopf schüttelte.
Bill und Fleur starrten ihn beide an als er verschwand, bevor sie sich zuwandten. Nach einer etwas unangenehmen Still sagte Bill endlich, "Nun, ich denke das wäre es... schön Sie kennen zu lernen, Miss Delacour."
Er reichte ihr seine Hand und Fleur schüttelte sie, nach kurzem Zögern, behutsam. "Mr. Weasley," sagte sie formell.
"Es ist nur Bill, ma'am", sagte er achselzuckend. "Eine Menge 'Mr. Weasleys' rennen hier rum. Es ist eher verwirrend."
Fleur hob ihr Kinn. "Mr. Weasley," wiederholte sie steif. "Isch würde gerne starten falls Ihnen das passt."
Er nickte und schien kein bisschen nervös. "Natürlich. Diesen Weg bitte." Er ging in Richtung eines der üppigen Marmor-Tafeln, hinter sich blickend um sich zu vergewissern, dass sie ihm folgte. Fleur beschleunigte ihr Tempo als sie sah wie er ein paar Worte zu der Wand sprach … und direkt hindurch schritt.
Sie konnte ohne Probleme folgen.
Sie wandten sich durch ein paar Korridore und eine Treppe hinunter. Die Dekoration dort war eher durchschnittlich im Gegensatz zum Foyer. Bill redete nur um ihr zu erklären dass das die kürzeste Route zu der Schreibarbeit-Abteilung der Bank war, so weit er er wusste.
Sie stoppten an einem der größten Büros. Als er klopfte streckte ein recht gutaussehender, mittelalter Mann seinen Kopf aus der Tür. "Ja?" fragte er, gelangweilt klingend.
"Ich bin hier um deine Gehilfin abzuliefern", erklärte Bill.
"Ah," sagte der Mann. "Endlich. Zeig ihr ihren Platz, bitte." Er zeigte auf eine kleine Tür am Ende der Halle. „Bladvak wird sie sehen wollen."
Bill nickte. Fleur erkannte wie er einen komischen, schon fast misstrauischen Blick auf den Mann warf als er sich wegdrehte. Es verwirrte sie, aber sie schwieg.
Bill klopfte an die Tür. Ein paar Minuten später rief sie eine tiefe Stimme herein.
Ein älter aussehender Goblin saß an einem grob getischlerten Schreibtisch in der Mitte des ordentlich organisierten Büros und schien durch ein paar Papiere zu gehen. Fleur erkannte das Glitzern von Gold das seinen Schreibtisch dekorierte.
Der Goblin, der vermutlich Bladvak war, sah überrascht blickend auf. "Wer sind Sie?", fragte er freiheraus.
"Dies ist Ihre neue Untersekretärin, Miss Fleur Delacour," erklärte Bill leise.
"Oh. Und wer sind Sie?", fragte die Kreatur und hob seine Augenbraue argwöhnisch.
"Ich bin Bill Weasley,", sagte Bill. Obwohl er sein Gesicht absolut ernst blickten funkelten seine Augen. "Wir trafen uns letztes Jahr in Ägypten… und heute Morgen noch einmal. "Ich bin der Gruft-Zauberbrecher, übernehme für Mr. Galas."
"Oh…" die Augen des Goblins leuchteten auf als er ihn erkannte. "Armer Mann."
Bill zuckte zusammen. "Ich werde bestrebt sein vorsichtiger zu sein, Sir."
"Das hoffe ich doch sehr, junger Mann," sagte Bladvak streng. "Nun, Miss Delacour, setzen Sie sich bitte; Mr. Weasley, sie könnten Ihre Hilfe mit Gruft 50 gebrachen.Diesenärrische Frau hatihren Karren verlassen bevor ihr Aufseher den Zauber der Gruft völlig aufgehoben hatte."
"Danke sehr, Sir. Es war schön Sie kennen zu lernen, Miss Delacour." Und dann verließ der den Raum und ließ sie komplett verlassen in dem ungewohnten Platz.
Bladvak ließ sie sofort mit der Arbeit beginnen, vorsichtig und mit Hilfe von Magie wichtige Dokumente vervielfältigen, Notizen machen, Dokumente auf Fehler kontrollieren. Es war schleppende Arbeit und Fleur merkte wie sie ihr zuhause schon bei der Mittagspause vermisste. Aber sie wollte hierher kommen. Um, irgendwie, die Schulden gutzumachen die sie bei diesen Leuten hatte. Schließlich waren es die Schüler von Hogwarts die von den Taten des Dunklen Lordes und seinen Gefolgsleuten gelitten hatten. Und sie war mit ein paar Kratzern davon gekommen.
Als sie langsam die weiten Steintreppen mit den Armen voll Papieren herunter schritt, schwor sie sich dazubleiben und es durchzuführen.
Ihr Eintritt in das Foyer warbegrüßt durch Schreie wie: "Er ist verrückt geworden!" und "Haltet ihn!"
Der Mann den sie zuvor mit Bill Weasley argumentieren gesehen hatte, stolperte stümperhaft herum, den Zauberstab im Angriff, ließ mehrere Leute in der Luft herum schweben und sandte explodierende Flüche an jeden der versuchte ihn zu stoppen.
"Sie haben mich ruiniert!" schrie er. "Traut diesen Freaks nicht! Euch nehmen sie sichals nächstesvor!"
Er stolperte gegen Fleur, schmiss sie dabei zu Boden. Ihre vorsichtig zusammen gelegten Papiere flogen herum.
"Stupefy!" schrien mehrere Stimmen auf einmal. Der scheinbar verrückte Zauberer fiel wie ein Stein zu Boden.
Bill, der aus dem Nirgendwo kam, legte schnell eine volle Körperklammer auf den Mann bevor er ihn den Goblins überließ. "Sind Sie ok?" fragte er und hielt ihr eine Hand hin.
Sie ignorierte diese und ordnete ihre Füße bevor sie zu ihrer ganzen Größe aufstand und ihn anstarrte. Ihr stählernder Blick war weniger schlimm weil sie immer noch ihren Kopf in den Nacken legen musste um ihn in die Augen zu starren. "Du bist ein Idiot," spuckte sie aus und entstaubte sich. "Du 'ättest ihm sagen sollen su gehen als er das erste mal unbalanciert war!"
Bill schloss eine Augen für einen Moment, dann öffnete sie und schaute sie ehrlich an. "Es tut mir leid dass du verletzt wurdest," sagte er ruhig und drehte sich auf dem Absatz um, verschwindend und Fleur ziemlich verwirrt zurücklassend.
