Disclaimer: Gundam Wing gehört nicht mir sondern den Leuten von Sunrise und Bandai. Ich verdiene auch kein Geld mit meiner FanFic.

Teil: 2 von 4

Genre: Gundam Wing

Rating: PG18-Slash

Pairing: 13x6

Warnungen: Lemon

Kommentar: Wer meine anderen Geschichten kennt, weiß dass ich eine Schwäche für dieses Pairing habe. Also ist diese Story für alle anderen Fans - die ja leider nicht so zahlreich sind - von Treize und Zechs.

Was sollte man wissen? Nur so viel: Treize hatte eine Affäre mit Wufei und das obwohl er und Zechs schon seit vier Jahren in einer Beziehung leben...

Bei dem Versuch den Attentäter zu töten, der es auf Treize abgesehen hatte, wurde Zechs verwundet.

2. Colonel und Lieutenant

Treize hastete durch die Gänge des Stützpunktes. Warum hatte es aber auch so lange gedauert, bis er der Polizei Bericht erstattet hatte? Warum musste er das überhaupt tun, war er nicht der Anführer von OZ, der sich um solche Lappalien nicht zu kümmern brauchte? Und dann noch Une... sie war wie eine Klette und war ja so ‚besorgt' um sein Wohlergehen. Dummerweise musste er immer wieder daran denken, was sie unter ihrem unauffälligen braunen Mantel trug, denn immer wenn er einen Blick auf die schwarzen Lederstiefel seiner persönlichen Assistentin geworfen hatte, hatte sich in ihm wieder dieses Bild vor Augen gedrängt: Lady Une im Lack und Leder Outfit auf einer kleinen Bühne und vom Alkohol heiserer Stimme...

‚Oh nein. Bis hier hin und nicht weiter, denk lieber an Zechs.' Ja, Zechs und seine knappen Oberteile und die herrlichen langen Haare. Der durchtrainierte Körper, der sich so perfekt zur Musik bewegte, dass er jedem noch so professionellem Tänzer Konkurrenz machte. Treize musste aufpassen, dass er nicht dümmlich zu grinsen anfing bei dem Gedanken an seinen Geliebten.

Nun, schlussendlich hatte er alles und wirklich jeden abgefertigt oder abgewiesen, letzteres mit lauter autoritärer Stimme, und war nun unterwegs zu dem Quartier des Blonden. Insgeheim hoffte er, dass Zechs nichts wegen der Sache mit Wufei sagen würde. Treize hatte heute Nacht nicht im Geringsten Lust auch noch dies auszudiskutieren. Aber Wufei stand nun einmal zwischen ihnen, auch wenn es Zechs bis jetzt nicht zur Sprache gebracht hatte.

Der Lieutenant war nicht mehr auf der Krankenstation gewesen als Treize sich nach ihm erkundigt hatte. Demzufolge war die Schusswunde, wie er es bereits vermutet hatte, nicht sehr schlimm.

Trotzdem war es ein Schock gewesen, wie blass Zechs geworden war als er auf der Straße gelegen hatte, das Blut, das langsam durch den Verband sickerte, auf den Boden tropfte und sich mit dem Wasser vermischte, das sich in Pfützen auf dem welligen Asphalt gesammelt hatte. Treize hatte sich so hilflos gefühlt und erst als der Krankenwagen tatsächlich eingetroffen war, hatte sich seine Anspannung etwas gelockert. Er würde heute Nacht nicht alleine schlafen können. Es war ihm nur wieder einmal vor Augen geführt worden, was für einen gefährlichen Lebensstil er und Zechs eigentlich führten. Jeder Tag konnte ihr letzter sein. Jedes Mal, wenn sie in einen Mobile Suit stiegen ihr letzter Kampf.

Mit einem Seufzen erreichte er die unscheinbare Tür im obersten Stock der Kaserne und tippte seinen Code in das Tastenfeld.

In dem geräumigen Zimmern, die einem Offizier von Zechs´ Rang zustanden, brannte zwar Licht, aber er hörte nirgends ein verräterisches Geräusch, dass der Bewohner tatsächlich hier wäre. Kein Rauschen der Dusche oder das Summen des Mirkowellenherdes, auch kein Wasserkocher. ‚Schläfst du schon...?' Im Wohnzimmer lag der mit Blut befleckte Trenchcoat, achtlos auf den Boden geworfen.

Mehr aus Gewohnheit als dass er es sich bewusst war hob ihn Treize auf und legte den Mantel ordentlich über einen Stuhl. Dann warf er einen Blick auf den rechten Ärmel, der völlig von vertrocknetem Blut verkrustet war.

Bedauernd schüttelte er den Kopf und ging weiter. Auch wenn er nicht damit rechnete, dass sie heute Nacht Sex haben würden. Er brauchte den anderen, einfach dessen Präsenz.

Schließlich fand er Zechs im Schlafzimmer. Der Blonde trug noch die knappen Sachen, die er zum Tanzen angezogen hatte. Er lag auf dem Bett, die Beine mit den Overkneestiefeln standen aber noch auf dem Boden und er hatte sie weit von sich gestreckt.

Zechs lag beinahe da wie eine Hure, mit dem verführerischen schwarzen Outfit und der provokanten Haltung.

Treize beugte sich über ihn und sein Herz blieb fast stehen bei dem Anblick von Zechs, bei dieser Schönheit, das silberblonde Haar ausgebreitet wie ein Fächer auf den seidenen Laken, den kühnen Schwung seines Kinn und der Nase, die schmalen Lippen, die noch immer etwas blutleer waren.

Der rechte Arm jedoch war fest einbandagiert und er trug ihn in einer Schlinge. Treize warf einen Blick auf das Nachttischchen und nahm die beiden Tablettenröhrchen und die verpackten Fertigspritzen in die Hand, das eine waren Schmerzmittel und das andere ein Medikament, um die Bildung neuer Blutkörperchen zu beschleunigen. In den Spritzen allerdings befand sich ein ziemlich starker Medikamentencocktail, der häufig auch in den Feldlazaretten eingesetzt wurde oder den sich die Piloten selbst spritzten, wenn sie bei einem Einsatz verwundet wurden, aber es sich nicht leisten konnten ohnmächtig zu werden und weiter kämpfen mussten. Oft witzelten die Soldaten, dass man damit auch Tote wieder zum Leben erwecken könnte.

Leise schnaubte der Colonel, aber was hatte er erwartet? Sie befanden sie im Krieg und jeder fähige Pilot musste so schnell wie möglich wieder einsatzbereit sein. Und dieses Ziel wurde rigoros verfolgt, notfalls eben auch mit Medikamenten.

Sein Schnauben musste Zechs geweckt haben. Der wandte den Kopf. „Hey.", er lächelte schwach und ebenso klang seine Stimme.

„Selber hey.", Treize ließ sich neben ihm auf dem Bett nieder und strich über die Stirn, die etwas wärmer war als gewöhnlich. „Brauchst du etwas?", er deutete mit einem Wink auf die Pillen.

„Geht schon.", Zechs setzte sich langsam auf und mit sichtbaren Schmerzen auf. „Was für ein Abend.", meinte er und lehnte sich an den Älteren.

„Ja.", da konnte er nur zustimmen. Behutsam schlang er einen Arm um die breiten Schultern des Offiziers und legte die Wange auf dessen Scheitel. „Was sie jetzt wohl machen?", er meinte die fünf Gundam Piloten, denen sie auf so unerwartete Weise begegnet waren.

Das schien Zechs zu amüsieren, denn seine Brust vibrierte leise vor Gelächter. „Was Quatre und Trowa machen kann ich mir denken. Und Duo und Heero steht ebenfalls eine heiße Nacht bevor... Bleibt noch einer... Armer Wufei, oder vielleicht findet er auch einen Seelentröster?", stichelte er dann, jedoch die Stimme betont ausdruckslos.

Das war gefährliches Terrain, wenn Zechs seine Wut und Eifersucht offen hinausbrüllen würde, dann wäre Treize das lieber, wie diese bewusst unbeteiligte Haltung. Denn in dieser Verfassung glich Zechs einem brodelnden Vulkan kurz vor der Eruption.

Treize senkte den Kopf und streichelte über die blonden Strähnen.

„Was hast du gesagt?", erkundigte sich Zechs.

„Ich? Ich hab nichts gesagt."

„Solltest du aber, mhm?", der andere rückte von ihm ab.

„Entschuldige.", versuchte er es vorsichtig, hoffte dass es dies war, was Zechs hören wollte.

„Das kommt wohl etwas spät.", entgegnete sein Gegenüber mit zusammengebissenen Zähnen.

„Du hättest ja auch schon früher etwas sagen können." Tatsächlich wusste er, dass Zechs es schon vor längerer Zeit herausgefunden hatte, dass er sich ein paar Mal die Zeit mit Wufei vertrieben hatte. Aber es war nie Wort der Beschwerde über dessen Lippen gekommen.

„Ich...", Treize atmete hörbar aus. „Oh Zechs. Es war nichts mit Wufei. Er stand vor mir und ich hab´ nicht mehr groß nachgedacht." Vor allem, es war so etwas wie ein Tausch gewesen. Eine stille Absprache, die nur zwischen ihm und dem Chinesen Gültigkeit hatte. Es hatte nicht viel mit Zuneigung zu tun gehabt, aber selbst wenn er dies Zechs erklären würde, der Blonde würde es wahrscheinlich nicht verstehen.

„Aha.", Zechs stand vorsichtig auf, verbiss sich einen Schmerzenslaut und schritt in die Küche. Dann kam er mit einer Flasche Wasser wieder zurück, setzte sich auf das andere Ende des Bettes, trank einen Schluck und musterte Treize mit einem verabscheuungswürdigen Blick.

„Er stand also vor dir und du konntest nicht mehr anders. Interessant… Treize du bist ein verdammtes Arschloch. Nicht nur, dass du mich hintergehst, du benutzt den Kleinen einfach so..." Zechs hatte die Stimme nicht gehoben und das ließ die Worte eigentlich nur noch gefährlicher klingen.

Treize erwiderte nichts, wandte den Blick ab und wappnete sich innerlich für die nun folgende Tirade. Zechs war in Hochform. Er warf ihm so ziemlich alle Verfehlungen an den Kopf, die Treize sich jemals hatte zu Schulden kommen lassen. Angefangen von den Tagen an der Akademie.

Jedoch nickte er ab und zu und betete, dass Zechs sich so unter Kontrolle haben würde, dass nicht gleich der ganze Stützpunkt von ihrer Auseinandersetzung wusste.

Natürlich fühlte er sich schuldig, gerade jetzt. Zechs hatte sein eigenes Leben riskiert als er Treize vor dem Attentäter geschützt hatte. Nicht nur das, der Lieutenant hatte den Preis dafür zahlen müssen. Er blickte auf den verletzten Arm.

„Es tut mir leid.", sagte er in die Stille hinein, als Zechs gerade Luft holte. „Es war ein Fehler, ich hab dich verletzt und ich wünschte, ich könnte dir die Schmerzen abnehmen, die du jetzt meinetwegen hast.", er versuchte Blickkontakt mit dem Blonden herzustellen, aber der schüttelte den Kopf.

„Ich hab euch gesehen; ihn gesehen, wie er bei dir im Bett gelegen ist.", der andere war wieder etwas ruhiger. Sein kurzer Ausbruch hatte auf ihn wahrscheinlich die gleiche Wirkung wie ein kräftiges Gewitter gehabt und Zechs geholfen Dampf abzulassen.

Treize schluckte, dass Zechs sie in flagranti ertappt hatte, das hatte er nicht gewusst. Das machte alles noch schlimmer.

Dann endlich konnten sie einander in die Augen sehen und er war bedrückt über den Schmerz, den er in den eisblauen Tiefen ausmachen konnte. Wie sollte er das je wieder in Ordnung bringen?

„Bereust du es wenigstens?", zischte Zechs und beugte sich näher zu ihm hin, wobei er dabei gedankenverloren seinen rechten Arm belastete. Augenblicklich stöhnte er auf und sein Arm knickte unter ihm weg.

Treize fing ihn auf und hielt den Blonden in den Armen, der wehrte sich nicht dagegen.

„Ja, ich bereue es. Ich brauch dich Zechs, mehr als du wahrscheinlich weißt und wenn du mich jetzt verlassen solltest, dann wüsste ich nicht, was ich machen sollte."

„Wer redet denn von ‚verlassen'?" Sie schwiegen, dann ein Seufzen. „Normalerweise würde ich sagen wir verschieben das und klären es auf das Planche oder beim Tontaubenschießen, wie es zivilisierte Adlige tun, aber das ist in den nächsten Wochen wohl nicht drin."

Treize musste unwillkürlich lachen, das lockerte die gesamte angespannte Atmosphäre in dem Zimmer.

„Nein, wohl kaum.", Treizes Finger strichen über den Verband.

„Außerdem will ich jetzt nicht mit dir streiten Treize. Dazu bin ich nicht in der Verfassung.", Zechs schmiegte sich enger an ihn. „Ich brauch dich doch auch.", raunte er dann.

„Du verzeihst mir?", er wollte ganz sichergehen.

Zechs nickte nur. „Ja. Lassen wir das für heute."

Erleichtert atmete Treize aus und erst jetzt wurde ihm bewusst, dass er die ganze Zeit die Hand in das Kissen neben ihm gekrallt hatte.

„Haben sie die Kugel herausbekommen?", wandte er sich dann einem anderen Thema zu, fürsorglich strich er über den Verband.

„Mhm.", kam von unten die Bestätigung. „War keine große Sache." Zechs schien etwas an seinen Hotpants herumzufummeln, dann zog er ein kleines Tütchen hervor und hielt es mit seinem gesunden Arm Treize unter die Nase. „Bitte sehr."

„Was ist das... Ihh, Zechs!", dann erkannte er den Inhalt: Die Patrone, noch blutbeschmiert. „Soll ich mir die jetzt als Andenken um den Hals hängen?", kam die sarkastische Frage.

Ein Schulterzucken. „Ich dachte, ich bringe sie dir mit."

Angewidert betrachtete er den kleinen Gegenstand. Eigentlich war es ein Beweis für Zechs´ Hingabe und Liebe, wenn auch ein sehr makaberer Beweis. Die Idee mit der Kette war vielleicht gar nicht so schlecht. Vor allem jetzt nachdem ihre Beziehung so erschüttert worden war. Da kam ihm der Gedanke, dass sie sich eigentlich verloben konnten...

Unsanft wurde seine romantischen Gedanken unterbrochen. „Hey!", alarmiert hielt den Blonden fest, dessen Körper plötzlich so schlaff geworden und an ihm heruntergerutscht war. Sein Liebster war wohl wirklich noch sehr geschwächt und der Streit hatte seine Konstitution nicht gerade gefestigt.

Treize hob ihn hoch und bettete ihn in die Kissen. Dann tätschelte er sanft die Wangen. „Zechs... komm, wach wieder auf!" Keine Reaktion. „Zechs!", versuchte er es lauter. „Lieutenant Merquise!", donnerte er in bester Kasernenhofmanier. „Also gut, wenn du nicht willst." Und dann holte er aus und verpasste dem anderen eine Ohrfeige, so dass dessen Kopf auf den Laken herumfuhr.

„AU!", kam die prompte Reaktion.

Und Treize atmete erleichtert aus, er hätte keine Lust gehabt noch ein Ärzteteam rufen zu müssen. Es schien wirklich nur eine leichte Ohrmacht gewesen zu sein, denn Zechs funkelte ihn wütend an und hielt sich demonstrativ die rechte Gesichtshälfte.

„Ich glaube die Schmerzmittel und das Sedativum haben sie nicht so gut mit dem Alkohol vertragen.", rechtfertige sich Zechs.

„Wohl kaum.", Treize öffnete die vielen Schnallen an den Stiefeln und erhob sich dann um sie weg zu stellen. „Was haben die Nachtschwestern auf der Krankenstation eigentlich zu deinem Aufzug gesagt?" Obwohl er konnte es sich denken, Zechs war beliebt bei dem weiblichen Personal.

„Was, achso...", Zechs hatte bereits wieder die Augen geschlossen gehabt. „Nun die haben mich alle für das nächste Wochenende eingeladen und Dr. Lasens konnte ich gerade noch davon abhalten, dass sie mich ‚eingehender untersucht', wie sie sich ausgedrückt hatte."

„Jetzt verstehe ich auch, warum du ein Sedativum bekommen hast. Bei mir muss es immer ohne gehen.", bemerkte Treize bitter. „Also Colonel, jetzt reißen Sie sich mal zusammen, eine normale Lokalanästhesie reicht völlig aus.", imitierte er die rauchige Stimme von Dr. Lasens, was ihm ein kurzes Lachen einbrachte.

Zechs setzte sich mühsam auf und stöhnte dann schmerzvoll, als er unbewusst wieder den rechten Arm belastet hatte. Sein Gesicht wurde daraufhin noch eine Nuance weißer. „Treize... ich glaub´ ich muss... mir ist so übel..."

Er seufzte, nicht auch noch das. „Ganz ruhig Zechs. Leg dich wieder hin, ruhig atmen.", er strich ihm über die Stirn.

„Du bist so stur.", tadelte ihn Treize dann sanft und griff nach den Spritzen auf dem Tischchen neben dem Bett. „Warum sagst du nicht gleich, dass es so schlimm ist?"

Der andere erwiderte nichts und schloss nur ergeben die Augen.

Er verabreichte Zechs eine der Injektionen: „Es wird gleich besser.", tröstete er. Innerhalb weniger Minuten fingen die Mittel an zu wirken, das wusste er aus eigener Erfahrung.

Treize zog sich selbst die Schuhe aus und setzte sich hinter Zechs. Der Blonde lehnte sich dankbar gegen seinen Brustkorb und lange Zeit saßen sie einfach nur so da. Er strich über Zechs´ Hand und den Arm und er spürte wie langsam die krampfhafte Anspannung in den Muskeln nachließ, Zechs wieder ruhiger atmete.

Allerdings konnte er es nicht verhindern, dass sich ein ganz bestimmtes Körperteil einen Dreck um Zechs´ augenblicklichen Zustand und seine Verletzung scherte.

„Spüre ich da etwas?", kam die spitze Frage und Zechs griff mit der linken Hand hinter sich, zielsicher wie er nun einmal war, fand er gleich den Übeltäter und massierte ihn sanft durch den Stoff der Hose hindurch. Der Lieutenant schien jetzt wirklich keine Schmerzen mehr zu haben.

‚Ein Hoch auf die moderne Pharmazie!', dachte Treize.

„Ein Jammer, dass deine rechte Hand jetzt nicht ‚einsatzbereit' ist.", murmelte Treize stockend, denn der andere wusste es nur immer zu genau wie er ihn mit seinen geschickten Fingern zu befriedigen hatte. Oh, wie oft hatten sie schon damit die Mittagspausen verbracht.

Mit zitternden Fingern löste er den Knoten von Zechs´ Schlinge, warf das Dreieckstuch dann weit von sich. Anschließend zog er den Reißverschluss des Tops auf und strich über die neu freigelegte Haut am Rücken.

Komischerweise schien das den Blonden so zu reizen, dass er seine Hand zurückzog und mit einem leisen Stöhnen den Rücken durchbog.

‚Normalerweise ist er nicht so empfindlich.', rätselte Treize und fuhr nochmals über den Rücken seines Geliebten, wieder dieses leichte Stöhnen.

Er rückte etwas von dem warmen Körper des anderen ab und nötigte Zechs sich hinzulegen. Der Kopf des Blonden ruhte in Treizes Armbeuge und der Colonel befreite ihn dann noch von den engen Shorts. Als dann schließlich nackt vor ihm lag, konnte er nicht anders als inne zu halten und diesen herrlichen Körper in stiller Bewunderung zu betrachten.

Aber etwas ließ ihn stutzen, Zechs atmete bereits schneller und sie hatten ja noch gar nicht richtig angefangen. Versuchsweise fuhr sein Zeigefinger leicht über die Lippen des anderen. Zechs wand sich in seinen Armen und wimmerte leise. ‚Es müssen die Schmerzmittel sein, anscheinend ist die Wechselwirkung mit dem Alkohol größer als gedacht...' Sollte er seinen Milliardo und dessen Verletzlichkeit wirklich so ausnutzen? Noch könnten sie aufhören, aber je länger er in die beinahe fieberhaft glühenden Augen des Lieutenant sah, desto schwieriger ließ sich dieser Gedanke in die Tat umsetzen.

„Treize? Was wartest du?"

„Ah, ich weiß nicht, ob es richtig ist. Du bist so schwach und so empfindlich...", er lachte und deutete auf den Nachttisch. „Das Zeug scheint dich richtig heiß zu machen, das sollte ich mir merken."

„Ach komm schon.", unterbrach ihn Zechs und drückte sich selig lächelnd – er war wahrscheinlich halb high von den vielen Schmerzmitteln und hatte auch ihren Streit völlig vergessen - noch weiter in die Kissen zurück. „Komm schon.", wiederholte er noch einmal leiser.

Der letzte Rest an Vernunft verließ ihn als er sah wie Zechs seine Hand nach unten gleiten ließ und über sein Glied strich.

So schnell wie es nur ging streifte sich Treize sämtliche Kleider vom Körper und ehe er es sich versah, lag er auf seinem Liebsten. Zechs´ Wärme ging geradewegs durch seine Haut und zunehmend wurde es auch ihm heißer. Vorsichtig darauf bedacht den rechten Arm nicht zu berühren, begann er seine Spuren auf der ebenmäßigen hellen Haut zu hinterlassen. Er kannte sie schon beinahe auswendig, die vielen besonderen Stellen, die er so gerne liebkoste: Die kleine Vertiefung unterhalb des Schlüsselbeines, die kleine gezackte Narbe, kaum mehr als eine leichte Erhebung auf der Brust...

Eine Hand legte sich auf seinen Hinterkopf und er hob den Blick, der an den leicht geöffneten Lippen hängen blieb. Treize küsste sie und es war beinahe so als ob der dem Jüngeren damit alle Atemluft aus den Lungen ziehen wollte. Ermattet und mit gerötetem Gesicht lag der Blonde da, die Augenlider halb geschlossen.

Treize richtete sich auf. „Dreh dich auf die Seite.", raunte er und schmiegte sich dann eng an den anderen. Sie waren etwa gleich groß und Zechs´ Po drückte sich verlangend gegen sein Becken.

Er tastete hinter dem Kissen nach der Tube mit Gleitmittel, wusste er doch, dass Zechs dort immer etwas platziert hatte. Auf einmal hatte er es sehr eilig, er verteilte das etwas kühle Gel auf seiner Erektion, dann hielt er aber doch noch einmal inne. „Milliardo...", er flüsterte es an die erhitzte Haut am Hals, unter der er den Puls schlagen sah. „... darf ich, Milliardo?"

Zechs ergriff seine Hand und drückte sie, zu mehr Zustimmung war der Blonde wohl nicht mehr fähig. Schnell drang er in den Körper vor ihm ein und wie jedes Mal staunte er über die Enge, die ihn dort erwartete.

Ein inniges Stöhnen begrüßte seinen Vorstoß und die Finger seiner Linken wurden beinahe von dem festen Händedruck zerquetscht.

Während Treizes Hüften immer schneller zu stoßen begannen, ließ er wieder den Blick auf dem anderen ruhen. Zechs´ Oberkörper hatte sich von ihm weggebogen, das silbrig glänzende Haar fiel ihm über das Gesicht – Treize schob die Strähnen zur Seite – die geschwungenen Augenbrauen waren zusammengezogen und Zechs biss sich auf die Lippen. Dann plötzlich flogen seine Augen auf und ein halb erstickter Schrei löste sich aus seiner Kehle als Treize seinen Hotspot gestreift hatte. Und nur wenige Sekunden später der nächste Schrei, das nächste Stöhnen. Es war völlig ungewohnt für Treize, dass sich Zechs so vergaß. Normalerweise war er es, der sich nicht zurückhalten konnte und seine Lust auf verschiedenste Weise artikulierte. Zechs war eher so etwas wie ein stiller Genießer, doch in dieser Nacht war wohl wirklich alles anders.

„Bist du soweit?", er hätte nicht fragen brauchen und mit einem letzten Aufbäumen erreichten ihre Körper den höchsten Himmel – nur um danach um so tiefer in die Dunkelheit zu tauchen.

Irgendwann danach brachte Treize gerade genug Kraft auf, dass er von Zechs wegrückte. Der andere schlief bereits und murmelte nur etwas Unverständliches als der enge Körperkontakt verloren ging. Er drehte sich im Schlaf auf den Rücken.

Treize hatte den Kopf auf Zechs Brust gebettet. Unter seinem Ohr vernahm er die nun wieder langsamen und kraftvollen Schläge des Herzens. Er rückte noch enger an den warmen Körper und zog dann eine Bettdecke nach oben. Leise lächelnd schloss er die Augen und atmete den Geruch von Zechs´ Haut ein, den Schweiß von ihrer Vereinigung und dieses herbe Aroma, das ganz unvergleichlich Zechs war.

Im Schlaf strich der Lieutenant mit einer Hand durch Treizes hellbraunes Haar. ‚Träumt er sogar von mir?', fragte er sich amüsiert.

Und mit einem Mal wusste er es. Das war es, was er vermisst hatte als er mit Wufei zusammen im Bett lag. Diese Geborgenheit und... und der tiefe innere Friede, den er empfand, wenn er so dalag und er für wenige Stunden vergessen konnte, dass er der Colonel von OZ war.

ENDE

Kritik/ Kommentare / Reviews / Feedback...egal wie ihr es nennt, hauptsache ich höre von euch. ;-)

Und in Teil 3: Eine arabische Nacht... mehr verrate ich nicht. g

Ach ja… ich weiß nicht, wann ich es hochladen kann… Bitte habt Geduld!