Anmerkung: Sorry, dass es so lange gedauert hat. Aber ich bin grad echt ein wenig gestresst (Hausbau und Baby). Ich schreib auf jeden Fall weiter, aber verzeiht, wenn es etwas länger dauert.


Als Grissom und Brass zurück ins Hauptquartier kamen, war von den anderen keiner da. Grissom dachte sich nicht viel dabei, außer dass sie vermutlich eine Pause machen würden und die hatten sie alle verdient. Ihm war es sogar recht, dass keiner da war. Die Befragungen hatten nichts ergeben. Eine Familie eines getöteten Polizisten hatte Las Vegas verlassen. Die Witwe des zweite konnte ihnen überhaupt nichts sagen. Und die Mutter des dritten war inzwischen auch verstorben und andere Angehörige hatte er nicht. Das Gespräch mit den Kollegen hat auch rein gar nichts ergeben. Die Fälle liefen zwar grundsätzlich immer gleich, aber sonst gab es keinen Anhaltspunkt, dass es sich immer um denselben Täter handeln könnte. Und trotzdem konnte er das Gefühl nicht loswerden, dass es doch so war. Und aus ihm selbst unerklärlichen Gründen wollte er diese Gefühle und Vermutungen in diesem Fall auch zulassen, obwohl dies normalerweise nicht seine Art war. Er griff also noch einmal nach den Berichten, las und machte sich Notizen.

Während des Lesens sprangen ihm immer wieder die Namen der Verdächtigen in die Augen. Irgendetwas gefiel ihm daran nicht, es stimmte etwas nicht mit diesen Namen. Es war schon wieder ein ungutes Gefühl, die Gefühle schienen ihn in diesem Fall zu übermannen. Er stand auf und trat an die große Tafel die in seinem Büro stand, um wichtige Dinge zu notieren. Er nahm einen Stift und schrieb:

1. GARY SHOUGTON

2. HOUG BERCKLAY

3. CLAY JACKSON

4.JASON DEELANY

Danach ging er einige Schritte zurück und starrte die gerade geschriebenen Namen an.

Etwas mehr als eine Stunde war vergangen, bis Cath, Sara und Nick wieder im Labor waren. Jeder der drei machte sich gleich auf den Weg zu ihrem Computer. Der Bilddurchlauf war noch bei allem in vollem Gange. Es hieß also noch weiter warten. Sie trafen sich wieder vor dem Aufenthaltsraum.

„Weiß jemand wo sich Grissom zur Zeit aufhält?", fragte Sara während sie dabei war einen Kaffee zu kochen.

„Er wollte doch die Angehörigen befragen, aber ich werde ihn anrufen, dann wissen wirs", antwortete Cath.

„Also mich würde ja ganz was anderes viel brennender interessieren. Und zwar, wo bleibt Greg so lang mit unseren Ergebnissen." Den letzten Teil rief Nick den anderen schon von unterwegs, in Richtung Gregs Labor, zu.

Greg saß gerade am Computer und klopfte wütend auf der Tastatur herum. Er hatte Nick nicht bemerkt und nachdem dieser von hinten an ihn herangetreten war, schrak er nervös hoch.

„Scheiße Nick, schleich dich nie wieder so an mich ran."

Nick wollte jetzt nicht mehr lange um den heißen Brei herum reden. Er hatte Greg nun genug Zeit gegeben um den DNA-Vergleich durchzuführen.

„Was ist mit meinem DNA-Vergleich? Und sag nicht, dass du ihn noch nicht hast."

Greg wurde nervös. Nick kannte ihn dazu zu gut, als dass er es hätte verstecken können. „Ah Nick. Ich bin grad Drangesessen, aber es gibt da ein Problem."

Eine Pause. Greg holte tief Luft. Hat er etwas Angst vor mir? Vielleicht war ich ihn letzter Zeit doch etwas hart zu ihm? Wenn die ganze Sache vorbei ist werd ich ihn mal auf was zu Trinken einladen.

„Von den Verdächtigen, die ihr mir gebracht habt ist keine DNA im Computer registriert."

„Bist du ganz sicher, Greg?"

„Ja! Ich hab alle Verdächtigen zigmal im Computer gesucht und keinen gefunden."

„OK. Danke Greg."

Sara und Cath kamen ihm entgegen, gerade als Nick aus Gregs Labor kam. „Gris möchte uns in seinem Büro sehen. Er hat anscheinend was gefunden."

Unterwegs trafen sie noch auf Mandy, die sie darum baten, die Computer doch etwas im Auge zu behalten und ihnen Bescheid zu geben, falls es Ergebnisse gab.

Grissom saß hinter seinem Schreibtisch. Die Berichte darauf verteilt, zusätzlich noch eine Unmenge an Notizen. Die Tafel mit den Namen stand unmittelbar vor dem Schreibtisch. Grissom starrte immer noch auf die Tafel, als sie das Büro betraten, so als hätte er die letzte Stunde nichts anderes getan.

„Du hast was für uns?" sagte Nick ohne auf ein Wort von Gil zu warten.

„Zuerst ihr. Nick?"

„Die Suche im Internet nach unseren Tätern hat nichts ergeben, aber wir haben herausgefunden, dass diese Täter in der Verbrecherdatenbank nicht existieren. Diese Namen sind nicht in der Datenbank registriert."

Grissom runzelte die Stirn, sagte aber nichts Weiteres dazu, sondern hörte Nick einfach nur weiter zu.

„Wie haben dann begonnen, die Fotos der Täter, mit denen der Datenbank zu vergleichen, das hat jedoch bisher noch nichts gebracht, der Vergleich läuft noch."

Nick machte kurz Pause und überlegte sich, ob er mit der großen Neuigkeit, die er von Greg erfahren hatte, noch warten sollte, bis er die News von Grissom kannte. Ihm wurde dann aber bewusst, dass es Gris nicht gefallen würde, wenn er Fakten nicht preisgibt, wenn er sie verlangt.

„Außerdem war ich grade eben bei Greg wegen der DNA-Vergleiche. Hier war es genau wie bei der Verbrecherdatenbank. Die Täter waren im Computer nicht registriert, daher war natürlich auch kein Vergleich möglich."

Von Sara und Cath kam beinahe im Chor ein erstauntes „Was?", aber Grissom nickte nur und sagte immer noch, gar nichts. Zwischen Sara, Nick und Cath entbrannte gerade eine Diskussion, als Gil ihnen in seiner typisch ruhigen Stimme ins Wort fiel.

„Die Namen. Fällt euch daran was auf?"

Gil hatte nun wieder ihre Aufmerksamkeit. Mehr wollte er gar nicht. An den Namen würde Ihnen nichts auffallen, so wie auch Gil zu Beginn nicht. Doch er hatte nach einem Zusammenhang gesucht und einen gefunden. Eine Verbindung zwischen den Namen, die kein Zufall sein konnte, die bei einer Reihe von vier so grundverschiedenen Namen, vier Namen, die dann auch noch alle in ähnliche Mordfälle verwickelt waren. Da konnte das kein Zufall mehr sein. Gil wollte nun die anderen nicht mehr länger auf die Folter spannen. Er nahm einen Stift, stand vom Sessel auf und ging zu Tafel. Die anderen sahen ihm zu wie er einige Buchstaben im ersten Familienname rot markierte, die Tafel ergab dann folgendes Bild:

1. GARY SHOUGTON

2. HOUG BERCKLAY

3. CLAY JACKSON

4. JASON DEELANY

Gil trat zur Seite und gab den andern nun noch einmal die Möglichkeit zu entdecken, was ihm aufgefallen war. Gerade als Gil an die Tafel herantreten wollte um den anderen klar zu machen, was er ihnen zeigen wollte, trat Nick nach vor, schnappte sich den Stift und sagte nervös: „Ich glaub, ich weiß worauf du hinaus willst." Er markiert in den Familiennamen des zweiten und dritten Namens ebenfalls einige Buchstaben rot, Grissom nickte und Nick lächelte. Grissom hatte recht es Bestand ein klarer Zusammenhang. Das Bild auf der Tafel sah nun folgender Maßen aus:

1. GARY SHOUGTON

2. HOUG BERCKLAY

3. CLAY JACKSON

4. JASON DEELANY

Gil merkte dass Sara und Cath es immer noch nicht sahen, sie waren zu fixiert, fixiert auf einzelne Namen und Buchstaben und nicht auf das ganze Bild. Er erklärte ihnen also die ganze Sache.

„Ihr dürft hier nicht die einzelnen Täter sehen, sondern ihr müsst die vier Namen als ein Bild sehen, sie hängen zusammen und dieser Zusammenhang ist dadurch erkennbar, das sich der Vorname des Folgetäters immer aus Teilen des Familiennamens des vorangegangen Täters bilden lässt."

„Soll das heißen diese Namen sind erfunden." fragte Catherine nun ganze erstaunt, die sich erstens darüber wunderte wie man so einen Zusammenhang überhaupt entdecken konnte und zweitens das sich Grissom durch so etwas führen lies. Es waren alles nur Vermutungen, Zufälle und Mutmaßungen, das passte nicht zu ihm.

„Ja ich denke die Namen sind erfunden und zwar von ein und demselben Mann. Er spielt gerne mit Namen und ich würde mal annehmen, das sein wirklicher Name zumindest die Buchstaben beinhaltet, die es ermöglichen, den Namen Gary zu bilden."

Catherine konnte nicht glauben was sie da hörte. „Gil, das sich alles Vermutungen, das ist doch sonst nicht deine Art."

Gerade als Grissom darauf antworten wollte, meldete sich Nicks Pieper. Es war Mandy, offenbar gab es nun endlich Ergebnisse beim Fotovergleich. Grissom blieb den anderen also die Antwort schuldig und sie verließen alle sein Büro.

Mandy wartete schon am Computer. Es war Nicks Durchlauf der vorzeitig aufgrund einer Übereinstimmung gestoppt hatte. Der Mann, der in seinem Bericht als Gary Shougton bekannt war, war laut Datenbank Carl Fryer, und das Foto bewies es. Carl Fryer wurde vor 20 Jahren aufgrund von Mordes an einem Polizisten zu lebenslanger Haft verurteilt. Vor 10 Jahren wurde er bei einem Tumult im Gefängnis getötet.

Innerhalb der nächsten Stunde brachten auch die beiden anderen Fotovergleiche Ergebnisse. Es war das gleiche wie bei Nicks Fall. Houg Bercklay, den Fall den Catherine bearbeitet hatte, war in Wirklichkeit Rick Shacton. Wie bei Fryer war auch Shacton ein Polizistenmörder. Vor 17 Jahren verurteilt vor 6 im Gefängnis getötet. Clay Jackson, Saras Fall, ergab Chris Kersey. Auch hier war es wieder dasselbe. Kersey wurde vor 8 Jahren wegen eines Mordes an einem Polizisten verurteilt. Vor 4 Jahren ist er im Gefängniskrankenhaus verstorben. Sie hatten gleich nachdem sie die erste Übereinstimmung hatten mit Jason Deelanys Foto einen Vergleich gestartet, das Ergebnis würde noch etwas dauern, aber sie wussten alle was es bringen würde.

Sie trafen sich alle im Aufenthaltsraum wieder. Aufgrund dieser neuen Ergebnisse war eine Besprechung notwendig. Es musste das weitere Vorgehen festgelegt werden. Gil übernahm die Führung.

„Ok, bringen wir uns mal alle auf denselben Stand. Nick."

„Ok. Also wir haben 4 ähnliche Fälle mit bisher vier Verdächtigen. Die Verdächtigen der drei schon etwas älteren Fälle existieren jedoch anscheinend nicht mehr. Sind weder in der Verbrecherdatenbank noch in der Datenbank mit den DNA-Analysen registriert. Der Fotovergleich hat ergeben, dass es sich dabei um drei völlig andere Männer handelt, Männer die zur jeweiligen Tatzeit schon nicht mehr am Leben waren. Verbrecher, die aufgrund eines Polizistenmordes im Gefängnis waren und dort gestorben sind. Dazu haben wir noch die Tatsache mit nicht zufällig entstandenen Namen." Es ist also nun klar, dass es sich nur um einen Täter in allen vier Fällen handelt. Nick sprach den letzten Satz nicht laut aus, obwohl er es gern getan hätte.

„Wir wissen jetzt was er alles getan hat. Die Frage ist jetzt noch wie und vor allem ist wichtig warum, weil nur dadurch können wir ihn finden."

Er spricht von einem ‚Er', er scheint selbst auch davon überzeugt zu sein, dass wir es hier nur mit einem Täter zu tun haben. Es ist nicht unbedingt Gils Art, aber es gefällt mir. Ich finds gut, dass er bei diesem Fall mal über seinen Schatten springt. Es geht hier immerhin auch um Warrick. Nick war tief in Gedanken versunken, als Gil ihn ansprach und schrak deshalb hoch.

„Sorry Gil, hattest du was gesagt. Ich war grad in Gedanken."

„Ist mit dir alles in Ordnung Nick? Du siehst etwas müde aus."

„Mir geht's gut Gil, aber das ist jetzt nicht wichtig."

Die beiden sahen sich in die Augen. Gil sorgte sich immer um alle im Team, Nick wusste das. Catherine brach das Schweigen.

„Warum macht unser Mann das nun also alles?"

„Aus Hass auf Cops," meldete sich Sara zu Wort.

„Würde er rein nur aus Hass handeln, dann würde er auf offener Strasse einfach drauflos schießen und nicht so einen Aufwand betreiben." widersprach ihr Gil.

„Dann will er sich vielleicht an den Cops rächen, aufgrund eines Vorfalls von früher." war Nicks Vorschlag.

„Möglich. Vielleicht wurde jemand aus seiner Familie oder jemand der ihm sehr nahe stand von einem Cop erschossen. Das ganze ist vielleicht auch noch in seinem Haus oder in seinem Elternhaus passiert, dann würde der Ablauf Sinn ergeben." kombinierte Gil

Eine kurze Stille breitete sich aus, in der offensichtlich jeder über die soeben genannte Möglichkeit für sich nachdenken konnte. Gil nickte plötzlich, die Idee gefiel ihm sehr gut.

„Ok! Wir bauen darauf weiter auf." Gerade als er Weitersprechen wollte klingelte sein Handy. Während des Gesprächs warf er nur kurz einen Blick auf die große Uhr im Aufenthaltsraum, und am Ende sagte er nur „Wir sind in 45 min da."

Das verhieß nichts gutes, das war den anderen klar. Ihre Schicht hatte schon begonnen, vermutlichen hatten sie grade einen neuen Fall bekommen.

„Wir haben einen schweren Autounfall an der Interstate. 3 Tote und einige Verletzte. Sara du kommst mit mir. Ihr beide setzt euch an den Computer und sucht nach Fällen in denen jemand von einem Polizist im eigenen Haus erschossen wurde. Beginnt mit der Suche in einem Zeitraum von vor 6 Jahren und arbeitet euch zurück bis zu vor 40 Jahren."

„Das werden vermutlich eine Menge Akten werden." sagte Catherine

„Ja und wir brauchen sie alle." Mit diesen Worten verließ Gil im Laufschritt den Aufenthaltsraum. Und auch Cath und Nick machten sich an die Arbeit.